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Freitag, 31. Juli 2020

Update

Neue Reviews, neuer Nachtrag und neuer Neukauf



Nachtrag:

Zu Ehren von John Saxon, der Ende Juli 2020 verstarb, gab es Neusichtungen und neue Reviews:



Bei folgendem Review gibt es zudem einen neuen Nachtrag:




Neue Reviews:











Neukauf



The Avenger
Aka Blood and Guts / Samurai Blood, Samurai Guts. 1971er Film im klassischen Setting aus Taiwan als OS VCD aus HK in Mandarin/Englisch. Aus England bekommen (FB Kauf). 

Spirits of Bruce Li
Aka Angry Tiger. 1973er HK Martial Arts mit Michael Chan Wai-Man. Von ihm muss ich noch so viel suchen und finden. HK VHS, Dubbed. Aus England bekommen (FB Kauf).

Wrath of the Sword 
1970, HK. Klassisches Setting. Soll sehenswerter Film von Wu Ma sein. Liegt als VHS aus Korea vor. O-Ton, NIX Englisch. Aus England bekommen (FB Kauf).

Fight for Survival 
Aka The Fight for Shaolin Tamo Mystique, TW 1970. Mit Polly Shang-Kuan Ling-Feng. Auch von ihr muss ich noch viel besorgen und finden. US VHS, Dubbed. Aus England bekommen (FB Kauf).

The Dark Alley
TW, 1973, Basher. Als Dubbed VHS aus HK von OS. Aus England bekommen (FB Kauf).

The Green Dragon Inn
Film vor paar Wochen beim Kollegen gesehen und als sehr gut befunden. Sah den Film damals als US-Dubbed DVD. In China nun eine Mandarin VHS (ohne Subs) gefunden. Gespannt auf Neusichtung im O-Ton.

Satan's Slave
US-Blu Ray von Severin films. Exploitation aus Indonesien von Rapi Films mit neuem Master, Uncut, O-Ton und englischen Subs. Ich hoffe, dass Severin films noch mehr Filme dieser Art veröffentlichen wird.

Terror - Die Rocker von Japan
Deutsche DVD. Uncut, Deutsch/Jap. und englische Subs. Mit Tetsuya Watari. Gespannt. 

Samtpfötchen - Die Kung-Fu-Katze von China-Town
Aka Kung Fu Master Named Drunk Cat. HK Old School Kung Fu aus dem Jahr 1978 als deutsche DVD = Deutsch/Englisch, Uncut, Widescreen.  


Love of the Living Dead Review

Love of the Living Dead

Story:

Die VHS Fassung ist in Mandarin ohne englische Subs und da ich im Netz keine Infos zum Film fand (keine Reviews, keine Einträge in Datenbanken, keine Inhaltsangaben) war es schwer, einer möglichen Story und Motiven zu folgen:

Ein Taoist-Priester bringt hüpfende Vampire unter seine Gewalt und füttert diese mit Blut. Danach folgen Bettgeschichten. Die weibliche Hauptperson verletzt sich an einem Schmuckstück (glaube an eine Haarspange). Diese war möglicherweise vergiftet. Die weibliche Person beginnt langsam zu sterben, z.B. fallen ihr beim Kämmen die Haare aus und später entfernt sie sich einen Teil der Gesichtshaut, bis sie wirklich stirbt. Als rächender Geist kehrt sie zurück, um zusammen mit einem Sidekick am Täter und anhüpfenden Vampiren Rache zu üben…

Meine Meinung:

Extrem seltener Film auf welchen ich gespannt war. Diesen in meinem Südkorea-Ulraub gekauft. Der Film ist in sämtlichen Datenbanken (ofdb, imdb, hkmdb, Letterboxd) nicht gelistet, ich fand keine Infos via Google und mein China-Dealer konnte, obwohl ich ihm den chinesischen On-Screen Titel schickte (via Foto), auch nicht helfen. Also wirklich sehr seltener Film…

Aber ein guter? Na ja…

Bei Love of the Living Dead dürfte es sich um einen Anfang oder Mitte der 90er Jahre Film aus Taiwan handeln. Ein Mix aus CAT. III Soft-Sex, klassischem Setting, Fantasy, Horror (Geister, Vampire, Taoist Priester, Rituale), Komödie, Drama und Action (nur sehr wenig).

