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Sonntag, 6. August 2023

Pearl Review

 

Pearl 

Story:

 

1918 USA:

 

Pearl (Mia Goth) wächst unter der strengen und religiösen Hand ihrer Mutter (Tandi Wright) auf. Zusammen betreiben sie den Hof und kümmern sich um ihren kranken Vater/Ehemann (Matthew Sunderland), während Pearls Ehemann (Alistair Sewell) für den Krieg eingezogen wurde.

 

Meine Meinung:

 

Pearl soll die Vorgeschichte von X erzählen, in welcher Mia Goth auch mitwirkt (jedoch eine andere Rolle). Beides sind A24 Produktionen und wie bereits in X führt auch hier Ti West Regie. An allzu viel aus X kann ich mich nicht erinnern. Netter Retro-Look und Blutgericht in Texas Vibes. War gut. Pearl mochte ich auch, wenn nicht sogar mehr. Auch wenn der Film schlussendlich nichts Neues bietet.

 

Das mag überraschen, da Pearl der bedeutend harmlosere und ruhigere Film ist. Der Film ist ein Mix aus Retro, Backwood (Erneut: Blutgericht in Texas und Eaten Alive), Drama (à la Carrie), Horror und Satire. Ich nahm den Film vor allem als satirische Charakter-Studie wahr. In der Hinsicht ist der Film toll anzusehen. Mia Goth spielt irrsinnig. Ihr Spiel mit der Mimik, ihr psychopathisches Lächeln oder ihr Monolog am Ende sprechen Bände. Was für eine Leistung von ihr, die mir in anderen Filmen nie bewusst aufgefallen ist (Suspiria, Nymphomaniac Vol. 2).

 

Ansonsten trifft es der Carrie Vergleich ganz gut, auch wenn es par Klischees gibt, auf die hätte Verzichtet werden können (Pearl ist Deutscher Abstammung). Der religiöse Wahn und die Isolation kommen gut zur Geltung und machen glaubhaft, welcher Qual Pearl ausgesetzt ist. Einzelne Serienkiller-Motive kommen glaubhaft rüber (sich zuerst an Tieren vergehen, später an Menschen). Das ist evidenzbasiert. Der Film ist unterhaltsam und sieht gut aus. Vor allem Intro und Abspann sind im netten Retro-Look gehalten.

 

Der Film ist wenig blutig und die Morde sind wenig explizit. Auf ein-zwei Szenen (CGI-Krokodil) hätte verzichtet werden können. Die Angriffe sind aber stimmungsvoll in Szene gesetzt und auch gut gefilmt. Um nötiges Kleingeld zu kaschieren, wohlmöglich. Aber eine gute Lösung. Obwohl nicht explizit, sind die Szenen nett anzusehen (die Szene mit der Axt vor dem Finale). Dafür gibt es sonst paar eklige Szenen zu sehen (Nasenrotz, Maden auf Schwein etc.). Cool! Das Ende ist gelungen und das Warten darauf lohnt sich. Wer X mochte, kann bei Pearl bedenkenlos einschalten!

 

Infos:

 

O: Pearl

 

USA, Kanada 2022

 

R: Ti West

 

D: Mia Goth, Tandi Wright, Matthew Sunderland, Alistair Sewell, David Corenswet, Emma Jenkins-Purro

 

Laufzeit der US-DVD: Ca. 103 Min.

 

Gesehen am: 27.06.23

 

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Lions Gate vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Die Disc stammt aus einer Blu-Ray/DVD-Combo-Fassung und ich bekam die DVD vom Kumpel geschenkt. Soll in Deutschland von Turbine erscheinen. Es gibt noch kein Vö-Datum.