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Freitag, 18. Oktober 2019

Evil Dead Trap Review


Horroktober 2019
Evil Dead Trap

Story:

Journalistin Nami Tsuchiya (Miyuki Ono) bekommt ein Snuff-Video zugeschickt. Sie und ihr Team beginnen zu ermitteln. Die Recherchen führen die Gruppe auf eine verlassene, stillgelegene Fabrik. Kurze Zeit später taucht ein unbekannter Killer auf, der die Gruppe zu dezimieren beginnt…

Meine Meinung:

Evil Dead Trap hat mir nach aktueller Sichtung weniger gut gefallen, als dies vor unzähligen Jahren in meiner Jugendzeit der Fall war. Kritisch war in meinen Augen: eher lahmer Beginn, Längen/Füllszenen, wenig Inhalt, billige Optik (Film wirkt statt ein Ende 80er Jahre wie ein billiger direct to Video 90er Jahre Streifen), zu lange Laufzeit.

Der erste Teil der dreiteiligen Evil Dead Trap Reihe, der sich vor allem in Horrorfilmkreisen einen Namen machte und vom Mermaid Legend (der liegt als japanische LD ungesehen rum – Sichtung folgt im «Japanuary») Regisseur Toshiharu Ikeda stammt, bietet einige derbe Szenen, auf dessen sein Bekanntheitsgrad beruht.

Die «Snuff»-Szene mit dem Auge erinnert an ähnliche Szenen mit Augen wie in Der New York Ripper, Thriller: A Cruel Picture oder Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies. Die späteren Morde sind auch alles andere als harmlos, so dass der Film schnell mehr bot, als US-Slasher der damaligen Zeit.

Der Film von Toshiharu Ikeda, der seine Karriere im Erotik-Genre begann (Arbeiten für Nikkatsu), orientiert sich teilweise am internationalen Kino aus Italien (Dario Argento) – was Kamerafahrten, Morde und vor allem die Musik angehen. Dies soll an dieser Stelle positiv erwähnt werden.

Weiterhin positiv ist der Verlauf des dünnen Plots, der mit der Zeit immer fantastischer wird und sogar Bodyhorror-Elemente à la David Cronenberg zeigt.

Die Darsteller sind absolut solide aber bis auf Lead Miyuki Ono (G.I. Samurai) nur Kanonenfutter und sollen teilweise auch aus dem Erotik-Geschäft stammen (nicht abwertend gemeint – viele japanische Filmemacher haben ihre Karrieren im Pinku eiga Genre begonnen). Von Toshiharu Ikeda kenne ich nur Teil drei der Reihe (Teil zwei wurde von Izô Hashimoto realisiert) und den seltenen aber grossartigen Krimi The Man Behind the Scissors = einer seiner letzten Filme, ehe er 2010 verstarb.

Alles in allem hat der Film seine positiven Momente, so dass diese überwiegen (als Gesamtpaket) – aber da wäre trotzdem mehr möglich gewesen (kürzere Laufzeit = weniger Längen = mehr Tempo). 
Fazit: Zumindest für Fans des japanischen Horrorkinos sicherlich zu empfehlen – auch wenn mehr möglich gewesen wäre! 

Gefolgt von: Evil Dead Trap 2

Infos:

O: Shiryô no wana

Japan 1988

R: Toshiharu Ikeda

D: Miyuki Ono, Aya Katsuragi, Hitomi Kobayashi, Eriko Nakagawa, Masahiko Abe

Laufzeit der holländischen DVD: 100:33 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: Okt. 2019

Fassungen: Mir lag die DVD aus Holland von Japan Shock vor = VHS Master der jap. VHS. Uncut, O-Ton, englische Subs. Bildqualität auf solidem bis durchschnittlichem bis schlechtem Niveau. Da wäre es spannend zu wissen, ob die US-Disc von Synapse Films besser wäre. Anamorph ist nur die Disc aus England (dafür zensiert). Eine Blu-Ray gibt es nicht (Stand: Okt. 2019). In D von X-Rated veröffentlicht worden. Nachtrag 01.01.21: Neusichtung als US-Blu-Ray von Unearthed Films erfolgt = Uncut, gute Bild- und Tonqualität (hat zwar noch Luft nach oben, doch so gut sah und so gut hörte sich der Film zuvor noch nie an!), O-Ton, englische Subs (hier und da minim verzögert = beeinträchtigt das Schauen nicht), hässlicher Schuber und exklusive Extras runden die Disc ab. Der Film hat mir in dieser Form auch mehr zugesagt als im Okt. 2019.