- 1. Brugggore Filmfestival Tag
- Clawfoot
- Abigail
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
Heute standen ein Restaurant-Besuch und vier Filme auf dem Programm. Ob ich Claudio Simonetti heute schon sehen würde? Die Auswahl zum Signieren (15 Cover und 15 Boxen/Digipacks/Steelbooks…) waren seit gestern Abend gepackt, den Kumpel hatte ich schon gefragt ob er mir mehr Infos geben können, wobei ich noch keine Antworten bekam. Passte alles wunderbar knapp in meinen Rucksack plus Ladegerät des Handys und ein Buch (Die Macht der Kränkung). Heute war der offiziell erste Tag des viertätigen Brugggore Filmfestival Tag.
Die ersten Filme liefen schon um 11.00 Uhr. Mich zog es auf
den Mittag nach Brugg und dort ass ich ein wunderbares Menü =
Danach guckte ich mir die Gegend an. Die zwei Kinos sind nahe
am Hauptbahnhof. Ich guckte mir auch das Salzhaus, wo morgen Goblin auftreten
sollte, an. Da fand ich einen Hintereingang (wohl für Autos gedacht, welche das
Material für Konzerte bringen) und einen Vordereingang. Auch das ist nicht weit
vom Cinema Excelsior Brugg entfernt. Da werde ich versuchen, morgen schon
am späten Nachmittag herumzulungern. Denn mein Kumpel und Co. informierten
mich, dass Claudio Simonetti erst morgen gegen 15.00 Uhr ankommen wird. Dann
dürfte auf der Bühne aufgebaut werden. Ihr Hotel sei in der Altstadt und um
19.00 Uhr, eine Stunde vor Konzert, würden sie noch essen gehen. Also kein
Stress heute. Auf Social Media (Claudios Kanal) sah ich noch, dass sie wohl mit
dem Auto anreisen werden. Das ganze Team. Heute werden sie in der Ital. Gemeinde
Lugagnano, ca. vier Stunden mit dem Auto von Brugg entfernt, ein Konzert geben
ehe sie dann heute via Auto nach Brugg reisen.
Abigail
Story:
Eine Gruppe von Gangstern entführen die 12jährige Abigail (Alisha Weir), die Tochter eines Gangster-Bosses. Sie ziehen sich mit Abigail auf ein abgelegenes Grundstück zurück und hoffen auf fette Beute. Doch Abigail ist kein normales Mädchen…
Meine Meinung:
Abigail ist kommerzieller Horror von Universal. Der Film wurde, obwohl der auch regulär in den Kinos läuft, auf diversen Filmfestspielen gezeigt, u.a. auch am BIFFF 2024 wo ich den Film verpasst habe (siehe Bericht). Dort wurde der Film auch stärker vermarktet und Werbung für gemacht, als für andere Filme, die dort gezeigt wurden. Da dürfte Universal einiges springen gelassen haben. Regie führte das Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett. Beide haben Erfahrungen im Horrorfilm = Scream, Scream VI, Southbound, Devil’s Due, V/H/S, Ready or Not. Vor allem mit Scream waren die beiden erfolgreich.
Der Erfolg soll nun auf Abigail übertragen werden. Der Film dürfte trotz allem nicht allzu viel gekostet haben, und ich denke, ein Erfolg ist gewiss (Film kostete 28 Mio. und hat am Startwochenende schon 10,2 Mio. eingespielt). Abigail hat eine Handlung à la From Dusk Till Dawn. Daraus wird leider keine Überraschung gemacht. Es wäre besser gewesen, wenn der Zuschauer im Dunkeln tappen würde. Der Film wäre somit spannender und überraschender. So ist die Ausgangslage klar. Der Film unterhält dabei gut. Es gibt viel Blut zu sehen und viel zu lachen. Einige Effekte waren überraschend gelungen und einige Szenen hübsch makaber.
