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Dienstag, 7. Januar 2025

Village of Doom Review

Japanuary 2025

Village of Doom

Story:

Japan in den 30ern:

der 21jährige Tsugio Inumaru (Masato Furuoya), der nach dem Tod seiner Eltern alleine bei der Grossmutter in einem kleinen Bergdorf wohnt, ist deprimiert. Richtige Freunde hat er nicht, er sorgt für Unruhen und, was ihn am meisten stört, er wird nicht zum Militäreinsatz berufen. Er wird bei der Aushebung abgewiesen, da er an Tuberkulose erkrankt ist. Dies spricht sich auch im Dorf rum, so dass sich nun auch das weibliche Geschlecht von ihm abwendet (zuvor waren sexuelle Kontakte nicht selten). Da plant Tsugio sich zu rächen und plant einen Amoklauf…

Meine Meinung:

Auf Village of Doom wurde ich durch das US-Label Unearthed Films aufmerksam, als sie den Film auf Blu-Ray angekündigt hatten. Bei Village of Doom, einem japanischen Film aus dem Jahr 1983, handelt es sich um eine True-Crime Verfilmung. Das Tsuyama-Massaker, welches sich 1931 31 Opfer forderte, wurde von Regisseur Noboru Tanaka verfilmt. Mit Masato Furuoya in der Hauptrolle als Amokläufer und Täter. Der Plot war mir bekannt. Durch die Inhaltsangabe auf der Blu-Ray-Disc-Verpackung wird um den Amoklauf und die dazu benutzten Waffen (Axt, Samurai Schwert, Shotgun) kein Geheimnis gemacht.

Der Film nimmt sich Zeit, bis das Massaker startet. Das ist nicht negativ zu werden. Mögliche Gründe und Hypothesen werden aufgestellt: Mobbing (durch andere Dorfbewohner), Krankheit (Tuberkulose), unerfüllte Wünsche (dem Militär dienen zu können), Stigmata (die Eltern sind an Tuberkulose gestorben), sexuelle Zurückweisung (nachdem sich das mit seiner Tuberkulose im Dorf rumgesprochen hat). Was nur im Bonusmaterial deutlich wird ist, dass auch ein Rückzug an sozialer Interaktion vorhanden war, nachdem seine Schwester ihn und die Grossmutter verlassen hat. Eine Schwester wird im Film hingegen nie erwähnt. 

Ebenso wenig, dass Tsugio Inumaru sich von Abe Sada («Abe Sada wurde bekannt durch die erotische Asphyxiation (Strangulation) ihres Geliebten Ishida Kichizō (石田 吉蔵) am 18. Mai 1936, dem darauffolgenden Abschneiden seines Gliedes und seiner Hoden, die sie dann in ihrer Handtasche herumtrug») inspirieren liess. Er soll sogar an einem Roman geschrieben haben (= "Yūtokaiōmaru"), dessen Inhalt sich von dem Abe Sada Fall inspirieren liess. Da der Film den einzelnen Figuren und Parteien genug Zeit einräumt, sind die Folgen, die für den Zuschauer nachvollziehbar sind, wenig überraschend.

Der Film hält sich da scheinbar auch mehr oder weniger an die Vorgaben. Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht. Der Film ist ein Drama. Die Mehrheit des Filmes ist sehr ruhig erzählt. Sehr stimmungsvoll. Hier und da, wird zu schocken versucht (Quälen und Töten eines Huhns). Mit nackten Tatsachen hält sich der Film auch nicht zurück. Masato Furuoya, der den Amoktäter spielte, hat sich später im realen Leben suizidiert (2003 erhängt). Warum, ist nicht bekannt. Das Finale des Filmes ist das Massaker. Und im Gegensatz zu den ersten sehr ruhigen ¾ des Filmes, ist das Finale intensiv, brutal und kompromisslos inszeniert. Ohne jeden Funken Humor und hart anzusehen. Auch stark gespielt. Ein Schlag in die Magengrube.

Fazit: Sehenswerte True-Crime Verfilmung!

Infos:

O: Ushimitsu no mura

Japan 1983

R: Noboru Tanaka

D: Masato Furuoya, Misako Tanaka, Kumiko Ohba, Isao Natsuyagi, Midori Satsuki

Laufzeit der US-Blu: Ca. 106 Min.

Gesehen am: Jan. 2025

Fassungen: Mir lag die US-Blu-Ray von Unearthed Films vor = Schuber, Region-A-Disc, Uncut, O-Ton, englische Subs, exklusive Extras (kurzes Special über den echten Fall und Audiokommentar). Die Bild- und Tonqualität sind hervorragend. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Jan. 2025).