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Dienstag, 31. Oktober 2023

Nyegik (Babi Siluman) Review

Horroktober 2023 

Nyegik (Babi Siluman)

Story:

1:1 Übersetzung vom Cover (in Indonesischer Sprache):

Hotman erwischte eine seltsame Kreatur, die sich über den Körper seiner Freundin Ningrum beugte, die an einer seltsamen Krankheit litt. Bevor Hotman handeln konnte, entkam die Kreatur durch das Fenster und verschwand dann in der Dunkelheit des unberührten Waldes. Die Kreatur hinterließ Spuren von sehr seltsamer Form, also begann Hotman eine sehr gefährliche Untersuchung. Er findet andere, furchterregendere Kreaturen und ein Mädchen mit verlorener Erinnerung, das mitten im Wald schwimmt. Das Leben des Mädchens, das Leben von Ningrum, ihrem Geliebten und sogar das Leben von Hotman selbst sind durch den Tod bedroht, der von Menschen verursacht wird, die Satan dienen und nicht zögern, das Leben ihrer Mitmenschen, wenn nötig, ihrer eigenen Nachkommen zu opfern Fleisch und Blut.

Meine Meinung:

Der mir total unbekannte (TV?)Film handelt von der Legende (der Javaner) des Babi Ngepet. In dieser will ein Mensch durch schwarze Magie reich werden. Um dies zu erreichen, muss er ein Opfer bringen. I.d.R. wird der Mensch von einem Schweine-Dämon besessen und/oder verwandelt sich in ein Schwein.

Durch Magie werden Wertgegenstände, Geld oder Schmuck gestohlen, die nach der Verwandlung zum Menschen im Umhang des Babi Ngepet erscheinen. Deshalb werden in Dörfern nachts wilde Schweine auch getötet (Aberglaube). Auf der VCD im Titel ist jedoch von Babi Siluman statt Babi Ngepet die Rede. Was es damit auf sich hat, ist mir unbekannt. Es braucht, um diese schwarze Magie zu betreiben, zwei Personen.

Im Film ist dies zu sehen: Menschen verwandeln sich in Schweine und umgekehrt, Geld (z.B. am Anfang aus der Kasse im Supermarkt) oder später im Dorf im Dschungel (Schmuck) werden erfolgreich gestohlen und Männer mit Gewehren machen Jagd auf die Schweine, während die 2. Person zu Hause über die Kerze wacht (nötig damit die verwandelte Person als Schwein unterwegs sein kann). Also eine Folklore-Story. Die Motive sind mir jedoch nicht bekannt:

Warum ist Person A besessen und/oder was war die Motivation? Werden die Opfer, deren Geld/Schmuck gestohlen werden, gezielt oder z.B. zufällig ausgesucht? Der Film startet quasi mittendrin im Geschehen und endet offen. Ob es eine Fortsetzung gab, ist mir nicht bekannt. Allgemein finde ich zum Film keine Infos. Mit echtem Horror hat der Film, der oft mehr wie ein Drama wirkt, nichts zu tun. Zwar wird ein Schwein angeschossen, ein CGI-Schwein liegt auf einer Frau oder zwei Frauen werden am Anfang von Scheinen gebissen, aber von richtigen Effekten kann nicht die Rede sein. Die Darsteller sind bemüht, ein-zwei Frauen relativ hübsch anzusehen.

Der billige Look ähnelt einem TV-Film, woraus ich annehme, dass es sich ggf. um einen TV-Film oder eine Direct to VCD Vö handelt. Der Look und die CGI-Effekte sind hingegen weniger schön. Die Suche nach den Schauspielern half mir nicht weiter. Ich finde nur zu Vita Mariana und Erwin S. Bagindo Angaben, aber nicht per se zu dieser Produktion. Die VCD wurde 2004 veröffentlicht. Regie führte Yan Senjaya, der immerhin einen bekannten Film der Rap Films Studios produzierte: Mystics in Bali. Die aktuelle Firma, die den Film wohl produziert oder zumindest vertreibt, ist PT Virgo Putra Film. Allerdings finde ich auch dort keine Infos (im Netz) zum Film.

Fazit: Nicht wirklich zu empfehlen! Zu viel Drama, zu wenig Grusel, zu billig und zu lahm!

Infos:

O: Nyegik (Babi Siluman) ?

Indonesien 2003/2004?

R: Yan Senjaya

D: Vita Mariana, Ikeu Roslita, Marry Febriansyah, Erwin S. Bagindo, S. Dali Munte

Laufzeit der VCD: 33:35 Min. (Disc A) / 29:38 Min. (Disc B)

Gesehen am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die indonesische VCD vor, welche ich einmal geschenkt bekommen habe = Uncut, O-Ton, keine Subs, solide Bild- und Tonqualität. Den Film kann man auch auf Youtube schauen. Dürfte 1:1 die Fassung sein. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Okt. 2023).

Montag, 30. Oktober 2023

Forced Nightmare Review

Horroktober 2023

Forced Nightmare

Story:

Mainland-China Hellseherin Jia Ling (Sandra Ng), die über telekinetische Kräfte verfügt, reist via Bus zusammen mit anderen Festland-Chinesen (u.a. Yau Gin-Gwok) nach Hong Kong. Auf dem Weg nach HK verunfallt der Bus. Alle ausser Jia sterben. Doch danach geht die Reise weiter, so als sei nichts geschehen. Doch die Toten sind nun als Geister auf der Erde unterwegs und brauchen die Hilfe von Jia und einem HKer Taoist-Priester (Lam Ching-Ying)…

Meine Meinung:

Forced Nightmare bekam ich aus Indonesien. Die Laserdisc lag länger ungesehen rum. Zum einen gibt es fast zu viele solche durchschnittlicher HK-Geister-Komödien, zum anderen haben mich die fehlenden englischen Subs abgeschreckt – weil genau das ist, besonders wenn es sich um eine Komödie handelt, schade: nichts verstehen = weniger lustig. Das HK-Label Star hat leider fast immer auf englische Untertitel verzichtet, siehe Filme wie Visa to Hell, Excuse Me, Please, That’s Money, Armageddon, Mountain Warriors oder Live Hard. Zum Teil sehr sehenswerte Filme…

Regie führte Lau Sze-Yu. Der muss sich im Ghost-Comedy Genre wohlgefühlt haben. Seine kurze Karriere hat es fast ausschliesslich solchen Filmen gewidmet: Ghost Fever, Ghost Busting (steht noch auf Wunschliste), My Neighbours Are Phantoms und den Stephen Chow Film Look Out, Officer!. Interessant, wenn man bedenkt, dass er in Sachen Shaw Brothers seine Regie-Anfänge hatte (New Tales of the Flying Fox, The Young Vagabond).

