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Montag, 8. Juli 2024

You Won't Be Alone Review

NIFFF 2024

You Won't Be Alone

Story:

19. Jahrhundert Mazedonien:

In einem Berg-Dorf wird ein junges Mädchen durch einen Deal durch eine Hexe markiert. Die Mutter versteckt das Baby in einer Höhle und schirmt diese bis zum 16. Lebensjahr von der Aussenwelt ab. Doch die Hexe ist zurück, bringt die Mutter um und nimmt «ihre Tochter» an sich.  Doch diese kann mit ihrem Schicksal als «Hexe», die mordet, nicht klarkommen. Sie verlässt «ihre Mutter» und nimmt diverse Gestalten an (eine Frau, einen Mann, ein Kind), um das Leben zu entdecken. Doch ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein…

Meine Meinung:

You Won't Be Alone ist schon zwei Jahre alt. Der Film, nach Kurzfilmen das Spielfilm-Debüt von Goran Stolevski (in Mazedonien geboren, als Jugendlicher mit Familie nach Australien ausgewandert), lief nur am diesjährigen NIFFF, da eine «carte blanche» Auswahl eines Gastes. Das wusste ich nicht. Als der Film dann von einer Transe (Nachtrag: von einer Drag Queen, aber, wie vermutet auch eine Transe) vorgestellt wurde, staunte ich nicht schlecht. Ich war überrascht. Die Erklärungen von ihr habe ich jedoch nicht verstanden, da alles in Französisch.

Sie bezog wohl den Inhalt des Filmes (sich in seiner Haut nicht wohl fühlen, eine andere Form/Identität annehmen) auf sich, daher wählte sie diesen Film. You Won't Be Alone war am 4. NIFFF Tag der einzige Film, der auf meinem Programm stand. Und den hätte ich besser auslassen sollen. Mir hat der Film gar nicht gefallen. Ich würde den Film sogar als bisher schlechtesten NIFFF 2024-Film bezeichnen. Obwohl der Film 108 Minuten läuft, kam es mir mehr als zwei Stunden vor. Der Film ist einfach zu pseudo-künstlerisch und vor allem einfach eins: stinklangweilig! Die Zeit ging einfach nicht vorbei. Ganz schlimm…

Ein echter Plot ist kaum auszumachen, die Erzählweise ist stark abseits des Mainstreams, es gibt Längen und Längen und Längen, die Musik war persönlich absolut nicht mein Fall und einige Szenen hatten eine stark ausgeprägte Agenda (klassische Rollenverteilung, Darstellung der Männer) oder waren absolut lächerlich und unfreiwillig komisch. Ich sehe in dem Inhalt keinen Sinn. Mutige, gute Schauspieler, hier und da schöne Aufnahmen und der Start in den Film mit der Katze (und sie wird zum Glück im Gegensatz zu vielen anderen Tieren nicht getötet) waren die kaum auszumachenden positiven Seiten dieses Filmes.

Als Fazit zitiere ich aus einem Letterboxd-Review: «Boring art house nonsense.» Korrekt!

Infos:

O: You Won't Be Alone

Australien, Grossbritannien 2022

R: Goran Stolevski

D: Noomi Rapace, Alice Englert, Anamaria Marinca, Sara Klimoska, Félix Maritaud

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 108 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen im O-Ton mit englischen Subs, Uncut. Den Film gibt es in Australien auf DVD und ansonsten scheint es den nur via Streaming-Seiten zu geben, auch in Deutsch als Du Wirst Nie Allein Sein.

