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Mittwoch, 18. November 2020

Update

 Neue Reviews



- Born to Fight

- Black Cat Mansion

- Die Rache der Pharaonen

- Orgasmo

Orgasmo Review

 

Orgasmo

Story:

Durch den Unfalltod ihres reichen Ehemannes wird die Witwe Kathryn West (Carroll Baker) reich. Sie plant auf dem Lande, abgelegen und in der grossen Villa, die nur von einem Gärtner/Hauswart und einer Haushaltshilfe (Lilla Brignone) bewohnt wird, Abstand zu nehmen und Kraft zu tanken. Als ein junger, gutaussehender Mann (Lou Castel) vor dem Anwesen eine Autopanne hat und Teil von Kathryns Leben wird, ändert sich dieses auf gefährliche Art und Weise…

Meine Meinung:

Erste von vier Zusammenarbeiten zwischen Regisseur Umberto Lenzi (Die Gewalt bin ich) und Star Carroll Baker. Der Film aus dem Jahr 1969 ist ein ruhiger Film und ein Mix aus Erotik-Thriller/Krimi (Giallo). Wer sich im Ital. Kino der damaligen Zeit nicht auskennt, wird viel Neues entdecken. Wer hingegen schon Filme à la Orgasmo gesehen hat, für den wird es (inhaltlich) nur wenig Überraschungen geben.

Einige Vermutungen von mir waren korrekt, andere haben sich nicht bewahrheitet. Obwohl der Inhalt und die Art & Weise der Inszenierung nur wenig neu oder originell auf mich wirkten, fand ich an Orgasmo Gefallen. Die mir unbekannten Darsteller agierten gut und spielen bewusst z.T. einige herrlich fiese und vor allem nervende und unsympathische Figuren, was beabsichtigt ist. Die Paranoia von Kathryn kommt glaubhaft zur Geltung.

Der Film ist vor allem audiovisuell sehr schön geraten und hat in Sachen Bilder, Farben, Optik, Kameraarbeit und Soundtrack seine besten und stärksten Szenen im Film. Man könnte fast von einem style over Substance Faktor sprechen. Dieses Talent würde man Lenzi und Co. kaum zutrauen, würde man nur seine späteren Kannibalenfilme kennen.

Abgerundet wird der Film von einem sehenswerten wenn auch nicht ganz überraschenden Ende, dass den Zuschauer befriedigt zurücklässt!

Fazit: Jedem Fan des klassischen Italo Kinos zu empfehlen & gespannt auf die weiteren Lenzi / Baker Zusammenarbeiten!

Infos:

O: Orgasmo

Italien, Frankreich 1969

R: Umberto Lenzi

D: Carroll Baker, Lou Castel, Colette Descombes, Tino Carraro, Lilla Brignone, Franco Pesce, Tina Lattanzi, Lilla Brignone

Laufzeit der US-Blu-Ray: Ca. 91 Min.

Gesehen am: 09.08.20

Fassungen: Gesehen als US-Blu Ray von Severin films. Der Film ist in der The Complete Lenzi/Baker Giallo Collection enthalten. In dieser Box finden sich: ein Comic, Post-Karten, vier Blu-Rays und zwei Soundtrack-CDs. Nebst Orgasmo in zwei Film-Fassungen sind folgende drei Filme in der Box enthalten: So Sweet...So Perverse, A Quiet Place to Kill und Knife of Ice. Zu Orgasmo: Gesehen in der Ital. Fassung (Director’s Cut) in Ital. mit englischen Subs. Die Bild- und Tonqualität sind hervorragend und der Film ist selbstverständlich Uncut. Extras: US-Fassung, Audiokommentare, Interviews. (u.a.). Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Aug. 2020).

Die Rache der Pharaonen Review

   
 
Die Rache der Pharaonen

Story:

Eine Mumie (Christopher Lee) nimmt Rache an den Personen (u.a. Peter Cushing), die vor vielen Jahren das Grab von Prinzessin Ananka gefunden und geöffnet haben…

Meine Meinung:

Hammer-Filme sind Genre-Film-Produktionen aus England die vor allem in den 30ern bis zu den 80ern aktiv waren und sich teilweise mit Monsterfilmen einen Namen machten (Vampire, Mumie etc.) und dabei oft erstmals Farbfilme besagter Kreaturen auf die Leinwand zauberten. Dabei wurde nicht selten auch mit Vertragsschauspielern (à la Shaw Brothers) gedreht. Zwei der bekanntesten Namen, die auch in Die Rache der Pharaonen zu sehen sind: Peter Cushing (At the Earth's Core) und Christopher Lee (The Bloody Judge).

