Giger
Inhalt:
«Der Schweizer Künstler HR Giger (1940–2014) wurde vor allem durch die Gestaltung des Weltraummonsters für Ridley Scotts Scifi-Horrorfilm Alien (1979) berühmt, für das er mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Das Alien ist zweifellos der Star aus Gigers umfangreichem Arsenal biomechanischer Geschöpfe, doch nur eines von vielen Zwitterwesen aus Mensch und Maschine, mit denen Giger unsere Albträume bevölkerte, Kreaturen von eindringlicher Kraft, schrecklicher Schönheit, morbid-erotischer Drastik und surrealer Fantastik. Giger schuf eine völlig eigenständige Bildwelt und verlieh den kollektiven Ängsten seiner Epoche Ausdruck: Angst vor dem Atomkrieg, vor Überbevölkerung und knappen Rohstoffen und einer Zukunft, in der das Überleben unserer Körper von Maschinen abhängen wird.
Dieser Band erzählt anhand autobiografischer Texte und einer Fülle exzellent-schauriger Abbildungen Gigers Lebensgeschichte und gibt Einblick in ein überaus facettenreiches Werk. Er zeigt Gigers Skulpturen, Interieurs, Zeichnungen, Gemälde und Plattencover, seine ausgefeilten Setdesigns für Filme wie Species, Alien oder Dune, das einzigartige Giger-Museum und die fantastische, ganz von Giger designte Bar in der Kleinstadt Gruyères in der französischen Schweiz. Das Vorwort schrieb Gigers Freund Timothy Leary.»
Quelle:
Meine Meinung:
Ich besuchte Mitte Oktober dieses Jahres in Gruyères, einer Ortschaft im französischen Teil der Schweiz, das H.R. Giger Museum. Auf den Schweizer Künstler H.R. Giger wurde ich früher durch Alien aufmerksam – für die tollen Effekte gewannen er und sein Team (u.a. Carlo Rambaldi) den Oscar. Dazu noch Species und Alien 3. Dass er noch in weiteren Filmprojekten involviert war, wusste ich nicht (u.a. Poltergeist II: The Other Side, den japanischen Film Tokyo: The Last War und in weiteren Teilen der Alien Fortsetzungen).
Es war mein 2. Besuch in Gruyères. Ich habe meinen Vater und meine Stiefmutter ins Museum eingeladen. Zuvor gingen wir in Gruyères Mittagessen – auch dies war Teil des (Geburi)Geschenk an meinen Vater und meine Stiefmutter. Das Essen war gut und es gab auch Wild – eines von vielen Wild-Restaurant-Besuchen (16 Besuche sind bisher geplant). Nach dem Museum besuchten wir noch die Bar HR Giger, welche im Alien-Look eingerichtet ist. Auch dazu wurden beide eingeladen. Danach gab es, zumindest für mich, noch Meringue zu essen, erneut in einem der Restaurants. Es war ein schöner Tag: super Wetter, wenig Leute (halt durch die Woche), von mir aus mit dem ÖV schnell zu erreichen und nicht wahnsinnig teuer.
Obwohl ich das Museum vor vielen Jahren schon Mal besuchte, war ich erstaunt, wie gross das Museum war und wie viel es bot. Ich hatte das Museum gar nicht als so gross in Erinnerung. Auffallend bei seiner Kunst waren u.a. der Einbezug von Waffen, Baby-Köpfe und Verschmelzungen von Körper und futuristischen Einheiten. Wir trafen im Museum zufällig H.R. Gigers Frau: Carmen Maria Scheifele Giger. Sie suchte, und das ist kein Witz, eine verirrte Fledermaus, welche im Museum gesehen worden ist.
Sie hat uns viel über Giger erzählt. Unter anderem, dass das Museum nicht subventioniert wird und Geld immer ein Problem ist, dass versucht wurde, das Grab von Giger zu öffnen (kamen fast Charlie Chaplin Vibes auf, dessen Leichnam ausgegraben und gestohlen wurde, als Erpressungsmittel), dass der blasphemische Christ Table von Giger von einem Priester kritisiert wurde, der inzwischen als pädophil gilt und Giger diesen sogar in ein Kunstwerke hat einfliessen lassen, dass Giger schüchtern und ein Waffenliebhaber war und dass Giger sie im Bett als «Beretta» bezeichnet hat.
Ich wollte mehr über Giger, über den ich eigentlich kaum etwas wusste, wissen und kaufte mir im Museum das Buch Giger von HR Giger. Mit anderen Worten: das Buch, eine Art Biographie, hat Giger selbst geschrieben und an einer Biographie war ich interessiert. Das Buch bietet viele tolle Bilder und Illustrationen zu seiner Kunst. Es gibt ein Vorwort von Timothy Leary. Danach folgen chronologisch Erzählungen zu seinem Leben. «Churer Jugenderinnerungen», «Mein Vater», «Geisterbahn II», «Meine ersten Publikationen» oder «Die chinesische Folter».
Die Infos sind interessant und vermitteln, durch welchen Menschen oder Situationen, sich Giger beeinflussen und inspirieren liess. Teilweise sind die Texte schwarzhumorig, makaber, kontrovers geschrieben («Leider galt es als unfein, Mädchen zu hauen»). Sicherlich bewusst. Und auf einiges wird nicht weiter eingegangen (z.B., wer war die «Fremdperson», die ihn «beinahe in seinem Schlafzimmer erschossen» hat?). Besonders cool, informativ und zusammenfassend war am Ende der Teil «HR Giger 1940-2014 Leben und Werk". Da ist zeitlich und chronologisch alles aufgegliedert und es werden noch mehr Infos und Details zu Giger präsentiert. Spannend!
Fazit: Wer mehr über Giger erfahren möchte, kann sich bedenkenlos an das Buch wagen! Informativ, schnell gelesen und auch für das Auge bietet es viel!
Infos:
In Deutschland erschienen: Ja
Sprache: Deutsch
Verlag: Taschen
Anzahl Seiten: 95
Roman/Sachbuch: Biographie, Sachbuch
Art: Gebunden
Autor: H.R. Giger
Erschienen: 2021