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Mittwoch, 15. April 2020

Update

Neuer Neukauf, neue Reviews und neuer Buch-Tipp

 

- Neuer Neukauf



Spooky Encounters: A Gwailo's Guide to Hong Kong Horror 



Zu Ehren von Dieter Laser, der bereits im Feb. 2020 verstarb (wurde erst im April 2020 öffentlich kommuniziert), gab es Neusichtungen zur The Human Centipede Reihe:

- The Human Centipede (First Sequence) 

- The Human Centipede 2 (Full Sequence) 

- The Human Centipede III (Final Sequence) 



Plus reguläre neue Reviews:


- Naked Violence

- Nightbreed

- Intruder

- Beyond Re-Animator

- The Master

- Leichen pflastern seinen Weg

- Die Stunde der grausamen Leichen

- The Fortune Code

- Triple Threat

- Don’t Torture a Duckling



 

 

The Human Centipede III (Final Sequence) Review

The Human Centipede III (Final Sequence)

Story:

Der verrückte und sadistische Gefängniswärter Bill Boss (Dieter Laser) und sein Assistent Dwight Butler (Laurence R. Harvey) suchen nach einem Weg, Kosten einzusparen und Häftlinge ruhig und gefügig zu machen. Da kommt ihnen die Idee: wie in den Filmen The Human Centipede 1 und 2 wollen sie aus den Häftlingen einen menschlichen Tausendfüssler erschaffen. Hilfe bekommen die von Filmemacher und Regisseur Tom Six (spielt sich selbst)…

Meine Meinung:

Die letzte Fortsetzung und Abschluss der The Human Centipede Trilogie hat mir besser als der Vorgänger gefallen und bleibt (knapp) in der Sammlung. Der beste Teil bleibt klar Teil eins. Teil drei ist ausfolgenden Gründen besser als der zweite Teil:

Der Film ist unterhaltsam. Es gibt keine Längen und man kann, wenn man sich auf den Trash und Wahnsinn einlässt, gut unterhalten lassen. Es gibt nach wie vor einige eklige Ideen (die beinhalten u.a. Szenen mit Hoden, einem Stoma, Kot, die OP, Geschlechtsteile, Sex-Szenen, Erbrochenes, Sperma etc.), diese regen aber mehr zum Schmunzeln an, statt dass sie ekeln und schocken. Dies war in Teil zwei nicht der Fall – todernst sein und um jeden Preis schocken wollen, was aber nicht gelang. Dazu unglaublich langweilig.

Die 2. Fortsetzung hat auch den Vorteil, die zwei Bösewichte aus den ersten zwei Filmen, Dieter Laser und Laurence R. Harvey, in einem Film zu vereinen. Beide machen ihre Sache gut. Man muss jedoch folgendes wissen: der Film nimmt sich nicht ernst, der Film kommt mit vielen Selbstzitaten, viel Overacting (vor allem die von Dieter Laser gespielte Figur schreit sich mehr oder weniger durch den kompletten Film, was auch auf die Nerven gehen kann), Ironie und massiv vielem politisch unkorrektem Humor daher, in welchem alles und jeder sein Fett abbekommt. Ohne Verluste.

Der Film, der Humor, das Übertriebene und die Schauspieldarstellung von Dieter Laser brauchen viele Nerven und es ist für mich nachvollziehbar, dass dies auch als sehr ärgerlich und störend empfunden werden kann. In Nebenrollen sind zu sehen: Tom Six der sich selbst spielt, Eric Roberts (Spooked) in einer unwichtigen Nebenrolle (diesen Subplot hätte man, um Zeit straffen zu können, auch weglassen können), Pornosternchen Bree Olson und B-Darsteller Robert LaSardo (Death Race). Aus Teil eins kehrt zudem «der Japaner» und aus Teil zwei «der Psychiater» zurück, beide als Gefangene.

Fazit: Wer sich auf den Wahnsinn und den komischen Humor / das total übertriebene Overacting von Dieter Laser einlassen kann, sollte sich an den Abschluss der Reihe wagen! Wenn man am liebsten nach zehn Minuten bereits ausschalten würde, sollte man das tun. Denn: besser wird es nicht und Teil drei ist definitiv purer Trash-Film! 

Infos:

O: The Human Centipede III (Final Sequence)

USA 2015

R: Tom Six

D: Dieter Laser, Laurence R. Harvey, Tom Six, Eric Roberts, Robert LaSardo, Tommy 'Tiny' Lister, Clayton Rohner, Bree Olson

Laufzeit der UK-Blu: 102:46 Min.

