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Sonntag, 28. Februar 2021

Update

 Neue Reviews



- The Savior

- White Clothing: Harakiri


Und zu Ehren von Ng Man-Tat, der am 27.02.21 verstarb:


- Fight Back to School

- Rape and Die

Rape and Die Review


 

 

Rape and Die

Story:

Ah-Feng (Elaine Chow Sau-Lan) wird vom Zuhälter (Ng Man-Tat) ihrer Mutter (Chan Pui-Sai) vergewaltigt. Danach plant sie ihre Rache, bei welcher mehr und mehr Unbeteiligte (u.a. Ray Lui) hineingezogen werden…

Meine Meinung:

Meine Erstsichtung zum pessimistischen und düsteren New Wave Film Rape and Die ist ewig her. Ich wusste nichts mehr zum Film. Bei meiner Erstsichtung fiel mir auch der spätere Star, Ng Man-Tat, nicht auf. Zu Ehren von Ng Man-Tat, der Ende Feb. (27.02.21) dieses Jahres verstarb, gab es eine Neusichtung zu diesem doch eher wenig bekannten und seltenen Film.

Und: es hat sich gelohnt! Der Film gefällt mir besser als früher. Früher hatte ich komplett falsche Erwartungen. Den Inhalt des Filmes weiss ich erst jetzt so richtig zu schätzen. Rape and Die ist ein Mix aus Rachestory, Rape & Revenge, Drama und New Wave Kulisse. Alles ist hoffnungslos, düster & traurig in dem Film. Es gibt kaum Gutes und teilweise fühlte ich mich an die De Sade Story mit Justine erinnert, die im Leben nur Pech hat und von einer Schreckes-Szenerie in die nächste gerät.

So geht es auch Ah-Feng und ihrem Umfeld (Mutter, Freund, der Mutter des Freundes, ihrer Freundin etc.). Der Film punktet durch seine billige, dreckige und authentische Machart und dem bewussten Fehlen von Humor und seinem kleinen Budget. Der Film ist sehr unschön: fies, brutal, pessimistisch, nicht wirklich mit Happy End.

Trostloses Drama, Schlag in Magengrube. Also genau meine Kragenweite, auch wenn vereinzelte Szenen und Story-Wendungen doch arg übertrieben sind (z.B. dass Ah-Feng als Hostess genau auf ihren Vater als Kunden trifft).

Der Film wird nie langweilig und eine gewisse Spannung ist gegeben, da man wissen will, wohin sich die Handlung entwickelt und ob Elaine Chow Sau-Lan ihre Rache bekommt oder nicht. Der Film wird durch alle Beteiligten glaubhaft und gut gespielt:

Elaine Chow Sau-Lan als Jugendliche, Chan Pui-Sai (Five Element Ninjas) als dessen Prostituierten-Mutter, ein junger Ray Lui (A Man From Holland) als eine Art «Held» und natürlich der spätere Stephen Chow Sidekick Ng Man-Tat als absolut widerwärtiger Scheisskerl. Mutige und starke Leistung von ihm. Ng Man-Tat war ein sehr vieleinsatzbarer Darsteller. Ich mochte ihn schon in anderen Filmen, wenn er ernste Rollen (Tiger Cage) oder Bösewichte (My Heart Is That Eternal Rose) spielte.

Fazit: Wer gerne düstere, pessimistische, nihilistische und hoffnungslose Inhalte mag, bei denen man einige Figuren absolut zu hassen beginnt, weil sie solche Schweine sind (à la Roy Cheung in School on Fire), ist hier genau richtig!

Infos:

O: Chui Fa Je Sei

HK 1983

R: Lee Wing Cheung

D: Elaine Chow Sau-Lan, Ng Man-Tat, Chan Pui-Sai, Ray Lui,

Laufzeit der HK-VCD: 50:01 Min. (VCD 1), 36:31 Min. (VCD2)

Gesehen am: Mai 2012 / Review überarbeitet am: 27.02.21

Fassungen: Mir lag die HK-VCD von Ocean Shores vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, durchschnittliche bis so dunkle Bildqualität, dass man in 2-3 Szenen so gut wie nichts erkenn kann. Ich denke, Alternativen sind rar (ggf. noch als VHS zu haben). Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Feb. 2021).

Fight Back to School Review


 

 

Fight Back to School

Story:

Polizist Star Chow (Stephen Chow) und sein Informant (Ng Man-Tat) arbeiten als Undercover-Spione an einer Schule. Ihr Ziel: die gestohlene Waffe eines Polizisten (Barry Wong Ping-Yiu) zu finden. Derweil gerät Star Chow an echte Triaden (Roy Cheung Yiu-Yeung), Schulprobleme und verliebt sich in eine Lehrerin (Sharla Cheung Man)…

Meine Meinung:

Etwas vom Besten, was das Hong Kong Kino in Sachen Komödien in den 90ern zu bieten hatte, waren die vielen Produktionen mit Stephen Chow (Tricky Brains). Und wo Stephen Chow war, war dessen Sidekick Ng Man-Tat (Gameboy Kids, That’s Money, Blood Ritual, Satanic Crystals, The Armed Policewoman) nicht weit*. Letzterer ist, zumindest für mich überraschend, Ende Feb. (27.02.21) dieses Jahres verstorben. Daher gab es zwei Sichtungen, die das wechselhafte Schauspiel eines Ng Man-Tats gekonnt aufzeigen.