Forced Nightmare hat mir sehr gut gefallen. Ich fand den Film besser als erwartet und würde den Film als eine der besseren 90er Jahre Ghost Comedys aus Hong Kong betiteln. Trotz fehlender englischer Untertitel fand ich den Film amüsant, auch wenn er sicherlich noch lustiger gewesen wäre, hätte ich die Dialoge verstanden. Der Film bietet genau den Humor, den ich mag: Effektiv, fantasievoll, eklig. Das in Kombination mit coolen Fantasy- und Kampf-Szenen hat mir sehr zugesagt.

Sandra Ng (Ghost in Me, The Inspector Wears Skirts), vielleicht einer ihrer besten Rollen ohne nervend zu agieren, und Mr. Vampire Star Lam Ching-Ying (The Dead and the Deadly, Prince of the Sun) tragen den Film und überzeugen beide. Aber der Film gehört definitiv Sandra Ng. In Nebenrollen sind Namen wie Michael Chow Man-Kin (The Sparring Partner), Xiong Xin-Xin (Once Upon a Time in China 5 - Dr. Wong gegen die Piraten) oder Charlie Cho Cha-Lee (The Two Jolly Cops) zu sehen. Die Spezialeffekte (egal ob Make-Up-Masken oder CGI/Laserstrahlen) waren genau nach meinem Geschmack.

Fazit: Unterhaltsame und lustige Ghost-Comedy aus Hong Kong mit einer grossartigen Sandra Ng!

Infos:

O: Hua Gui Lu Xing Tuan

HK 1992

R: Lau Sze-Yu

D: Sandra Ng, Yau Gin-Gwok, Lam Ching-Ying, Wu Fung, Chang Tseng, Michael Chow Man-Kin, Hon Pooi-Saan, Xiong Xin-Xin, Eliza Yue Chi-Wai, Charlie Cho Cha-Lee

Laiufzeit der HK-LD: Ca. 100 Min.

Gesehen am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die HK-LD von Star vor = O-Ton aber leider ohne englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität, Uncut. Den Film dürfte es vom gleichen Label (und ohne englische Subs) auch noch auf VHS und VCD geben. Eine DVD-Fassung, eine Fassung im O-Ton mit englischen Subs, eine deutsche Fassung und eine Blu-Ray Vö sind mir nicht bekannt (Stand: Okt. 2023). Auch die US-Fassung (US-VHS von World Video) ist nur in Kantonesisch ohne Subs. Nachtrag: das VHS aus Taiwan (Dubbed in Mandarin) soll Englische Subs haben. Angeblich auch die HK-VCD, wobei die Bildqualität nicht sehr gut sein soll. Auch in Malaysia habe ich eine VCD und LD gefunden – vom Hörensagen soll diese in Canto mit englischen Subs sein. Das Cover der LD aus Singapur:

Sonntag, 29. Oktober 2023

Don't Look Up Review

 
Horroktober 2023

Don't Look Up

Story:

Die Dreharbeiten des jungen Regisseurs Toshio Murai geraten aus den Fugen, als auf dem Rohmaterial Personen erscheinen, die nicht gefilmt wurden. Als später eine Schauspielerin bei einem mysteriösen Unfall getötet wird, beginnt Toshio Murai zu ermitteln und stösst auf vergangene Ereignisse, die eine Rolle spielen könnten…

Meine Meinung:

Einer der frühsten Filme von Hideo Nakata (The Complex), der später mit Filmen wie Ringu, Ringu 2 oder Dark Water international für Furore sorgen sollte. Eine 100%ige faire Bewertung für Don't Look Up ist für mich nicht möglich, da keine englischen Subs vorhanden. Der Film ist im Grossen und Ganzen ok und kann einmal geschaut werden. Aber mehr auch nicht.

Der Film läuft nur 74 Minuten und bietet wenig Highlights. Der Film ist langsam und ruhig. Highlights sind rar gesät. Die mir unbekannten Darsteller machen ihre Sache ordentlich, auch in Anbetracht des Budgets. Der Film ist dialoglastig. Richtiger Grusel oder Spannung kamen nie auf. Während ich bei den Neusichtungen von Ringu und Ringu 2 eine Gänsehaut bekam, war dies in Don't Look Up leider nicht der Fall.

Der Film hat gefühlt zwei unheimliche Szenen im ganzen Film, die leicht stimmungsvoll und gruselig wirken. Aber mehr nicht. In diesen Szenen kommt das Talent, welches Hideo Nakata in späteren Filmen vermehrt und intensiver aufrufen konnte, bereits zur Geltung. Wenn auch nur am Rande. Für einen Low-Budget Film ist das aber dennoch ok.

Fazit: In einer qualitativ besseren Fassung und englischen Subs wäre das Film sicherlich etwas interessanter, in dieser VCD-Version ist der Film aber kaum zu empfehlen. 

Fazit: Besser Ringu schauen, lohnt sich mehr!

Infos:

O: Joyû-rei

Japan 1996

R: Hideo Nakata

D: Yûrei Yanagi, Yasuyo Shirashima, Kei Ishibashi, Ren Ôsugi, Sabu, Takanori Kikuchi, Akira Takahashi

Laufzeit der HK-VCD: Ca. 74 Min.

Gesehen am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die HK-VCD von EDKO Films vor = Gute bis durchschnittliche Bild- und Tonqualität, Japanischer O-Ton, chinesische Subs. Ich nehme an, dass der Film Uncut ist. Die DVD aus Japan hat auch keine englischen Subs. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Okt. 2023).

