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Sonntag, 13. Dezember 2020

Update

 Neue Reviews



- For Whom to Be Murdered

- Shaolin Warrior

- Challenge the Invincible

- City of Violence

City of Violence Review

NIFFF Spezial 2007

 

 

 

City of Violence

Story:

Tae-su (Jung Doo-hong), Polizist aus Seoul, reist in sein Heimatdorf, um den mysteriösen Tod eines ehemaligen Freundes zu überprüfen…

Meine Meinung:

Wer meine Reviews länger liest weiss, dass ich kein allzu grosser Fan des neuen südkoreanischen Kinos bin. Ja, es gibt Ausnahmen die mir zusagen (Old Boy, Brotherhood, I Saw the Devil, Bedevilled, Memories of Murder, The Chaser, The Wailing) aber oft genug gibt es auch Enttäuschungen (The Red Shoes, Train to Busan, Bluebeard, Parasite, Joint Security Area, Sympathy for Mr. Vengeance).

City of Violence, 2007 am NIFFF gesehen, sah ich seit Ewigkeiten nicht mehr. Würde mir der Film aktuell noch zusagen? Die Antwort lautet: definitiv! City of Violence rockt und ist in meinen Augen einer der besten südkoreanischen Action-Filme. Warum?

Die Gründe sind simpel: die Story ist unterhaltsam und es gibt Elemente à la John Woo zu sehen und eine Art «Kleinstadt» Stimmung, was ich persönlich immer mag. Aus Freunden werden Feinde. Der Film krankt nicht an zu viel Kitsch oder einer nie enden vollenden Story oder einer viel zu langen Laufzeit, wie dies leider oft im neuen südkoreanischen Kino der Fall ist. Also alles richtig gemacht.

Dazu kommt, dass der Film optisch einfach wunderbar in Szene gesetzt wurde: Zeitlupen-Aufnahmen, Split-Screen, rasante Action-Szenen, coole Musik! Die Action-Szenen, die Kameraführung und die Choreographie sind eine Wucht, spezifische die Gruppen-Kämpfe, die Verfolgungsjagd durch das Nachtleben der Stadt oder das Finale sind als sehenswerte Action-Highlights zu nennen. Hier und da bricht etwas schwarzer Humor durch (z.B. die Folter-Szene).

Teilweise kommt Tarantino Flair auf. Bevorzugt wird mit Kicks, Fäusten, Messern oder Schwertern gekämpft. Wer also auf Schusswaffen und Shoot-Outs hofft, sollte seine Erwartungen dementsprechend anpassen. Das nächste grosse Plus ist der tolle Cast: Regisseur Ryoo Seung-wan (Lady Vengeance), der auch mitspielt, hat beim Cast ein gutes Händchen bewiesen:

Jeong Doo-hong (Brotherhood) war dazumal der Action-Star der Stunde. Quasi so was, was heute der mollige Ma Dong-seok (The Outlaws, The Gangster, the Cop, the Devil) ist. Jeong Doo-hong ist einfach sympathisch und hat es auch in den Action-Szenen drauf. Ganz toller Lead. Auch der Bösewicht ist mehr als überzeugend und schmierig. Ein echtes Ekel, welches gekonnt von Lee Beom-soo verkörpert wird.

Fazit: Sehenswerte und coole Action aus Südkorea!

Infos:

O: Jjak-pae

Südkorea 2006

R: Ryoo Seung-wan

D: Ryoo Seung-wan, Jeong Doo-hong, Lee Beom-soo, Jeong Seok-yong, Ahn Kil-kang, Lee Joo-sil, Kim Byeong-ok

Laufzeit der deutschen DVD: 89:42 Min.

Gesehen am: Sommer 2007 (NIFFF) / Review überarbeitet am: Ende Okt. 2020

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Splendid film vor = Gute Bild- und Tonqualität, Uncut, O-Ton und deutsche Subs als Optionen wählbar. Gäbe es inzwischen vom gleichen Label auch auf Blu-Ray. Die DVD reicht mir jedoch aus.