Update

Neue Reviews und neuer NIFFF Bericht


- 3. NIFFF Tag


- Animale

- Cuckoo

- Oddity

- Twilight of the Warriors: Walled In

3. NIFFF Tag

 

Heute sollte der strengste NIFFF Tag mit vier Filmen werden. Ich war beim Aufstehen müde und brauchte bis 12.00 Uhr, bis ich alle NIFFF Berichte geschrieben hatte, nur um 15 Minuten später die Wohnung Richtung Neuchatel zu verlassen. Das Wetter war bewölkt, in Neuchatel jedoch klar besser und sonnig. Im Zug las ich erneut The Bighead, welches ich wohl bald beenden dürfte. In Neuchatel wartete bereits am Bahnhof der Kumpel auf mich. Ich habe dort eingekauft und schon ging es in den ersten Film: Animale. Dazwischen hatten wir immer nur relativ kurz Pause, so dass ein Restaurant-Besuch nicht möglich war. Essen hiess also Haselnussrollen, Schokoladen-Kinderriegel und Sandwichs.

Asia Argento sah ich erneut nicht. Ich ging immer wieder die Orte checken, wo sie hätte sein können. Sie scheint das öffentliche Publikum zu meiden. Irgendwie durch ihren Star-Bonus und MeToo Popularität auch nachvollziehbar (oder die Weinstein Story). Die einzigen Beweise, dass sie vor Ort ist, sah ich in den Storys der NIFFF Facebook-Seite. Das ist wie die Statusmeldung bei WhatsApp. Asia Argento hat, wie ich erwartete, einen ihrer vier Filme, welche sie für das NIFFF ausgewählt hat, vorgestellt. Samstagabend OpenAir, Les Yeux sans visage. Da war ich aber in einer Vorstellung. Heute Nachmittag hat sie zusammen mit Ishan Shukla den Animationsfilm Schirkoa: In Lies We Trust vorgestellt. Asia Argento hat mit dem Film nichts zu tun. So ist es natürlich schwer zu wissen, wo und wann sie welche Filme als Gast vorstellen wird.

Dann sollte heute um 22.00 Uhr Land of the Dead laufen. Auch mit einem Stern für Gast markiert. Ich ging zuletzt um ca. 21.50 Uhr vor dem Kino und Umgebung schauen und sah sie nicht. Später, wieder auf Facebook (Storys) sah ich, dass sie Land of the Dead vorgestellt hatte. Sie war während allen drei Vorstellungen immer in Begleitung von Pierre-Yves Walder, dem Boss des NIFFF. Ich denke, sie wurde auf ihren eigenen Wunsch abgeschirmt und das gilt es zu akzeptieren. Sie wird nur noch morgen Montag anwesend sein. Ich habe nur einen Film auf meinem Programm und nehme daher an, dass ich sie nicht sehen werde. Wen ich heute jedoch etwa noch 5x sah waren die Regisseure von gestern: Alexandre Bustillo und Julien Maury.

Was die Filme angingen, waren Animale und Oddity gut und Twilight of the Warriors: Walled In empfand ich als positive Überraschung. Am Nachmittag schrieb mir noch die Kollegin, ob ich für heute noch jemand brauche, der mich nachts nach Bern fahren würde. Ich hatte via WhatsApp meine Kontakte gefragt, ob jemand Zeit hätte, mich von Neuchatel nach Bern zu fahren, damit ich Twilight of the Warriors: Walled In zu Ende schauen konnte. Sonst hätte ich das Ende verpasst, da letzter Zug. Sie fuhr mich dann nach Bern und wir waren unter 60 Minuten zu Hause. Genau die Strecke, die früher auch mein Kumpel immer gefahren ist. Da kamen nostalgische Gefühle auf. Geld nahm die Kollegin nicht an, ich habe ihr in Vergangenheit auch schon ausgeholfen. Ein Geben und Nehmen. Sie hat am Montag Nachtdienst und hatte heute Frei, daher konnte sie schon ihren Rhythmus an ihren kommenden Nachtdienst anpassen. Pflegeberuf und unregelmässige Dienste und Arbeitszeiten sei Dank!