Samstag, 28. Oktober 2023

The Werewolf vs. Vampire Woman Review

Horroktober 2023

The Werewolf vs. Vampire Woman

Story:

Zwei Mädels (Gaby Fuchs, Barbara Capell), die an einer These über eine Vampir-Legende arbeiten, geraten in einem abgelegenen Ort zwischen die Fronten eines Werwolfes (Paul Naschy) und einer Vampirin (Patty Shepard)…

Meine Meinung (International Export «Nude» Version):

The Werewolf vs. Vampire Woman ist einer der besten Filme mit Paul Naschy (The Night of the Executioner), in welche er erneut in die Rolle des Werwolfes Waldemar Daninsky schlüpft. Wenn ich das richtig gelesen habe, zum fünften Mal (von gesamthaft zwölf Filmen). The Werewolf vs. Vampire Woman hat mir dabei besser gefallen als seine Werwolf-Filme Night of the Werewolf, The Fury of the Wolfman und The Beast and the Magic Sword. The Werewolf vs. Vampire Woman kann es gut mit einem meiner Favoriten, The Werewolf and the Yeti, aufnehmen.

Der Film hat für mich eine ganz spezielle, eigene Stimmung. Ein langsamer Aufbau des Plots, diverse Horrormomente (Leichen, Werwölfe, Vampire), atmosphärische Vampir-Szenen in Zeitlupe, unterschwellige (Lesbische) Erotik. Dabei hat der Film definitiv Tombs of the Blind Dead, Jess Franco (Vampyros Lesbos) und Jean Rollin (Requiem for a Vampire) Vibes. Viele Szenen wirken hypnotisch, traumhaft und surreal. Das hat mir ausgezeichnet gefallen. Auch die Settings passen perfekt zum Geschehen (Gruften, Anwesen, Wälder in der Nacht, Backwood-Stimmung) wie auch die Kleinstadt-Stimmung. Die wenigen Masken und Blut-Effekte sind solide in Szene gesetzt. Der Film legt mehr Wert auf Plot und Stimmung, als auf Blut und Splatter.

Paul Naschy spielt sehr souverän und solide. Die Mädels machen ihren Job auch sehr gut und sind vor allem auch sehr hübsch anzusehen. Gaby Fuchs, Barbara Capell, Yelena Samarina und Patty Shepard sah man in vielen anderen Euro-Cult Streifen wie Mark of the Devil, The Killer Is One of Thirteen, Slugs oder Daughter of Dracula. Der Film ist eine Co-Produktion. Geld floss auch aus Deutschland. HIFI Stereo 70 Kg, welche u.a. die legendären Hexen-Filme Hexen bis aufs Blut gequält und Hexen geschändet und zu Tode gequält produziert haben, produzierten The Werewolf vs. Vampire Woman mit.

Fazit: Für Paul Naschy Fans uneingeschränkt zu empfehlen!

Infos:

O: La Noche de Walpurgis

Spanien, Deutschland 1971

R: León Klimovsky

D:  Paul Naschy, Gaby Fuchs, Barbara Capell, Yelena Samarina, Patty Shepard

Laufzeit der US-Blu-Ray: Ca. 87 Min.

Gesehen am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die US-Fassung von Vinegar Syndrome vor = UHD (International Export «Nude» Version), Blu-Ray (International Export «Nude» Version) und Blu-Ray (Spanish «Clothed» Version and «Nude» Integral Version). Ich guckte die International Export «Nude» Version = Uncut, gute wenn auch hier und da etwas zu dunkle Bildqualität, sehr gute Tonqualität, Spanisch/Englisch mit englischen Subs, viele Extras. Die Bildqualität der deutschen Blu-Ray von Subkultur gefällt mir, wie Bildvergleich-Seiten zeigen, besser. In Deutschland heisst der Film Nacht der Vampire.

Freitag, 27. Oktober 2023

Hex Review

 
Horroktober 2023

Hex

Story:

Yeung (Wang Yong) ist ein furchtbarer Ehemann: er misshandelt und schlägt seine Ehefrau Chan (Tanny Tien Ni), trinkt, betrügt sie mit Prostituierten und ist der Spielsucht verfallen. Chan selbst ist schwer erkrankt und hält die Misshandlungen kaum mehr aus. Eines nachts kommt es so weit, wie es kommen muss: Mithilfe der Haushaltshilfe Leung (Chan Sze-Kai) ersäuft Chan ihren Mann in einem Fass. Die Leiche lassen sie verschwinden. Doch schon kurze Zeit später ereignen sich mysteriöse Zwischenfälle. Ist Yeungs Geist zurück, um Rache zu üben?

Meine Meinung:

Shaw Brothers Horror und Auftakt einer dreiteiligen Reihe, wobei sich der erste Teil beim französischen Film Les diaboliques und dem japanischen Geister-Klassiker Kwaidan bediente. Regie führt Horror-Spezialist Kuei Chih-Hung (Misfire, Spirit of the Raped, Schweig oder stirb, Curse of Evil). Nicht ganz so stark wie seine anderen Filme wie The Boxer's Omen und Co., aber dennoch sehenswert und der beste Teil der Reihe. Die Fortsetzungen waren thematisch anders und sind lose Filme mit eigenen Plots und gingen mehr Richtung Slapstick und Klamauk.

Davon ist Hex, mit Ausnahmen von ein-zwei Figuren (Yue Tau-Wan, Hon Kwok-Choi) in winzigen Nebenrollen, weit entfernt. Der Film nimmt sich für die Story Zeit. Der geübte Asia-Kenner kennt Plots wie diesen und daher wirkt der Inhalt nicht mehr sonderlich originell, Mal vom Ende abgesehen. Dennoch macht der Film Spass im Sinne von ist unterhaltsam, da ordentlich/schick gefilmt, es genug skurrile Grusel-Einfälle und schleimige Make-Up Effekte und Masken zu sehen gibt.

Hier und da wohl auch etwas Tiersnuff. Tanny Tien Ni, die oft solche Rollen spielte (A Haunted House, The Black Magic 2, Human Lanterns, Corpse Mania, The Siamese Twins), macht dies selbstverständlich glaubhaft und sehr souverän. Sexy, aber sie behält ihre Kleider an. Dies geht i.O., da am Ende eine andere Frau in einer ca. sechsminütigen Tanz-Exorzismus Szene ihren nackten Körper zur Schau stellen darf (Kwaidan Vibes). Nur schon aufgrund dieser Szene lohnt der Film!

Fazit: Shaw Brothers Horrorfans können einen Blick riskieren!

Gefolgt von: Hex vs. Witchcraft

Infos:

O: Che

HK 1980

R: Kuei Chih-Hung

D: Wang Yong, Tanny Tien Ni, Chan Sze-Kai

Laufzeit der HK-DVD: Ca.90 Min.