Auch Vampire kommen kaum vor – am Anfang und vor allem im Finale. Geister = die weibliche Hauptperson, die stirbt und als rächender Geist zurückkehrt – ein vielgesehenes Motiv im Ghost Film aus Hong Kong sowie Taiwan der damaligen Zeit (und auch von früheren Klassikern).

Viel Action gibt es nicht und viel Budget scheint nicht vorhanden gewesen zu sein. Es gibt allerdings weniger Soft-Sex Einlagen als bei den Kollegen aus Hong Kong. Dies dürfte aber auch mit der südkoreanischen Zensur zusammenhängen. Bei der Darstellung der hüpfenden Vampire orientierte man sich sichtlich am HK-Kino.

Die Action im Finale ist ein leichter Anflug zum Positivem, auch wenn die Action absolut nicht der Rede wert ist. Eine gewisse Dramatik kann man der Story entnehmen, dies kommt gut zur Geltung. Humor und Slapstick gibt es selbstverständlich auch, aber mehr im kleinen Rahmen.

Das Ganze funktioniert gut als Drama. Der weibliche Lead hat überzeugend gespielt. Einige der Sex/Erotik-Szenen waren sehr stimmungsvoll und ästhetisch in Szene gesetzt. Meine Erwartungen wurden nach dem Start des Films allerdings auch geringer und geringer. 

Am Ende, nach den diversen Bettgeschichten und sich eine Story herauskristallisierend, wird der Film leicht besser bis zum Ende, so dass der Film als "ok" eingestuft in die Sammlung aufgenommen wird.

Infos:

O: 牡丹夜钗, 牡丹夜釵

Taiwan 1987

R: Cao Ge

D: ?

Laufzeit der koreanischen VHS: 79:55 Min.

Gesehen am: 20.05.20

Fassungen: Mir lag das VHS aus Südkorea von Hyundai Video Film Co. vor = solide Bild- und Tonqualität, Mandarin mit koreanischen Subs, Vollbild, nicht Uncut. In Sexszenen geschnitten und zudem zensiert (weibliche Geschlechtsteile wurden mit Fogging Zensur zensiert). Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Mai 2020).

Todesbrigade Review

Todesbrigade

Story:

Sittenpolizist Gérard (Thierry de Carbonnières) nimmt das Gesetz selbst in die Hand, um eine brutale Transsexuellen-Mörder-Bande um Anführer Costa (Jean-Marc Maurel) zu schnappen. Dieser wird ebenfalls von Gangsterboss «dem Griechen» gesucht…

Meine Meinung:

Als filmArt den Film angekündigt hat, landete Todesbrigade, eine Art schmuddeliger französischer «Poliziotteschi», auf meiner Wunschliste. Meine Vorfreude wuchs, als ich in einem Forum die Aussagen von T. Hanisch (Redakteur, Autor, Publizist) las, ich zitiere:

«Von TODES-BRIGADE kann ich nur abraten.

Es werden Hände abgehackt, Augen ausgestochen, Schädel gespaltet, eine Prostituierte mit einer zerbrochenen Flasche bearbeitet und es gibt Bonmots wie ""Und das hier ist von mir für dich, du Hund. Du wirst sterben, wie du es verdient hast, Costa. Wie ein Arschficker!" Schmieriger, unfassbar asozialer Dreck.

Ich bestell noch heute vor!» 

So eine Aussage hat meine Vorfreude natürlich noch verschärft und ich kann ihm zustimmen: nebst asozialen Aussagen, Erniedrigungen, absolut amüsanten Sprüchen und Dialogen, die zum Schmunzeln anregen, war ich auch vom Gewalt-Level überrascht. Die Shoot-Outs sind sehr blutig und im Finale gibt es noch 1-2 Splattereffekte zu sehen, welche ich in diesem Mass in einem Film dieser Art nicht erwartet hätte.

Den Film muss man sich unbedingt in Deutsch statt dem O-Ton geben – VHS Synchro – die Synchro ist eine Wucht und macht den Film erst so richtig dreckig, asozial, fies, schmuddelig und politisch unkorrekt – genau so muss es sein und solche Filme vermisst man heutzutage in den Gutmenschen-Welt. Die Action-Szenen waren ihrer Zeit teilweise bereits voraus: Ego-Shooter Perspektiven gibt es mehr als einmal zu sehen (à la Maniac, Hardcore Henry, Hotel Inferno und Co.).