Challenge the Invincible Review


Challenge the Invincible

Story:

Sun Tzu (Yueh Hua) und Eddy Ko steigen zu einem Marschall und einem General auf. Eddy Ko wird jedoch grössenwahnsinnig und schreckt auch vor Folter und Tötungen nicht zurück. Selbst ehemalige Freunde werden zu opfern. Sun Tzu und dessen Kollegen (Lui Wan-Biu, Wong Ling, Chang Fu-Chien) sagen Eddy Ko den Kampf an…

Meine Meinung:

Bei Challenge the Invincible handelt es sich um einen durchschnittlichen Ende 70er Jahre Eastern aus Taiwan. Wie der Alternativtitel Art of War by Sun Tzu zeigt, geht es im Film um die Figur Sun Tzu (= chinesischer General und Philosoph der zwischen ca. 534 v. Chr. und 453 v. Chr. lebte), welcher im Film von Yueh Hua (Schweig oder stirb, The Green Dragon Inn) gespielt wird.

Der Film ist aus drei Gründen kein Kracher:

1. Die Story ist, vor allem im ersten Viertel, unausgegoren und kompliziert. Da wären mir einfache Schüler-Meister-Rache Inhalte lieber.

2. Der Humor ist grenzdebil und teilweise sehr nervend. Vor allem das Overacting und der Humor seitens Lui Wan-Biu waren mehr als peinlich. Leider kommt sogar im ansonsten guten Endkampf doofer Humor vor…Vermischt mit der miesen englischen Synchro wird dies zu einem grossen Ärgernis inklusive doofer Soundgeräusche.

3. Gibt es zwischendurch auch Längen.

Die Story wird ab Mitte des Films besser. Längen nehmen ab und der Humor wird weniger, da Lui Wan-Biu in den Hintergrund und Yueh Hua und Eddyo Ko in den Vordergrund rücken. Nebst Yueh Hua hatte ich vor allem an Eddy Ko (The Postman Fights Back, The Avenging Eagle, Mountain Warriors) als Bösewicht Freude.

Die Kampfszenen waren okay bis gut. Das Highlight (ausser dem Humor) war das Finalkampf, indem sogar ein beinloser Yueh Hua mitmischen darf (auch wenn zu selten). Die Schlussszene bleibt in Erinnerung!

Fazit: Nur für eingefleischte Fans des Genres zu empfehlen…

Infos:

O: Sun Bin Xia Shan Dou Pang Juan

Taiwan 1979

R: Hui Keung

D: Yueh Hua, Eddy Ko, Lui Wan-Biu, Wong Ling, Chang Fu-Chien, Wei Ping-Ao

Laufzeit der indonesischen Beta: Ca. 88 Min. / Laufzeit der südkoreanischen VHS: 86:52 Min. (inklusive einem kurzen Werbeblock während des Filmes)

Gesehen am: Ende Okt. 2020 / 2. Sichtung am: 29.02.24

Fassungen: Mir lag das Betamax aus Indonesien vor = Uncut, Vollbild, furchtbarer Englischer Dub, gute Bildqualität. Leider lief das Beta nach 20 Minuten nur noch mit Fehlern (Ton wäre hingegen fehlerfrei), so dass ich nach 20 Minuten Film auf Youtube zu Ende schauen musste. O-Ton mit Subs Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Okt. 2020). Eine DVD, Blu-Ray, VCD oder LD inklusive deutsche Fassung sind mir nicht bekannt (Stand: Okt. 2020). Nachtrag 29.02.24: Für eine 2. Sichtung lag mir nun eine O-Ton Ausgabe als VHS aus Südkorea von Bethel Home Video vor. Der Film, der von Sunzi erzählt, einem chinesischen General, Militärstrategen und Philosophen, kommt im O-Ton Mandarin definitiv besser. Dazu gibt es koreanische Subs. Vollbild, ggf. noch zusätzlich gezoomt. Es fehlt extrem viel Bildmaterial. Die Bildqualität ist grenzwertig, vor allem in dunklen Szenen ist hier und da kaum was zu erkennen. Den Film mochte ich im O-Ton mehr: der Humor war weniger nervend, der Plot bekannt und der Film wird gekonnt und souverän von Yueh Hua und Eddy Ko getragen. Vor allem an Eddy Ko als Bösewicht hatte ich Freude und dass das Krüppel-Thema einbezogen wird, fand ich cool (im Finale dürfen auch beinamputierte und blinde kämpfen). 