Gesehen am: März 2007 / Neusichtung am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die HK-DVD von IVL vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs. Gibt es inzwischen in England von 88 Films auf Blu-Ray. Eine deutsche Fassung gibt es nicht (Stand: Okt. 2023).

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Der New York Ripper Review

Horroktober 2023

Der New York Ripper

Story:

Ein irrer Killer mit Donald Duck Stimme tötet in New York Frauen. Cop Fred Williams (Jack Hedley) ermittelt in dem Fall. Unterstützt wird er dabei von einem Professor (Paolo Malco).

Meine Meinung:

Der New York Ripper lag nun 1.5 Jahren ungesehen rum. Die letzte Sichtung in Deutsch war um das Jahr 2002. Zu Schulzeiten (10. Schuljahr). Dazumal hatte ich das VHS von Atlantis Video. Danach sah ich den Film nur noch auf Englisch. Ich freute mich nun ungemein, den Film nach so vielen Jahren neu zu schauen und endlich wieder in Deutscher Sprache. Die Synchro ist top und wertet den schön schmuddeligen Sleaze-Klassiker von Lucio Fulci (The Devil's Honey) qualitativ auf.

Aber auch abgesehen von der tollen Synchronisation ist der Film nebst Streifen wie The Beyond, Zombi 2 oder City of the Living Dead einer der besten Filme von Lucio Fulci (Aenigma, Demonia, Don’t Torture a Duckling). Der in New York gedrehte Krimi ist schonungslos, schmuddelig, grausam und provokant. Es geht um die Suche nach dem Mörder mit Donald Duck Stimme und dem Motiv. Heutzutage muss sich der Film vor allem anhören, dass er frauenfeindlich sei und der Regisseur für die Szene mit dem Fuss/Zeh ins Gefängnis gehört.

Aber der Film will vor allem eins: schocken und Zuschauer in die Kinos locken = Kohle einbringen! Das hat dazumal halt mit der Mischung aus Gewalt und Sex noch immer bestens funktioniert und der Erfolg gibt dem Film recht. Waren halt andere Zeiten. Und im Slasher-Film sind es ja fast immer mehrheitlich Frauen, die das zeitliche segnen, statt Männer. Das war halt auch einfach so. Lucio Fulci legt einen Cameo-Auftritt hin und mit der amüsanten Darstellung des bärtigen Professors zeigt Fulci, war er von Intellektuellen haltet.

Jack Hedley als alter Cop hat mir gut gefallen. Die Mädels, die selbstverständlich oft blankziehen (das Schmuddelige passt gut zur Anonymität einer Grossstadt wie New York als Setting), sind auch in anderen Fulci Filmen bereits vor der Kamera gestanden und/oder waren im Euro-Cult Kino der damaligen Zeit gefragt: Alexandra Delli Colli (Zombie Holocaust), Daniela Doria (To Be Twenty) oder Zora Kerova (Cannibal Ferox). Michele Soavi (Dellamorte Dellamore) legt einen Cameo-Auftritt hin, die Musik von Francesco De Masi passt perfekt zum Geschehen (nebst dem hysterischen Gekreische der Frauen und der Donald Duck Stimme = fast schon Terrorkino-Kombination!) und die Spezialeffekte sind der Wahnsinn!

Für die Effekte war der mir unbekannte Germano Natali und sein Team zuständig. Die Effekte hatte ich nicht so explizit und realistisch dargestellt in Erinnerung. Damit ist Der New York Ripper wohl zusammen mit Giallo a Venezia der härteste Giallo überhaupt. Wie in anderen seiner Filme, dürfte auch hier teilweise mit echten Tier-Innereien gedreht worden sein. Germano Natali besorgte u.a. auch die Effekte für Euro-Cult Produktionen wie Deep Red, Suspiria, Die Wiege des Teufels, Inferno, Opera oder Contraband.

Fazit: Einer der besten Filme von Lucio Fulci!

Infos:

O: Lo Squartatore di New York

Italien 1982

R: Lucio Fulci

D: Jack Hedley, Paolo Malco, Almanta Suska, Howard Ross, Andrea Occhipinti, Alexandra Delli Colli, Daniela Doria, Zora Kerova

Laufzeit der XT-Blu-Ray: 92:59 Min.

Neusichtung am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die österreichische Blu-Ray von XT-Video vor, in welcher 17 Sek. Handlung fehlen (verschmerzbar). Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Der Film liegt in Deutsch und Englisch (mit deutschen Zwangsuntertiteln) vor. Die deutsche Synchronisation ist mehr als gelungen und wertet den Film qualitativ auf. Neuere Blu-Ray Ausgaben wirkten in Bildvergleichen gegenüber anderen Fassungen stark abgedunkelt. Der Film ist in Deutschland noch immer beschlagnahmt.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Horror Express Review

Horroktober 2023

Horror Express

Story:

Drei Kurzgeschichten:

1. Subway Murder:

In einer U-Bahn kämpft eine Frau um ihr Überleben, als ein Killer auftaucht und hinter ihr her ist…

2. Chrysanthemum: Film-im-Film Geschichte: während den Dreharbeiten und Ausstrahlung einer Serie kommt es zu mysteriösen Todesfällen im Umfeld der Crew. Was hat es mit dem Film auf sich?

3. 13 Persons: Zwei Männer werden auf die Polizeiwache gebracht, nachdem eine Frau tot und mir aufgeschlitzter Kehle gefunden wurde. Wer ist der Täter?

Meine Meinung:

Horror Express ist solide, aber kein Kracher. Ich hätte mir den Film jedoch sogar schlechter vorgestellt. Anfang der 90er war das Kino aus Südkorea, nicht wie heute, noch nicht international erfolgreich. Bei Horror Express handelt es sich um einen Anthologie-Horror-Film, der drei Kurzgeschichten präsentiert. Der Film, dessen Cover-Artwork an Wolfen und Freitag der 13. erinnert, ist eine Direct to Video Produktion d.h. der Film lief in Südkorea nicht im Kino. Man sieht es dem Film an, dass er nicht fürs Kino gedreht wurde.

Da der Film ohne Untertitel vorliegt ist es sinnvoll, sich im Voraus über den Plot der einzelnen Geschichten zu informieren. Horror Express ist mehr oder weniger unterhaltsam und, auch dank der drei unterschiedlichen Kurzgeschichten, abwechslungsreich. Mal mehr, Mal weniger. Dasselbe gilt für die Leistungen der Darsteller: Mal besser, Mal schlechter. Im Film der Regisseure Kang Je-kyu (Tae Guk Gi: The Brotherhood of War, My Way) und Hee-cheol Kim sind spätere Stars des südkoreanischen Kinos auszumachen.