Twilight of the Warriors: Walled In Review

NIFFF 2024 

Twilight of the Warriors: Walled In

Story:

Nachdem Chan Lok Kwan (Raymond Lam) unabsichtlich Drogen von Mr. Big (Sammo Hung) klaut, flüchtet dieser von Mr. Bigs Schergen (u.a. Philip Ng) in die Walled City. Chan Lok Kwan freundet sich mit Shin (Chun-Him Lau), Twelfth Master (Tony Tsz-Tung Wu) und AV (Man Kit Cheung) an. Unter ihrem Boss Tornado (Louis Koo) wird Chan Lok Kwan zu einem «Mitglied» der Familie. Als sich jedoch herausstellt, dass Chan Lok Kwan der Sohn eines Mörders (Aaron Kwok) ist, hinter welchem Tornados Sworn Brother (Richie Jen) her ist, eskaliert die Situation…

Meine Meinung:

Was den neuen HK-Film Twilight of the Warriors: Walled In angeht, war ich extrem skeptisch. Der Film, der in Cannes lief, drohte ich in Neuenburg am NIFFF zu verpassen. Ich würde das Ende des Filmes nicht sehen können, Ticket bereits gekauft hin oder her, da ich auf den letzten Zug muss. Solche NIFFF Sichtungen sind immer wertvoll. Sie bewahren mich vor einem späteren DVD/Blu-Ray Fehlkauf. Um Twilight of the Warriors: Walled In, wie ich nun las eine Comic-Verfilmung in der berühmten Walled City spielend, gibt es inzwischen, in Foren und Social Media, einen grossen Hype, den ich nicht glauben konnte/wollte.

Das hat auch mit Regisseur Soi Cheang zu tun. Ich bin kein grosser Fan von ihm und finde ihn überbewertet. Siehe Limbo als Beispiel. Auch SPL 2: A Time for Consequences hat es nicht in die Sammlung geschafft, obwohl das Mitwirken von Kampf erfahrenen Schauspielern wie Tony Jaa (Ong-Bak) und Co. The Monkey King mit Chow Yun-Fat, Aaron Kwok und Donnie Yen war auch nur CGI-Kommerzschrott der übelsten Sorte. China Blockbuster. Der hat es auch nicht in die Sammlung geschafft. An Dog Bite Dog kann ich mich nicht erinnern. Müsste den Mal auffrischen.

Mein Karma meinte es gut mit mir: eine Kollegin fuhr mich, und sogar ohne Geld zu nehmen, nachts von Neuchatel nach Hause. Mit anderen Worten: ich konnte den Film am NIFFF bis zu Ende schauen, unabhängig davon, ob ich den letzten Zug jetzt verpassen würde oder nicht. Der Film war schlechter besucht, als ich es erwartet hätte. Mein Kumpel hatte grosse Erwartungen an den Film, ich eigentlich gar keine. Nach der Sichtung kann ich sagen, dass ich Twilight of the Warriors: Walled In besser fand als erwartet. Ich wurde positiv überrascht.

Zwar haben mir einige Action- und Kampfszenen (einzelne Momentaufnahmen) nicht gefallen, da digital unschön inszeniert (sahen künstlich, unecht, Fake, CGI behaftet aus), aber es gab genug Action, die mindestens und immerhin solide und gut in Szene gesetzt war. Zudem haben einige Aspekte an klassische Old School Kung Fu Filme erinnert: zum Beispiel, dass Kämpfer Schwerthiebe und Verletzungen wegstecken, ohne Verletzungen davon zu tragen, weil sie eine besondere Kampffähigkeit anwenden oder mit den Zähnen Schwerter festhalten und diese brechen. Das fand ich wirklich cool da in einem modernen Setting nicht so erwartet (dass es eine Comic Verfilmung ist, habe ich erst nach der Sichtung gelesen).

