Divine Power and Magic Martial Arts
Story:
Ein Mann wird für tot geglaubt im Wald zurückgelassen. Er reanimiert sich und beschwört in einer Höhle die Mächte der Hölle. Mit dieser tötet er ein Elternpaar. Nur die kleine Tochter überlebt. Nun, viele Jahre später, soll genau diese Tochter (Huang Jin-Yi) mit einem Fettsack verheiratet werden. Dessen (?) Vater (Melvin Chang Yun-Wen) hat dies arrangiert, um sie zu töten. Auf dem Weg zur Zeremonie bekommt sie es mit diversen Geschöpfen der Hölle zu tun…
Meine Meinung:
Auf Divine Power and Magic Martial Arts, der "südkoreanischen Version" des taiwanesischen Filmes Revenge of Two Exorcists (sehr selten) war ich sehr gespannt. Erstens sieht das Artwork sehenswert aus, zweitens soll der Film Gummi-Monster- und Kaiju-Effekte bieten! Toll! Da ich den Film ohne Untertitel sah und es sich um eine chinesische Folklore handelt, war das Gezeigte nicht unbedingt einfach zu verstehen. Dass die koreanischen Filmemacher ggf. noch Szenen gekürzt oder mit koreanischem Cast neu gedreht haben, macht die Sache nicht unbedingt einfacher.
Beim Schauen ist mir zumindest nichts aufgefallen. Der Film wirkte wie aus einem Guss. Zudem waren auch deutlich HK/TW-Stars wie Huang Jin-Yi, Melvin Chang Yun-Wen oder Kou Feng zu sehen. Melvin Chang Yun-Wen (Furious Dragon), der im Film Wu Ma ähnlich sieht, spielt den Bösewicht, Huang Jin-Yi den weiblichen Lead und Kou Feng (Princess and the Toxicant) dessen "echte Liebe".
Die grosse Frage: lohnt sich der
Film für Fantasy- und Kaiju-Fans? Leider nur bedingt! Wären da nicht die
sehenswerten letzten 25 Minuten, hätte ich den seltenen Film gleich wieder
verkauft. In den ersten 60 Minuten gibt es nur zwei gute Szenen. Ansonsten viel
Plot, Liebesgeschichte, etwas Humor. Alles sehr dialoglastig. Martial Arts gibt
es nichts zu sehen. Der Film wurde für den Horroktober ausgewählt, aber vom wirklichem Horror darf keine Rede sein.
Der Fan von charmanten Monster- und Kaiju-Effekten, angeblich auch unter Mithilfe aus Japan realisiert (und/oder auch teilweise dort gedreht), muss bis zum Finale warten, bevor er befriedigt wird. Die dort gezeigten Effekte waren dann jedoch wirklich cool! Es gibt fliegende Monster, Riesen, Monster direkt aus der Hölle oder ein Kampf zwischen einer Schlange und einem Drachen zu sehen. Die Schlange hat mich an King of Snake und der Kampf mit dem Morgenstern an The Boy and a Magic Box erinnert.
Fazit: Aufgrund der letzten 25 Min. bleibt der Film (knapp) in der Sammlung. Fans sollten sich auf lahme 60 Minuten einstellen. Mit richtigen Erwartungen wird man auch weniger enttäuscht. Ich hatte sicherlich auch zu viel erwartet. Cool wäre es natürlich gewesen, wenn die Monster- und Effekte-Szenen mehr durch den Plot verteilt gewesen wären…
Infos:
O: Sinsulmasul, 신술마술
Südkorea 1985
R: Kim Jong-seong
D: Nam Hye-gyeong, Ho Won-chi, Moon Mi-bong, Kim Gi-jong
Hier noch Angaben zur taiwanesischen Fassung:
Revenge of Two Exorcists
O: Tao Hua Nu dou Zhou Gong, 桃花女鬥周公
Taiwan 1975
R: Lai Cheng-Ying
D: Huang Jin-Yi, Kou Feng, Wu Sung, Chang Kuei, Melvin Chang Yun-Wen
Laufzeit der südkoreanischen VHS: 85:54 Min.
Gesehen am: Okt. 2022
Fassungen: Mir lag das südkoreanische VHS von Jung Woo Cinema vor = Uncut, Koreanischer O-Ton, keine Subs, Vollbild, gute Bildqualität aber aufgrund Band-Fehler mit Störungen (vor allem in den ersten sechs und den letzten fünf Minuten). Andere Fassungen sind mir nicht bekannt. Bei Divine Power and Magic Martial Arts handelt es sich um die koreanische Version der Mitte des 70er Jahre (1975) Filmes Revenge of Two Exorcists aus Taiwan. Wie sich die beiden Fassungen mit Ausnahme der Sprache unterscheiden, ist mir nicht bekannt. Laut taiwanesischem Filmarchiv, die angeblich einen 35mm Print von Revenge of Two Exorcists besitzen, läuft diese Fassung neun Min. länger als die Divine Power and Magic Martial Arts Version.