Gesehen am: 2015 / Review überarbeitet am: 15.04.20

Fassungen: Mir lag die UK-Blu Ray von Bounty Films vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs, diverse Extras (alternatives Ende, Audiokommentar etc.). Gibt es inzwischen von Laser Paradise Uncut in Deutschland.

The Human Centipede 2 (Full Sequence) Review

The Human Centipede 2 (Full Sequence)

Story:

Martin (Laurence R. Harvey), der von seinem Vater, der im Gefängnis sitzt, sexuell missbrauch wurde und dadurch zum Feindbild seiner Mutter (Vivien Bridson) wurde, die ihn am liebsten töten würde, ist besessen vom Film The Human Centipede. Als sein Leben mehr und mehr aus den Fugen gerät, umso mehr giert sich Martin in Perversionen, die er plant, in die Tat umzusetzen: die Erschaffung eines menschlichen Tausendfüsslers…

Meine Meinung:

Der zweite Teil der The Human Centipede Reihe hat die 2. Sichtung nicht bestanden, wie erwartet. Der Film gefällt mir deutlich und massiv schlechter als im März 2012. Der Film wird aus der Sammlung verbannt. The Human Centipede 2 verkauft Teil eins als Film – d.h. es gibt Film-im-Film Motive und leider keinen Dieter Laser mehr zu sehen.

Der Film, der bei Veröffentlichung in s/w gezeigt wurde (erst später auf diversen Heimmedien, wurde eine zusätzliche Farbfassung integriert), generiert, zumindest am Anfang, eine sonderbare Atmosphäre, die eine gewisse Faszination ausstrahlt und der man sich nur schwer entziehen kann. Zudem spielt Dieter Laser «Ersatz» Laurence R. Harvey, der ähnlich wie die Darsteller in Der Goldene Handschuh Mut zur Hässlichkeit beweist, stark und eindrücklich, so dass er dann auch in Teil drei an der Seite von Dieter Laser mitwirken durfte.

Damit hat es sich schon – was die positiven Aspekte des Filmes angehen. Die Story ist total unrealistisch, unglaubwürdig und stinklangweilig. Ich musste spulen. Dem menschlichen Tausendfüssler werden deutlich zu wenig Szenen gewidmet. Das Fangen der Opfer nimmt viel zu viel Platz ein – und auch diese Szenen sind total unrealistisch (wie auch die «Amateur-Operation» in der Lagerhalle). Dazu noch Inhalte wie das Quentin Tarantino Casting = unglaubwürdiger geht nicht.

Ein weiterer extremer Negativpunkt ist die Tatsache, dass die Figuren allesamt nerven, negativ, unglaubwürdig, übertrieben und oberflächlich dargestellt werden. Gerade Figuren wie Martins Mutter, sein Therapeut oder der laut musikhörende Nachbar sind absolut miserabel dargestellt – so was von übertrieben, dass man das nicht ernst nehmen kann = à la die Figurenzeichnung in Rob Zombies Halloween 2, nur etwa zehn Mal schlimmer und extremer.

Wo Teil eins geschickt unterhalten aber auch doch hier und da ein Schmunzeln beim Zuschauer auslösen konnte, langweilt und ekelt Teil zwei nur an. Der Film ist todernst und ohne Funken Humor. Die Filmemacher gingen den «Sicko» weg und wollten, um jeden Preis und koste es was es wolle, nur eins: Tabus brechen und schocken. Der Film ist derber, expliziter und tabubrechender als Teil eins. Die Effekte-Anzahl grösser, der Film blutiger. Es war auch mehr Budget vorhanden.

Doch der Film wirkt schlussendlich zu gewollt auf Ekel getrimmt, so dass der Zuschauer trotz einigen ekligen Szenen nicht wirklich vor den Kopf gestossen wird bzw. kann der Film auch in der Hinsicht nicht überzeugen (die Szene mit der Schwangeren und dem Baby z.B. war an Übertreibung und Lächerlichkeit kaum zu übertreffen). Mit Arthouse hat das schon gar nichts zu tun – viel Hype ist entstanden, der dem Film, ähnlich wie beim serbischen Kollegen, A Serbian Film, nicht gerecht wird. Viel heisse Luft um nichts.

Fazit: Teil zwei lohnt sich in keiner Art und Weise – bewusst auf Ekel, Schocks und Tabubrüche aus – überzeugt der total langweilige und überbewertete Film nicht.


Infos:

O: The Human Centipede 2 (Full Sequence)

USA 2011

R: Tom Six

D: Laurence R. Harvey, Katherine Templar, Lee Harris, Maddi Black, Bill Hutchens

Laufzeit der US-Blu Ray: 90:46 Min.

