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Dienstag, 8. Oktober 2019

Bedevilled Review

Horroktober 2019 / NIFFF 2010 Spezial
Bedevilled

Story:

Hae-won (Ji Sung-won) hat Stress im Job. Also verreist sie von Seoul auf die kleine Insel Moo-do Island, wo einst ihre Grosseltern lebten. Dort lebt noch ihre frühere Freundin Bok-nam (Seo Yeong-hee). Schnell merkt Hae-won, dass mit Bok-nam und dem Leben auf der Insel etwas nicht stimmt: Bok-nam wird von den Bewohnern geschlagen, gedemütigt und vergewaltigt. Sie hat keine Kraft, sich zu wehren. Bei einem erfolglosen Fluchtversuch eskaliert die Situation mit dramatischen Folgen…

Meine Meinung:

Bedevilled ist ein sehenswerter Film und Schlag in die Magengrube aus Südkorea. Schon als ich den Film damals am NIFFF sah, waren wir bzw. ich sehr überrascht über der Skrupellosigkeit des Filmes. Dies sicher auch, da ich kein allzu grosser Fan des südkoreanischen Kinos bin (was Neue Filme angehen). Umso schöner, einen solcher Kracher dank NIFFF entdeckt haben. Der kam im Kino schon sehr gut und überzeugt auch auf Heimmedium nach wie vor.

Der Film erzählt eine fesselnde, sich quälerisch langsam aufbauende Geschichte und nimmt sich mit deren Entwicklung und dieser der Figuren Zeit. Es ist ein sehr ruhiger Film. Man kann auch von sozialkritischen Szenen sprechen und der Lead (das Mädel aus Seoul, welches auf der Insel Urlaub machen geht) ist ganz bewusst nicht sympathisch gezeichnet (dazu passt auch das Ende, welches nicht allen passen dürfte).

Die Darsteller agieren alle sehr stark. Dies ist auch wichtig, da bewusst mit den Gefühlen des Zuschauers gespielt wird. Die Taten, welche Bok-nam über sich ergehen lassen muss (und die Dialoge, welche sie mitanhören muss) sind schockierend und schüren Hass. Das wurde gut umgesetzt – der Zuschauer empfindet wie Bok-nam und das Resultat ist nachvollziehbar und folgerichtig (Selbstjustiz). Man muss damit aber bis zum Finale warten, nur um falsche Erwartungen von vorne rein zu korrigieren.

Der Film und Verlauf der Story sind z.T. mörderisch spannend und da der Film zu 90% auf der Insel spielt, auch vom Setting her wunderschön eingefangen worden. Der Film ist allgemein sehr schön gefilmt und die Kameraeinstellungen, auch in den Rache-Szenen, eine Pracht und originell gefilmt. Sehr stimmungsvolle Bilder, die der Kameramann (oder Frau) eingefangen hat. Es ist ein Jammer, dass Regisseur Jang Cheol-soo, trotz seines Talents, kaum mehr Filme gedreht hat (laut imdb. nur drei Filme als Regisseur gelistet).

Fazit: Wer gerne Filme aus Südkorea und Selbstjustiz-Inhalte mag, ist mit diesem ruhigen aber auch intensiven und packendem Rache-Drama bestens bedient! Da können Filme wie Sympathy for Mr. Vengeance und Co. einpacken dagegen!

Infos:

O: Jang Cheol-soo

Südkorea 2010

R: Jang Cheol-soo

D: Ji Sung-won, Seo Yeong-hee, Jeong-hak Park, Lee Ji-eun-i

Laufzeit der UK-DVD: Ca. 115 Min.

Gesehen am: NIFFF 2010 / Review überarbeitet am: Okt. 2019

Fassungen: Mir lag nach Sichtung am NIFFF die UK-DVD von Optimum vor = erstklassige Bild- und Tonqualität, Uncut, O-Ton und feste englische Subs. In Deutschland Uncut von I-On New Media/Warner zu haben (auch auf Blu-Ray).