Jeon Mi-seon sah man später in Filmen wie Memories of Murder oder Mother und Kwon Tae-won in Produktionen wie Tell Me Something oder Tae Guk Gi: The Brotherhood of War. Dies führte Kwon Tae-won auch wieder mir Regisseur Kang Je-kyu zusammen. Die 1. Story ist ok. Nicht besonders explizit, aber eine leicht spannende Menschenjagd durch leere U-Bahn-Tunnelns à la Maniac, Maniac oder The Midnight Meat Train. Die 2. Story bietet einige stillvolle Momente, die fast etwas ans Giallo-Genre erinnern, während die 3. Folge Hellraiser-Vibes geniesst. Richtigen Splatter gibt es kaum zu sehen, aber dennoch spritzt hier und da etwas Blut und/oder gibt es Opfer/Wunden zu sehen.

Fazit: Solide. Horrorfans können einen Blick riskieren!

Infos:

O: 공포특급

Südkorea 1994

R: Kang Je-kyu, Hee-cheol Kim

D: Jeon Mi-seon, Bang Eun-hee, Kim Ju-Yeong, Sin Yu-jin, Twist Kim, Kwon Tae-won

Laufzeit der südkoreanischen VHS: 90:13 Min.

Gesehen am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag das VHS aus Südkorea vor = Uncut, Vollbild, in Koreanisch und ohne Subs. Bild- und Tonqualität sind solide. Andere Fassungen sind mir keine bekannt (Stand: Okt. 2023).

Dienstag, 24. Oktober 2023

Crocodile Evil Review

 
Horroktober 2023

Crocodile Evil

Story:

Zwei Priester, gespielt von Ku Feng und Chan Lau, bekämpfen sich. Chan Lau gewinnt. Viel später: Chan Lau, der gerade an einer Krokodil-Show für Touristen teilnimmt, erblickt zufällig ein Foto und sieht dort, möglicherweise, Verwandte von Ku Feng und belegt den jungen Mann (Alan Chan Kwok-Gwong) mit einem Fluch. Meister Kwan Hoi-San, der am Anfang des Filmes mit zwei Gehilfen (u.a. Hon Kwok-Choi) einen Exorzismus durchführte, tritt vor dem Finale wieder in Erscheinung um den jungen Mann zu retten. Er nimmt den Kampf gegen Chan Lau auf…

Meine Meinung:

Crocodile Evil sah ich seit Juli 2012 nicht mehr. Gemäss meinem alten Review ein durchschnittlicher Film. Zudem schrieb ich falsche Infos im alten Review (Jason Pai Piao spielt z.B. gar nicht mit). Interessant ist, dass der Film bisher nur als Bootleg vorliegt. Dies ist selten (siehe Filme wie Calamity z.B.). Crocodile Evil ist selten. Das genaue Produktions- bzw.- Veröffentlichungsjahr ist unbekannt. Ausser dem VHS aus HK sind mir keine legalen Fassungen bekannt. Macht das den Film interessant?

Leider nicht wirklich. Der Film ist, gerade im Vergleich zu anderen Filmen dieser Art (Centipede Horror, Red Spell Spells Red, Devil Fetus, The Rape After), deutlich schlechter und wirklich nur durchschnittlich. Kein Film, den ich nach der 2. Sichtung in der Sammlung haben möchte = die Bootleg-DVD fliegt aus der Sammlung. Der Film hat einfach zu viele Lägen und bietet kaum irgendwelche Highlights. Das englische Subs fehlen, hilft dem Film per se auch nicht weiter. Es war wenig Budget vorhanden, die Bildqualität ist schlecht, viel ist nicht zu erkennen, der Film zweit- und die Darsteller-Riege nur drittklassig.

Die zwei bekanntesten Namen sind Ku Feng (The Avenging Eagle), der nur gerade am Anfang zu sehen ist und ansonsten Kwan Hoi-San, der auch nur am Anfang und Ende auftaucht. Kwan Hoi-San spielte oft solche Rollen, aber meist waren die anderen Filme besser (Devil Curse, Curse). Die Hauptfiguren selbst sind keine grossen Namen (Chan Lau) und/oder können nicht auf eine grosse Karriere zurückblicken (Tam Wai-Mei, Alan Chan Kwok-Gwong). Was skurrile Rituale, Magie und Horrormomente angeht, bietet der Film nur sporadisch und viel zu selten Highlights (Sex-Szene mit einem Krokodil-Geist, Baby Salamander, die erbrochen werden = weitaus weniger eklig als in Centipede Horror dargestellt).

Wo der Film hingegen voll aufdreht und auftrumpft, sind Tier-Snuff-Momente. Da gibt es sogar einige Szenen, die fast an die Grausamkeit aus Red Spell Spells Red heranreichen. Nur fast und teilweise dank der schlechten Qualität kaum auszumachen. Aber es sind doch mehrere Tiere für den Film, teilweise grausam, getötet worden. Sex, nackte Tatsachen und Schmuddel gibt es kaum. Die Musik dürfte teilweise aus westlichen Filmen gestohlen worden sein und passt gut zur Dunkelheit der Bildqualität.

Fazit: Wer solche Filme mag, kann einen Blick riskieren. Aber Crocodile Evil wird seinem Ruf nicht gerecht. Lahm, kaum Highlights, drittklassiger Cast = Erwartungen anpassen! Viel Geld täte ich dafür, vor allem für eine legale VHS-Fassung, selten hin oder her, nicht ausgeben…

Infos:

O: Lung taam daai ngok

HK 1985

R: Hon Kwok-Choi

D: Ku Feng, Chan Lau, Kwan Hoi-San, Alan Chan Kwok-Gwong, Hon Kwok-Choi, Tam Wai-Mei

Laufzeit der Bootleg-DVD: 84:07 Min.

Gesehen am: Juli 2012 / Neusichtung am: Okt. 2023

Fassungen: Es scheint nur eine Canto ohne Subs VHS-Fassung von Ocean Shores zu geben. Selten. Mind. zwei Exemplare davon sind in der Schweiz (Genf & Zürich). Mir selbst lag nur eine Bootleg-DVD vor, welche auf der VHS-Fassung basiert. Es handelt sich wohl um eine Kopie von einer Kopie. Die Bildqualität ist zu dunkel, unscharf und von seinem billigen Kopiervorgang muss auch ausgegangen werden, da teilweise diverse Bildfehler- und Artefakte, welche ich auf einen billigen Kopiergang zurückführe. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Okt. 2023).

