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Montag, 3. September 2018

Shaolin Vs. Lama Review

Shaolin Vs. Lama

Story:

Seit fünf Jahren sucht Kämpfer Sun Yi Ting (Alexander Lo Rei) nach einem Gegner, der besser als er selbst ist. Diesen hätte er gerne zum Meister. Er trifft auf einen Shaolin Mönch und dessen Meister. Doch dieser weigert sich, Sun zu unterrichten. Erst als ein ehemaliger Schüler des Meisters, Golden Wheel Lama (Chen Shan), auftaucht und Unruhe stiftet, wird Sun vom Shaolin Meister im Kampf geschult…

Meine Meinung:

Als ich Shaolin Vs. Lama vor ca. zehn Jahren das erste Mal sah, kannte ich mich in dem Genre deutlich weniger gut aus. Ich hätte wohlmöglich nicht Mal den Unterscheid zwischen Mandarin und Kantonesisch bemerkt und/oder die Unterscheide von einem HK- zu einer taiwanesischen Produktion festgestellt.

Auch Star Alexander Lo Rei kannte ich damals noch nicht und Medien wie LD oder VHS sammelte ich noch nicht. Alexander Lo Rei, Taiwanese und Kämpfer (gewann Ende der 70er Jahre in Taiwan den Finalkampf in einem Taekwondo Turnier), ist in meinen Augen ein grosser Star des taiwanesischen Kinos, gerade was die ganzen 80er Jahre Ninja Filme angeht, ist er sinnbildlich für dessen Qualität. Was das Kino aus Taiwan angeht kommen mir nebst Alexander Lo Rei noch Namen wie Ulysses Au-Yeung Jun (The Nude Body Case in Tokyo), Elsa Yang (The Challenge of the Lady Ninja), Chan Sing (Who Knows About Me), Pearl Cheung Ling (Wolf Devil Woman), King Hu (A Touch of Zen) oder Lam Siu-Lau (The Child of Peach) in den Sinn, wobei auch die Alexander Lo Rei und Lam Siu-Lau Zusammenarbeiten nicht uninteressant sind (Magic Warriors, The Magic Amethyst, Emergency Police Lady oder Kung Fu Student) sowie Anfang der 90er Jahre Triaden/Actionfilme im modernen Setting (Revanchist, Bloody Brothers, Yellow Rain, Life Is a Bet).

Alexander Lo Rei, der auch heute noch im Filmgeschäft tätig ist, zwischenzeitlich auch als Action-Choreograph und Regisseur arbeitete, ist aber sicherlich am bekanntesten für seine ganzen Ninja- und Shaolin Filme Mitte der 80er Jahre. Da gab es viele Titel und Alternativtitel, so dass es manchmal nicht leichtfällt, die Filme zu unterscheiden. Da wären Titel wie Shaolin Temple Against Lama (Highlight – steht noch als HK LD auf meiner Wunschliste da ich eine Mandarin Fassung möchte), Shaolin Chastity Kung Fu (sehr gut, auch hier liegt mir leider keine O-Ton Fassung vor), Ninja Kids (steht auf Wunschliste), Shaolin Vs. Ninja (habe ich als sehr gut in Erinnerung, schaute ich aber zu der Zeit, als mir Lo Rei noch kein Begriff war, ggf. muss ein Upgrade her, auch die Fassung betreffend), The Super Ninja (macht viel Spass), Ninja Vs Shaolin Guards (Highlight), Ninja Hunter (Highlight), Secret of Ninja (bei uns bekannt als Mafia Vs. Ninja = Highlight), Ninja in USA (lahmer Beginn, dann wird es besser, steht noch als HK LD auf der Wunschliste), Ninja - The Final Duel (auf hkmdb auch als «Mafia vs Ninja» gelistet…) oder Ninja, the Battalion (Durchschnitt, da Flickwerk aus diversen Filmen zusammengestellt).

Shaolin Vs. Lama gehört auch in die Kategorie Highlight! Der Film ist ein echter Knaller. Es gibt sicherlich alle fünf bis zehn Minuten Kampf- oder Trainingsszenen zu sehen, die vor allem bodenständig und realistisch choreographiert wurden. Trotz wenig Budget überzeugt der Old School Kung Fu Film (oder Wald-und-Wiesen Klopper) durch spektakuläre, qualitativ hochwertige Actionszenen, die jeden Martial Arts Film Fan zufriedenstellen dürfte. Alexander Lo Rei gibt in den Kampfszenen alles und sein Talent und Kampfkönnen sieht man ihm in jeder Szene an. Charismatischer Held, den er verkörpert. Auch die anderen Figuren (Shaolin Meister und sein Schüler) überzeugen – auch in den Kampfszenen. Der Bösewicht des Filmes ist ebenso überzeugend wie herrlich fies und nicht weniger charismatisch als Alexander Lo Rei: Chen Shan spielt den Bösewicht und das Finale toppt dann nochmals alles davor Gezeigte in Sachen Kämpfe und Choreographie. Chen Shan war mir bis vor kurzem kein Begriff, doch habe ich schon etliche Filme gesehen, in denen er mitwirkte. Bewusst aufgefallen ist er mir erst in dem CAT. III Film No Guilty (auch mit Alexander Lo Rei), in welchem er einen nekrophilen Frauenmörder und Sohn von Ku Feng spielt, auf dessen Spur die Polizei kommt inklusive einiger toller Kampfszenen (vor allem im Finale).

