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Samstag, 5. Oktober 2019

Dream Home Review

 NIFFF 2010 Spezial / Horroktober 2019
Dream Home

Story:

Cheng Lai Sheung (Josie Ho) hat einen unerfüllten Kindheitswunsch: in eine Wohnung mit Hafensicht zu ziehen. Doch leider sind die Mietpreise in Hong Kong enorm hoch. Cheng Lai Sheung schafft Abhilfe, indem sie in dem Komplex, wo sie in Zukunft einziehen will, Morde begeht um die Preise drücken zu können…

Meine Meinung:

Dream Home, den ich zuerst am NIFFF sah (und mich dazumal total freute, da ich hoffte, das der Film dort gezeigt würde), soll angeblich auf wahren Ereignissen beruhen und ist ein CAT. III Slasher, der in Hong Kong seinesgleichen sucht. Der Film ist, was sichtbare, realistische Gewalt, Effekte und Make-Up Kreationen angehen, kaum zu toppen was das aktuelle Hong Kong Kino angeht.

Der Film versteht sich als bitterböse Satire mit Sozialkritik (immer höher steigende Mieten in Hong Kong, die kaum zu bezahlen sind) um eine Frau, deren Kindheitswunsch es ist, sich ein teures Apartment zu leisten aber immer wieder Schicksalsschläge einstecken muss (Tod der Mutter, kranker Vater = frisst Geld).

Daher beginnt sie zu morden. Ihr Charakter (bis in Kindheit) wird in Rückblenden erzählt. Das stört ein wenig den Spielfluss. Auf der anderen Seite würde der Inhalt sonst nicht viel bieten – denn nebst diesen Szenen geht es vor allem ums Feilschen am Preis und ums Morden. Die Morde sind hart anzusehen (Schwangere) und nur zum Teil mit schwarzem Humor versehen (die lärmenden Teens).

Die Effekte sind dabei sehr gut geworden. Am NIFFF, als ich den Film zum ersten Mal sah, verliessen einige Zuschauer die Vorstellung (vor allem während und/oder nach dem Mord an der Schwangeren). Die Morde werden breit ausgewalzt und die meisten Opfer haben lange zu leiden. Die Taten sind mehr hart als spassig anzusehen. Satire hin oder her.

Josie Ho spielt die Killerin sehr gut und überzeugend. Es ist komisch, dass man, trotz ihrer Gräueltaten, Sympathien zu ihr pflegt, aber das haben die Filmemacher gekonnt bewusst so in Szene gesetzt. Ihr Filmvater wird von Ex-Shaw Brothers Legende Norman Tsui (Blood Ritual) gespielt. Die anderen Darsteller waren ebenfalls gut gewählt, mir jedoch unbekannt.

Nebst den harten, originellen Morden, der Sozialkritik und den spektakulären Effekten bietet der Film auch einige wirklich schöne Bilder von Hong Kong, die sofort Lust machen, das Land zu besuchen. Im Grossen und Ganzen kann Dream Home bei wiederholter Sichtung jedoch nicht mehr die gleiche Schlagkraft und Intensität aufweisen, wie dies bei der Erstsichtung der Fall war. Nähme man dem Film die übertriebene Gewaltdarstellung, bleibe eigentlich kaum etwas übrig, was in Erinnerung bleiben würde.

Fazit: Trotz einigen Kritikpunkten noch immer gut schaubar und jedem Slasher-Fan zu empfehlen!

Infos:

O: Wai Dor Lei Ah Yut Ho

HK 2010

R: Pang Ho-Cheung

D: Josie Ho, Eason Chan, Lawrence Chou, Derek Tsang, Juno Mak, Felix Lok Ying-Kwan, Norman Tsui

Laufzeit der UK-DVD: 92:17 Min.

Gesehen am: NIFFF 2010 / Review überarbeitet: Okt. 2019

Fassungen: Nachdem ich den Film Uncut am NIFFF gesehen habe, lag mir für spätere Sichtungen die UK-DVD von Network Releasing vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Wer den Film Uncut und in Deutsch sehen möchte, muss zur Vö aus Österreich zurückgreifen, da die Fassungen aus Deutschland zensiert sind.