Gesehen am: März 2012 / Review überarbeitet am: 15.04.20

Fassungen: Mir lag die US-Blu Ray von IFC vor = Uncut, hervorragende Bild- und Tonqualität, exklusive Extras, O-Ton und englische Subs vorhanden. In Deutschland ist der Film nur zensiert zu haben. Wie bei Teil eins muss man Umwege über Österreich in Kauf nehmen, um den Film Uncut und in Deutsch zu sichten (wobei viel gesprochen wird im Film so oder so nicht).

The Human Centipede (First Sequence) Review

The Human Centipede (First Sequence)

Story:

Der irre Dr. Heiter (Dieter Laser) entführt drei Touristen (Akihiro Kitamura, Ashley C. Williams, Ashlynn Yennie) um aus ihnen operativ einen menschlichen Tausendfüssler zu erschaffen…

Meine Meinung:

Zu Ehren des deutschen Charakter-Schauspielers Dieter Laser, der bereits im Februar dieses Jahres verstarb (wurde jedoch erst im April 2020 öffentlich kommuniziert), gab es eine Neusichtung der provokativen The Human Centipede-Reihe. Mir war Dieter Laser zuvor unbekannt.

2009 machte der holländische Skandalfilm The Human Centipede von sich reden, um dessen Film-Reihe sich so was wie ein kleiner Kult aber auch Hype (vor allem um Teil zwei) abzeichnete inklusive Hommagen in der Pop-Kultur (sogar die Serie South Park widmete sich in einer Episode dem Inhalt von The Human Centipede).

Kann die Reihe mehr, als nur schocken? Werden die Filme nach der 2. Sichtung weiterhin in der Sammlung bleiben? Fragen über Fragen – zumindest für Teil eins kann ich klar sagen: ja, bleibt in der Sammlung! Schon nach Erstsichtung der drei Filme war mir der erste am liebsten. Dies dürfte auch so bleiben.

Trotz skeptischem Beginn des Filmes (Bilder einer Autobahn, sterile Optik, zunächst kein Soundtrack wahrnehmbar, 08/15 Beginn à la Backwood/Slasher-Film mit doofen und nervenden Figuren) wird der Film mit dem Verlauf der Story besser und besser. Zwar bedient man sich auch krassen Klischees (Dass der Mad Scientist ausgerechnet ein Deutscher sein muss mit den Namen Josef = Anspielung auf Dr. Mengele), aber wer sich daran nicht stört, findet mit The Human Centipede einen nicht uninteressanten und vor allem sehr fantasievollen Film vor, der im Horror-Genre endlich Mal was Neues, Originelles und noch nie Dagewesenes bietet.

Der Film überzeugt nebst Story und Verlauf vor allem durch das starke Schauspiel von Dieter Laser, der den Film alleine trägt. Stark! Dem Film kommt die Authentizität zugute – es wird Deutsch, Englisch und Japanisch gesprochen, da die Opfer Touristen sind. Der Japaner versteht z.B. kein Wort, was ihm gesagt wird (z.B. bei der krassen Aufklärung von Dr. Heiter, als er den Opfern vorführt, um was für eine Operation es sich handelt – Mund zu Anus Verbindungen via Naht um einen menschlichen Tausendfüssler zu kreieren) = was den Schrecken einzelner Szenen nur noch intensiver macht.

Der Japaner spielt, was die Touristen angeht, am besten. Die zwei Mädels nerven zuerst, aber sind danach nur noch «Statisten». Die zwei Cops im Finale waren schwächer und mässig – in den Szenen war das Overacting von Dieter Laser teilweise auch zu viel des Guten. Der Film ist kein Splatter-Film. Einzelne Szenen ekeln wegen der Information, der Vorstellung, der Grundidee. Es ist teilweise mehr psychologischer Schrecken/Tortur, der im Film verbreitet wird (paar blutige Details gibt es natürlich trotzdem zu sehen).

Der Film nimmt sich mit der Story und der Beziehung des irren Arztes zu seiner Erschaffung Zeit. Es gibt einige urkomische Szenen in dem ansonsten ernsten Film – hier und da ist ein kleines Mass an bitterbösem, schwarzem Humor zu erkennen, wenn Dr. Heiter z.B. seinen Tausendfüssler «trainiert». Gegen Ende gewinnt der Film sogar an Spannung (Cops tauschen auf, die Opfer versuchen der entkommen etc.), so dass The Human Centipede, sobald der Film Mal Fahrt aufgenommen hat, kurzweilig mit interessanter, böser, fieser und ekliger Story und einem absolut motivierten Dieter Laser zu überzeugen vermag!