Montag, 23. Oktober 2023

God's Army Review

Horroktober 2023

God's Army

Story:

Detektiv Thomas Dagget (Elias Koteas) gerät zwischen die Fronten im Kampf der Engel um eine Seele, welcher der verletzte Engel Simon (Eric Stoltz) in der jungen Mary (Moriah 'Shining Dove' Snyder) versteckt. Und genau hinter dieser ist Engel Gabriel (Christopher Walken) nun her, während Thomas und Mary Lehrerin (Virginia Madsen) versuchen, das Mädchen zu beschützen…

Meine Meinung (US-Fassung):

Gregory Widens Regie-Debüt kann sich sehen lassen. Umso bedauerlicher, dass er danach nie mehr als Regisseur tätig war. Die «The Prophecy» Reihe, wie sie im Original heisst, hat es immerhin auf vier weitere Fortsetzungen geschafft. God's Army mag ich. Besonders den religiösen Inhalt, der auf fantasievolle Art und Weise ausgelegt wird: Mordende Engel, sich bekämpfende Engel und selbst Lucifer darf in einem Kurzauftritt noch mitmischen! Cool und fantasievoll!

Zudem mag ich Christopher Walken (True Romance). Starke Leistung von ihm. Eine seiner besten Rollen nebst seinen Darbietungen in Filmen wie Batman Returns, Sleepy Hollow, The Sentinel, Pulp Fiction oder natürlich The Dead Zone. Jede Szene mit ihm ist ein Genuss. Auch der restliche Cast kann sich, bis auf Eric Stoltz (Anaconda), sehen lassen. Mit Eric Stoltz wurde ich nicht warm, weiss nicht warum. Aber ansonsten mit Namen wie Virginia Madsen (Candyman) oder Viggo Mortensen (A History of Violence) gut besetzt. Woke-Fans von heute werfen dem Film aufgrund der Kuss-Szene mit Mary gar Pädophilie vor, lächerlich.

Ich mag den mystischen Plot, die Dialoge, die Figuren und die wenigen Horrormomente. Es gibt nicht viele Effekte zu sehen, aber die wo zu sehen sind, sind bis auf eine Szene mit dem Feuer gut geworden. Make-Up Effekte (Wunden, Leichen, Beseitigung der Leiche), CGI-Effekte (im Finale in der US-Fassung), alles wirkt rund und unterhaltsam. Auch der Humor störte mich nicht, im Gegenteil. Wenn religiöse Inhalte alle so unterhaltsam wie im Film dargestellt sind, hätte ich früher vielleicht doch den Religionsunterricht besuchen sollen.

Fazit: Sehenswerter 90er Jahre Horror mit starkem Christopher Walken und interessantem Plot!

Gefolgt von: God's Army II - Die Prophezeiung

Infos:

O: The Prophecy

USA 1995

R: Gregory Widen

D: Christopher Walken, Elias Koteas, Moriah 'Shining Dove' Snyder, Virginia Madsen, Eric Stoltz, Viggo Mortensen

Laufzeit der deutschen DVD: 97:22 Min.

Neusichtung am: Okt. 2023

Fassungen: Die Fassung, die auf der deutschen DVD von Euro Video zu sehen ist, entspricht der US-Fassung: anderes Bildformat, neuer Beginn (nur im O-Ton und ohne Subs) und im Finale gibt es paar zusätzliche CGI-Effekte, welche in der europäischen Fassung (= Laser Paradise DVD) fehlen. Schön wäre eine Disc, auf welcher beide Fassungen zu sehen sind. Ich mag die deutsche Synchronisation. Die Qualität der DVD ist jedoch grottig: das Bild ist sehr unscharf und nicht anamorph. Daumen drücken, dass da in Zukunft eine Blu-Ray Neuauflage folgen wird. Wie im Netz zu lesen ist, soll noch 2023 in Deutschland eine neue Fassung von Plaion Pictures erscheinen. Mehr Infos dazu gibt es aber noch nicht.

Sonntag, 22. Oktober 2023

The Horrible Honeymoon Tour Review

 

Horroktober 2023

The Horrible Honeymoon Tour

Story:

Eric (Lee Tao-Hung) und Angi (Au-Yeung Ling-Lung) heiraten und machen Flitterwochen. Doch dann geschehen merkwürdige Ereignisse. Es gibt Tote und Zeugen wollen eine abgetrennte Hand gesehen haben. Die Polizei ermittelt, währenddessen Eric Angi des Fremdgehens bezichtigt…

Meine Meinung:

Bei The Horrible Honeymoon Tour handelt es sich um einen sehr seltenen Gruselfilm aus Taiwan aus dem Jahr 1980 mit Lee Tao-Hung (The Demons in the Flame Mountain) und Au-Yeung Ling-Lung (Filthy Guy) in den Hauptrollen. Warum der Film zwei Regisseure gelistet hat, weiss ich nicht. Ich nehme an, dass Tyrone Hsu Tien-Yung (The Red Phoenix, Six Directions of Boxing) das Sagen hatte, da Cheung Tak-Kon danach nie mehr als Regisseur tätig war.

The Horrible Honeymoon Tour ist erst Mal interessant da Horror-Genre, Taiwan-Produktion und selten. Doch ein Kracher ist der Film definitiv nicht geworden. Kurzweilig, aber nichts Besonderes. Meiner Meinung nach kann von echtem Horror nicht die Rede sein. Dafür ist der Film viel zu zahm. Ich würde eher von Grusel sprechen. Der Film bietet einige klassische Grusel- und Ghost-Motive. Die Story mit der Hand ist jedoch relativ unglaubwürdig, vor allem das am Ende offenbarte Motiv.

Lee Tao-Hung spielt Eric leider zu naiv. Dass er sofort glaubt, seine Ehefrau habe eine Affäre und danach eine vorübergehende Trennung, war unglaubwürdig und wurde Angi, toll gespielt von Au-Yeung Ling-Lung, nicht gerecht. Die Namen entsprechen der englischen Sprachfassung (mehr dazu unter Fassungen). Der Film hat also auch dramatische Elemente inklusive Motive einer Liebesgeschichte und eines Krimis. Polizeiarbeit kommt auch vor.

