Day of Violence Story:
Schuldeneintreiber und Kleingangster Mitchell (Nick Rendell)
findet bei Hopper (Giovanni Lombardo Radice) eine hübsche Summe von 100'000 GBP
und tötet diesen. Das Geld sackt er für sich ein. Danach tritt Mitchell der
Gangster-Organisation von Boss Boswell (Victor D. Thorn) bei. Dumm nur, dass die
100'000 GBP, welche Mitchell eingesackt hat, eigentlich Boss Boswell gehören. Und
dieser und seine Jungs (u.a. Christopher Fosh) wollen das Geld wieder haben. Jedes
Mittel, auch Mord und Folter, sind Recht, um den Auftrag auszuführen…
Meine Meinung:
Darren Ward, der mit seinem Independent-Film Sudden Fury in
der Horror- und Kult-Szene für Aufmerksamkeit sorgte, schob 13 Jahre später mit
Day of Violence die 1. Fortsetzung nach, welche 2019 mit Beyond Fury einen dritten
Teil bekam. Der Zufall wollte es, dass Beyond Fury erst vor kurzem gesichtet
wurde. Der Zufall und Tod von Italo-Legende Giovanni Lombardo Radice sorgte nun
dafür, dass es ihm zu Ehren eine Neusichtung von Day of Violence gab.
Da ich Beyond Fury erst vor kurzem sah, kann ich gut
vergleichen. Wie sich Sudden Fury im Vergleich schlägt, kann ich aktuell nicht
sagen, da ewig nicht gesehen. Warum ich von Giovanni Lombardo Radice keine
anderen Filme, insbesondere die Filme aus Italien (Cannibal Ferox, Cannibal Apocalypse, House on the Edge of the Park, Stagefright, City of the Living Dead)
guckte? Die sind alle auf meinem Blog bereits vorhanden.
Nun aber zurück zu Day of Violence. Der hat mir doch deine
ganze Stufe besser gefallen als Beyond Fury. Day of Violence wirkt aufwändiger
und professioneller. Es gibt zudem keine Längen und der Lead (Nick Rendell) gefiel
mir vom Schauspiel her besser (mit Ausnahme der Szenen wo er emotional wirken sollte). Mit Nick Roberts im dritten Teil wurde ich weniger warm. Zudem war der
Soundtrack mehr nach meinem Geschmack. Teilweise kam fast Giallo-Stimmung auf. Wenig überraschend, wenn die Produktionsfirma
hinter dem Film "Giallo Films" heisst und Regisseur Darren Ward u.a. Filme wie
Suspiria, Opera, Tenebre oder Deep Red zu seinen Lieblingsfilmen zählt.
Day of Violence gefiel mir, würde ich sagen, sogar etwas
besser als bei meiner Erstsichtung vor zehn Jahren. Ich mag den Mix aus
Shoot-Outs-Gangster Action, die typische Gangster-Story in Kombination mit
harten Folter-Szenen. Ich würde auch klar empfehlen, den Film im O-Ton zu
schauen. Das Englisch und das Gangster-Jargon kommen so viel besser und authentischer.
Die Gangster sind auch in ihrem Schauspiel überzeugend. Nur die Schlussszene
mochte ich nicht. Das Bisschen Kitsch und Dramatik hätte man weglassen können.
Giovanni Lombardo Radice ist im Gegensatz zum dritten Teil
hier nur in einem Gastauftritt zu sehen. Er muss brutal sterben. Das tun im Film
dann auch andere. Die Szene mit der Schere und den Hoden/Penis war z.B. sehr
fies. In der 1. Filmhälfte dominiert Folter-Gewalt. In der zweiten Filmhälfte
gibt es hübsch blutige, gut eingefangene und übersichtliche gefilmte Shoot-Outs
zu sehen. Eine Genugtuung, wenn man das heutige Actionkino anschaut, wo
teilweise kaum mehr was zu erkennen ist, da CGI oder viel zu schnell
geschnitten oder verwackelte Kamera oder komische Stilmittel. Day of Violence
bietet blutige Retro-Shoot-Outs à la John Woo und Co.
Fazit: Starke Fortsetzung!
Gefolgt von: Beyond Fury
Infos:
O: A Day of Violence
Großbritannien 2010
R: Darren Ward
D: Nick Rendell, Giovanni Lombardo Radice, Victor D. Thorn,
Christopher Fosh, Steve Humphries
Laufzeit der österreichischen Blu-Ray: 91:15 Min.
Gesehen am: Mai 2013 / Neusichtung: 01.05.23
Fassungen: Mir lag die österreichische 4-Disc Limited
Collector's Edition von Illusions vor = Film auf Blu-Ray, Film auf DVD, Bonus Disc und auf
der vierten Disc ist Sudden Fury als Bonusfilm (Deutsch/Englisch mit deutschen
Subs). Zu Day of Violence: Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität,
Deutsch/Englisch mit deutschen Subs, diverse Extras und Booklet mit Infos und
Interview. Das Set ist auf 500 Stück limitiert.