Zu Ehren von Sergio Donati, der am 13.08.24 starb, gab es drei Sichtungen zu Filmen, für welche er für die Drehbücher zuständig war:
- Orca
RIP
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
Von Angesicht zu Angesicht
Story:
Bandit Bennet (Tomas Milian) entgeht seinem Todesurteil und nimmt Professor Fletcher (Gian Maria Volontè) als Geisel. Er lässt Fletcher leben, da dieser ihm das Leben rettet. Bennet versucht, seine Bande, die zerschlagen wurde (einige geflüchtet, andere gefangen genommen worden), wieder aufzubauen. Fletcher ist beeindruckt von diesem ihm völlig Fremden leben und will Teil von Bennets Leben und Bande werden. Dieser zögert. Ein weiterer Anwärter, Siringo (William Berger), versucht ebenfalls in Bennets Bande aufgenommen zu werden. In Wahrheit handelt es sich jedoch um einen Agenten des Staates, der die ganze Bande verhaften will…
Meine Meinung:
Von Angesicht zu Angesicht ist nach Orca und Der City Hai der dritte Film, der zu Ehren des vor kurzem verstorbenen Sergio Donati geschaut wurde. Für alle drei Filme war er für das Drehbuch/Story zuständig. Im Fall des Italo-Western Von Angesicht zu Angesicht wurde er dabei von Regisseur Sergio Sollima (Revolver – Die perfekte Erpressung, Der Gehetzte der Sierra Madre) unterstürzt. Er schreib vor allem Drehbücher für Italo-Western.
Von Angesicht zu Angesicht hat in der Tat eine Story, die tiefgründiger und anspruchsvoller ist, als in manch anderem Italo-Western. Auch die Figuren haben mehr Tiefe und entwickeln sich, vor allem Bandit Bennet, der mir hier etwas zu sehr nach einem Indianer aussieht (und die Frisur war auch übel), der entführte Professor und auch der von einer Agentur losgeschickte Kopfgeldjäger, der den Kampf gegen die Banditen aufnimmt.
Alle drei treffen in einem spannenden Finale aufeinander. Das Trio wird stark gespielt. Als Bandit überzeugt (abgesehen vom Aussehen) einmal mehr Italo- und Euro-Cult Legende Tomas Milian (Der Superbulle jagt den Ripper, Die Gangster-Akademie, Die Strickmütze). Er macht einen tollen Job. Der mir unbekannte Gian Maria Volontè (Investigation of a Citizen Above Suspicion) war ebenso stark und am meisten überzeugt und positiv überrascht hat mich William Berger (If You Meet Sartana…Prey for Your Death, Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne, Kung-Fu Brothers in the Wild West).
Auch die anderen Figuren wurden überzeugend dargestellt. Die Action-Szenen sind zwar unblutig, aber dennoch sehenswert inszeniert. Schon das Intro in den Film, welches an Intros der Bruce Lee Filme erinnert, war sehenswert. Paste einfach perfekt zu der Zeit. Dazu der wunderschöne Soundtrack des Filmes. Ein Genuss. Für diesen zeichneten sich u.a. Ennio Morricone (Der Schwarze Tag des Widders, Der Berserker, Mafian Kosto) und Bruno Nicolai (Emanuelle in America, Cosa avete fatto a Solange?, The Bloody Judge) aus.
Fazit: Must See Titel für Italo-Western Fans!
Infos:
O: Faccia a faccia
Italien, Spanien 1967
R: Sergio Sollima
D: Tomas Milian, William Berger, Gian Maria Volontè, Carole André, Aldo Sambrell, Ángel del Pozo, Jolanda Modio, Lidia Alfonsi
Laufzeit der deutschen DVD: 106:49 Min.
Gesehen am: April 2007 / Neusichtung am: 16.08.24
Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Koch Media vor =
enthalten in der Sergio Sollima Box nebst Lauf um dein Leben & Der Gehetzte der Sierra Madre, Booklet und einem Buch über das Italo-Western Genre. Der Film ist
Uncut, die Bild- und Tonqualität sind sehr gut und der Film kann in Deutsch und
Ital. mit Untertiteln angesehen werden. Den Film gibt es inzwischen, auch in
Deutschland, auf Blu-Ray.
Der City Hai
Story:
Sheriff Mark Kaminski (Arnold Schwarzenegger) willigt ein, sich Undercover in eine Mafia-Organisation einzuschleusen. Ihm wird versprochen, danach wieder beim FBI tätig sein zu dürfen. Ziel ist es, den Mafia-Boss Luigi (Sam Wanamaker) zu beseitigen…
Meine Meinung:
In dieser Mitte der 80er Jahre Dino De Laurentiis-Produktion (Halloween III: Season of the Witch, Amityville II: The Possession) nimmt es der damalige Action-Star Arnold Schwarzenegger (Commando, Running Man, Red Heat, Prey, Predator) gegen eine mafiöse Gangster-Organisation auf. Undercover-Einsatz. Wer klischeehafte 80er Jahre US-Actionfilme mag, wird den Film lieben! Ich sah Der City Hai, der deutsche Titel ist eine Anspielung an Cobra, der in D als Die City-Cobra veröffentlicht wurde, bisher nur einmal. Ich wusste nichts mehr. Der Film hat die 2. Sichtung bestanden.