Fazit: Muss man gesehen haben, um es zu glauben!


Infos:

Holland 2009

R: Tom Six

D: Akihiro Kitamura, Dieter Laser, Andreas Leupold, Ashley C. Williams, Ashlynn Yennie

Laufzeit der UK-DVD: 88:13 Min.

Gesehen am: Okt. 2010 / Review überarbeitet am: 15.04.20

Fassungen: Mir lag die UK-DVD von Bounty Films vor = Uncut, O-Ton (90% Englisch, 5% Deutsch, 5% Japanisch) mit englischen Subs, exklusiven Extras. Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Die deutschen Fassungen sind nur zensiert. Über Österreich gibt es jedoch (von NSM auf DVD oder Blu-Ray) Uncut-Fassungen. Es lohnt sich, Film im O-Ton zu schauen. In durchgängigem Deutsch kann der Film wegen der Sprachbarriere im O-Ton nicht funktionieren…

Don’t Torture a Duckling Review


Webmaster am NIFFF mit Catriona MacColl (dort auch die City of the Living Dead / Don't Torture a Duckling Doppel-DVD signieren lassen)

Don’t Torture a Duckling

Story:

In einem abgelegenen, italienischen Dorf werden mehrere Kinder ermordet aufgefunden. Die Polizei hat mehrere Verdächtige im Visier, ist aber sichtlich überfordert. Dazu kommt, dass die Bewohner das Gesetz zum Teil in die eigene Hand nehmen. Ein Reporter (Tomas Milian) und eine reiche Göre (Barbara Bouchet) versuchen den Fall zu lösen…

Meine Meinung:

Lucio Fulci hat nicht nur blutige Zombie- und Horrorfilme gedreht, sondern auch Abenteuer-, Italo-Western- oder diesen erstklassigen Giallo. Don’t Torture a Duckling ist ein kleines Meisterwerk und leider weniger bekannt als seine Zombiefilme Zombie 2, City of the Living Dead, The Beyond oder House by the Cemetery.

Don’t Torture a Duckling gefällt mir von Mal zu Mal besser. Was ich am Film besonders mag ist die Kleinstadt-Stimmung. Mit dem sehr abgelegenen, einfachen Städtchen, wo jeder jeden kennt, kommt eine sehr intensive Stimmung auf. Das Dorf und die Settings dazu (viel Natur, Autobahn) sind wunderschön und authentisch.

Der Film erzählt eine Krimigeschichte. Es geht ums Rätselraten und Motiv – wer ist der Mörder der Kinder? Die Auflösung dazu und die Szenen mit toten Kindern sind auch heute nichts für schwache Gemüter und dürften vor allem im Erscheinungsjahr 1972 für einige Kontroversen gesorgt haben. Vom heutigen Standpunkt aus kann man sagen, dass Fulci mit dem Täter und Motiv seiner Zeit voraus war. Hier und da ein Satz Exploitation (die komplett nackte Barbara Bouchet macht einen Jungen an) runden das Bild perfekt ab.

Don’t Torture a Duckling ist ein sehr ruhiger Film, der sich für seine Figuren und die Handlung und deren Verlauf Zeit nimmt. Action in Form von Mordszenen oder Effekte-Szenen gibt es wenig. Wenn diese Mal vorkommen, sind sie aber toll getrickst und schön in Szene gesetzt (im Finale darf dann noch ein Dummy ran ) mag ich immer). Die Effekte-Szenen mit den Ketten erinnert natürlich an The Beyond.

Weiter positiv sind die Musik von Riz Ortolani – wunderschön und passend. Wird die filmische Atmosphäre noch spürbarer. Dazu kommt ein Traum-Cast – wenn Namen wie Tomas Milian (Bewaffnet und gefährlich, Der Vernichter, Verdammt zu leben – verdammt zu sterben), Barbara Bouchet (Amuck, Höllenhunde bellen zum Gebet, Die Rache des Paten, The Red Queen Kills Seven Times) und Florinda Bolkan (A Man to Respect, Die Klette) als Haupt-Cast dabei sind, kann man schon Mal mit der Zunge schnalzen. Aber auch die Nebenfiguren oder Kinder-Stars waren extrem gut.

Fazit: Lucio Fulci kann doch mehr als nur Gore – Meisterwerk!

Infos:

O: Non si sevizia un paperino

Italien 1972

R: Lucio Fulci

D: Barbara Bouchet, Tomas Milian, Florinda Bolkan, Marc Porel

Laufzeit der UK-Blu: 105:06 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 02.03.20

Fassungen: Mir liegen drei Fassungen vor.