Was Hammer-Filme angehen, bin ich ein Greenhorn. Ich kenne nur einige, wenige Titel: Circus der Vampire (Mal als Kind gesehen, weiss nicht mehr), Die 7 goldenen Vampire (Co.-Produktion mit den Shaw Brothers), Ti Lung – Der tödliche Schatten des Mr. Shatter (Dito – steht noch auf Wunschliste), Wake Wood (à la Friedhof der Kuscheltiere, eine der neuen Hammer-Produktionen), Die Frau in Schwarz (neue Hammer-Produktion) oder The Lodge (am NIFFF 2019 gesehen). Ungesehen liegt rum: Als Dinosaurier die Erde beherrschten.

Die Rache der Pharaonen, der erste Mumien-Gruselfilm in Farbe, vereint die beiden späteren Top-Stars Peter Cushing und Christopher Lee in einem Film. Der Film ist grundsolide, unterhaltsam und kurzweilig. Der Vorspann und die Musik empfand ich als sehr gelungen. Die Sets hingegen sahen teilweise zu steril und «gelackt» aus (keine Spinnweben in einer alten Grabkammer?).

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht. Etwas schwarzer, britischer Humor dringt hier und da durch. Obwohl der Film relativ kurzweilig erscheint, hat der Film seine Schwächen im Skript und der Story: dies wird nämlich relativ bodycountarm und vor allem spannungsarm und ohne wirkliche Überraschungen erzählt. Die Figuren im Film wissen viel zu schnell von der Mumie und um was es geht.

Fazit: Für meinen Geschmack ist Die Rache der Pharaonen gut schaubar und alles andere als ein schlechter Film. Aber zu wenig gut, um in die Sammlung aufgenommen zu werden…

Infos:

O: The Mummy

Großbritannien 1959

R: Terence Fisher

D: Peter Cushing, Christopher Lee, Yvonne Furneaux, Eddie Byrne, Michael Ripper

Laufzeit der deutschen DVD: 84:16 Min.

Gesehen am: 03.08.20

Fassungen: Gesehen via DVD aus Deutschland von Universal: Uncut, gute wenn auch teilweise zu dunkle Bildqualität, gute Tonqualität, Deutsch (zu empfehlende Synchro) / Englisch mit Subs. Gibt es in den USA auch als Blu-Ray.

Black Cat Mansion Review




Black Cat Mansion

Story:

Ein Arzt reist mit seiner an Tuberkulose erkrankten Frau in deren Heimatdorf, wo sie sich erholen und er eine Praxis für die Gemeinschaft einrichten wird. Doch bald schon werden sie von einem Katzen-Geist heimgesucht…

Meine Meinung:

Nobuo Nakagawa, Regisseur von Jigoku, war vor allem für seine Horrorfilm der 50er und 60er Jahre bekannt. Black Cat Mansion ist ein sehr stimmungsvoller, unterhaltsamer und Dank der kurzen Laufzeit auch kurzweiliger Cat Ghost Film, den man sich als Fan des Genres ansehen kann. In meinen Augen der 2. beste Cat Ghost Film aus Japan (nach Kuroneko) den ich bisher gesehen habe.

Interessant ist, wenn man mit Filmen aus Südkorea vergleicht: Black Cat Mansion (1958) wirkt dabei im Vergleich zu A Bloodthirsty Killer (1965) um Jahre reifer, aufwändiger, bietet mehr Effekte & Qualität obwohl sieben Jahre älter als der südkoreanische Film. Das Kino aus Japan war dazumal dem koreanischen Film in Sachen Budget, Effekte & Technik um Lichtjahre voraus.

Black Cat Mansion bietet solide Darsteller-Leistungen, eine typische Ghost Cat Story ohne grössere Überraschungen und viele stimmungsvolle Bilder (Nebel, Krähen, Katzen…). Dabei ist der Film sehr schön eingefangen und gefilmt. Optisch interessant ist die Tatsache, dass der Film teilweise in s/w ist und teilweise in Farbe. Das gibt ihm optisch das gewisse Etwas.

Fazit: Für Fans von klassischen Horrorfilmen aus Japan uneingeschränkt zu empfehlen!

Infos:

O: Bôrei kaibyô yashiki

Japan 1958

R: Nobuo Nakagawa

D: Toshio Hosokawa, Midori Chikuma, Yurkio Ejima, Keinosuke Wada, Ryozaburo Nakamura

Laufzeit der jap. DVD: 67:23 Min.

Gesehen am: 03.08.20

Fassungen: Meine DVD aus Griechenland war defekt, so dass ich den Film als jap. DVD von Beam beim Kollegen gesehen habe = gute Bild- und Tonqualität, Uncut, O-Ton und englische Subs (nur die Erstauflagen). Eine Blu-Ray und/oder deutsche Fassung scheint es nicht zu geben (Stand: Aug. 2020).