Shaolin Warrior Review


 

 

 

Shaolin Warrior

Story:

Ein tyrannischer Lord (Chin Kang) tötet die Eltern von Chan Sing, der nur mit Glück entkommen kann. Er flüchtet sich in einen Shaolin Tempel, wo er die Lehren der Shaolin Mönche einverleibt und studiert. Dies hat zur Folge, dass er seine Frau (Yeo Su-Jin) verlässt und auch Rachegedanken als nichtig betrachtet. Doch Lord Chin Kang sind alle Mittel und Wege recht, um Chan Sing töten zu lassen, auch mit Hilfe des besten Shaolin-Schülers des Klosters, Michael Chan Wai-Man…

Meine Meinung:

Shaolin Warrior aka Thou Shall Not Kill ... But Once hat mir sehr gut und besser als erwartet gefallen. Zwar ist der Inhalt absolut nicht originell, dafür ist die Umsetzung sehr gelungen. Dies überrascht nicht, da mit Ulysses Au-Yeung Jun (The Woman from the Hell, The Nude Body Case in Tokyo) ein fähiger Regisseur das Projekt realisierte (eine First Films Produktion).

Der Film legt im Vergleich zu anderen Filmen dieser Art mehr Wert auf Story und Verlauf der Story. Die Philosophie und die Konsequenzen, sich für das Leben als Shaolin Mönchs zu entscheiden, werden gut in die Story integriert und vor allem auch optisch interessant eingefangen (49tägige Meditation, untersagter Kontakt zu Frauen etc.).

Das macht den Film trotz simpler Story anspruchsvoller und lässt das Niveau steigen. Dazu kommt, dass der Film allgemein optisch interessante Kamerawinkel und- Einstellungen verzeichnen kann. Die wunderschönen Drehorte (90% in Südkorea gedreht) sind exotisch und passen perfekt zum Inhalt. Es gibt auch viel verschneite Landschaften zu sehen, was ich in Eastern immer als aufwertendes Element betrachte.

Schön ist auch, dass mehrere weibliche Figuren vorkommen und diese keine unwichtigen Rollen verkörpern – auch dies empfand ich als positiv. Die Kampf- und Trainingsszenen sind absolut okay und es gibt sogar eine fiese Wettkampf-Szene mit verstecken Fallen und Gimmicks inklusive am Ende eine Hommage (?) an The One-Armed Swordsman.

Der Cast ist natürlich auch absolut sehenswert: Chan Sing (Blood Brothers), Michael Chan Wai-Man (The Bravest Fist) oder Chin Kang (als Vampir in The Silver Spear) machen einen tollen Job und Fans von diesen werden bestens bedient. Es war ungewohnt, Michael Chan Wai-Man als glatzköpfigen Mönch in einer klassischen Rolle zu sehen.

Fazit: Sehenswerter Eastern!

Infos:

O: Shao Lin Sha Jie

HK 1975

R: Ulysses Au-Yeung Jun

D: Chin Kang, Chan Sing, Michael Chan Wai-Man, Li Min-Lang, Shan Mao, Yeo Su-Jin

Laufzeit der US-VHS: Ca. 83 Min.

Gesehen am: 21.10.20

Fassungen: Beim Kumpel als Ocean Shores VHS (Vollbild, gute Bildqualität, nur Englischer Dub, Uncut) gesehen. Gäbe es auch als US-DVD und deutsches VHS (Widescreen aber soll zensiert sein, u.a. wie Gegner auf den Holzpfählen aufgespiesst werden, Titel: Chen Sing - Der Unbezwingbare Mönch). Eine O-Ton Fassung und/oder O-Ton mit Subs Fassung ist mir nicht bekannt (Stand: Okt. 2020). Nachtrag 04.04.21: für eine 2. Sichtung im O-Ton mit festen englischen Subs lag mir eine DVD/DVD-R aus China vor (immerhin ist die Diesc hübsch bedruckt!). Und: der kommt im O-Ton deutlich besser als Englisch Dubbed! Die Bildqualität ist wechselhaft - teilweise grottenschlecht (selten), meist gut schaubar! In der Hinsicht hat das Ocean Shores VHS die Nase vorn. Zwei Pics: