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Freitag, 23. Oktober 2020

Jungle Holocaust Review


Horroktober 2020 
(mit Deodato am NIFFF, wo die DVDs signiert wurden)


 

Jungle Holocaust

Story:

Zwei Amerikaner (Massimo Foschi, Ivan Rassimov) gehen im philippinischen Regenwald verschollen. Sie geraten an einen Kannibalen-Stamm (u.a. Me Me Lai)…

Meine Meinung:

Nach dem Erfolg von Mondo Cane und Co. sorgte Umberto Lenzi mit Man from Deep River für den Einstieg ins Ital. Kannibalen-Genre, gefolgt von Ruggero Deodatos Jungle Holocaust. Beide sehen sich als Urväter der Ital. Kannibalen-Filmes und beide stahlen Ideen aus Filmen des anderen.

So arbeitete Ruggero Deodato (Der Schlitzer, Body Count) mit dem gleichen Cast wie Umberto Lenzi (Me Me Lai, Ivan Rassimov), wobei letzterer hingegen die letzte Szene mit Me Me Lai aus Jungle Holocaust für seinen Eaten Alive stahl.

Jungle Holocaust ist für sich gesehen ein guter Film, der jedoch, ähnlich wie Eaten Alive, nicht mehr die gleich intensive Wirkung wir früher zu verzichten hat. Der Film ist daher definitiv nicht auf dem Niveau eines Cannibal Holocaust oder Cannibal Ferox, aber für Fans des Ital. Kannibalenfilmes dennoch zu empfehlen.

Der Film geht als Mix aus Abenteuer- und Kannibalenfilm durch und wurde auf den Philippinen und Malaysia gedreht. Laut Darsteller Ivan Rassimov verbrachte die Crew rund einen Monat vor Ort zu teilweise unschönen Bedingungen. Der Film gibt vor, auf wahren Begebenheiten zu beruhen und Deodato gab mehrfach an, mit echten Dschungel-Stämmen zusammen gearbeitet zu haben.

Im Vergleich zu späteren Filmen ist der Film zahmer, im Vergleich zum Vorgänger härter. Es gibt Nackt-Szenen, eine Vergewaltigung, Tier-Snuff und einige derbe Dschungel-Fallen, kannibalistische Riten und ein-zwei blutige Fress-Szenen die u.a. eine echte Schafsleber beinhalten, in welche Massimo Foschi beissen durfte (die sich laut seiner Aussage bereits ungekühlt vier Tage vor Ort befand).

Die Stimmung ist exotisch was dem Setting, dem Drehort und auch der Abwechslung zu verdanken ist (Kannibalen spezifische Themen kommen erst in der 2. Filmhälfte vor). Ivan Rassimov (Der Killer von Wien), Star des Vorgängers, spielt hier lediglich den Co-Star.

Der Haupt-Cast besteht aus  Massimo Foschi (Neun Gäste für den Tod) und der exotischen Schönheit Me Me Lai, welche nebst Jungle Holocaust noch in den Kannibalenfilmen Man from Deep River und Eaten Alive zu sehen war, ehe sie danach praktisch von der Bildfläche verschwand (u.a. sah man sie noch in Lars von Triers Element of Crime oder im Euro-Horror Der Leichengießer).

Fazit: Ein Film, der zur richtigen Zeit entstand und somit gut Kasse machte und als Vorarbeit für das spätere Highlight Cannibal Holocaust anzusehen ist. Wer die Ital. Kannibalenfilme (Cannibal Apocalypse, Emanuelle and the Last Cannibals, Massacre in Dinosaur Valley...) mag, kann bedenkenlos zugreifen...

Infos:

O: Ultimo mondo cannibale

Italien 1977

R: Ruggero Deodato

D: Massimo Foschi, Me Me Lai, Ivan Rassimov

Laufzeit der US-DVD: 88:10 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: Okt. 2020

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Shriek Show vor = eine der ersten Vös seiner Art und dementsprechend sieht man der Disc ihr Alter an. Uncut, Englischer Ton, immerhin Widescreen Bildformat und vier interessante Extras: Vorwort von Regisseur Ruggero Deodato, Audiokommentar mit Ruggero Deodato (mit englischen Subs), Interview mit Massimo Foschi und Interview mit Ivan Rassimov. Die US-Blu-Ray dürfte für Fans interessant sein, da eine deutlich bessere Bildqualität habend. In Deutsch gibt es mehrere DVD-Auflagen (84’ Entertainment, X-Rated, NSM, XT Video, X-NK…). Die DVD plus die DVD aus Japan von liegen original signiert vor (Ruggero Deodato 2x am NIFFF getroffen).