- Kryptic
- The Sin
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
Ich hatte eine gute erste Nacht in Brüssel, stand aber mit
Kopfschmerzen auf. Ibuprofen half später. Ich hatte kein Frühstück gebucht, da ich
nach dem Aufstehen meist zuerst die Berichte und Reviews schreiben werde. Mein erstes
Ziel war es, zu schauen, wie ich zum Filmfest komme und dabei die Gegend
checken – vor allem Cafés, Supermärkte, Tankstellen und Restaurants sind von
Interesse. Das Expo Gelände ist gerade bei meinem Hotel. Ich habe es komplett
umrundet. Zu der Zeit (es war Vormittag) tote Hose. Gegend auch dreckig und trostlos.
Ich sah zwei Restaurants, keine Tankstellen, keine Cafés und keine Supermärkte.
Zum BIFFF-Gelände gab es noch keinen Zugang. Wetter sonnig und warm, wenn windstill,
sonst mit kühlem Wind.
Der Hunger nahm zu wie auch der Kopfschmerz (das Medikament
nahm ich erst am Mittag im Hotel ein). An einem der beiden Restaurants machte
ich um ca. 11.30 Uhr halt und fragte für einen Tisch zum Essen. Man sagte mir,
dies sei erst nach 12.00 Uhr möglich. Also ging es weiter. Das zweite
Restaurant sah nicht so aus, als könne man dort im Moment essen. Es sieht mehr
wie eine Baustelle aus. Also ging ich ins Hotel. Dort konnte ich am einzigen
Automaten kein Trinken beziehen, da nur mit Münzen bedienbar. Noten oder Karten
nicht akzeptiert. Also ging ich in die bar und bestellte dort zwei Cola Zero
und Lasagne Bolognese. Für 20 Euro.
Stattdessen bekam ich etwas mit Teigwaren statt Lasagne, war
mir aber egal. Es tat gut, was Richtiges zu essen und zu trinken. Danach im Hotelzimmer
Tablette eingeworfen und noch etwas entspannt, bevor es mich ans BIFFF zog.
Dort guckte ich mir noch das Atomium von aussen an (Sehenswürdigkeit) und wurde
von Christen belästigt. Dort oben könnte man auch essen du gleich in der Nähe
gibt es noch en Fleisch-Restaurant. Dieses war aber, wie es aussah, geschlossen.
Dann ging ich zum BIFFF Gelände. Es gibt nur einen Eingang und alles wirkt auf
den ersten Blick zentral: Fressstände, Ticketschalter, WCs (in sämtlichen
Formen), Bar, VIP-Bereich, Cine 1, Cine 2 und diverse Shops mit Filmen/DVDs/Blu-Rays,
Postern, Figuren, Gimmicks und Büchern.
Zwei Sachen fand ich später heraus: das Cine 2, das kleinere und wärmere Kino, befindet sich in einem anderen Gebäude und nicht im Hauptgebäude. Essen und Trinken, in den Kinos nicht erlaubt, können nur via Chips gekauft werden. Echtes Bargeld gegen Chips eintauschen. Darauf hatte ich keinen Bock. Der erste Film (Noryang: Deadly Sea) lief im Cine 1. Das Kino hat mich von der Grösse beeindruckt. Das Publikum war beim BIFFF-Vorspann und beim Film-Vorspann (= klatschen, schreien etc.) laut à la dem NIFFF Publikum. Scheint eine ausgedehnte Krankheit zu sein. Keine Pannen, alles lief pünktlich.
Nach dem Film guckte ich mir die Shops an, fand aber nichts zum Kaufen. Was mir, auch später auffallen sollte, war der ein oder andere üble Körpergeruch einiger der Zuschauer. Und wir haben nicht Mal Sommer. Erstaunt war ich auch, dass das Publikum mehrheitlich älter ist. Viel weniger junge Fans als z.B. am NIFFF. Nach der Enttäuschung mit den Chips suchte ich mir den Supermarkt Albert Heijn Wemmel auf. Am Mittag hatte ich noch etwas gegoogelt und weiter entfernt zwei Supermärkte und noch diverse Restaurants gefunden. Ich wollte mir Sandwiches und Süsses für das Hotel kaufen. Im ganzen Supermarkt hatten sie aber keine Sandwiches, nur kleine Wraps. Diese gekauft und einen Teil vor dem 2. Film gegessen. Eines der Restaurants sah auch geschlossen aus. Sehr verwahrlost.
Beim 2. Film (Kryptic) waren Cast & Crew (drei Personen) anwesend. Da hatte es auch einen Vorsteller dabei und das Trio hat vor dem Film, in Französisch da Kanadier, über die Produktion erzählt. Eine BIFFF Regel ist, dass sämtliche Gäste am Ende auf der Bühne ein Lied singen müssen. Amüsant. Mit Kryptic sah ich schon am 1. BIFFF Tag den ersten tollen Film. Weniger toll ist das Publikum: das hat nicht nur den BIFFF Vorspann oder den Start des Filmes bejubelt, sondern den ganzen Film (!) kommentiert! Wird im Film in einer Szene geraucht, wird gehustet. Wird in einer Szene geküsst, gibt es Kussgeräusche. Sagt die Person im Film z.B. «wer ist da?» in einem stimmungsvollen Moment, wird darauf geantwortet. Vor allem in längeren, ruhigen Einstellungen ohne Dialoge merkt man, wie viele Zuschauer nicht ruhig bleiben können und dann diverse Sprüche in die Menge schreien was von vielen auch noch beklatscht wird. Das macht das Schauen schon auch nervig und ich musste mich konzentrieren, mich davon nicht ablenken zu lassen. Die Stimmung, die ein Film erschafft (oder einzelne Szenen), wird damit aber sicher negativ beeinflusst. Das «Live-Kommentieren» war dann auch beim 3. Film (The Sin) der Fall. Da waren auch Gäste geladen (zwei Stück).