Die abgetrennte Hand ist, vor allem für heutige Massstäbe, billig in Szene gesetzt. Nur wo sie von einer Leiche abgetrennt wird, kann man von einem Effekt sprechen. Sonst gibt es ein-zwei Mal etwas rote Farbe, welche Wunden in einem Gesicht darstellen sollen. Ansonsten gibt es, horrortechnisch, nichts zu sehen: Kein Blut, keine Effekte, keine nackte Haut, kein Sex. Eben alles sehr zäh und konservativ.

Fazit: Wer gerne sehr seltene, alte Grusel-Filme aus Asien mag, kann einen Blick riskieren. Aber definitiv kein Kracher! Ich werde den Film vorerst für ein mögliches, zukünftiges Tauschgeschäft in der Sammlung belassen…

Infos:

O: 蜜月怪手

Taiwan 1980

R: Cheung Tak-Kon, Tyrone Hsu Tien-Yung

D: Lee Tao-Hung, Au-Yeung Ling-Lung, Chang Chi-Ping, Wang Fei, Chang Wei

Laufzeit der chinesischen DVCD: 70:51 Min.

Gesehen am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die chinesische DVCD von New Inventer vor = k.A. ob Uncut oder nicht, mit Ausnahme des Vorspannes gute Bildqualität (aber Vollbild), Mandarin oder Englischer Ton (die Englische Synchro würde ich sogar als gut bezeichnen). Unter dem Titel La Main Fantôme / bạn fay mà gibt es, wie es scheint, noch eine VHS aus Vietnam. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt. Die Bilder auf dem DVCD Artwork haben nichts mit dem eigentlichen Film zu tun. 

Samstag, 21. Oktober 2023

Vampyros Lesbos Review


Am NIFFF 2008 signiert / Horroktober 2023

Vampyros Lesbos

Story:

Anwältin Linda (Ewa Strömberg) gerät auf einer Job-Mission auf einer abgelegenen Insel in den Bann einer lesbischen Vampirin (Soledad Miranda)…

Meine Meinung:

Vampyros Lesbos sah ich ewig nicht mehr. Ich wusste gar nichts mehr vom Film. Ich habe den Film auch mit einem anderen Jess Franco Film (Female Vampire) verwechselt und habe Linda Romay erwartet. Vampyros Lesbos hat mir sehr gut gefallen. Sicher einer der besseren Filme von Jess Franco (A Virgin Among the Living Dead, Sinfonía erótica, The Silence of the Tomb), auch trotz dem Fernbleiben von Lina Romay. Die Schönheiten Ewa Strömberg und Soledad Miranda stellen dabei einen sehenswerten Ersatz dar.

Beide haben schon öfters mit Jess Franco, der auch einen Cameo-Auftritt hinlegt, vor der Kamera gestanden (in Filmen wie She Killed in Ecstasy, Count Dracula, Eugenie de Sade, X312 - Flight to Hell). Vampyros Lesbos, in dem es allgemein weniger nackt zugeht, als der Titel suggeriert, bietet wenig Inhalt und viel fürs Auge: einen style over Substance Faktor, würde man heute sagen. Der Film fesselt und ist Traum ähnlich in Szene gesetzt. Ruhig aber fesselnd.

Der Film wirkt surreal, hypnotisch und psychedelisch. Die Farben, Kameraeinstellungen und die grossartige Musik und laszive und oft auch unterschwellige Erotik sind eine sehenswerte Kombination. Und auch die wenigen Nackt- und Erotik-Szenen sind knisternd und stark in Szene gesetzt. Auch die männlichen Nebenfiguren (kommen ohne Sexszenen aus), gespielt von Dennis Price und José Martínez Blanco (The Mummy’s Revenge, The Bloody Judge), passen gut zum mysteriösen, kaum vorhandenen Plot.

Für Mainstream-Zuschauer dürfte der Film uninteressant, wirr, lahm und langweilig erscheinen, aber Jess Franco Fans finden mit Vampyros Lesbos einen sehenswerten Beitrag vor!

Infos:

O: Vamypros Lesbos

Deutschland, Spanien 1971

R: Jess Franco

D: Ewa Strömberg, Soledad Miranda, Heidrun Kussin, Dennis Price, José Martínez Blanco, Jess Franco

Laufzeit der US-DVD: Ca. 89 Min.

Neusichtung: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Image Entertainment vor = Uncut, O-Ton (Deutsch), gute Bild- und Tonqualität. Inzwischen gibt es auch diverse Blu-Ray Fassungen, die sich lohnen: USA (Severin Films), UK (Severin Films) oder Österreich (ILLUSIONS). Die US-Disc ist zu bevorzugen, da Unmengen an Bonusmaterial.

Freitag, 20. Oktober 2023

Update

Zu Ehren von Jeff Burr, der am 10.10.23 verstarb, gab es eine Neusichtung und damit ein neues Review zu:


- Night of the Scarecrow



RIP





Night of the Scarecrow Review

Night of the Scarecrow

Story:

Ein ehemaliger Warlock (John Lazar) wird durch Zufall als Vogelscheuche (Howard Swain) zum Leben erweckt, und rächt sich an seinen Mördern…

Meine Meinung:

Night of the Scarecrow, ein Mitte der 90er Jahre Horrorfilm um eine Vogelscheuche, hat die 2. Sichtung bestanden. Der Film wurde zu Ehren von Jeff Burr, der am 10.10.23 verstorben ist, neu angesehen. Jeff Burr hat zwar nur eine kleine Anzahl von Filmen gedreht, sich dabei aber bei Horrorfilmfans mit Filmen wie Leatherface: The Texas Chainsaw Massacre III, Stepfather 2, From a Whisper to a Scream oder Pumpkinhead II: Blood Wings einen Namen gemacht. Ein Mann für Fortsetzungen.

Night of the Scarecrow mag zwar nicht ein sonderlich hohes Budget haben, aber der Film ist sehr solide, souverän und unterhaltsam geworden. Der Film ist mehr oder weniger ein Slasher, wobei die Vorgeschichte mit dem Warlock fast schon an H.P. Lovecraft erinnert. Die Szenen waren stimmungsvoll. Es gibt nicht viele Horrorfilme mit Vogelscheuchen. Spontan kommt mir da nur der 1988er Film Scarecrows in den Sinn, der in den USA von MGM vertrieben wurde.