Chen Shan gab der Homepage kungfukingdom.com ein Interview und endlich erfährt man mehr von ihm: in Korea geboren, guckte als Kind mit Schulfreunden The One-Armed Swordsman und Golden Swallow.

Zitat aus dem Interview:

«Since Jimmy Wang’s movie was such a big hit, the following movies by Pei-Pei Cheng and Lisa Chiao Chiao were popular too, but Jimmy Wang was still the biggest hero for the boys. David Chiang, Lung Ti and Kuan-tai Chen later all made some good movies, but we still loved Jimmy Wang. When I was in my second year of high school however, everything changed as Bruce Lee came up, then everyone in school was imitating him!»

Quelle:
http://kungfukingdom.com/interview-with-chang-shan/

Grossartig und nachvollziehbar! Weitere Infos aus dem Interview: 1978 gewann er ein Turnier («Second World Kung Fu Tournament») und kam dadurch zum Film (wie so viele andere auch: Chen Kuan-Tai, Alexander Lo Rei etc.), in Shaolin Vs. Lama brach er den Finger und drehten weiter (deshalb kämpft er am Ende in einigen Szenen nur mit einer Hand), während den Dreharbeiten zum grossartigen Shaolin Temple Strikes Back (auch hier spielt er den Bösewicht) verliess er das Set für vier Tage und flog nach Südkorea und zwang so die Produktion für vier Tage zum Stillstand, in Of Cooks and Kung Fu stand der Held nach einem Schlag von Chen Shan für zehn Minuten nicht mehr auf, in Kickboxer beeindrucke er Yuen Biao so sehr, dass die einzige gedrehte Kampfszene im Film blieb obwohl er keine grosse Rolle spielte.

Das bei der Vielzahl an Action- und Trainingsszenen die Story relativ dünn angehaucht ist, ist nicht überraschend und auch nicht störend. Solche Filme schaut sich der Fan auch nicht wegen eines originellen Drehbuchs (sofern es für Shaolin Vs. Lama überhaupt eines gab) an, sondern wegen der tollen Action, und davon gibt es im Film reichlich, wenn Held/»Shaolin» (Alexander Lo Rei) Vs. Bösewicht/»Lama» (Chen Shan) kämpfen!

Fazit: Klare Empfehlung für alle Old School Kung Fu Fans! Highlight in der Karriere von Alexander Lo Rei und Chen Shan!

Infos:

O: Shao Lin Dou La Ma

Taiwan 1983

R: Lee Tso-Nam

D: Alexander Lo Rei, Chen Shan, Wong Chi-Sang, Sun Jung-Chi, William Yen, Chang Chi-Ping

Laufzeit der UK DVD: 90:25 Min.

Erstsichtung: Juni 2009 / Review überarbeitet: 21.06.18

Fassungen: Auf der Suche nach einer O-Ton Fassung in Mandarin wurde ich zwei Mal enttäuscht: die Thai. DVD (Shop Angabe beim Ton = Chinese = noch nicht sicher ob es Mandarin ist, könnte auch Kantonesisch sein) war defekt und ist out of Stock und das US-VHS von Tai Seng (soll in Kantonesisch sein) wurde nicht geliefert sondern stattdessen das US-VHS von ace = nur Englisch Dubbed = kann ich genauso gut bei der UK DVD von RBF oder US-DVD von Videoasia bleiben (US DVD wird wegen anderen Filmen in der Box behalten). Eine deutsche Fassung gibt es nicht und eine HK VCD oder LD sind mir nicht bekannt (Stand: Juni 2018). Nachtrag 02.09.18: In Fankreisen macht nun eine Fan Version als Download die Runde. Facts: 

- Widescreen 16:9 Präsenation im Seitenverhältnis von 2:35.1 
- Farbkorrigiert (Master)
- Ungeschnitten (aber enthält nicht die exklusiven Szenen der Korea Fassung
- 93 Min.
- Bonus: US und Korea Trailer, Slideshow, längerer Vorspann/Credtis, Extra-
  Szenen
- Mandarin/Englisch mit englischen Subs
- Master wurde aus drei verschiedenen Mastern zusammengestellt
- Drei Min. länger als die regulären Fassungen auf DVD
- Eine eigene Cover-Art Kreation kann zusammen mit dem Download für fünf 
  Doller erworben werden

Projektarbeit von meinem Südkorea-Dealer, dem kanadischen Künstler Mathieu St-Pierre.

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