Born to Fight Review





Born to Fight

Story:

Terroristen nehmen in Thailand ein kleines Dorf als Geisel, um ihren Anführer (Nappon Gomarachun) freizupressen. Das Massaker beginnt. Doch die Dorfbewohner plus ein Polizist (Dan Chupong) sagen den Terroristen (Chattapong Pantana-Angkul) vereint den Kampf an…

Meine Meinung:

Born to Fight, ein Actionfilm aus Thailand, habe ich bei Veröffentlichung 2004 ziemlich abgefeiert wie zuvor Ong-Bak und Nachfolger und Konsorten (z.B. Tom Yum Goong). Im Vergleich mit genannten Filmen ist Born to Fight schlechter gealtert.

Die Euphorie ist heuer kaum mehr vorhanden. Trotzdem muss man fairerweise sagen, dass Born to Fight einige absolut spektakuläre und wahnsinnige Action- und vor allem Stunt-Einlagen zu bieten hat, die auch aktuell noch der Wahnsinn und unerreicht sind!

Wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke ist es schwer, die besten Actionfilme zu betiteln. Tom Yum Goong zähle ich noch immer dazu. Auch Titel wie The Raid 1 + 2 sind nach wie vor sehr spektakulär. Es kamen auch Filme aus anderen Ländern wie Hardcore Henry oder Mad Max: Fury Road, die beide sehenswert waren.

Was mich an Born to Fight störte: die Figuren waren einem zu 99% egal. Und zu 99% waren diese nicht sympathisch, haben kein Schauspieltalent und auch deren Charisma ist gleich null. Eine Identifikationsfigur fehlt und der Patriotismus, in dem sich auch Kinder, Alte und Krüppel als Racheengel widerspiegeln, fand ich doof und nervend.

Einige der Action-Szenen waren auch nicht spektakulär, sondern lahm (z.B. Action-Szenen die einen Fussball als «Waffe» beinhalten»). Man hat ehemalige National-Sportler und Martial Arts Kämpfer in den Film integriert. Die haben es zwar technisch drauf, sind aber keine wirklichen Schauspieler. Immerhin der Hauptheld (Dan Chupong) und quasi sein «Endgegner» (Chattapong Pantana-Angkul) boten immerhin etwas mehr Klasse als der Rest.

Beide kennt der Fan aus anderen Actionfilmen aus Thailand: Ong-Bak 1-3, Dynamite Warrior, Vengeance of an Assassin. In Verbindung dessen steht auch Regisseur Panna Rittikrai, Thailands Action-Regisseur Nr. 1 und quasi «Mentor» und Entdecker von Ong-Baks Tony Jaa. Dieser führte in Born to Fight Regie und war auch für die Action-Szenen bzw. die Choreographie zuständig.

Panna Rittikrai kann mit vielen Thai. Action-Filmen als Regisseur und/oder Darsteller in Verbindung gebracht werden: Bangkok Knockout (spielt er den Endgegner), den Mitte 80er Jahre Born to Fight (auch hier: tolle Stunts!), Thai Police Story (hört sich interessant an – Thai. Police Story Variante?), Iron Angels 3 (HK Action), Thailand Killer (auch mit Tony Jaa) oder Battle Warrior (mit Tony Jaa und Panna Rittikrai als Zombie!).

Die Action beschränkt sich auf tödliche Stunts, Explosionen, blutige Shoot-Outs, kürzere Kampfszenen. Die Highlights waren für meinen Geschmack: de LKW-Stunts zu Beginn mit der Police Story Hommage, die Kämpfe mit Dan Chupong, die Stunts mit Fahrzeugen, Autos und Motorrädern (völlig verrückt). Die restlichen Action-Szenen sind relativ lahmer Durchschnitt. Der Film ist aber kaum langweilig, da es mit einer Ausnahme von ca. 15-20 Minuten nach den ersten Action-Szenen «etwas Story» gibt. Danach folgt mehr oder weniger Dauer-Action bis zum Abspann, der mit Outtakes der Stunt-Szenen aufwartet (= sehenswert).

Fazit: Erreicht nicht die Klasse von Ong-Bak, Tom Yum Goong und Co. und ist schlecht gealtert. Trotzdem dank einigen völlig abgefahrenen Stunts für den Action-Freund des asiatischen Kinos zu empfehlen!

Infos:

O: Gerd ma lui

Thailand 2004

R: Panna Rittikrai

D: Nappon Gomarachun, Santisuk Promsiri, Dan Chupong, Piyapong Piew-on, Somrak Khamsing

Laufzeit der thai. DVD: 90:40 Min.

Gesehen am: März 2005 / Review überarbeitet am: 02.08.20

Fassungen: Mir lag die Thai. DVD von J-Bics vor = Schuber, gute Bild- und Tonqualität (u.a. DTS Ton, KEINE Subs), Uncut. Gibt es inzwischen auch in Subs oder in Deutsch in Deutschland (von e-m-s) und auch als Blu-Ray. Die fehlenden Subs der Thai. Fassung (der thai. DVD) sind verschmerzbar da der Film kaum Story hat.