Der Cast ist gut gewählt. Melissa Barrera (Your Monster), die mit den Regisseuren schon in den Scream-Filmen mitwirkte, spielt stark. Noch fast eindrücklicher ist die junge Alisha Weir als Vampir-Ballerina. Gekonnt und stark gespielt. Und überzeugt auch in den Tanzszenen. Dessen Choreographie lässt sie auch bei der Jagd und beim Töten in die Szenen einfliessen. Man darf gespannt sein, was von ihr in Zukunft (im Horrorbereich) noch zu sehen sein wird. Der restliche Cast passt zum kommerziellen Kino und zum heutigen Zeitgeist. Da sind Namen dabei wie Dan Stevens (Apostle), Kathryn Newton (im Moment auch in Lisa Frankenstein zu sehen) oder Kevin Durand, den ich in der TV-Serie The Strain super fand (während er in Abigail einen debilen Auftragskiller spielt).
Fazit: Gute Unterhaltung für Horrorfans!
Infos:
O: Abigail
USA, Irland 2024
R: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
D: Kathryn Newton, Dan Stevens, Giancarlo Esposito, Kevin Durand, Melissa Barrera, Alisha Weir, Angus Cloud
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 90 Min.
Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2024
Fassungen: Gesehen am Brugggore Filmfestival 2024, Uncut und im O-Ton. Es
sind noch keine DVD/Blu-Ray Veröffentlichungen angekündigt (Stand: April 2024).
You'll Never Find Me
Story:
Patrick (Brendan Rock) lebt einsam auf einem Wohnwagen-Park.
Draussen tobt ein starker Sturm. Plötzlich klopft es mitten in der Nacht an der
Türe. Er öffnet und da steht eine ihm unbekannte, junge und total durchnässte Frau
(Jordan Cowan)…
Meine Meinung:
You'll Never Find Me ist ein australischer Genre-Beitrag von einem Regie-Gespann. Ein Slowburner und ein Kammerspiel. Die Ausgangslage ist spannend. You'll Never Find Me nimmt sich dabei viel Zeit. Der Film lebt von seinen zwei tollen und überzeugenden Hauptdarstellern Brendan Rock und Jordan Cowan. Brendan Rock hat dabei schon mehrfach mit den Regisseuren zusammengearbeitet. Der Film und Plot sind dabei spannend, mysteriös und unheimlich. Und sehr stimmungsvoll. Das Ganze ist toll gefilmt und stark in Szene gesetzt. Der Sturm passt perfekt zu dem Setting.
Obwohl es ein ruhiger Film mit vielen Dialogen und wenig «Action» ist, wird der Film nie langweilig. Mir haben die ersten ¾ des Filmes sehr gut gefallen. Eine Spannung ist konstant vorhanden. Das letzte Viertel reisst den Film aber nach unten - die Qualität nimmt ab. Gewisse Elemente fand ich schade und enttäuschend. Auf der anderen Seite blieb ich beim Abspann auch ratlos zurück. Was sollte das denn? Und wie war das jetzt gemeint? Richtige Antworten gibt es meiner Meinung nach nicht, nur Andeutungen. Da kann der Zuschauer Interpretieren. Zuweilen gab es fast Maniac Vibes.
Optisch, technisch und schauspielerisch war auch das letzte Viertel stark anzusehen, nur inhaltlich nahm die Qualität meiner Meinung nach ab. Da hätte ich ein anderes Ende befriedigender gefunden. Schade um die ersten ¾ des Filmes, die wirklich sehr fesselnd und ansehnlich waren. Ein gutes Beispiel, wie ein Ende einen Film kaputt machen kann. Das ist natürlich immer Geschmackssache, aber in dem Fall hat es mich gestört.
Fazit: Lange sehenswert, gegen Ende flacht der Film aber ab…
Infos:
O: You'll Never Find Me
Australien 2023
R: Josiah Allen, Indianna Bell
D: Brendan Rock, Jordan Cowan, Elena Carapetis, Angela Korng
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 96 Min.
Gesehen am: Am Brugggore Filmfestival 2024 gesehen, Uncut
und im O-Ton. Erscheint in Deutschland am 9. Mai 2024 auf DVD und Blu-Ray.
