Thriller - A Cruel Picture
Story:
Madeline (Christina Lindberg), die als Kind vergewaltigt und seither stumm durchs Leben geht, wird als junge Frau in der Grossstadt zum Opfer von Zwangsprostitution. Als ihr Leben zerfällt (Auge ausgestochen, Kontakt zu Eltern verloren, Eltern sterben) plant sie Rache an ihrem Zuhälter (Heinz Hopf)…
Meine Meinung:
Thriller - A Cruel Picture wurde vor kurzem in den USA auf Blu-Ray angekündigt, so dass ich mir den Film nach langer Zeit wieder ansah. Die Frage stand im Raum: brauche ich davon ein Upgrade auf Blu-Ray ja/nein und die Antwort lautet: nein. Der Film, der Quentin Tarantino beeindruckte, hat die Neusichtung ansonsten bestanden und bliebt in der Film-Sammlung bestehen.
Thriller - A Cruel Picture hat mir mehr gefallen als früher. Der Film, der im Herstellungsland Schweden zuerst zensiert und später verboten wurde, wartet mit dem damaligen Erotik-Star Christina Lindberg auf, die nebst schwedischen Erotikfilmen auch den Sprung ins Ausland geschafft hat. So sah man sie sogar in Japan in zwei Toei (Journey to Japan & Sex & Fury) Produktionen oder in Deutschland (Schulmädchen-Report, 4. Teil - Was Eltern oft verzweifeln lässt).
Thriller - A Cruel Picture ist trotz Nackt- und Sexszenen kein Erotikfilm. Der Erotikfaktor liegt bei null. Wie der englische Titel vermuten lässt, ist der Film in vielerlei Hinsicht «grausam». Der Tod von Madelines Eltern, das Ausnutzen ihrer Naivität, das Ausstechen ihres Auges oder die Vergewaltigung, die sie bereits als junges Mädchen über sich ergehen lassen musste.
Dass Quentin Tarantino den Film mochte, macht bei der starken Frauenrolle, dem Rache- und Selbstjustiz-Thema inklusive Rape & Revenge Motiven, schnellen Autos, coolen Aufnahmen, blutigen Shoot-Outs, exotische Karate-Einlagen und tabubrechenden Szenen (HC-Sex-Szenen oder die Benützung einer angeblich echten Leiche = Szene in welcher das Skalpell ins Auge sticht) auch Sinn, so dass er quasi in Kill: Bill die fiktive Figur Elle Driver schuf.
Mir hat der Film gefallen, auch wenn von der Laufzeit zu lang und die Slow Mo Szenen im letzten Viertel hier und da klar zu eintönig waren. Ansonsten hübsch schmuddeliger und verruchter Film mit einer sonderbar fesselnden, monotonen, langsamen und wortkargen Stimmung = mag ich. Christina Lindberg ist in jeder Szene ein Augenschmaus und war übrigens nicht in den HC-Szenen dabei. Dennoch wurden diese passend ins Geschehen eingefügt, anders als in manch anderer Produktion, wo diese wie ein Fremdkörper wirken (z.B. 99 Women).
Fazit: Fans des schmuddeligen 70er/80er Jahre «Bahnhof-Kinos» schlagen zu! Kleiner Exploitation-Klassiker und für Fans von Christina Lindberg so oder so lohnenswert!
Infos:
O: Thriller - En grym film
Schweden 1973
R: Bo Arne Vibenius
D: Christina Lindberg, Heinz Hopf, Solveig Andersson, Despina Tomazani, Per-Axel Arosenius, Gunnel Wadner
Laufzeit der US-DVD: 106:36 Min.
Neusichtung am: 20.11.21
Fassungen: Mir lag die Limited Edition DVD aus den USA von Synapse Films vor = Uncut, Englisch/O-Ton mit englischen Subs, sehr gute Bildqualität, interessante Extras. Wurde nun vom gleichen Label auch auf Blu-Ray angekündigt. Lief in D im Kino und es gibt eine Super-8 Fassung. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Nov. 2021). Nachtrag 20.08.23: Was ich im November 2021 nicht wusste, war die Tatsache, dass bei der Synapse Films Fassung einzelne Szenen (Rollenwechsel) fehlen - also ohne Absicht und das fiel Jahre nicht auf. Leider hat es auch einige der Nacktszenen mit Christina Lindberg erwischt. Diese neue Fassung von Vinegar Syndrome (US-Blu-Ray) lag nun für eine neue Sichtung vor = zwei Filmfassungen, Wendecover, O-Ton, englische Subs, Uncut, Region-All. Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut, wenn mir das Master etwas dunkel schien. Die neue Doku (ca. 40minütig), in welcher auch Christina Lindberg zu Wort kommt, war informativ und sehenswert.
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