The Whale God
Story:
Ein Killer-Wal terrorisiert ein Fischerdörfchen. Dessen Einwohner setzen zum Kampf gegen das Monstrum an…
Meine Meinung:
Nach dem Erfolg von Moby-Dick im Jahr 1956 schickten Daiei Film (The Snake Girl and the Silver Haired Witch, Gamera - Guardian of the Universe, 100 Monsters) ihre Variante in die Kinos, wobei sich der Film auf die Geschichte Kujira Gami beruht. Vergleiche mit Moby-Dick sind aber definitiv nicht von der Hand zu weisen. Auf dem Regiestuhl nahm Tokuzô Tanaka (der mehrere Zatoichi Fortsetzungen und den vielversprechend aussehenden The Snow Woman drehte) Platz, die Musik besorgte Akira Ifukube (Godzilla, Frankenstein Conquers the World, King Kong Escapes).
The Whale God erinnert dabei an vielerlei Hinsicht an Godzilla: tolle Monster-Effekte, Stimmung durch die s/w Bilder und vor allem auch durch die Musik von Akira Ifukube. Da fühlte ich mich praktisch immer an Godzilla erinnert. The Whale God lag mir in einer nicht untertitelten Fassung vor. Offiziell gibt es keine Fassung mit englischen Untertiteln. Der Plot war mir aber im Voraus klar. Ich habe auch die Erwartungen dem Ist-Zustand angepasst.
Mir war durch Reviews bewusst, dass der Film nur am Anfang und vor allem im Finale Szenen mit dem «Whale God» sprich Kaiju-Action bieten würde. Mit anderen Worten: Füllszenen und Längen im Mittelteil. Zumindest wenn man die Dialoge nicht versteht. Per Se sind die Szenen sicherlich nicht uninteressant, aber wenn man den Dialogen nicht folgen kann, ist es nur halb so spannend. Es gibt Prügeleien, Charakterisierungen von Personen, Rituale und Zeremonien und natürlich eine Art Liebesgeschichte. Der Film bereitet quasi für das grosse Finale vor.
Die mir unbekannten Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht. Auf Klamauk jeglicher Art und Weise wird (zum Glück) verzichtet. Weibliche Rollen gibt es auch, aber die Männer dominieren, vor allem in den Action-Szenen. Die Action-Szenen (auf Booten im Meer) sind stark und sehenswert in Szene gesetzt. Beim Tier im Film handelt es sich um eine grössere Variante des pazifischen Nordkaper. Die Effekte sind genau nach meinem Geschmack. Vor allem im Finale. Da bekommt der Nordkaper auch eine Art Seele, wenn er von todesmutigen Japanern zu Tode gestochen wird. Der Film hat dabei auch starke Orca, der Killerwal Vibes.
Wer das klassische Kaiju-Genre aus Japan mag, kann durchaus einen Blick riskieren!
Infos:
O: Kujira gami
Japan 1962
R: Tokuzô Tanaka
D: Kojiro Hongo, Kyôko Enami, Shiho Fujimura, Koji Fujiyama, Shintarô Katsu, Bontarô Miyake
Laufzeit der jap. LD: Ca. 100 Min.
Gesehen am: Jan. 2023
Fassungen: Mir lag die jap. LD von Daiei vor = Gute Bild- und Tonqualität, Uncut, jap. O-Ton, keine Subs. Der Film wurde, so wie es scheint, ausserhalb Japans nie veröffentlicht (Stand: Jan. 2023). Eine offizielle O-Ton Fassung mit englischen Subs ist mir nicht bekannt. In Japan sind zusätzlich zwei DVD-Fassung zu haben. Nachtrag 29.01.24: Für eine 2. Sichtung lag mir nun die neue US-Blu-Ray von SRS Cinema vor = Wendecover, Poster, Region All-Disc, jap. O-Ton mit englischen Subs, neu restauriert. Die Fassung ist aufgrund der englischen Subs und der hervorragenden Bild- und Tonqualität der jap. LD vorzuziehen. Der Film hat die 2. Sichtung bestanden. Die Dialoge helfen, damit auch der Plot, die Motive und die Dramatik funktioniert und die hervorragende Bildqualität lässt die Kaiju-Effekte in neuem Licht erstrahlen.