* Lung Fung Restaurant, All for the Winner, Triad Story, The Top Bet, Fist of Fury 1991, God of Gamblers Part III: Back to Shanghai, Justice, My Foot!, Royal Tramp, King of Beggars, The Mad Monk, A Chinese Odyssey Part One - Pandora's Box, Hail the Judge, Sixty Million Dollar Man, A Chinese Odyssey Part Two – Cinderella, The God of Cookery, The Lucky Guy, King of Comedy oder Shaolin Soccer

Fight Back to School ist der Auftakt zu einer 3teiligen Reihe, die bis auf den letzten Film von Gordon Chan (Fist of Legend) realisiert wurden. Danach nahm Wong Jing das Zepter zur Hand. Stephen Chow selbst ist der Star aller drei Filme und Sidekick Ng Man-Tat kommt immerhin in den ersten zwei Filmen vor. Daneben sind zu sehen: Sharla Cheung (Magic Crystal), Roy Cheung (School on Fire) und Paul Chun (In the Line of Duty III).

Der Film ist amüsant, lustig und unterhaltsam. Stephen Chow und seinem Treiben zuzusehen, macht einfach Laune. Wer dessen Mo Lai Tau (Nonsense Humor) mag, wird den Film mögen und sollte sich auch unbedingt die Fortsetzungen nicht entgehen lassen. Nebst viel Humor gibt es hier und da von Stephen Chow sogar in 2-3 Szenen knackige Kampfszenen zu sehen (was er ja auch in anderen Filmen, vor allem Fist of Fury 1991, unter Beweis gestellt hat).

Fazit: Allen Fans von Stephen Chow oder solchen, die es noch werden wollen, zu empfehlen!

Gefolgt von: Fight Back to School II

Infos:

O: Tiu Hok Wai Lung

HK 1991

R: Gordon Chan

D: Stephen Chow, Ng Man-Tat, Barry Wong Ping-Yiu, Roy Cheung Yiu-Yeung, Sharla Cheung Man, Leung Sap-Yat, Gabriel Wong Yat-San, Paul Chun

Laufzeit der HK-DVD: 100.22 Min.

Gesehen am: Jan. 2010 / Review überarbeitet: 27.02.21

Fassungen: Mir lag die HK-DVD von Kam & Ronson / Panasia vor = Box mit allen drei Teilen, alle Uncut, O-Ton, englische Subs, sehe gute Bild- und Tonqualität. Blu-Ray Fassungen scheint es (noch) keine zu geben und in Deutschland sind die Filme nie erschienen (Stand: Feb. 2021).

White Clothing: Harakiri Review


 

 

 

White Clothing: Harakiri

Story:

 

Eine Frau (Hiromi Saotome) erinnert sich an Kriegsverluste und bringt sich danach durch Harakiri um…

 

Meine Meinung:

 

Der vierte Teil der Reihe ist nach Teil eins der bis dato beste Film der Reihe. Natürlich noch immer kein wirklich guter oder empfehlenswerter Film, aber im Vergleich zu den Vorgängern werden einige Dinge besser gemacht. Der Film ist optisch interessant: der Film beginnt mit einer längeren s/w Sequenz, die gleichzeitig eine Art Motiv zur Selbsttötung liefert.

 

Erst bei derselben setzt Farbe ein. Ein echter Soundtrack gibt es nicht. Am Anfang hört man Vögel zwitschern, während der Selbsttötung gibt es meist keine Musik zu hören. Der Film wirkt weniger steril und sauber, sondern wieder mehr wie ein Fake-Snuff-Film. Dreckig, einfach, billig. Es entsteht ein leichter Hauch an Atmosphäre/Stimmung.

 

Der Film bietet die bis dato besten und blutigsten Effekte. Dazu kommt, dass Hiromi Saotome überzeugend spielt. Ich war auch froh, dass man Fetisch-Klischees wie Krankenschwestern oder Schulmädchen als Setting hinter sich liess, was nicht heissen soll, dass es keine sexuell stimulierte Komponente im Film gibt. Das Gegenteil ist der Fall…

 

Was die «filmischen Highlights» in zeitlichen Abständen angehen, zitiere ich aus meinem alten Review:

 

«Die Frau stimuliert sich offensichtlich und geilt sich langsam auf, leckt sogar am Messer (Min. 26) und zieht sich dann aus (man sieht nur Brüste), bevor sie sich das Messer in den Leib stösst (erst in der 31. Minute) … Nachdem sie sich aufgeschlitzt hat scheint sie noch immer sehr erregt zu sein, spielt mit ihrem Darm, stöhnt rum, benutzt das viele, rote Blut als Sperma-Ersatz und stimuliert weiterhin ihre Brüste bis sie zum finalen zweiten Stoss einlenkt (40 Min.) bevor sie dann endgültig das Zeitliche segnet und in Min. 42 der Abspann beginnen darf.»

