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Donnerstag, 12. Dezember 2024

The Chinese Whimsy Review

The Chinese Whimsy

Story:

Ein Gelehrter (Ang Fung) und sein Gehilfe übernachten in einem Tempel. Nachts wird der Gehilfe von einem Geist getötet. Der Gelehrte wird hingegen von einem weiblichen Geist (Lu Hsiao-Hui) gerettet. Diese erzählt ihm ihre Geschichte, wie sie in den Tod getrieben wurde. Der Gelehrte, in ihrer Schuld stehend, verspricht ihr, ihr zu helfen, damit sie sich an den Tätern, die ihren Tod zu verantworten haben, rächen kann…

Meine Meinung:

Dank Videokassetten aus Südkorea kam ich schon oft in den Genuss von Raritäten. Zumeist kaufe ich Kung Fu Filme aus Hong Kong / Taiwan aus Südkorea, da oft den Vorteil des O-Tones. The Chinese Whimsy hingegen ist ein taiwanesischer Gruselfilm von Lee Siu (Midnight Cowgirl), der öfters Filme mit Shaw Brothers Legende Jimmy Wang Yu drehte (The Criminal, The Adventure, The Magnificent Chivalry). Mit The Chinese Whimsy wagt es sich in klassische Grusel- und Geistersetting.

The Chinese Whimsy ist zwar kein Kracher, aber doch einer der besseren Filme dieser Art. Der Film verzichtet mehrheitlich auf Humor und Klamauk. Der Plot wird gradlinig erzählt, so dass diesem auch ohne (englische) Untertitel gefolgt werden kann. Langweilig wird es nicht und seine besten Momente hat der Film definitiv in den Gruselparts. Der Film und seine Horrorszenen sind zwar nicht blutig, aber extrem stimmungsvoll eingefangen worden. Schaurige Settings und Studiokulissen sorgen für viel Atmosphäre. Die Kameraarbeit ist gelungen, trotz der Schmälerung des Formats (VHS = nur Vollbild statt Widescreen).  Die simplen Make-Up-Effekte sind gelungen und auch der Kampf der zwei Geister nahe dem Tempel in den Feldern sind toll inszeniert.

Die besten Momente hat der Film am Anfang und im Finale. Im Mittelteil folgen dann Handlung, Rückblenden und Motive der Charaktere. Ang Fung (Princess and the Toxicant, One Foot Crane) spielt solide und Lu Hsiao-Hui überzeugt als weiblicher Geist. Sie fängt die Dramatik um ihre Rolle glaubhaft und überzeugend ein. Ang Fung sammelte in Filmen wie The Blue Lamp in Winter Night (= Wunschliste) oder Revenge of Two Exorcists bereits Erfahrungen im Gruselfilm. Lu Hsiao-Hui kann leider nur auf eine kleine Filmographie zurückblicken (zwei Kung Fu Filme mit Philip Ko, ein Drama und ein WIP-Streifen), schade.

Fazit: Fans von klassischen, seltenen Gruselfilmen aus Hong Kong und Taiwan, können einen Blick riskieren!

Infos:

O: Zhong Guo Guai Tan

Taiwan 1974

R: Lee Siu

D: Lu Hsiao-Hui, Ang Fung, Grace Chen Shu-Fang, Sit Hon, Shang-Kuan Liang

Laufzeit der südkoreanischen VHS: 79:55 Min.

Gesehen am: 07.11.24

Fassungen: Mir lag die Videokassette aus Südkorea von A-Joo Videoproduction vor = Im Originalton Mandarin mit koreanischen Subs. Statt 2,35:1 nur Vollbild. Sah Uncut aus. Durchschnittliche bis solide Bildqualität. Der Ton am Anfang wirkt hallend (als ob im Kino von einer Leinwand aufgenommen). Vor dem Film wird der Originaltrailer gezeigt: in diesem sehen wir auch englische und chinesische Untertitel. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Nov. 2024). Das Artwork ziert ein Motiv aus einem anderen Film (aus Thousand Year Old Wolf?).