Und ich muss sagen, dass mir der Film sogar unabhängig von der Action her vom Plot und den Figuren her gut gefallen hat. Mit anderen Worten hat mir der Film sogar als ganzes Paket, also als Film mit Figuren, deren Entwicklungen oder der Dramatik des Plots (um Bruderschaft, Verrat, Rache) gut gefallen. Auch in der Hinsicht fühlte ich mich ans alte HK-Triaden-Kino der 80er und 90er erinnert. Ich fand es auch gut, dass die Jungspunde viel Platz bekommen haben und die älteren Stars weniger (vielleicht mit Ausnahme von Louis Koo). Ich würde nicht behaupten, dass der Film 100% den Geist der 80er oder 90er Jahre HK Filme versprüht, aber in einzelnen Momenten lässt er gewisse Vibes aufkommen, die daran erinnern.

Der Film, der von Wilson Yip (Sha Po Lang) produziert wurde, war trotz der langen Laufzeit nicht langweilig. Die Kampfszenen hat Japaner Tanigaki Kenji choreographiert. Anfang der 90er zog es ihn aus Japan nach HK, wo er im Filmgeschäft tätig war (als Choreograph, Director, Actor) und in diversen Produktionen beteiligt war (Legend of the Wolf, Flash Point, Enter the Fat Dragon, Wu Xia). Vor allem Zusammenarbeiten mit Donnie Yen waren die Folge. Was den Cast betrifft, haben diese eine gute Figur gemacht. Was Alt-Stars angehen haben mich vor allem Louis Koo (Rob-B-Hood) und Sammo Hung (Der kleine Dicke mit dem Superschlag) überzeugt. Aaron Kwok (Close Escape) kommt nur in einer Flashback-Szene als Killer vor.

Was dem Film vielleicht angekreidet werden kann, ist das Overacting von Philip Ng. Mich persönlich hat es nicht gestört, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass dies einige Zuschauer als doof markieren würden. Zudem wurde rein optisch wenig aus dem Setting gemacht: der Film hätte genau so gut ausserhalb der Walled City spielen können. Einige politische Themen diesbezüglich wurden nett eingefangen. Die Dialoge vor dem Abspann könnte man sogar China kritisch deuten. Interessant, dass dies von den chinesischen Zensoren anders beurteilt wurde. Desgleichen mit dem ganzen Rauchen. Da wird gepafft als gäbe es kein Morgen mehr, was natürlich wunderbar zur Zeit passt, in welcher die Handlung vorgetragen wird.

Fazit: Besser als erwartet. Fans des HK-Kinos können einen Blick riskieren!

Gefolgt von: Twilight of the Warriors: Dragon Throne

Infos:

O: Jiu Long cheng zhai · Wei cheng

HK 2024

R: Soi Cheang

D: Louis Koo, Sammo Hung, Richie Jen, Raymond Lam, Terrance Lau, Philip Ng, Kenny Wong Tak-Ban, Aaron Kwok, Chun-Him Lau, Tony Tsz-Tung Wu, Man Kit Cheung

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 126 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen im O-Ton mit englischen Subs. Soll Ende Jahr in den USA von Well Go USA erscheinen.

Oddity Review

NIFFF 2024

Oddity

Story:

Darcys (Carolyn Bracken) Zwillingsschwester Dani (Carolyn Bracken) wurde vor einem Jahr brutal ermordet. Der damals Tatverdächtige wurde jedoch auch kurze Zeit später tot aufgefunden. Darcy sagt man übernatürliche Mächte nach. Sie sei ein Medium. Zusammen mit einer mysteriösen Holzpuppe versucht sie, Licht in das Dunkel zu bringen, welches ihre Schwester vor einem Jahr dem Leben entriss…

Meine Meinung:

Oddity ist nach Caveat (2020) der 2. Spielfilm des irischen Regisseurs und Horrorfilmfan Damian Mc Carthy, sieht man Mal von diversen Kurzfilmen ab. Oddity ist zwar kein Kracher (etwas vorhersehbar), aber dennoch ein kleiner, netter und vor allem stimmungsvoller Horrorfilm geworden, der gut unterhält und zu fesseln vermag. Mit limitierten Settings (das Haus wo gedreht wurde gehört einem Kollegen von ihm) und kleinem Budget (und ohne CGI) hat er das meiste aus den Ressourcen gemacht, was möglich war. Alleine das Haus ist ein Garant für Grusel. Die Holzfigur sowieso. Damian Mc Carthy stand nach der NIFFF Vorstellung für ein Q&A zur Verfügung, wo er diese Infos preisgab.