Die mir unbekannten Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht. Thierry de Carbonnières verkörpert den stahlharten Helden, dem die Frauen zu Füssen liegen, sehr solide. Die Gangster sind alle gut dargestellt, die Frauen haben im Film allgemein nichts zu lachen und Homo Costa geht total ab – sein Overacting ist beispiellos und macht höllisch viel Spass!

Fazit: Muss man gesehen haben, um es zu glauben! Spontan käme mir als Vergleich Savage Street – Straße der Gewalt in den Sinn, der ebenfalls durch eine grandiose deutsche Sprachfassung auftrumpfen konnte!

Infos:

O: Brigade des moeurs

Frankreich 1985

R: Max Pécas

D: Thierry de Carbonnières, Jean-Marc Maurel, Lillemour Jonsson, Bernard Rosselli, Gabrielle Fores

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 97:40 Min.

Gesehen am: 19.05.20

Fassungen: Mir lag die deutsche Blu-Ray von filmArt vor = Uncut, DVD/Blu-Ray Combo Fassung, gute (stellenweise bisschen zu dunkel) Bild- und Tonqualität, zwei deutsche Synchros (VHS Synchro ist zu empfehlen) und die Hauptfassung ist zu empfehlen (als Bonus liegen noch zwei weitere Fassungen vor). Dass es zu den diversen Fassungen und zu den Synchros auf der Disc als Bonus nicht mehr Infos gibt (oder ein Booklet mit Hintergründen dazu) ist leicht schade aber nur ein kleines Detail. Der Fan muss froh sein, dass solche Filme heutzutage überhaupt noch veröffentlicht werden.

Street Soldiers Review

Street Soldiers

Story:

Zwei Gangs bekämpfen sich. Dabei geht es auch um eine Frau. Als es auf der Seite der heldenhaften und guten Gang Tote zu beklagen gibt, lassen sich die «Tigers» von Karatemeister Han (Jun Chong) im Kampf ausbilden. Die Bösewichte der bösen Gang (u.a. Jeff Rector) tun das auch – ihr Lehrmeister: Tok (Hwang Jang-Lee)…

Meine Meinung:

US-B-Action der mir gefallen hat. Was B-Actionfilme angeht, sind meine Erwartungen immer höher als bei anderen Genres – ich weiss auch nicht warum. Das sorgte z.B. auch dazu, dass Filme wie Red Scorpion 2 nicht in die Sammlung aufgenommen wurden. Ob Street Soldiers das gleiche Schicksal ereilen wird?

Jein lautet die Antwort. Der Film würde in der Sammlung bleiben, aber wohl nicht als VHS aus Südkorea. Grund: diese ist leider trotzdem nicht Uncut und wenn ich die Laufzeit anschaue, dürfte fast eine Minute fehlen. Das ist viel für einen B-Actionfilm und deshalb schaue ich mich eher nach einer (Uncut)VHS-Alternative um als das zensierte VHS in Zukunft nochmals zu sichten.

Zum Reinschnuppern und Kennenlernen war der Film, der mir in meinem Südkorea Urlaub 2019 von meinem Korea-Dealer empfohlen wurde, jedoch völlig ausreichend. Der Film bietet folgendes:

Strassenkämpfe, zwei rivalisierende Gangs (eine gut, die andere böse), totales Overacting (teilweise schon fast Troma Charakter), unfreiwillige Komik, Karate Tiger Motive und paar blutige Shoot-Outs aber vor allem viel Martial Arts (sind ja paar Asiaten vor und hinter der Kamera inklusive Regie und Choreographie dabei, was dafür sorgt, dass die Kampfszenen besser gefilmt sind als in anderen US-B-Actionfilmen).

Obwohl der Film von 1991 ist, wirkt er noch wie ein typischer 80er Jahre Film (Klamotten, Frisuren, Overacting, Soundtrack). Jun Chong z.B. war für das Drehbuch, die Action-Szenen zuständig und spielt den Karatemeister Han. Dass er auch in echtem Leben ein Martial Artist ist, sieht man ihm in jeder Sekunde an. Dazu kommt, dass man sich Martial Arts Legende Hwang Jang-Lee (Kid from Kwangtung, Black Dragon's Last Warning) an Bord holte.