Der Film bietet all die 08/15 Slasher-Klischess, die sich der Fan von dem Genre nur wünschen kann. Ich mochte die Kleinstadtstimmung, das Vogelscheuchen-Aussehen und die innovativen und zuweilen brutalen Morde. In ein bis zwei Szenen kam fast Tentakel-Sex-Feeling à la einem japanischen Adult-Anime auf. Besonders die Szene im Van war in der Hinsicht, auch optisch und wie geschnitten, toll anzusehen. Die Effekte sind in der Hinsicht, Low-Budget hin oder her, erstklassig und gelungen, zumal es im Finale sogar noch eine echte Explosion zu bewundern gibt.

Die Figuren, vor allem die Opfer, sind mehr oder weniger unsympathisch. Diese wurden aber bewusst so charakterisiert. Das hat Charme und war amüsant (der Priester mit dem Sex-Magazin z.B.). Wo der Film hingegen unglaubwürdig ist, ist das Alter seiner (Jugendlichen?) Figuren: weder Elizabeth Barondes noch John Mese nimmt man das junge Jugendpaar ab. Vor allem John Mese wirkte viel zu alt für diese Rolle. Die Dinner-Szene, in welcher Elizabeth John ihrer Familie vorstellt, war sehr sonderbar und schräg in Szene gesetzt.

Fazit: Wer gerne 08/15 Slasher mit Kleinstadt-Stimmung mag, wird mit Night of the Scarecrow voll auf seine Kosten kommen inklusive einiger sehr fantasievoller Tötungsszenen.

Infos:

O: Night of the Scarecrow

USA 1995

R: Jeff Burr

D: Elizabeth Barondes, John Mese, Stephen Root, Bruce Glover, Dirk Blocker, Howard Swain, Gary Lockwood, John Hawkes,

Laufzeit der US-Blu: 85:02 Min.

Gesehen am: April 2014 / Neusichtung am: 16.10.23

Fassungen: Mir lag die US-Blu-Ray von Olive Films vor = Uncut, hervorragende Bild- und Tonqualität, Extras (Audiokommentar von Jeff Burr). Einziges Manko, wenn man so will: keine englischen Subs. Gibt es in Deutschland nur als Vollbild-DVD (als Night of the Scarecrow - Die Nacht der Krähe).

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Night of the Living Dead Review

Horroktober 2023

Night of the Living Dead

Story:

Diverse Überlebende (Patricia Tallman, Tony Todd, Tom Towles, William Butler, Katie Finneran) verschanzen sich in einem Haus und kämpfen ums Überleben, als Horden von Zombies auftauchen…

Meine Meinung:

Night of the Living Dead ist in meinen Augen nach wie vor ein sehr gutes Horror-Remake zu George A. Romeros Zombieklassiker mit dem gleichnamigen Titel aus dem Jahr 1968, der wohl die berühmteste Zombie-Reihe der Welt lostrat (Dawn of the Dead, Day of the Dead). Neu ist, dass hier auch auf Effekte und eine starke Frauenrolle wert gelegt wird. Anders als im Original wandelt sich Barbara hier von der ängstlichen, hysterischen Frau zur knallharten Überlebungskünstlerin.  

Ansonsten handelt es sich, mehr oder weniger, um denselben Plot wie im Original. Regie führte Effekte-Techniker Tom Savini (From Dusk Till Dawn, Land of the Dead, Deathdream), der in den 80ern wohl seine besten Arbeiten ablieferte (Friday the 13th: The Final Chapter, Maniac, Freitag der 13., The Texas Chainsaw Massacre 2). Und als Regisseur war es selbstverständlich, dass Tom Savini auch die Effekte für das besprochene Remake erstellte. Eine kleine Schande, dass einige der besten Szenen der Zensur zum Opfer gefallen sind.

Die Zombie-Make-Up Masken sind superb. Der eine Zombie (mit der Naht, erfolgt durch die Autopsie) erinnert dabei an den Italo-Film Let Sleeping Corpses Lie. Das Grauen wird, wie im Original, quälerisch langsam deutlich. Und stellt auch die Menschen untereinander als potenzielle Gegner dar. Sei es den von Anfang an unsympathischen Choleriker Cooper oder die schiesswütigen Rednecks am Ende. Der Grundidee von George A. Romero wird damit Früchte getragen. Was den Cast angeht, ist ein grosser, späterer Horrorstar dabei: Tony Todd (Candyman's Fluch). Und in einer kleinen Rolle ist Bill Moseley (House of 1000 Corpses) zu sehen.

Der Film fängt ohne lange Einleitung an und der Film bleibt fesselnd, actionreich und spannend. Die Effekte sind soll anzusehen und auch der Cast macht seine Sache sehr gut. Wer jedoch das Original kennt, wird in dem Remake wenig neue Überraschungen vorfinden. Dem sollte sich der Zuschauer bewusst sein. Da gibt es sicher jene, die finden das gut und hätten Neuerungen kritisch betrachtet und umgekehrt. Man kann es nie allen recht machen. Apropos Remake: Angeblich sollte Tom Savini auch ein Remake zu Umberto Lenzis Film Nightmare City verwirklichen – doch in den letzten Jahren gab es dazu keine News mehr. Wohl ein Projekt, welches nie das Licht der Welt erblicken wird…

Fazit: Wer gerne klassisches Zombie-Kino mag, sprich die langsamen Fleischfresser, macht mit Tom Savinis Remake nichts falsch – im Gegenteil, es lohnt sich!

Infos:

O: Night of the Living Dead

USA 1990

R: Tom Savini

D: Patricia Tallman, Tony Todd, Tom Towles, William Butler, Katie Finneran

Laufzeit der US-DVD: 88:11 Min.

Neusichtung am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Columbia Pictures vor = zensierte US-R-Rated Kinofassung (eine echte Uncut gibt es nicht), solide Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs vorhanden. Für die US-Freigabe wurden vor dem Kinostart mehrere blutige Kopfschüsse bei Zombies zensiert und/oder durch unblutige Einstellungen ausgetauscht. Auch die Szene mit dem Schürhaken im Zombiekopf wäre ursprünglich grafischer ausgefallen. In Deutschland auch nur in dieser Version zu haben. Gibt es auch auf Blu-Ray von Nameless Media. Der Film ist bzw. war (?) in Deutschland lächerlicherweise sogar Mal verboten, wenn ich nicht irre...