Speak No Evil
Story:
Zwei Familien (eine aus Dänemark, eine aus Holland) treffen sich zu einem gemeinsamen Wochenende. Doch was als idyllischer Ausflug gedacht war, nimmt bald ungemütliche Folgen an…
Meine Meinung:
Speak No Evil wirkt am besten, wenn man im Voraus gar nichts weiss. Ich wusste 1-2 Dinge und habe auch von Vergleichen mit anderen Filmen (Funny Games, den ich persönlich gar nicht mochte) gelesen. Zusammen mit 1-2 Aussagen des ZFF-Vorstellers im Kino, konnte man sich schon auf einen ungemütlichen Film einstellen. Das ist auf eine Art schade. Unvoreingenommen, wäre die Wirkung sicher noch intensiver gewesen. Auf eine Art erinnerte der Film auch an den NIFFF-Streifen Coming Home in the Dark.
Der dänische Film vom dänischen Regisseur und Vater Christian Tafdrup ist sozialkritisch gemeint. Dieser war auch in Deutschland am Fantasy Film Fest anwesend (Film lief auch dort). Die Idee hinter dem Film sei es, zu zeigen, wie sich gewisse Menschen nicht unbeliebt machen wollen und statt etwas zu sagen, Frust oder Ärger hinunterschlucken. Nur um andere möglicherweise nicht vor den Kopf zu stossen. Sich überkonform zu verhalten. Auf eine Art und Weise wird das in Speak No Evil auf sehr übertriebe Art und Weise dargestellt.
Ob die Dänen wirklich so sind, wie im Film dargestellt? Das erinnerte mich an eine Diskussion im redcafe Forum (= Manchester United Forum), wo ein dänischer Manchester United Fan gefragt wurde, ob die Dänen mehr Typ Christian Eriksen oder Lord Bendtner sind. Um das zu beantworten, kann man sich gut Speak No Evil anschauen. Der Film ist zuerst schwarzhumorig und amüsant, auch wenn man weiss, dass es im Unheil enden wird. Eine gewisse Spannung ist gegeben.
Der Film ist schön gefilmt und das Schauspiel, auch wenn die Handlungen der Figuren vor den Kopf stossen können, stark. Die Musik ist Geschmackssache. Viel Operneinsatz und klassische Musik würde ich sagen. Es werden diverse Fragen nicht beantwortet. Man kann sich Dinge aber denken. Über das Ende wird die Fangemeinde gespalten sein. Schockierend ja, aber obs gefällt oder nicht ist eine andere Frage. Auf jeden Fall ist das Finale diskussionswürdig. Das sieht man auch an geteilten Meinungen zum Film oder an meinem Kumpel und mir, wir waren da teilweise auch unterschiedlicher Ansicht.
Fazit: Wenn über einen Film so gesprochen wird, dann haben die Filmemacher bereits alles richtig gemacht!
Infos:
O: Gæsterne
Dänemark, Niederlande 2022
R: Christian Tafdrup
D: Morten Burian, Sidsel Siem Koch, Fedja van Huêt, Karina Smulders, Liva Forsberg, Marius Damslev
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 97 Mn.
Gesehen am: ZFF 2022
Fassungen: Gesehen am ZFF Uncut, im O-Ton und mit englischen Subs. Eine DVD und/oder Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: Okt. 2022).
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