Ich hatte am Film grosse Freude. Obwohl der Film auch viele Momente bietet, in denen es keine Action-Sequenzen zu bestaunen gibt, empfand ich den Film zu keiner Sekunde als langweilig. Ich mag solche Themen: FBI, Undercover-Cops, Maulwürfe, Mafia, One-Liners eines US-Actionhelden und alle die anderen Klischees, welches in diesen Actionfilmen vorherrschen. Das, was ich von dem Film von John Irvin erwartet habe, habe ich auch erhalten. Die Action und speziell die Shoot-Outs waren z.T. sogar blutiger, als ich diese in Erinnerung hatte. Im Finale gibt es mehrere Szenen, die an The Terminator erinnern (Disco Schiesserei).
Nebst Arnie haben auch die ganzen anderen Gestalten in ihren Rollen überzeugt. Toll gecastet. Die haben alle perfekt zu ihren Rollen, egal ob Cops, Gangster oder Spitzel gepasst. Das muss man den Amerikanern lassen: das konnten sie einfach perfekt! Die passenden Darsteller den passenden Rollenbildern zuordnen, damit das Gezeigte glaubwürdig wirkt. Da sind Namen dabei Robert Davi (Die Hard, The Expendables 3), Ed Lauter (True Romance, Death Wish 3), Darren McGavin (Dead Heat, Happy Hell Night), Joe Regalbuto (The Sword and the Sorcerer) oder Victor Argo (Taxi Driver, Bad Lieutenant).
Fazit: Fans von 80er Jahre US-Actionfilmen und Arnold Schwarzenegger absolut zu empfehlen!
Infos:
O: Raw Deal
R: John Irvin
D: Darren McGavin, Arnold Schwarzenegger, Paul Shenar, Sam Wanamaker, Kathryn Harrold, Ed Lauter
Laufzeit der deutschen DVD: 101:02 Min.
Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung am: 16.08.24
Fassungen: Mir lag die
deutsche DVD von Kinowelt vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität,
Deutsch/Englisch mit Untertitel Optionen. Die deutsche Sprachfassung ist sehr
gelungen. Den Film gibt es inzwischen auch auf Blu-Ray und UHD.
Orca
Story:
Captain Nolan (Richard Harris) trifft zufällig auf einen Orca. Als er diesen fangen will, verletzt und tötet er unabsichtlich statt dem Männchen das schwangere Weibchen. Danach terrorisiert der Orca Nolan und seine Crew und will blutige Rache…
Meine Meinung:
Nach dem weltweiten Erfolg von Steven Spielbergs Jaws (1975) kamen diverse Nachahmer wie Grizzly (1976), The last Jaws - Der weisse Killer (1981) oder besagter Orca in die Kinos. Letzterer im Jahr 1977. Produzent Dino De Laurentiis (Death Wish, Halloween II, Assassins) liess den mir unbekannten Michael Anderson auf dem Regiestuhl Platz nehmen und für das Drehbuch zeichnete sich u.a. der Italo-Western-Erfahrene Sergio Donati (Shoot First, Die Later) aus, der Mitte August 2024 verstarb. Man wollte den weissen Hai mit einem grösseren Tier toppen und liess daher einen Orca als «Killer» fungieren. Plus Moby Dick Vibes.
Ich sah den Film seit 2008 nicht mehr. Der Film hat die Zweitsichtung bestanden. Ich mag den Film sehr. Zwar ist der Plot nicht unbedingt originell, aber die Umsetzung ist sehr gelungen. Ich mag die Kleinstadt-Stimmung, ich mag die Figuren, ich mag die Infos über Orcas. Sogar dank solchen Filmen können Zuschauer noch was lernen. Orcas sind, wie auch Elefanten oder Krähen, sehr intelligent und/oder können sich lange an Ereignisse erinnern. Dies wird im Film gekonnt in den Plot integriert. Die menschlichen Figuren machen im Film Fehler, die zu weiteren Tragödien führen. Die Szene mit dem Baby Orca war in der Tat unschön anzusehen.
Dabei ist der Film stark gespielt. Richard Harris und Charlotte Rampling (Angel Heart, Benedetta) sind die Leads. Sie spielen stark. Richard Harris hat zudem eine tolle deutsche Stimme abbekommen. Auch die Nebenrollen wie Bo Derek und Co. überzeugen und Will Sampson war im ähnlich gelagerten The White Buffalo (1977) zu sehen (übrigens auch von Dino De Laurentiis produziert). Die Musik ist wunderschön und stammt von Ennio Morricone (Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger, Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien, Malastrana). Die mechanischen Effekte (Fake-Orcas) sind stark. Es wurden aber auch echte, dressierte Tiere benutzt. Die Attacken sind furchteinflössend und das Finale stimmungsvoll und spannend.
Fazit: Sehenswert!
Infos:
O: Orca
USA 1977
R: Michael Anderson
D: Richard Harris, Charlotte Rampling, Keenan Wynn, Bo Derek, Robert Carradine, Peter Hooten, Will Sampson
Laufzeit der deutschen DVD: 88:16 Min.
Gesehen am: April 2008 / Neusichtung am: 15.08.24
Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Kinowelt vor =
Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, Deutsch/Englisch mit Untertiteln. Die
deutsche Synchronisation ist absolut hervorragend. Den Film gibt es inzwischen
in Deutschland auch auf Blu-Ray.