Zu seiner Figur gibt es unfreiwillige Komik: da Hwang Jang-Lee vermutlich kaum und/oder nur schlecht Englisch spricht, hat er keine Dialoge bekommen. Als Grund wird genannt, dass er im Knast seine Zunge verlor. Von der Gang wird es als Fu Manchu verspottet und er trägt eine erkennbare Gummischlange um den Hals, welche jedoch im Film eine echte (!) Schlange darstellen soll!

Die Action-Szenen sind solide. Die Kampfszenen sind übersichtlich gefilmt und im Finale gefällt vor allem der Kampf von Hwang Jang-Lee gegen Jun Chong. Für einen B-Film gibt es, in der südkoreanischen Fassung, ansatzweise, einige Brutalitäten. Ich denke, in der Uncut dürfte der Film sogar noch ein wenig mehr Spass machen.

Fazit: Wer B-Actionfilme mag, kann bedenkenlos zugreifen!

Infos:

O: Street Soldiers

USA 1991

R: Lee Harry

D: Katherine Armstrong, Frank Novak, John Henry Richardson, Louisa Abernathy, Jun Chong, Hwang Jang-Lee, Jeff Rector

Laufzeit der koreanischen VHS: 97:21 Min.

Gesehen am: 19.05.20

Fassungen: Mir lag die südkoreanische VHS von SKC vor = O-Ton, gute bis durchschnittliche Bildqualität, koreanische Subs. Die deutschen VHS sind zensiert. Die dort fehlenden Szenen sind zur grossen Mehrheit vorhanden. Die VHS aus Südkorea ist auch leicht zensiert (mind. drei Szenen fielen mir auf). Laufzeit ist 97:21 Min. Das kanadische VHS läuft etwas länger: 98:14 Min. Es gibt keine DVD/Blu-Ray (Stand: Mai 2020).

Centipede Horror Review





Centipede Horror

Story:

Die Schwester von Michael wird in Thailand im Urlaub von deinem Tausendfüßler-Fluch befallen und getötet. Michael (Michael Miu Kiu-Wai) reist daraufhin selbst mit seiner Freundin (Margaret Lee Din-Long) vor Ort, um Recherchen anzustellen. Er trifft auf zwei sich bekämpfende Magier (Hussein Hassan, Stephan Yip Tin-Hang) und die Tatsache, dass auf seiner Familie ein Fluch lastet…

Meine Meinung:

Centipede Horror hat die Zweitsichtung bestanden und noch besser: der obskure HK-Horrorfilm aus den 80ern (1982) gefiel mir aktuell ein ganzes Stück besser als bei der Erstsichtung. Ich wusste nämlich um die Schwächen des Filmes (zu Beginn Längen) Bescheid und konnte meine Erwartungen korrekt anpassen.

Der Film, dessen Drehbuch wie schon bei Red Spell Spells Red von einer Frau stammt (und zwar von der gleichen), überzeugt vor allem in der zweiten Filmhälfte. Trotzdem möchte ich auch die «lahme» erste Filmhälfte nicht per se schlecht machen. Der Vorspann mit Nahaufnahmen der giftigen, vor allem in Asien sehr verbreiteten Tausendfüßlern (dort sind grössere Exemplare als bei uns heimisch) ist beeindruckend.

Dazu wird ein Soundtrack aufgespielt, der dem Morricone Soundtrack aus The Thing gleicht. Und bald schon gehen die Tausendfüßler auf Mordsjagd und es gibt einige krude Make-Up Effekte zu sehen (Wunden am ganzen Körper und mutige Szenen der Schauspieler, die sich von vielen, lebenden Tausendfüßlern belagern liessen).

Dazu kommt, dass der Film ernst, düster und humorlos ist. Eine willkommene Abwechslung zum sonstigen HK-Klamauk. Dies tut der Stimmung des Filmes gut. Auch das exotische Thailand-Setting trägt (à la Red Spell Spells Red) zu dieser Stimmung bei. Gerade in dem Genre war es nicht unüblich, die Story z.B. in Thailand zu drehen und die Geschehnisse weg von Hong Kong zu verlagern.

Auf Seite B der Laserdisc geht der Film dann völlig ab. Von Längen keine Spur mehr. Es gibt pausenlose Unterhaltung bis zum Ende und das Duell der Magier ist kreativ, sehenswert und bietet einige herrliche WTF Momente (die lebenden Hühner Skelette erinnerten mich an The Boxer's Omen). Solche bizarren und skurrilen Szenen können nur aus dem asiatischen Kino der damaligen Zeit stammen.