Trim Season
Story:
Eine Gruppe von Jugendlichen (Bethlehem Million, Alex Essoe,
Bex Taylor-Klaus, Alexia Ioannides, Juliette Kenn de Balinthazy) lassen sich auf
eine abgelegene Marihuana-Farm bringen, um dort zu arbeiten und schnell Geld zu
verdienen. Doch es lauert ein tödliches Geheimnis auf sie…
Meine Meinung:
Von Trim Season wusste ich praktisch nichts, als ich das Ticket kaufte. Ich fand aber die Prämisse interessant und der Film war ganz ok, wenn auch kein Highlight. Die Ausgangslage erinnert dabei an sämtliche Backwood-Klassiker, die es gibt. Eine Gruppe von Jugendlichen machen sich via Van an einen abgelegenen Ort auf, mit fatalen Folgen. So auch hier. Zwar fehlt z.B. der warnende Tankwart, aber dass es Richtung Unheil geht, daraus wird gegenüber dem Zuschauer kein Geheimnis gemacht.
Der Film vermag zu fesseln und zu unterhalten. Eine leichte Spannung ist gegeben. Der Zuschauer will wissen, was es mit der Marihuana-Farm auf sich hat. Oder was der Anfang des Filmes (Doppel-Mord/Suizid mit den Scheren) auf sich hatte. Als Zuschauer erhofft man sich mehr Infos über die mysteriöse Person des Ortes: Jane Badler als Mona war stark! Mysteriös, unheimlich, gut gespielt. Ein Mix aus Ernsthaftigkeit, der immer nur ganz knapp am Rande der Lächerlichkeit kratzt. Das gilt für den Film allgemein.
Jane Badler hat mich dabei vom Aussehen her leicht an Fatma Mohamed in In Fabric erinnert. Beide spielen ähnliche Rollen. Dann gibt es weitere mysteriöse Themen: eine Pflanze/Baum, die sich von Orangenen ernährt, Gefangenschaften und angedeutete Inzest-Verhältnisse. Der restliche Cast war mittelmässig bis gut. Bethlehem Million und Alex Essoe (Fashionista) haben überzeugt. Andere Stars wurden vor allem aufgrund Diversität angestellt: Bex Taylor-Klaus oder Juliette Kenn de Balinthazy. Die haben mich weniger überzeugt, was ihr Schauspiel angeht.
Der Film ist zu einem überraschend, da nicht klar, was passieren wird, auf der anderen Seite sind gewisse Handlungsstränge vorhersehbar (z.B. wer von den Jugendlichen am Ende überleben wird war von Anfang an klar). Gut ist, dass die nervenden Figuren, und das finde ich super, als erstes sterben und der Film in der Hinsicht auch mit paar (wenigen) blutigen Momenten nicht zurückhaltend agiert. Das zusammen mit der sonderbaren Stimmung machen einen gewissen Reiz aus, der spürbar ist.
Fazit: Trim Season ist kein Kracher, aber eine gewisse Faszination kann der Produktion nicht abgesprochen werden.
Infos:
O: Trim Season
USA 2023
R: Ariel Vida
D: Bethlehem Million, Alexandra Essoe, Ally Ioannides
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 100 Min.
Gesehen am: Am Brugggore Filmfestival 2024
Fassungen: Am Brugggore Filmfestival 2024 gesehen, Uncut und
im O-Ton. Eine DVD/Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: April 2024).
Clawfoot
Story:
Janet (Francesca Eastwood) wird beim Kochen gestört, als Handwerker
Leo (Milo Gibson) bei ihr läutet. Im Schlepptau nicht nur sein Arbeitskollege
Samuel (Oliver Cooper), sondern auch einen Vertrag, der von Janets Ehemann Evan
(Nestor Carbonell) für einen Arbeitsauftrag signiert wurde. Janet ist misstrauisch und fühlt sich vom
Verhalten der beiden gestört. Gleichzeitig erreicht sie Evan nicht…
Meine Meinung:
Clawfoot ist eine Independent-Produktion von Michael Day. Clawfoot ist dabei sein Regie-Debüt. Zuvor hat Michael Day «nur» für TV gearbeitet und/oder Kurzfilme realisiert. Clawfoot ist dabei ein kleiner, netter Thriller mit schwarzem Humor und einigen inhaltlichen Überraschungen (teilweise vorhersehbar, teilweise im Trailer schon angedeutet), was das Drehbuch angeht. Der Film ist mehr oder weniger ein Kammerspiel mit zwei grandiosen Hauptpersonen.