1. US-DVD von Anchor Bay als 2 Disc Set mit City of the Living Dead. Diese DVD bleibt in der Sammlung, da von Catriona MacColl am NIFFF signiert.

2. Später kaufte ich mir die UK-DVD von Shameless Screen Entertainment. Grund: Ital. Ton und englische Subs.

3. Die definitive Version stellt für mich die UK-Blu Ray von Arrow Video dar, da Referenz-Disc in Sachen Extras, Ton- und Bildqualität. Natürlich auch Ital. Ton und englische Subs.

Triple Threat Review

Triple Threat

Story:

Söldner (u.a. Scott Adkins, Michael Jai White, JeeJa Yanin, Ron Smoorenburg, Dominiquie Vandenberg) bekommen den Auftrag eine reiche Politikerin (Celina Jade) zu töten, die in der Gegend mit Gangster-Syndikaten aufräumen will. Der Zielperson gelingt jedoch die Flucht. Hilfe bekommt sie von Ex-Söldnern (Tiger Chen, Iko Uwais, Tony Jaa) die mit den angeheuerten Söldnern noch eine offene Rechnung zu begleichen haben…

Meine Meinung:

Triple Threat ist eine amerikanisch-chinesisch-thailändische Co-Produktion und kleines Actionfest von B-Action Regisseur Jesse V. Johnson à la The Expendables, nur mit besserer Action. Triple Threat hat mir besser gefallen als erwartet.

Die Story ist natürlich sehr dürftig, zuweilen unrealistisch und gewisse Handlungen sollte man nicht hinterfragen. Mittel zum Zweck. Was wichtig ist, ist die Action, und diese rockt. Nebst vielen blutigen Shoot-Outs, Explosionen, Stunts und Verfolgungsjagden gibt es auch mehr Martial Arts als ich es erwartet hätte (mehr wäre natürlich noch wünschenswerter gewesen).

Langweilig ist der Film auch nicht. Es gibt sicher alle zehn Minuten eine Action-Szene und somit wird der Zuschauer kurzweilig unterhalten. Das Setting und der exotische Cast geben dem Film auch eine sonderbare Stimmung. Natürlich wird man nicht jedem Star gerecht, aber die Namen, die hier zu sehen sind, können sich sehen lassen:

Mit Scott Adkins hat Regisseur Jesse V. Johnson schon öfters zusammengearbeitet (Savage Dog, Accident Man, Pay Day, Avengement). Er spielt natürlich einen Bösewicht (wie er es bereits in Undisputed II oder Ip Man 4 tat) und dies kann er einfach sehr gut. Er bekommt jedoch nur eine Kampfszene im Finale spendiert (die es allerdings in sich hat – gleich gegen drei Helden kämpft er an).

Tony Jaa spielt einen der Helden. Es gibt Hommagen an Ong-Bak (Verfolgungsjagd und Stunts durch enge Martkgassen) und Tom Yum Goong (Elefant). An die zwei genannten Filme konnte Tony Jaa nie mehr anknüpfen. Auch in Triple Threat spielt er seine bekannten Moves ab – dennoch ist seine Rolle hier wirklich gut und lässt seine miesen Ausflüge ins HK-Kino (z.B. Paradox, Master Z: The Ip Man Legacy) hinter sich. Er bekommt verhältnismässig viele Kampfszenen ab.

Tiger Chen, mir total unbekannt, hat mich positiv überrascht. Vor allem in den Kampfszenen hat er mir fast am besten gefallen. Ein Name, den man sich merken sollte! Iko Uwais (The Raid, The Raid 2, Headshot, The Night Comes for Us) hat mir auch sehr gut gefallen. Michael Jai White gerät etwas in den Hintergrund – bekommt, wie Scott Adkins, nur im Finale eine Kampfszene spendiert.

Der Rest der bekannten Namen sind Nebenrollen: Chocolate Star JeeJa Yanin (bekommt eine wunderbare Sterbeszene spendiert), Ron Smoorenburg (wer erinnert sich nicht? Bekam in Who Am I ? einen coolen Finalkampf gegen Jackie Chan) und Michael Wong (In the Line of Duty 4) sind noch zu sehen. JeeJa Yanin Szenen waren cool, an Michael Wong als Gast-Star hatte ich sehr Freude.

Die Actionszenen sind alles andere als harmlos und vor allem, wie man es aus dem guten, alten HK-Kino kennt, gut und übersichtlich gefilmt, geschnitten und choreographiert. Eine Wohltat – daher ist die Action auch besser als in The Expendables. Die besten Kampfszenen bekommen Tony Jaa und Tiger Chen ab. Danach kommen Iko Uwais, Scott Adkins und Michael Jai White, während JeeJa Yanin nur kurz vor ihrem Tod gegen Iko Uwais ran darf.

Fazit: Für Actionfilm-Fans klar zu empfehlen!

Infos:

O: Triple Threat

China, Thailand, USA 2019

R: Jesse V. Johnson

D: Tony Jaa, Tiger Chen, Scott Adkins, Iko Uwais, Michael Jai White, Celina Jade, JeeJa Yanin, Michael Wong, Ron Smoorenburg, Dominiquie Vandenberg

Laufzeit der kanadischen DVD: Ca. 96 Min.

Gesehen am: 02.03.20

Fassungen: Mir lag die kanadische DVD von Well Go USA vor = Uncut, Schuber, erstklassige Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs. Gäbe es in Deutschland Uncut von Koch Media (die deutsche DVD wäre aber im Preis teurer gewesen als die kanadische Disc – daher letztere gekauft).

The Fortune Code Review

The Fortune Code

Story:

China im 2. Weltkrieg:

Um die Japaner in China zu besiegen und zu vertreiben braucht es finanzielle Mittel. Diese lagern auf einem Schweizer Bankkonto. Der Code dazu: Unbekannt! Wer diesen wüsste? Jemand, der von den Japanern gefangen genommen wurde und nun in einem Camp festgehalten wird. Die Japaner (u.a.: Lung Fong, Frankie Chan, Gordon Liu, Jason Pai Piao, Ken Lo, Chung Fat, Ridley Tsui) selbst wissen nicht, wer «Mr. X» ist. Ebenso wenig die chinesischen Gefangenen (u.a. Max Mok, Eric Tsang, Nat Chan Pak-Cheung, Kent Cheng, Ben Lam, Shing Fui-On), darunter einige Spione (u.a. Sammo Hung, Alan Tam, Anita Mui, Andy Lau), die versuchen, Mr. X und den Code vor den Japanern zu finden…

Meine Meinung:

Als All-Star-Cast Filme aus Hong Kong werden oft Eastern Condors sowie The Millionaires' Express genannt, was das HK-Kino der goldenen Generation angeht. Dabei geht The Fortune Code immer vergessen – und dieser bietet auch einen unglaublichen Cast was Haupt, Nebenrollen und Kurzauftritte angehen:

Lung Fong (The Buddhist Spell) spielt eine der Hauptrollen als jap. General im Camp, während Ken Lo (Cheetah on Fire), Chung Fat (Encouters of the Spooky Kind) und Ridley Tsui (Pantyhose Hero) als reguläre Soldaten in Erscheinung treten (bekommen kaum Screen-Time). Im Final dürfen Frankie Chan (A Warrior’s Tragedy), Gordon Liu (My Heart Is That Eternal Rose) und Jason Pai Piao (The Haunted Madam) ran = Kampfszenen, die gut aber nicht überragend sind. Zudem leider zu schnell vorbei. Die drei gefallen aber als Bösewichte.

Als Hauptrollen da Spione spielend sieht man: Sänger Alan Tam (Exposed to Danger), Andy Lau (Gameboy Kids), Anita Mui (100 Ways to Murder Your Wife). Sammo Hung spielt zwar auch einen der Spione, die sich zu Beginn einen netten Kampf gegen Shaw Brothers Legende Chen Kuan-Tai (The Master) liefern, aber ausser dem Anfang kommt er nur kurz im Finale nochmal vor = Nebenrolle.

Die gefangenen Chinesen werden dann in unterschiedlichen Rollen, was dessen Screentime angeht, gespielt von: Max Mok (mit leider wenig Actionszenen, bekannt aus: That’s Money), Eric Tang (der sehr nervt), Nat Chan Pak-Cheung (lustige Rollen sagen ihm mehr zu – bekannt aus: The Last Hero in China), Kent Cheng (der auch Regie führte und in der Nebenrolle verschenkt wurde, auch bekannt aus: The Accident), Shing Fui-On (Who’s Killer) mit neuer Synchro.Stimme (passt gar nicht) oder Ben Lam (= Potenzialverschwendung da kaum Actionszenen spendiert bekommen, bekannt aus: Legend of the Wolf). Als Insasse aber Helfer der Japaner ist in einer Nebenrolle zu sehen: Charlie Cho Cha-Lee (The Two Jolly Cops).

Viele Stars in einem Film macht noch lange nicht automatisch ein Meisterwerk aus (Bsp: The Expendables). Denn man wird den einzelnen Stars nicht gerecht. Die weiteren Probleme von The Fortune Code sind:

Zu wenig Action, zu wenig spektakuläre Action, lahme, desinteressante Handlung, billige Settings, Klischees (böse Japaner), extrem mieser, billiger und nervender Soundtrack, viele Längen und zuweilen doofer, unlustiger Humor (Script: Wong Jing).