Die mir unbekannten Darsteller sind solide. Keine Glanzleistungen, aber solide. Die Szenen mit den Tausendfüßlern sind eklig bis faszinierend zugleich. Im Finale erinnern einige Szenen sehr an Slugs und/oder Squirm. Typische Tierhorrorszenen.

Regisseur Keith Li hat als Regisseur keine Karriere gemacht. Er war zuvor/danach in diversen Bereichen für die Shaw Brothers tätig – Regie (The Supreme Swordsman), Assistant Director (The Sentimental Swordsman), Writer (Men from the Gutter), Planning (Danger Has Two Faces) oder Script Supervisor (Killer Clans).

Das Ekel-Highlight, welches den Film jedoch von den besagten Filmen (Slugs, Squirm) abhebt: die Freundin vom Lead erbricht ohne Schnitt lebende Tausendfüßler (mehrere). Wie gesagt: eklig bis faszinierend zugleich! So was ist in dem Sub-Genre aus Taiwan/Hong Kong nicht neu (siehe Filme wie The Devil und Co.), aber selten und immer wieder herrlich eklig und sehenswert! Sehr mutige Leistung von Margaret Lee Din-Long!

Fazit: Wer das Weird Asian Kino der damaligen Zeit mag (HK, Taiwan, Indonesien, Philippinen etc.), sollte sich Centipede Horror nicht entgehen lassen!

Infos:

O: Ng Gung Jau

HK 1982

R: Keith Li

D: Michael Miu Kiu-Wai, Margaret Lee Din-Long, Hussein Hassan, Stephan Yip Tin-Hang

Laufzeit der HK-LD: Ca. 93 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 19.05.20

Fassungen: Mir lag für die 2. Sichtung die HK-LD von Winson vor = Uncut, O-Ton, sehr gute und helle Bildqualität und englische Subs. Diese sind an den Seiten NICHT abgeschnitten (also Vorteil gegenüber der US-VHS). Die «HK DVD», wohl ein Bootleg wie auch eine ominöse US-DVD, ist seitlich oben leicht beschnitten gegenüber der LD und die Bildqualität ist im Vergleich zur LD etwas unscharf. Es gibt keine deutsche Fassung und keine Blu-Ray (Stand: Mai 2020). In den USA wurde eine 35mm Kino-Kopie gefunden und daraus ein 2K Master erstellt. Es ist anzunehmen, dass in der Zukunft mit einer Blu-Ray zum Film zu rechnen ist. Nachtrag 31.07.20: dieses 2K Master soll um zwei Minuten zensiert sein. Nachtrag 14.05.23: Das neue US-Label Error 4444 haben den Film inzwischen auf Blu-Ray veröffentlicht. Bisher gab es den FIlm nur auf LD oder VHS. Weltpremiere. Dazu diente ein restauriertes Uncut-Master ohne Framecuts im O-Ton mit englischen Subs. Die Disc kommt mit Schuber, Wendecover und Booklet daher. Als Extras gibt es u.a. einen Einblick in die Zensur zum Film und eine kleine Einführung ins CAT. III Genre (uninteressant für Kenner). Bild- und Tonqualität sind hervorragend. Interessant ist, das das neue Master keine Credits im Vorspann zeigt. Ansonsten eine hervorragende Scheibe. Error 4444 ist ein Label, welches Fans im Auge behalten sollten!

Dienstag, 28. Juli 2020

Update

Neue Reviews



Zu Ehren von John Saxon, der am 25.07.20 verstarb, gab es drei neue Reviews:



Die Gewalt bin ich Review

Die Gewalt bin ich

Story:

Gangster Luigi «Der Chinese» Maietto (Tomas Milian) entkommt aus dem Gefängnis. Er hat nur zwei Ziele: Rache an Ex Inspektor Leonardo Tanzi (Maurizio Merli) und Rom mit seiner Gangster-Bande zu übernehmen. Dazu muss er jedoch einen Weg finden, Gangster-Boss Frank Di Maggio (John Saxon) aus dem Weg zu räumen…

Meine Meinung:

Die Gewalt bin ich ist jedem Poliziotteschi-Fan nur zu empfehlen! Es ist schon selten, wenn gleich mehrere Stars in einem Film zur Höchstform auflaufen. Dies gelang Regisseur Umberto Lenzi (Gang War in Milan, Labyrinth des roten Todes, Cannibal Ferox, Eaten Alive, Ghosthouse) geschickt, obwohl die Stars untereinander nicht gut zu recht kamen, allen voran Maurizio Merli (The Sicilian Boss, Kommissar Mariani - Zum Tode verurteilt, Stadt in Panik, Der Mann, der Venedig hiess, Special Cop in Action) und Tomas Milian (Der Vernichter, Der Gehetzte der Sierra Madre, Compañeros, Don’t Torture a Duckling, Bewaffnet und gefährlich, Verdammt zu leben – verdammt zu sterben). Laut Booklet-Info stossen daher die Figuren auch erst im Finale aufeinander, damit beide nicht zu oft am gleichen Tag am Set aufeinandertrafen.

Beide agieren stark. Maurizio Merli teilt viele Schläge aus und ist in bester Laune, wenn es darum geht, den Schurken das Handwerk zu legen und diese gegeneinander aufzuhetzen. Vor allem die Frauen bekommen im Film nichts zu lachen. Abgesehen davon ist der Film sonst harmloser im Vergleich zu anderen Poliziotteschi-Titeln. Tomas Milian überzeugt ebenso. Durch Intrige, List und Denkarbeit erledigt er seinen Job. Umberto Lenzi macht aus Milian eine Art Gentlemen-Gangster, der sich selbst die Hände nicht schmutzig macht, wenn es nicht unbedingt sein muss (also das genaue Gegenteil aus seiner Rolle aus Der Berserker).

Der dritte im Bunde ist der vor kurzem verstorbene John Saxon (Hands of Steel), der auch öfters im Ital.-Kino zu sehen war. Er spielt hier nebst Tomas Milian den zweiten Gangster-Boss die sich gegeneinander aus dem Weg räumen lassen wollen. Das Spiel des Trios, und wie sie einander versuchen zu täuschen, zu betrügen und zu töten, ist herrlich spassig, amüsant und interessant und zu keiner Sekunde langweilig umgesetzt.

Die Action-Szenen sind, wie auch der Soundtrack, sehr solide. Der Film legt jedoch mehr Wert auf die Figurenzeichnung, die Story und dessen Verlauf statt einer grossen Aneinanderreihung von Actionszenen. Zusammen mit der grossartigen deutschen Synchronisation ergibt dies ein wunderbares Filmerlebnis, welches ich jedem Fan von Umberto Lenzi, John Saxon, Tomas Milian und Maurizio Merli nur empfehlen kann!

Fazit: Absolut sehenswert!

Infos:

O: Il Cinico, l'infame, il violento

Italien 1977

R: Umberto Lenzi

D: Maurizio Merli, Tomas Milian, John Saxon, Claudio Undari, Renzo Palmer

Laufzeit der deutschen DVD: 95:08 Min.

Gesehen am: Sept. 2012 / Review überarbeitet am: 28.07.20

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von filmArt vor = Schuber, Booklet, Uncut, Deutsch/Englisch/Ital. mit Subs (deutsche Synchro ist klasse), Subs vorhanden. Gäbe es inzwischen von X-Rated auf Blu-Ray. Mir reicht die filmArt DVD jedoch völlig.

Enter the Dragon Review


Enter the Dragon

Story:

Ein Geheimagent (Bruce Lee) nimmt auf einer abgelegenen Insel an einem Turnier teil, um einem Gangster und dem Mörder (Sek Kin) seiner Schwer auf die Spur zu kommen…

Meine Meinung:

Zu Ehren von John Saxon (Tenebrae), der am 25.07.20 verstarb, gab es eine 2. Sichtung zum Bruce Lee Klassiker Enter the Dragon, der in Deutschland den kultigen Titel Der Mann mit der Todeskralle erhalten hat. Ich sah den Film nur einmal 2007 und wusste aktuell kaum mehr etwas über den Inhalt des Filmes. Mit anderen Worten: die 2. Sichtung ist mehr wie eine Neusichtung.

Nach seinen Erfolgen mit Golden Harvest holte man sich für Enter the Dragon einen internationalen Cast an Bord. Regie führte Robert Clouse (der später den Jackie Chan Film Die große Keilerei drehte), produziert wurde der Film von Golden Harvest und die Crew bestand aus chinesischen wie auch ausländischen Stars.