Meine Reise nach Brüssel hatte einige Überraschungen parat. In Paris habe ich die Fahrt nach Brüssel umgebucht, damit es mir reicht, vom Bahnhof «Gare de Lyon» zum Bahnhof «Gare du Nord» zu kommen (zwei Stationen mit Metro, Ticket vor Ort nur am Schalter via Bargeld oder KK zahlbar). Das habe ich am Montag, am Tag vor der Reise getan. Die Fahrt von Paris nach Brüssel war mit einem Eurostar-Zug gebucht. Via Eurostar hat die Anpassung meiner Bestellung jedoch nicht funktioniert. Egal ob via Notebook oder App auf dem Handy. Erst mit dem App Trainline konnte ich die Buchung (gegen wenig Geld) anpassen. Dann kaufte ich noch eine neue Übergangsjacke und Schuhe (da alte Schuhe kaputt), packte und putzt noch die Wohnung.
Ich hatte auch Glück, dass meine Debit-Kreditkarte diese Zahlung akzeptierte. Ich checkte das Wetter und sah, dass am Dienstag keine sommerlichen Temperaturen herrschten, sondern es war kalt und regnerisch. Ich hatte keine Lust, mit neuen Schuhen, neuer Jacke, einem schweren Koffer mit dem ÖV im Regen zum Bahnhof zu reisen, zumal die S1 und S2 am Morgen um diese Zeiten völlig überfüllt sind. Also buchte ich mir für den morgigen Tag ein Taxi. Auf 08.00 Uhr. Es sei gesagt, dass ich auch den Zug nach Genf umgebucht habe – da ich nicht wusste, wo ich dort genau den Zug wechseln muss, um dann ins Ausland zu gelangen. Google half mir nicht, da sämtliche Angaben auf Französisch. Genf kenne ich gar nicht. Der Zug (in Bern) startete um ca. 09.30 Uhr. 08.00 Uhr Abfahrt bei mir eigentlich zu früh. Aber ich habe nicht gerne Stress, plane nicht Vorgesehenes ein (Stau…) und wollte in der Stadt am Bahnhof noch einen Cheesecake essen.
Der Taxifahrer ist ein Privater. Ein Türke. Aus dem Smalltalk kamen wir auf türkische Filme zu sprechen. Seytan kennt er nicht, ebenso wenig Turkish Star Wars aber dessen Hauptdarsteller Cüneyt Arkın. Das fand ich cool. Dann erzählte er von einem neuen türkischen (TV?) Film über das Thema Selbstjustiz. Ein Mann verübt Selbstjustiz, da die Gerichte zu lasch sind. Er meinte noch, er sei überrascht, dass der Film in der Türkei nicht zensiert/verboten wurde. Ein Taxifahrer ganz nach meinem Geschmack. Dessen Nr. habe ich mir gleich gespeichert. Die Fahrt nach Genf verlief ohne Probleme. In Genf hatte ich neu eine Stunde Zeit und ass ein Sandwich. Dort wollte man auch meinen Pass sehen.
Dass der Zug von Genf nach Paris 20 Minuten Verspätung haben würde, wusste ich. Das wurde mir am Vorabend via Mail mitgeteilt. Doch schon nach dem Start blieb der Zug stehen und fuhr nicht weiter. Es wurde sogar im Zug angezeigt, dass wir über eine Stunde Verspätung haben würden, auch via Durchsage. Ich würde also meinen Zug in Paris 100% verpassen. So machte ich das, was ich am Montag tat: ich habe die Fahrt von Paris nach Brüssel ein zweites Mal angepasst (gegen etwas Kleingeld): Abfahrt in Paris neu um 18.24 Uhr. Wir kamen dann sogar um 16.42 Uhr in Paris an. Ich war um ca. 17.15 Uhr in Gare du Nord. Es hätte mir sogar noch ganz knapp auf den 17.25 Uhr Zug gereicht, aber es war zu kurzfristig, um eine erneut Ticketänderung zu erwirken. Die Reise von Paris nach Brüssel verlief dann so, wie ich es mir von Beginn an vorstellte: ohne negative Überraschungen, pünktlich mit mehr Platz für Koffer als in den Schweizer Zügen.
Vom Brüssel aus nahm ich dann ein Taxi. Dieses hatte ca.
20-30 Min. bis zum Hotel. Das wirkt auf den ersten Blick abgelegen. Die Gegend
schaute ich mir am Abend, ich war immerhin 12 Stunden unterwegs, nicht mehr an.
Im Hotel musste ich noch «Steuern» zahlen (glaube 72 Euro, nur mit Kreditkarte)
und bezog dann mein solides Zimmer. Ausgepackt, Internetleitung kontrolliert,
mich zum Fussball-Abend (Champions League) entspannt. Und ass noch das 2.
Sandwich, welches ich mir am Morgen kaufte. In den insgesamt fast 7-8 Stunden
Zugfahrt ass ich etwas Schokolade.