Diese Gründe sorgen schlussendlich dazu, dass ich den Film, trotz vielen bekannten Gesichtern und kleinen Details, die mich freuten (die ganzen Ex-Shaw Brothers Auftritte) und doch einigen soliden Kampfszenen (gerade im Finale), aus der Sammlung verbanne. Ich habe innegehalten und meine Gefühle evaluiert und die sagten, dass ich den Film nie wieder schauen werde da zu wenig gut – da halfen also auch diese kleinen, positiven Details nichts und warum einen Film behalten, wo man genau weiss, den guckt man nie wieder? Nimmt nur Platz weg und Platz habe ich so oder so zu wenig…

Fazit: Stark Geschmackssache. Kein schlechter Film per se, aber die negativen Gründe dominieren, so dass der Film knapp aus der Filmsammlung ausgeschlossen wird…

Infos:

O: Foo gwai bing tuen

HK 1989

R: Kent Cheng

D: Lung Fong, Frankie Chan, Gordon Liu, Jason Pai Piao, Sammo Hung, Alan Tam, Anita Mui, Andy Lau, Max Mok, Eric Tsang, Nat Chan Pak-Cheung, Kent Cheng, Ken Lo, Charlie Cho Cha-Lee, Ben Lam, Chung Fat, Ridley Tsui, Shing Fui-On

Laufzeit der HK-DVD: 89:46 Min.

Gesehen am: Okt. 2009 / Review überarbeitet am: 25.02.20

Fassungen: Mir lag die Code Free DVD aus Hong Kong von Mega Star vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs vorhanden. Es gibt bisher weder eine deutsche Fassung noch eine Blu-Ray (Stand: Feb. 2020).

Die Stunde der grausamen Leichen Review

Die Stunde der grausamen Leichen

Story:

Gotho (Paul Naschy) ist ein buckliger Aussenseiter, der täglich Anfeindungen und Spott über sich ergehen lassen muss. Als seine geliebte Ilsa (María Elena Arpón) stirbt, klaut Gotho dessen Leiche aus dem Krankenhaus. Gotho, der besessen von Ilsa war, kommt Dr. Orla (Alberto Dalbés) gerade recht. Dieser führt illegale Experimente durch und er braucht dafür neue Leichen. Dr. Orla wickelt Gotho mit falschen Versprechungen (= Ilsa wieder ins Leben zurückzubringen) hinters Licht, um durch ihn an Leichen zu kommen, während die Polizei bereits ermittelt…

Meine Meinung:

Die Stunde der grausamen Leichen, der teilweise auch in Österreich gedreht wurde, ist pures Euro-Cult Exploitation Kino mit unzählig vielen Motiven, die man aus dem europäischen Horror-Genre der Zeit so mag:

Bucklige Aussenseiter, Ratten, unheimliche Gruften, verwesende Leichen, Folterinstrumente aus vergangenen Zeiten, verrückte Wissenschaftler, rätselhafte Frauenmorde, ermittelnde Cops, Krankenhäuser, Leichenkammern, Besessenheit und zombiartige Wesen.

Paul Naschy agiert stark in der Rolle des Buckligen Aussenseiter, Kidnapper und Mörder. Gutes Schauspiel. Die Cops agieren ebenfalls recht gut, während man Alberto Dalbés ein übertriebenes Overacting nicht absprechen kann. Dafür geht er in der Rolle des Mad Scientist voll lauf und die Mädels sind vor allem eines: hübsch anzusehen oder schreiende Opfer.

Der Film bietet einige herrlich unheimliche und stimmige Szenen. Leider gibt es für Tierfreunde auch unschöne Szenen zu sehen, wenn Naschy diverse Ratten lebend abfackelt, da sich diese am toten Körper von Ilsa zu schaffen machen. Szenen, die heute undenkbar wären.

Was die Effekte angehen, war der Film blutiger als erwartet und es gibt einige sehr schöne Splatter-Szenen zu sehen, die gut getrickst sind und Fans des Genres zufriedenstellen dürften. Sicher einer der blutigeren Filme mit Paul Naschy (Inquisition, Human Beasts, The Devil Incarnate, Blue Eyes of the Broken Doll, Vengeance of the Zombies, Horror Rises from the Tomb, Night of the Werewolf, Count Dracula's Great Love).

Fazit: Kann ich allen Paul Naschy Fans und solchen, die es noch werden wollen, nur empfehlen!

