Hero
Story:
Ma Wing Ching (Takeshi Kaneshiro) und Co. (Yuen Wah) reisen nach Shanghai. Dort treffen sie auf den mächtigen Tam See (Yuen Biao). Ma Wing Ching ist fasziniert von Tam See und plant, die «vom Kellner zum Millionär» Leiter aufzusteigen. Dies gelingt – doch die böse Axt-Gang unter der Führung von Yang Shuang (Yuen Tak) plant bereits ein Mordkomplott gegen Ma Wing Ching und Tam See…
Meine Meinung:
1985 war es mit den Kinoproduktionen seitens der Shaw Brothers vorbei. Man schloss die Tore. Die Stars waren danach bei der Konkurrenz, die immer grösser wurden (Golden Harvest) zu sehen und/oder in kleinen, unabhängigen HK- oder Taiwan Produktionen. Die Shaw Brothers konzentrierten sich nun aufs TV-Geschäft. Es folgten aber hier und da neue Kinofilme, auch wenn selten und deutlich später.
1997 folgte mit Hero (nicht zu verwechseln mit dem stinklangweiligen und öden Jet Li Film von 2002) eine neue Shaw Brothers Kino-Produktion, die gleichzeitig ein Remake des Chang Cheh Klassikers Der Pirat von Shantung aka Boxer from Shantung darstellt. Es gab so viele Filme dieser Art, dass mir dessen Inhalt aktuell wenig Originalität bietet. Da sind mit typische Schüler-Meister-Rache Inhalte lieber.
Das Remake, welches natürlich die Qualität des Originals nicht erreicht, ist dennoch und vor allem wenn man das Herstellungsjahr 1997 (Rückgabe Hong Kong an China), per se kein schlechter Film. Aber es ist auch nicht alles gelungen: es gibt einige humoristische Szenen, die nicht zum Film und Setting passen. Yuen Wah (The Big Deal, Eastern Condors, Spooky, Spooky, Kung Fu vs. Acrobatic, Killer Constable, Master Z: The Ip Man Legacy) als Sidekick und ohne Action-Szene war ein schwachsinniger Entscheid = Massives verschwenden von Potenzial!
Desweitern gibt es, trotz kurzer Laufzeit, Längen. Vor allem vor dem Finale. Die Musik empfand ich stellenweise als sehr billig und Lead Takeshi Kaneshiro (Don't Give a Damn, Wu Xia, Dr. Wai in the Scriptures with No Words, The Crossing 2) war hier und da zu arrogant und im Finale hätte ich mir mehr Martial Arts gewünscht – dies war mir zu Schusswaffen lastig.
Hört sich jetzt schlechter an, als es ist. Es gibt nämlich auch richtige gute Momente im Film: das Haupt-Theme des Filmes (z.B. aus dem Vorspann) war cool und ich hätte es gerne mehr gehört. Dank Corey Yuen (Above the Law, In the Blood, Heroes of Shaolin) als Regisseur und Action-Regisseur (und Nebenrolle) in Zusammenarbeit mit Yuen Tak (The Master, Women on the Run, Kid from Kwangtung, Demon of the Lute), der gleichzeitig den fiesen Bösewicht spielt, sind auch die Action-Szenen stark geworden.
Davon hätte es von mir aus gerne mehr geben dürfen, vor allem von Yuen Tak als Bösewicht hätte ich gerne mehr gesehen. Sein Endkampf gegen Takeshi Kaneshiro und Yuen Biao war klasse – intensiv, hart, blutig aber leider zu kurz. Da hätte wir noch das letzte positive Stückchen des Filmes: Yuen Biao (Dreadnaught, The Young Master, Fist of Fury, Magnificent Butcher)! Ihn sehe ich so oder so sehr gerne. Sympathischer Schauspieler und Kollege von Yuen Wah, Jackie Chan und Sammo Hung. Dass er die Hauptrolle nebst Takeshi Kaneshiro war ein grosses Plus und er macht in seinen Kampfszenen sowohl schauspielerisch alles richtig.
Fazit: Mit Abstrichen sehenswertes und unterhaltsames Remake der Shaw Brothers – für 1997 eine willkommene Abwechslung, die nostalgischen Gefühle im Zuschauer wecken und an die guten, alten (Hong Konger) Filmzeiten erinnert!
Infos:
O: Ma Wing Jing
HK 1997
R: Corey Yuen
D: Yuen Biao, Takeshi Kaneshiro, Jessica Hester, Valerie Chow Kar-Ling, Yuen Wah, Yuen Tak, Corey Yuen
Laufzeit der HK-DVD: 88:06 Min.
Gesehen am: März 2006 / Review überarbeitet am: 23.04.20
Fassungen: Mir lag die HK-DVD von IVL/Celestial vor = sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs vorhanden. Nur die «Kopf ab» Szene ist alternativ verändert. Die Uncut Szene gibt’s nur in den Fassungen aus Taiwan (VCD, LD) zu sehen. Die deutschen DVDs lohnen wegen den miserablen Cover-Motiven (bestehend aus anderen Filmen) nicht.