Horroktober 2019 / Webmaster mit Sion Sono am NIFFF
Suicide Club
Story:
Nachdem sich 54 Schüler aus diversen Schulen zeitgleich unter einen Zug werfen und weitere rätselhafte Suizide gemeldet werden, beginnt die Polizei zu ermitteln…
Meine Meinung:
Die Sichtung von Suicide Club ist lange her. Dazumal war Sion Sono kaum bekannt und mir kein Begriff. Heute ist er ein bekannter und erfolgreicher Regisseur in Japan, der einige tolle Genre-Filme auf die Menschheit losgelassen hat. Zum Beispiel: Exte: Hair Extensions, Love Exposure, Cold Fish, Guilty of Romance oder Why Don't You Play in Hell?. Viele seiner neuen Filme kenne ich nicht – glaube sein letzter gesehener Film war Tag.
Daher war ich auf die Neusichtung des schon fast 20 Jahre alten Filmes gespannt. Doch leider konnte mich der Film heute nicht mehr fesseln und überzeugen. Gefiel mir nur noch bedingt. Der Film erinnert an viele 90er Jahre / Anfang 2000er Mystery-Krimis aus Japan, doch im Verlauf der 2. Filmhälfte und mit dem Ende hat es der Film bei mir verspielt.
Die erste Hälfte war noch ganz passabel: spannend, rätselhaft, blutig, es wird ermittelt (und ich mag Krimis). Doch danach wird es immer abstruser, es tun sich Längen auf, Erklärungen gibt es nicht und spätestens als die Gitarren-Spieler-Tunte auftaucht, ist es zu einem Grossteil um den Film Geschehen. Danach ist Wirrwarr ohne Auflösung angesagt. Effekte-Szenen nehmen ab, so dass auch Freude des roten (Film)Lebenssaft nicht mehr angesprochen werden.
Was das Sehvergnügen auch beeinträchtig ist die grottige Qualität, in der der Film auf den meisten Fassungen zu sehen ist (US Erstauflage, DVD aus Japan wie auch Deutschland sollen alle mehr oder weniger Schrott sein da qualitativ minderwertig). Das wird eigentlich einem Sion Sono Film nicht gerecht.
Fazit: Sicher stark Geschmacksache – dank der 2. Filmhälfte, die qualitativ einbricht, langweilt, konfus und ohne Lösungen präsentiert wird, nicht mehr gut genug für die Sammlung = fliegt trotz Signatur aus der Sammlung!
Infos:
O: Jisatsu sâkuru
Japan 2001
R: Sino Sono
D: Ryô Ishibashi, Masatoshi Nagase, Mai Hôshô, Tamao Satô, Takashi Nomura, Nao Nagasawa
Laufzeit der US-DVD: 99:22 Min.
Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: Okt. 2019
Fassungen: Mir lag die originalsignierte DVD von TLA Releasing vor = Uncut, mittelmässige VHS Bildqualität, jap. Ton, englische Subs. Vom gleichen Label gäbe es eine Neuauflage, welche qualitativ etwas besser (anamorph, bessere Qualität, Subs nicht mehr fest im Bild) sein soll. In Deutschland Uncut von I-On New Media zu haben. Eine Blu-Ray gibt es nicht (Stand: Okt. 2019).