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Sonntag, 5. November 2023

Dust Devil Review

Horroktober 2023

Dust Devil

Story:

Wendy (Chelsea Field) hat genug von ihrem toxischen Ehemann und flüchtet ins Nirgendwo im südafrikanischen Backwood. Sie nimmt einen Anhalter (Robert John Burke) mit. Dieser ist jedoch in Wahrheit eine Art Dämon, ein Seelen stehlender «Serienkiller». Sie begibt sich in Gefahr. Derweil machen sich Wendys Ehemann (Rufus Swar) und ein Polizist (Zakes Mokae) auf die Suche nach dem Anhalter…

Meine Meinung (The Final Cut):

Nach seinem sehenswerten Überraschungserfolg und Erstlingswerk Hardware wurde Regisseur Richard Stanley (Die Farbe aus dem All), der vor kurzem auch zum Opfer des Social Media Mobs wurde (Frauen haben ihm fehlbares Verhalten und/oder Ähnliches vorgeworfen, von denen er kürzlich rechtlich freigesprochen wurde), von Miramax unterstützt. Richard Stanleys Werk Dust Devil ist von einem Mainstream-Film weit entfernt, was Miramax gar nicht passte.

Der Film wurde in den USA stark geschnitten. Sämtliche mythologischen und übernatürlichen Szenen flogen aus dem Film. Dust Devil ist in der Tat ein spezieller Film. Bei dieser 2. Sichtung war ich nicht 100% bei der Sache, was nicht gut war. So werde ich dem Film später (in einer neuen Version, mehr dazu unter Fassungen) nochmals eine Chance geben. Teilweise ist die Stimmung unglaublich gut, die Musik gefällt und auch das Schauspiel. Vor allem das Übernatürliche in Kombination mit einer Dämon-Serienkiller-Road-Trip Fantasy-Endzeit-Stimmung hat mir eigentlich noch gut gefallen. Es braucht etwas Zeit, sich auf den Film, den wirren Inhalt, die Figuren und den Verlauf einzulassen. Man muss dafür offen sein.

Auch die wenigen Effekte sind gut getrickst: vor allem Leichen, abgetrennte Körperteile oder veränderte Dämonen-Fratzen und ein cooler Head-Shot sind in der Hinsicht zu erwähnen. Aber von einem Splatter-Film ist Dust Devil, der vor allem durch die Story, das Schauspiel, die Optik/Bilder und Stimmung punktet, weit entfernt. Jedoch hat mir nicht alles am Film gefallen: einige optische Spielereien waren fast etwas zu viel des Guten und der Sprecher, der sich ab und zu immer wieder meldet, hätte man sich sparen können. Der gefiel mir nicht.

Die Schauspieler, allen voran Chelsea Field (Last Boy Scout, The Birds II), Robert John Burke und Zakes Mokae (Body Parts) waren in ihren Rollen sehenswert und authentisch. Glaubhafte Darstellungen. Auch wenn ich nicht alles und jede Szene im Film mochte, muss ich sagen, dass ich mich auf eine zukünftige 3. Sichtung (in einer noch besseren Fassung) freue. 

Fazit: Wer Hardware mochte, kann auch bei Dust Devil einen Blick riskieren!

Infos:

O: Dust Devil

Südafrika, Großbritannien 1992

R: Richard Stanley

D: Chelsea Field, Robert John Burke, Rufus Swar, Zakes Mokae

Laufzeit der US-DVD: 108:02 Min.

Gesehen am: Juni 2008 / Neusichtung am: Okt. 2023

Fassungen: Mir lag die Subversive Cinema - Limited Collector's Edition vor. In dieser US-DVD Box sind folgende Dinge zu finden: Dust Devil als Final Cut (die vom Regisseur bevorzugte Fassung), Dust Devil als Workprint, eine Soundtrack CD und drei Dokumentationen vom Regisseur verteilt auf zwei DVDs. Also insgesamt fünf Discs beinhaltet das Set. Das US-Set wird verkauft und die deutsche Blu-Ray von Koch Films (Mediabook) habe ich mir bereits (überraschend billig auf Ebay = 20 CHF) bestellt! Warum? Das Set hat deutsche / englische Subs zum Hauptfilm (US-Fassung hat keine Subs), die Bildqualität ist besser und das Format ist leicht anders (im Finale ist in einer Szene spritzendes Blut zu sehen, welches in der US-Fassung vom schwarzen Balken verdeckt wird). Ich will dem Film gerne nochmal eine Chance geben, in einer noch besseren Fassung. Im deutschen Set sind auch der Final Cut, der Workprint und zudem noch die deutsche Kinofassung zu sehen (wohl der Miramax Cut). Es gäbe noch ein limitiertes Mediabook mit Soundtrack-CD und Dokus, aber das brauch ich alles nicht (oder hätte ich ja noch auf der US-DVD Fassung, falls die niemand kauft).