Zwar erinnert der Film leicht hier und da an andere Filme (The Conjuring und Co.), doch tut das dem Spass keinen Abbruch. Die Kameraarbeit und das Editing sind intelligent eingesetzt worden, so dass vor möglichen Jump-scares jede Menge Stimmung aufkommt. Toll. Hier wird nicht Grusel durch einen Jump-scare nach dem anderen produziert, sondern durch Kameraarbeit, Musik und Stimmung. Ein langsamer Spannungsaufbau. Die wenigen Effekte sind für das Budget ordentlich in Szene gesetzt und der Cast war im Grossen und Ganzen sehr gut.

Einige der Akteure konnten bereits im Horrorfilm Erfahrungen sammeln: Tadhg Murphy (The Northman) in Boy Eats Girl (lief auch am NIFFF), Carolyn Bracken in You Are Not My Mother, Steve Wall in The Hole in the Ground (lief auch am NIFFF) oder Joe Rooney in Wretch. Einige der Akteure haben auch schon in Damian Mc Carthys ersten Film Caveat zusammengearbeitet. Die Darsteller haben ihre Sache wirklich ordentlich gemacht.

Fazit: Damian Mc Carthy ist ein Name, den man sich merken darf. Gespannt, was er in Sachen Horror in Zukunft noch abliefern wird!

Infos:

O: Oddity

Irland 2024

R: Damian Mc Carthy

D: Gwilym Lee, Carolyn Bracken, Tadhg Murphy, Caroline Menton, Steve Wall, Johnny French

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 98 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen in Englisch, Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).

Cuckoo Review

NIFFF 2024

Cuckoo

Story:

Die 17jährige Gretchen (Hunter Schafer) zieht mit ihrem Vater und dessen neuer Frau und deren Tochter aus den USA in die deutschen Alpen in ein kleines Dorf. Dort passieren merkwürdige Ereignisse und Gretchen versucht, die dunklen Geheimnisse der Ortschaft, die sie bedrohen, zu entschlüsseln…

Meine Meinung:

Von Cuckoo einer amerikanisch-deutschen Co.-Produktion, wusste ich im Vorfeld kaum etwas. Ich nahm aber in Foren, Reviews und Social Media einen kleinen Hype um den Film wahr. Der Film wäre schon am BIFFF gelaufen, wo ich diesen bewusst ausgelassen hatte. Warum? Mir gefiel bereits Tilman Singer Luz nicht. Nun holte ich die Sichtung am NIFFF nach. Hat es sich gelohnt? Leider nein. Ich hätte auch hier den Film besser auslassen sollen. Und nach Luz und Cuckoo gesehen zu haben, werde ich meine Lehren ziehen: von Tilman Singer werde ich mir nie mehr einen Film ansehen.

Der Film bietet genau die Klischees und Machart, wie sie nur ein Deutscher in einem Horrorfilm unterbringen kann. Im negativen Sinne. Der Film hat weder gefesselt, noch unterhalten, noch war er wirklich lustig und gruselig schon gar nicht. Eine Spannung tut sich kaum auf und alle Figuren waren uninteressant, überzeichnet, nervend. Und dann kommen noch Diversität und Woke-Einflüsse dazu (die Behinderung der jungen Tochter, die scheinbar homosexuelle Gretchen = Hauptdarstellerin ist eine LGBTQ Aktivistin). Passt natürlich perfekt zu einem Regisseur aus Berlin (bzw. er lebt und arbeitet dort)…

