Neues Review & Festival-Bericht
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
Heute stand für mich der 4. und letzte ZFF-Tag an. Zudem ist es auch offiziell der letzte Tag des ZFF 2022. Obwohl erst um 02.20 Uhr im Bett gelandet, war ich früh wach. Reviews schreiben. Nicht nur vom gestrigen ZFF-Tag, sondern auch von Art of the Devil. Der heutige Film lief erst abends. Ich plante am Nachmittag nach Zürich zu gehen, um eine Kollegin zu treffen. Diese war aber besetzt. Just in dem Moment sah ich, dass heute auch um 15.00 Uhr Fussball angesagt war. Manchester City - Manchester United. Derby Time!
Daher war es mir gerade recht, dass die Kollegin besetzt war. So konnte ich das Spiel schauen und erst danach die Reise nach Zürich antreten. Das hiess aber auch, dass ich erst um 19.00 Uhr in Zürich sein würde. So hatten wir (Kumpel aus Zürich und ich) etwas weniger Zeit um essen zu gehen. Dennoch haben wir es so geplant. Das Wetter war regnerisch und massiv wärmer als am Vortag. Ich zog meine ManUnited Klamotten an und trank aus der ManUnited Tasse, in der Hoffnung, dass es Glück bringen würde.
Immerhin waren es lahme und langweilige Wochen als Manchester United Fan. Aufgrund des Ablebens der Queen wurden zwei Spiele von United verschoben. Schade! United hatte einen guten Lauf, der gestern abrupt geendet hat. Furchtbare 1. Halbzeit von United und verdient verloren. Habe bis zum bitteren Ende durchgehalten. Immerhin schoss United dann auch noch drei Tore. 6:3 verlieren liesst sich weniger schlimm als 6:0. Gespannt, ob United am Donnerstag in der EL eine Reaktion zeigen wird.
Danach ging es nach Zürich. Auf dem Weg schlief ich im Zug fast ein. Die Züge sind massvoll überwärmt. Das mag ich am ÖV nicht. Im Sommer kühlen sie gar nicht oder ungenügend oder so stark, dass man krank wird, und im Herbst und Winter, wo man witterungsgerecht für die Kälte gekleidet ist, heizen sie im ÖV viel zu stark. In Zürich traf ich meinen Kumpel und wir gingen an die verruchte Langstrasse. Amüsantes Volk. Wir gingen ins The Bite = Gourmet Burger Restaurant.
Wir haben nicht reserviert und auf gut Glück einen Platz bekommen. Das Restaurant war total voll und uns wurde gesagt, dass es länger dauern würde. Wir warteten dann wiklich sehr lange. Für ein Dessert blieb z.B. keine Zeit. Aber das Kino war nur 5-10 Minuten entfernt. Der Burger war sehr gut. Soll eines der besten Burger-Restaurants in Zürich sein. Nahe dem Ort ass ich im Dez. 2021 auch wunderbar Taiwanesisch (im Simon Says Taste Taiwan). Danach ging es ins Kino. Speak No Evil. War fast ausverkauft. Der Vorsteller quatschte heuer etwas länger, aber auch nur, weil es der letzte ZFF-Tag am diesjährigen Festival war. Keiner der von mir gesehenen Filme gewann am Ende einen Preis. Der beste Film für mich, der es auch auf die Wunschliste schafft, ist Im Westen nichts Neues.
Speak No Evil
Story:
Zwei Familien (eine aus Dänemark, eine aus Holland) treffen sich zu einem gemeinsamen Wochenende. Doch was als idyllischer Ausflug gedacht war, nimmt bald ungemütliche Folgen an…
Meine Meinung:
Speak No Evil wirkt am besten, wenn man im Voraus gar nichts weiss. Ich wusste 1-2 Dinge und habe auch von Vergleichen mit anderen Filmen (Funny Games, den ich persönlich gar nicht mochte) gelesen. Zusammen mit 1-2 Aussagen des ZFF-Vorstellers im Kino, konnte man sich schon auf einen ungemütlichen Film einstellen. Das ist auf eine Art schade. Unvoreingenommen, wäre die Wirkung sicher noch intensiver gewesen. Auf eine Art erinnerte der Film auch an den NIFFF-Streifen Coming Home in the Dark.
Der dänische Film vom dänischen Regisseur und Vater Christian Tafdrup ist sozialkritisch gemeint. Dieser war auch in Deutschland am Fantasy Film Fest anwesend (Film lief auch dort). Die Idee hinter dem Film sei es, zu zeigen, wie sich gewisse Menschen nicht unbeliebt machen wollen und statt etwas zu sagen, Frust oder Ärger hinunterschlucken. Nur um andere möglicherweise nicht vor den Kopf zu stossen. Sich überkonform zu verhalten. Auf eine Art und Weise wird das in Speak No Evil auf sehr übertriebe Art und Weise dargestellt.
Ob die Dänen wirklich so sind, wie im Film dargestellt? Das erinnerte mich an eine Diskussion im redcafe Forum (= Manchester United Forum), wo ein dänischer Manchester United Fan gefragt wurde, ob die Dänen mehr Typ Christian Eriksen oder Lord Bendtner sind. Um das zu beantworten, kann man sich gut Speak No Evil anschauen. Der Film ist zuerst schwarzhumorig und amüsant, auch wenn man weiss, dass es im Unheil enden wird. Eine gewisse Spannung ist gegeben.
Der Film ist schön gefilmt und das Schauspiel, auch wenn die Handlungen der Figuren vor den Kopf stossen können, stark. Die Musik ist Geschmackssache. Viel Operneinsatz und klassische Musik würde ich sagen. Es werden diverse Fragen nicht beantwortet. Man kann sich Dinge aber denken. Über das Ende wird die Fangemeinde gespalten sein. Schockierend ja, aber obs gefällt oder nicht ist eine andere Frage. Auf jeden Fall ist das Finale diskussionswürdig. Das sieht man auch an geteilten Meinungen zum Film oder an meinem Kumpel und mir, wir waren da teilweise auch unterschiedlicher Ansicht.
Fazit: Wenn über einen Film so gesprochen wird, dann haben die Filmemacher bereits alles richtig gemacht!
Infos:
O: Gæsterne
Dänemark, Niederlande 2022
R: Christian Tafdrup
D: Morten Burian, Sidsel Siem Koch, Fedja van Huêt, Karina Smulders, Liva Forsberg, Marius Damslev
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 97 Mn.
Gesehen am: ZFF 2022
Fassungen: Gesehen am ZFF Uncut, im O-Ton und mit englischen Subs. Eine DVD und/oder Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: Okt. 2022).