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Montag, 20. November 2023

Blade Runner Review

Blade Runner

Story:

Los Angeles 2019:

Blade Runner Deckard (Harrison Ford) wird beauftragt, diverse Replikate (Rutger Hauer, Daryl Hannah, Brion James, Joanna Cassidy), die durch die Regierung verboten wurden, zu finden und zu töten…

Meine Meinung (Final Cut):

Blade Runner gilt als Klassiker des Sci-Fi Kinos. Der Film war wegweisend und für Ridley Scott, auch wenn der Film zuerst vom Studio umgeschnitten wurde, nachdem die Testvorführungen negativ verliefen. Seine Wunschfassung, der «Final Cut», die einzige Fassung, welche ich vom Film je sah, wurde erst 2007 realisiert. Ich sah den Film mit Harrison Ford nur einmal. Die Sichtung ist 15 Jahre her. Ob mir der Film heute noch so gut gefallen wird, um in der Sammlung zu bleiben?

Negativ! Wegweisender Klassiker hin oder her, der Film von Ridley Scott (Alien, Black Hawk Down) bleibt nicht mehr in der Sammlung.  Blade Runner, der auf dem Roman Träumen Androiden von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick basiert (die filmische Version ist aber sehr verändert), ist kein schlechter Film aber für meinen persönlichen Geschmack nicht interessant genug, in Zukunft nochmal geschaut zu werden.

Da sind andere Philip K. Dick Romane, die verfilmt wurden, besser gealtert, z.B. Total Recall. Blade Runner hat seine Stärken in der Optik. Die Bildsprache ist eindrücklich, besonders das Spiel mit Licht und Schatten im ständigen Wechsel. Dazu der ständige Regen = stimmungsvolle Bilder, die teilweise herrlich surreal wirken (z.B. Sebastians Wohnung) oder sogar spannend und düster wirken (das Finale, in welchem Deckard von Rutger Hauer verfolgt wird). Auch die Effekte und Zukunftsvisionen sind sehenswert gestaltet worden.

Desweitern haben mir die Schauspieler gefallen, auch wenn ich z.B. Harrison Ford relativ kühl und eindimensional geformt fand. Daryl Hannah (Kill: Bill 1 + 2) fand ich hingegen schwächer. Mit ihrer ganzen Schminke und dem Outfit hätte sie, wie auch die Zwerge im Finale, besser in einen Troma-Film gepasst. Stark fand ich hingegen Brion James (House III) und vor allem Rutger Hauer (Spetters, Flesh + Blood) als Bösewichte. Gesichter, die ich gerne in solchen Rollen sehe und zudem intensiv und stark gespielt. Schade, kamen beide in der 1. Filmhälfte nicht mehr vor.

Wo der Film schwächelt ist in der Tat der Inhalt und Verlauf. Der Plot ist dünn. Viel wird angedeutet, aber offengelassen. Den Film empfand ich, gerade in den ersten 70 Minuten, als sehr lahm. Da passiert nicht viel Aufregendes. Auf die klischeehafte Liebesgeschichte hätte verzichtet werden können. Längen tun sich auf. Die Musik/Soundtrack passte mir nicht. Wirkte wie Entspannungsmusik aus einer Massagen-Sitzung. = einschläfernd, uninteressant. Das Ende fand ich gefiel mir gar nicht. In der Hinsicht wären ggf. die anderen Fassungen des Filmes besser gewesen für mich.

Fazit: Sci-Fi Fans können durchaus einen Blick riskieren und für seine Zeit ist Blade Runner sicherlich ein interessanter, aber für meinen Geschmack auch deutlich überbewerteter Streifen, der seinem Ruf nicht gerecht wird!

Infos:

O: Blade Runner

USA 1982

R: Ridley Scott

D: Harrison Ford, Rutger Hauer, Daryl Hannah, Brion James, Joanna Cassidy, Sean Young, Edward James Olmos, M. Emmet Walsh, William Sanderson

Laufzeit der deutschen DVD: 112:48 Min.

Gesehen am: Feb. 2008 / Neusichtung am: 18.10.23

Fassungen: Mir lag die deutsche Ultimate Metallbox (5 DVDs) von Warner vor = diverse Filmfassungen, Gimmicks, Spezialverpackung, Uncut, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs. Die deutsche Synchronisation ist gelungen. Ich sah mir den Final Cut an, da die vom Regisseur favorisierte Fassung. Die Bildqualität ist gut, aber hält dem heutigen Niveau in Sachen Bildqualität nicht mehr stand. Fans sollten also überlegen, ein Upgrade (Blu-Ray. UHD?) zu tätigen.