Der Plot ist uninteressant und lässt den Zuschauer fast mit mehr Fragen zurück, als erklärt werden. Scheinbar wollte Tilman Singer viel zu viel im Film unterbringen. Die Umsetzung war aber schlecht. Das Editing und die Dialoge waren zum Teil auch miserabel. Und auch das Einbringen von amerikanischen Schauspielern wie Dan Stevens (Abigail, Apostle) hat nicht funktioniert. Er war mit seinem Overacting als Mad scientist schlicht erbärmlich. Und dass in einem deutschen Alpenort alle nur Englisch sprechen, war auch beknackt.

Fazit: Schlechter Film. Zeit- und Geldverschwendung.

Infos:

O: Cuckoo

USA, Deutschland 2024

R: Tilman Singer

D: Hunter Schafer, Jessica Henwick, Dan Stevens, Marton Csokas, Astrid Bergès-Frisbey

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 102 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen in Deutsch, Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).

Animale Review

NIFFF 2024

Animale

Story:

Camargue, Südfrankreich:

Nejma (Oulaya Amamra) trainiert für den Corsa camarguenca Wettbewerb. Kurze Zeit darauf werden im Dorf tote Männer gefunden. Die Gerüchte, dass dafür ein Stief verantwortlich ist, machen die Runde…

Meine Meinung:

Animale, der auch bei der Eröffnungszeremonie des diesjährigen NIFFF lief (und somit ganze dreimal gezeigt wird), ist ein sehr stimmungsvoller und bildgewaltiger Film. Stark gespielt, tolles Setting, extrem stimmungsvolle, atmosphärische Bilder. Was den Inhalt angeht, hatte ich eine Theorie, welche such am Ende, wenig überraschend, auch bestätigt hat. Was Animale angekreidet werden kann, ist der Plot. Nejma wird von Männern vergewaltigt. Sie rächt sich und tötet diese. Rape & Revenge Inhalt, jedoch nicht im Exploitation-Setting. Die Bodyhorror-Elemente, die bereits die Vorführerin am NIFFF erwähnte, sind als Metapher zu verstehen, die der gequälten Nejma entsprechen.

Sieht man von aktuellen Klischees und Stereotypen in vielen (Woken) Filmen und auch hier ab (alle Männer sind böse mit Ausnahme des homosexuellen Mannes), hat Animale gefesselt und war der bisher 2. beste NIFFF Beitrag. Ja, der Plot war in der Hinsicht spannungsarm, gar vorhersehbar. Aber dennoch war das Gezeigte (optisch) schön anzusehen. Zudem hatte ich von dieser Sportart noch nie gehört. Dass dies in Frankreich Tradition hat, war mir nicht bewusst. Am Anfang dachte ich, es geht um Stierkämpfe. Falsch gedacht.

Der Film war nicht nur schön gefilmt, sondern auch technisch toll in Szene gesetzt. Die wenigen Kills hingegen finden praktisch alle im off screen statt. In der Hinsicht darf nicht viel erwartet werden. Die Bodyhorror-Momente hätten für meinen Geschmack auch zahlreicher sein dürfen und sind Grund dafür, dass ein Film wie Animale schlussendlich durch diesen «fantastischen» Einschuss, an einem Fantasy Film Fest laufen darf. Die mir unbekannten Darsteller haben allesamt einen guten Job gemacht, auch wenn die meisten Figuren mit Ausnahme von Nejma kaum beleuchtet werden.  

Fazit: Nicht uninteressant!

Infos:

O: Animale

Frankreich 2024

R: Emma Benestan

D: Oulaya Amamra, Vivien Rodriguez, Elies-Morgan Admi-Bensellam, Damien Rebattel, Claude Chaballier

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 98 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen in Franz. mit englischen Subs, Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).