 

Der 2. Stoss und gleichzeitig Todesstoss, kann synonym gar als Höhepunkt und Orgasmus betitelt werden, den die Frau erlebt. Gut ist, dass die Laufzeit auch wieder herabgesetzt wurde. Bereits 42 Minuten sind eigentlich zu lang, aber eine Stunde wie im Vorgänger hiesse auch mehr Längen. Also ein weiterer Grund, warum White Clothing: Harakiri die bis dato beste Fortsetzung der Reihe darstellt.

 

Fazit: Nur für Fans der Reihe interessant.

 

Gefolgt von dem wohl berüchtigtsten Teil der Reihe: Paradise Lost: Riding Habit Harakiri

 

Infos:

 

O: Shiro-shôzoku: Harakiri

 

Japan 1990

 

R: Yûri Sunohara

 

D: Hiromi Saotome

 

Laufzeit der US-DVD: 44:52 Min.

 

Gesehen am: Nov. 2008 / Review überarbeitet am: 17.12.20

 

Fassungen: Siehe den Vorgänger Female Harakiri: Celebration.

The Savior Review


 

 

The Savior

Story:

 

Cops (Pai Ying, Kent Cheng) sind hinter einem irren Frauenmörder (Chow Gam-Hoi) her…

 

Meine Meinung:

 

The Savior stellt 1980 nicht nur einen New Wave HK-Film dar, sondern auch die 2. Regiearbeit von Ronny Yu (The Postman Fights Back). Ich ging mit falschen Erwartungen an den Film heran (ich las, dass der Film «ein knallhartes Heroic Bloodshed» Stück sein soll). The Savior ist ein Mix aus Thriller mit Vergleichen zum späteren CAT. III True Crime Kino und eine Dirty Harry Kopie.

 

Die Cops jagen zwar einen «Gangster», aber keinen gewöhnlichen, sondern einen traumatisierten Serienkiller, der es auf Frauen bzw. Prostituierte abgesehen hat und diese blutig meuchelt. The Savior ist also mehr Thriller statt Action-Film. Ronny Yu hat den Film stark in Szene gesetzt. Ich mochte Setting und Inhalte.

 

Pai Ying, wie bereits Tien Feng (The Concrete Jungle) zuvor in Shaw Brothers Filmen zu sehen, macht als knallharter Cop und Dirty Harry Verschnitt eine gute, sympathische Figur. Auch sein Gegenüber, Chow Gam-Hoi, als irrer Frauenmörder, steht dessen Performance in nichts nach. Tien Feng ist Nebengemüse und Kent Cheng (The Beasts), adipös wie eh und je, hat seine damalige 08/15 Standart-Rolle, wie er sie oft spielte, verkörpert. Die Mädels machen ihren Job auch gut.

 

Gut ist, dass der Film sehr westlich wirkt. Null Humor. Im Gegenteil: die Figuren sind einsam, gestört, krank. Der Film düster. Frauen verkaufen sich, Frauen (sterben) blutig. Geld ist Macht = Tien Feng als des Mörders reicher Vater lässt sogar Zeugen liquidieren, damit sein Sohnemann freigelassen werden muss…

 

Der Nebenplot mit dem kleinen Jungen hätte man zugunsten einer noch strafferen Laufzeit und weniger Längen weglassen können. Dies ist aber Jammern auf hohem Niveau…

 

Fazit: Wer die frühen 80er Jahre Cop und New-Wave Filme aus Hong Kong mag, sollte in Sachen The Savior zugreifen!  

 

Infos:

 

O: Jiu Shi Zhe

 

HK 1980

 

R: Ronny Yu

 

D: Pai Ying, Gigi Wong, Kent Cheng, Tien Feng, Cheung Kwok-Keung

 

Laufzeit der HK-VHS: 80:30 Min.

 

Gesehen am: 16.12.20

 

Fassungen: Mir lag das seltene HK VHS von Vision Mix International Ltd. vor = ich glaubte dies wäre Uncut (stand auch so in der ofdb im Eintrag zur DVD/VCD) aber es ist in der einen Szene genau so zensiert wie die VCD/DVD. Papp-Packung, gute bis in Nachtszenen durchschnittliche Bildqualität, O-Ton, englische Subs (sehr gross und gut lesbar, aber teilweise an den Seiten beschnitten). Die DVD soll eine dürftige Bildqualität haben. Eine Uncut-Fassung, eine Blu-Ray und eine deutsche Fassung sind mir nicht bekannt (Stand: Dez. 2020). Nachtrag 28:02.21: es fehlen drei Szenen in der Fassung...