Francesca Eastwood, Tochter von Clint Eastwood, spielt die Hauptrolle als blondes Gift. Sie kenne ich aus einer anderen ähnlichen Produktion, welche ich damals in Deutschland am Fantasy Film Fest sah: M.F.A.. Die zweite Hauptperson hat ebenfalls einen berühmten Filmvater: Milo Gibson (Hacksaw Ridge) ist der Sohn von Mel Gibson und das sieht man tatsächlich auch. Beide spielen das, wie auch die Nebenfiguren Nestor Carbonell, Oliver Cooper und Olivia Frances Culpo, sehr gut.
Der Film kann dabei in zwei Filmhälfte aufgeteilt werden. Die 1. Filmhälfte, die ruhigere, in der sich das Unheil und die Spannung mehr und mehr steigern, hat mir dabei besser gefallen. Zwar sind einige Momente vorhersehbar und offensichtlich, aber wo genau der Film am Ende dann hinsteuert, ist unklar. Oder warum. Und was die Folgen sind. Eine gewisse Spannung ist also bis zum Ende gegeben.
Die Musik war speziell, die Kameraführung hat mir hier und da, in einigen Szenen, in denen mit Messern gearbeitet wird, nicht gefallen. Zu ungenau, zu nah dran, zu unübersichtlich, zu verwackelt. Ggf. Stilmittel, gefiel mir aber nicht. Die zweite Hälfte bietet dann mehr Action statt Spannung, bitterbösen, schwarzen Humor und auch etwas blutige Momente, gefiel mir aber etwas weniger. Aber langweilig wurde es nie und Clawfoot vermochte bis zum Schluss zu unterhalten.
Fazit: Clawfoot ist ok!
Infos:
O: Clawfoot
USA 2023
R: Michael Day
D: Nestor Carbonell, Oliver Cooper, Olivia Culpo, Francesca Eastwood, Milo Gibson
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 87 Min.
Gesehen am: Am Brugggore Filmfestival 2024
Fassungen: Am Brugggore Filmfestival 2024 gesehen, Uncut und
im O-Ton. Eine DVD/Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: April 2024).
Bevor ich mir am Brugggore Filmfestival vier Filme ansehen sollte, wollte ich unbedingt am Mittag etwas Richtiges essen. Die Zeit zwischen den Filmen dürfte nicht reichen, um ein Restaurant zu besuchen. Ich stand extra um 07.00 Uhr auf und ass nichts, damit ich am Mittag Hunger haben sollte. Ich verliess die Wohnung um 09.45 Uhr und war um 11.28 Uhr in Brugg. Danach steuerte ich das schon zuvor auserwählte Restaurant L'Ulivo an.
Dieses ist nahe am Bahnhof. Ich habe die Karte schon zuvor
studiert. Mein Plan war es, um ca. 11.35/11.40 Uhr dort zu sein, damit genug Zeit,
was zu essen. Der erste Film sollte nämlich schon um 13.15 Uhr laufen. So nahm
ich auch keine Vorspeise, sondern nur einen Hauptgang und ein Dessert. Das
bestellte ich, als der Kellner zu mir kam:
Als Hauptgang:
Filetto ai Porcini
Rindsfilet mit
Steinpilzsauce
47,00 CHF
mit Beilage Pommes
Frites
8,00 CHF
Als Dessert: Panna
Cotta mit Waldbeeren
10,50 CHF
Was das Fleisch angeht, hatten sie eine grössere Auswahl:
auch Fleisch auf heissem Stein (leider kein Pferd). Die Qual der Wahl fiel auf das
Kalbsschnitzel mit Ei und Parmesan oder das Rindsfilet mit Steinpilzsauce. Ich
entschied mich für Letzteres. Das Essen war vorzüglich. Das Fleisch wurde
Medium gebraten und das Stück war überraschend gross. Die Sauce war ein Traum.
Das Fleisch in Kombination mit der Sauce und den Pilzen (oder die Pommes mit
der Sauce und den Pilzen) war einfach nur ein kulinarischer Traum. Das Dessert war
ebenfalls extrem gut. So kann ich das Restaurant nur empfehlen! Brugg mag nicht
sonderlich gross sein, aber es gibt viele tolle Restaurants zu entdecken (z.B.
an zukünftigen Filmfest Besuchen) und das L'Ulivo kann ich jedem ans Herz
legen! Tolle Küche!
Fazit:
Hervorragend
Sehr gut
Gut und solide
Enttäuschend