Rescue from Hades
Story:
Mulian (David Tang Wei) begibt sich auf einen Pfad, um den Armen zu helfen und um Buddhas Lehren zu befolgen. Mulian wird im Verlauf zu einem Mönch. Sein Ziel: in den Hades einzudringen und seiner Mutter, die verstarb, aus der Hölle zu befreien…
Meine Meinung:
Rescue from Hades lag mir als Originalversion ohne englische Subs vor (mehr dazu unter Fassungen). Der Film könnte ein Remake des Filmes Mulian Saving His Mother (Taiwan, 1968, laut anderen Quellen 1977 was realistischer scheint, da David Tang Wei fast so aussieht wie in Rescue from Hades von 1982) sein – auch dort spielt David Tang Wei einen Mönch, der, zumindest laut dem englischen Titel, seine Mutter retten will und der Film stammt auch aus Taiwan wie Rescue from Hades.
Ich erhoffte mir bei diesem unbekannten, raren Anfang 80er Jahren Film aus Taiwan ein Fantasy-Spektakel – mit viel charmanten Effekten, ggf. Action/Martial Arts, Monster/Gummikostüme, coole Settings und Make-Up Effekte und ebenso charmante CGI (Laserstrahlen und so). Da haben die Taiwanesen z.T. schöne Fantasy Kracher auf die Leinwand gezaubert – z.B. die Wolf Devil Woman Reihe, General Invincible, die Child of Peach Reihe, The Twelve Fairies, Kung Fu Wonder Child, The Imperial Sword Killing the Devil, The Thrilling Sword, Three-Head Monster, Friendly Shock, New Pilgrims to the West, The Devil, Strange Tales of Ghosts, Haunted House Elf oder Devil Design.
Nicht alle der genannten Titel sind Highlights - und das trifft auch auf den hier vorliegenden Rescue from Hades vor, dessen VHS Cover mit seiner Bildauswahl auch schummelt – einige der Bilder auf der Rückseite des Covers, welche auf oben genannte Phänomene hoffen lassen, kommen nämlich im Film nicht vor und dürften von einem anderen Film schauen. Ein Phänomen, welches ich auch schon auf anderen südkoreanischen VHS Covern gesehen und erlebt habe. Zur Verteidigung der Südkoreaner sei gesagt, dass auch das Cover des VHS aus Taiwan einige der falschen Bilder auf dem Cover zeigt – das Label aus Südkorea hat sich als Quelle dort bedient.
Der Film hat seine Schwächen in der ersten Filmhälfte: gemächliche und unspektakuläre Story-Entwicklung ohne grosse Überraschungen, keine Martial Arts, keine Fantasy, nicht wirklich sympathische Figuren und dümmlicher Humor. Dazu Längen. Ausnahme stellt das eine Mädel (die Amazone) dar – die war sympathisch und versucht, die von David Tang Wei gespielte Figur zu verführen. Die 2. Filmhälfte ist besser – es folgen Rituale, David Tang Wei gespielte Figur wird zu einem Mönch und mit Hilfe von Drittpersonen reist er in den Hades – um seine Mutter zu finden.
Da kommen die Stärken des Filmes auf – die Settings werden ansehnlicher, aufwändiger und spiegeln diverse Höllen-Kammern wieder. Dazu kommen vereinzelt charmante Effekte und 2-3 Kampfszenen, die allerdings nicht wirklich spektakulär ausgefallen sind. Chen Sing (The Singing Killer) ist dort in einer kleinen Nebenrolle als rotgekleideter Kämpfer zu sehen.
Am besten haben mir die diversen Höllen gefallen – etwas, was im Asiatischen Kino nicht neu ist – man sehe Filme wie Hell (Thailand 2005), Japanese Hell (Japan 1999), Jigoku (Japan 1960 – wohl der Klassiker zu dem Thema) oder die Shaw Brothers Arbeit Heaven and Hell von Chang Cheh (Hong Kong 1980).
Fazit: Die Höllenszenen retten Rescue from Hades von einem langweiligen zu einem soliden Durchschnittswerk – welches man nicht zwingend gesehen haben muss – aber man kann nicht bei jedem potenziellen, unbekannten Fantasy-Film aus Taiwan Glück haben was die Qualität angeht…
Infos:
O: 新目蓮救母
Taiwan 1982
R: Liang Che-Fu
D: David Tang Wei, Gua Ah-Lei, Linda Liu Shui-Chi, Ha Ling-Ling, Chi Kuan-Chun, Chen Sing
Laufzeit des koreanischen VHS: Ca. 90 Min.
Gesehen am: 01.04.18
Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung und weltweit keine DVD oder Blu-Ray Fassung (Stand: April 2018). Mir lag das VHS aus Südkorea vor von Dong Young Home Video. Der Titel auf dem Cover ist falsch geschrieben («A Rescus from Hades»). Der Film liegt in der ungeschnittenen (Film ist harmlos) Originalfassung in Mandarin mit koreanischen Subs vor. Die Bildqualität ist sehr gut. Auf dem Cover sind drei Bilder abgebildet, welche nicht aus dem Film stammen. Das VHS habe ich von einem Privatverkäufer/Sammler (einem Experten in Sachen südkoreanische VHS) direkt aus Südkorea erhalten. Als einzige mir bekannte Alternative ist mir noch ein VHS aus Taiwan bekannt (auch hier die gleichen, falschen Bilder auf dem Cover) – dieses könnte eventuell mit englischen Subs sein, wobei dies bei VHS aus Taiwan auch nicht zwingend der Fall sein muss. Youtube und Co. Fassungen sind alle im O-Ton ohne Subs. Story jedoch verständlich durchs Schauen – daher sind fehlende, englische Subs nicht gross negativ zu werten (hätte die erste lahme Filmhälfte auch nicht interessanter gemacht). Preise für südkoreanische VHS von Sammlern: zwischen 50-200USD. Vor Ort sollen, gerade für sehr seltene Kung Fu VHS (aus HK, Taiwan oder Südkorea stammend), auch bis 800 USD gezahlt werden…