Es finden sich Namen wie Bruce Lee (Fist of Fury), John Saxon (A Nightmare on Elm Street), John Kelly, Sek Kin (The Ring of Death), Angela Mao (Snake Deadly Act), Bolo Yeung (The Boxer’s Omen), Jackie Chan (Mr. Nice Guy), Roy Chiao (A Touch of Zen), Sammo Hung (Pantyhose Hero), Wilson Tong (Ghost Nursing), Yuen Wah (Killer Constable) oder Addy Sung Gam-Loi (Die Schlitzaugen mit dem Superschlag) an Bord.

Das macht schon Spass, auch wenn die Dreharbeiten aufgrund von Kommunikationsproblemen erschwert gewesen sein sollen. Enter the Dragon hat mir gut gefallen, auch wenn die Klasse eines Fist of Fury nicht erreicht wird. Das liegt vor allem daran, dass es viel zu wenig und zu wenig spektakuläre Action gibt. Der Film hat hingegen gefallen wegen der James Bond Story, dem Setting (Mal was Anderes als die meisten anderen Kung Fu Filme aus der Zeit) und den vielen bekannten Gesichtern und dem Mix aus chinesischen und ausländischen Stars. Die Hauptfiguren sind Bruce Lee und John Saxon. Bei den Bösewichten gefällt vor allem Bolo Yeung und Sek Kin als Endboss. Schade ist allerdings, dass dessen weibliche Leibwächter nicht auch noch gegen Bruce Lee kämpfen dürfen.

Namen wie Jackie Chan, Yuen Wah, Wilson Tong und Addy Sung kommen nur in Miniauftritten vor. Diesmal habe ich sie allerdings erkannt. Mehr Zeit bekommt Sammo Hung, der den Film in einem Kampf gegen Bruce Lee eröffnet (Film startet mit schönem Intro) inklusive Roy Chiao. Angela Maos Auftritt ist auch zu Beginn und dramatisch und sehenswert!

Die Action-Szenen sind ok, aber wie gesagt, nichts Besonderes. Dies gilt vor allem für die Turniere, in denen auch John Saxon (hat schwarzen Gurt im Karate) und Jim Kelly auch kämpfen dürfen. Erst im Finale, wenn Bruce Lee ran darf, wird es besser. Richtig gut, vor allem optisch, war dessen Kampf gegen Sek Kin im Spiegelraum. Klasse!

Fazit: Nicht der beste Bruce Lee, aber der tragischste! Bruce Lee starb noch bevor Enter the Dragon in die Kinos kam und machte ihn damit zur Legende!

Infos:

O: Enter the Dragon

HK, USA 1973

R: Robert Clouse

D: Bruce Lee, John Saxon, John Kelly, Sek Kin, Angela Mao, Ahna Capri, Bolo Yeung, Jackie Chan, Robert Wall, Roy Chiao, Sammo Hung, Wilson Tong, Yuen Wah, Addy Sung Gam-Loi

Laufzeit der HK-DVD: 102:45 Min.

Gesehen am: Okt. 2007 / Review überarbeitet am: 27.07.20

Fassungen: Mir lag die HK DVD von Fortune Star vor (die Bruce Lee Box) = Uncut (asiatische Fassung die sich vom Warner «DC» leicht unterscheidet), Canto in u.a. DTS, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Gibt es in Deutschland Uncut (als DC) von Warner.

Tenebrae Review


Tenebrae

Story:

Der amerikanische Schriftsteller Peter Neal (Anthony Franciosa), dessen Agent (John Saxon) und Sekretärin (Daria Nicolodi) reisen nach Italien, Rom, um Peters neues Buch «Tenebre» zu promoten. Zur gleichen Zeit werden vor Ort mehrere Frauen getötet. Auffallend dabei: den Opfern werden Seiten aus dem Tenebre Roman in den Mund gestopft und die Mordwaffe ist die gleiche, wie in Peters Roman. Dieser wird bedroht, die Polizei (Giuliano Gemma) beginnt zu ermitteln…

Meine Meinung:

Nach seinen übernatürlich angehauchten Filmen Suspiria und Inferno kehrte Dario Argento (Sleepless, La Sindrome di Stendhal, Dawn of the Dead, Terror at the Opera) zu seinen Giallo Wurzeln, ausgelöst durch Filme wie Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe, Die neunschwänzige Katze, Vier Fliegen auf grauem Samt oder Rosso – Farbe des Todes, zurück.