Infos:

O: El Jorobado de la Morgue

Spanien 1973

R: Javier Aguirre

D: Paul Naschy, Rosanna Yanni, Víctor Alcázar, María Elena Arpón, Maria Perschy, Alberto Dalbés, Manuel de Blas

Laufzeit der deutschen DVD: 78:52 Min.

Gesehen am: Juni 2009 / Review überarbeitet am: 25.02.20

Fassungen: Mir lagen zwei Fassungen vor. 1. Die deutsche DVD von Anolis/Ascot Elite = gute Bild- und Tonqualität, nur Deutsch, Uncut. Cover-Motiv billig schlecht, hat nichts mit Film zu tun. 2. Die US-Blu-Ray von Scream Factory (The Paul Naschy Collection 2). Beinhaltet nebst Die Stunde der grausamen Leichen (aka Hunchback of the Morgue) folgende Filme: Exorcism, The Werewolf and the Yeti, The Devil’s Possessed und A Dragonfly for Each Corpse. Obwohl die US-Disc eine deutlich bessere Bildqualität hat, liess ich beim Schauen der deutschen DVD der Vorzug. Grund: Die frühere Erstsichtung erfolgte in Deutsch und die deutsche Synchronisation ist erste Sahne und wertet den Film zusätzlich auf! Gäbe es in der Zwischenzeit von Shock (früher Japan Shock) in Deutschland auf Blu-Ray (Uncut, Deutsch/Spanisch ohne Subs).

Leichen pflastern seinen Weg Review

Leichen pflastern seinen Weg

Story:

Loco (Klaus Kinski) ist ein gefürchteter Kopfgeldjäger. Bei ihm gibt es keine Gefangenen. Sehr zum Ärger des neuen Sheriff Gideon Burnett (Frank Wolff), dem Loco ein Dorn im Auge ist. Gleichzeitig heuert die Schwester eines Verstorbenen (Marisa Merlini) den Revolverhelden Silence (Jean-Louis Trintignant) an, um Loco zu töten und ihren getöteten Bruder zu rächen…

Meine Meinung:

Auch wenn ich einige Italo-Western kenne, bin ich in diesem Sub-Genre aus Italien noch immer wenig vertraut würde ich sagen. Ich kenne nicht allzu viele Filme aber Sergio Corbuccis Leichen pflastern seinen Weg gefiel mir schon immer ausserordentlich gut. Ich sah den Film bisher nur einmal (lange her: Sept. 2007) und auch nach neuster Sichtung muss ich festhalten:

Ein kleines Meisterwerk, sehr gut und sicherlich (zumindest für mich) einer der besten Italo-Western überhaupt!

Gründe:

Die schneeverschneite und weisse Landschaft gibt dem Film eine sonderbare, intensive Stimmung und Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Der krasse Kontrast zum Dreck und Schlamm aus Django und Co. Dazu kommt tolle Musik von Ennio Morricone zum Einsatz, die perfekt zu den Bildern passt.

Desweitern wartet der Film mit einem grossartigen Cast auf: Jean-Louis Trintignant aber allen voran Frank Wolff (I Am Sartana, Your Angel of Death, Death Walks on High Heels) und Klaus Kinski (Jack the Ripper, The Hand That Feeds the Dead, If You Meet Sartana…Prey for Your Death, Creature) tragen den Film komplett alleine. Grandioses Schauspiel.

Der Film ist phasenweise unglaublich spannend (das Finale, in der sich Kinski und Trintignant ohne Dialoge lange gegenüberstehen knistert vor Spannung!) und im Gegensatz zu anderen Italo-Western wird auf Humor gänzlich verzichtet. Im Gegenteil: der Film ist düster, trostlos, pessimistisch. Diese Grundeinstellung und Atmosphäre mochte ich sehr, wie auch das Ende! Stark und genau nach meinem Geschmack!

Fazit: Einer der besten Italo-Western und für Fans des Genres unbedingt ein Must See Titel!

Infos:

O: Il Grande silenzio

Frankreich, Italien 1968

R: Sergio Corbucci

D: Klaus Kinski, Jean-Louis Trintignant, Frank Wolff, Marisa Merlini

Laufzeit der deutschen DVD: 100:27 Min.

Gesehen am: Sept. 2007 / Review überarbeitet: 25.02.20

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Kinowelt vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, Deutsch/Ital. Audio mit deutschen Subs. Die deutsche Sprachfassung ist hervorragend synchronisiert und zu bevorzugen. Gäbe es inzwischen in D von Filmjuwelen Uncut auf Blu-Ray. Die Kinowelt Disc reicht mir jedoch völlig aus.