Shaolin: The Blood Mission
Story:
Ein General (Hwang Jang-Lee) sucht nach einer Rebellen-Liste, welche im Besitz der Shaolin ist. Diese sind dem General auch ein Dorn im Auge. Dieser geht über Leichen, um an die Liste zu kommen…
Meine Meinung:
Shaolin: The Blood Mission ist ein Old-School Kung Fu Eastern aus Südkorea, der später von Tomas Tang in einer englischsynchronisierten (und möglicherweise veränderten Fassung) durch seine Firma Filmark International Limited vertrieben wurde (ähnlich wie IFD Films & Arts Filme von Godfrey Ho).
Man hört je nach Quelle verschiedenes: Zusammenarbeit zwischen Taiwan und Südkorea, Südkorea und HK etc. Es sollen auch HK Darsteller an Bord sein. Abweichende Infos in unterschiedlichen Datenbanken tun ihr Übriges dazu. Dass z.T. für den koreanischen Markt Extraszenen gedreht, Schauspieler ausgetauscht wurden und/oder die Fassungen einfach länger sind ist keine Seltenheit (z.B. Shaolin Vs. Lama, Calamity of Snakes, Dragon Kid).
Auf der anderen Seite werden klare HK-Produktionen in der koreanischen Filmdatenbank mit falschen Angaben als koreanische Filme aufgeführt und/oder sonst werden falsche Infos publiziert*.
* Duel to the Death ist eine Golden Harvest Produktion. Diese listet u.a. offiziell den Koreaner Lee Hyung-Pyo als Regisseur. 2004 gab es am Busan Film Festival eine Retroperspektive mit dem Namen «The Decades of Co-production between Hong Kong and Korea». Dort wurde Duel to the Death als offizielle Co-Produktion zwischen HK und Südkorea gezeigt. Laut Regisseur Lee Hyung-Pyo (Interview in Seoul Okt. 2004) war er an der Produktion jedoch überhaupt nicht beteiligt.
Zurück zum Film: wer Old-School Eastern mag, wird mit Shaolin: The Blood Mission nichts falsch machen. Natürlich, die Story ist alles andere als originell und hat man schon unzählige Male gesehen. Aber stört mich nicht. Es gibt spektakuläre Kampf- und Trainingsszenen, paar verrückte Momente, die mich überrascht haben, Heldensterben mit viel Pathos, welche Chang Cheh selbst nicht besser hätte in Szene setzen können und da hätten wir natürlich noch den genialen Hwang Jang-Lee als fiesen Bösewicht, der auch vor Folter nicht vor seinen Opfern zurückschreckt.
Zu den verrückten Szenen zählen: eine Brücke, die gesprengt wird, aufwändige Feuer-Stunts (welche mich für diesen Low-Budget Wald-und-Wiesen Klopper überrascht haben), die Rebellen-Namensliste, die unter der Haut versteckt ist und Hwang Jang-Lee der einen festgebundenen Gegner mit Dynamit ins Jenseits befördert. Tiersnuff gibt es auch zu sehen (ein Huhn verliert seinen Kopf) und auch hier und da etwas Humor. Der Film erinnert zum Teil sehr an The Shaolin Temple mit Jet Li.
Hwang Jang-Lee gibt eine starke Präsenz ab. Seine Dominanz und Szenen nehmen im Verlauf des Filmes stark zu und gipfeln sich in einem langen, harten und packenden Finale, in welchem es drei Helden gegen ihn aufnehmen. Sehenswert!
Fazit: Jedem Old School Kung Fu Film Fan zu empfehlen!
Infos:
O (je nach Quelle unterschiedlich): Sadae solimsa, Sadaesorimsa, 사대소림사
Auch Herstellungsland variiert je nach Quelle: Südkorea, HK, Taiwan 1984
R: Park Woo-sang
D: Sun Kuo-Ming, Hwang Jang-Lee, Ho Kei-Cheong, Ban Sang
Laufzeit des südkoreanischen VHS: Ca. 90 Min.
Gesehen am: 06.03.19
Fassungen: DVD Fassungen sollen zensiert sein (Hunde und Katzen Szene – k.A. was es damit auf sich hat). Englisch synchronisierte Online Fassungen zeigen zu Beginn des Filmes, wie Hunde gefüttert werden. Nachdem Hwang Jang-Lee seinem Meister einen Rebellen-Kopf präsentiert, wirft der Meister eine Katze, welche er in den Armen hielt, zu einem der Hunde. Die Katze springt panisch vom Boden hoch. Bis auf das Füttern der Hunde sind diese Szenen auch auf dem VHS aus Südkorea von Sam Boo zu sehen. Diese Fassung bietet eine schlechtere Bildqualität als die Online Fassungen, die der Filmark Version entsprechen (die teilweise andere Musik bietet – ob es weitere Veränderungen gibt, ist mir nicht bewusst, aber da Tomas Tang seine Hände im Spiel hatte, kann davon ausgegangen werden). Vorteil des südkoreanischen VHS: Koreanische Originalfassung in Koreanisch. Eine deutsche Fassung gibt es nicht (Stand: März 2019).