Tenebrae ist, wie eigentlich alle alten Filme von Dario Argento, zu empfehlen. Trotzdem erreicht der Film nicht ganz die Qualität von Filmen wie Suspiria oder Terror at the Opera. Dafür war die Kriminalgeschichte wenig originell und Hauptdarsteller Anthony Franciosa war mir noch nie wirklich sympathisch (soll zudem Alkoholiker gewesen und am Set mühsam gewesen sein).

Ansonsten kann ich mich aber nicht beklagen:

der Film wartet mit einem kleinen «All-Star» Cast auf, welches vor allem Fans des Ital. Kinos toll finden dürften. Es laufen auf, in Haupt-, Neben- und Cameo-Auftritten: John Saxon (Cannibal Apocalypse, A Nightmare on Elm Street Part 1, 3 & 7, Der Todeskuss des Paten, The .44 Specialist, Special Cop in Action), Dario Argento «Ex» Daria Nicolodi (spielte in vielen Filmen von Dario mit), John Steiner (Cut and Run, Deported Women of the SS Special Section, Body Count), Michele Soavi (Cameo Auftritt zusammen mit der Transe), Regisseur von Filmen wie Dellamorte Dellamore oder Stagefright und Italo-Western Legende Giuliano Gemma (A Pistol for Ringo, A Man to Respect, Die Rache bin ich, Blutiges Blei). Lamberto Bava legt, wie auch Dario Argento (die Hände im Vorspann) und Michele Soavi, auch einen Cameo-Auftritt hin, aber diesen bemerkte ich nicht.

Solch bekannten Gesichter alle in einem Film vereint zu sehen, war erfrischend und schön. Am meisten Freude hatte ich an Giuliano Gemma. Obwohl ich Tenebrae schon oft sah, wusste ich nicht, dass er im Film mitspielt (zu meiner Verteidigung: ganz früher kannte ich ihn auch nicht). Nebst Cast überzeugt der Film weiterhin durch seine Optik. Audiovisuell gibt es einige wunderbare Momente (Vorspann, Kamerafahrt bevor die Lesben getötet werden, Blutbad im Finale & Schreikrampf) zu sehen. Nur schon für diese, lohnt sich die Sichtung.

Der starke Soundtrack von Goblin ist ebenfalls eine Wucht und passt hervorragend zu den Bildern und Kamerafahrten eines Dario Argento. Sie haben mehrfach zusammengearbeitet (u.a. noch in Deep Red, Suspiria, Dawn of the Dead…). Ein Genuss. Die Effekte sind auch klasse und die Morde teilweise schön blutig geraten (die Deutschen hatten daran keine Freude, so dass der Film bis dato noch immer verboten ist = lächerlich), so dass auch Splatterfans in ein-zwei Szenen bestens bedient werden.

Fazit: Sehenswerter Klassiker von Dario Argento!

Infos:

O: Tenebre

Italien 1982

R: Dario Argento

D: Anthony Franciosa, John Saxon, Daria Nicolodi, Giuliano Gemma, John Steiner, Christian Borromeo, Mirella D'Angelo, Veronica Lario, Eva Robins, Michele Soavi

Laufzeit der US-Blu Ray: 101:02 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 27.07.20

Fassungen: Für die Neusichtung lag mir die US-Blu Ray von Synapse films vor = Wild Side Master, welches von Synapse farbkorrigiert und restauriert wurde (DNR Fehler behoben), Steelbook, Soundtrack CD, Blu-Ray und DVD. Dazu gibt es ein 16seitiges Booklet. Nebst diversen Extras (Doku über Giallo Genre in Spielfilmlänge) liegt der Film in einer hervorragenden Bild- und Tonqualität vor in Englisch/Ital. mit englischen Subs (gibt eine Spur für die Englische und eine für die Ital. Tonspur). Der Film kann auch mit englischen Credits angesehen werden (über Bonus). Für mich die ultimative Fassung zum Film. Da brauche ich in Zukunft keine Updates mehr. Wer den Film auf Blu-Ray in Deutsch sehen möchte, muss zur Blu-Ray aus XT Video greifen (über Österreich, da der Film in D verboten ist).