Wake of Death
Story:
Ex-Gangster Ben Archer (Jean-Claude van Damme) kehrt aus Marseille nach Los Angeles zurück. Er sucht den Weg aus der Kriminalität und will zusammen mit seiner Frau Cynthia (Lisa King) und seinem kleinen Sohn (Pierre Marais) ein glückliches Leben führen. Doch es kommt alles anders, als Cynthia (Sozialarbeiterin) das kleine Immigrantenmädchen Kim (Valerie Tian) nach Hause nimmt, welche illegal aus China einreiste. Ihr Vater und Anführer der Triaden, Sun Quan (Simon Yam), reist aus Hong Kong nach und findet heraus, dass seine Tochter bei Cynthia wohnt. Er lässt Cynthia töten, doch Kim kann entkommen. Ben Archer schwört indes Rache und begibt sich auf einen blutigen Rachefeldzug…
Meine Meinung:
Wake of Death habe ich seit gut zehn Jahren nicht mehr gesehen. Ich hatte den Van Damme Streifen als recht gut in Erinnerung. Dem alten Review entnehme ich, dass vor allem die «zu schnelle Schnitttechnik» und das «Familiengetue» nervig waren.
Wie mir der Film jetzt, nach so langer Zeit und kaum mehr was über den Film wissend, gefallen würde? Das Schauen war fast so, als guckte ich mir einen neuen Film an, da ich so viel schon vergessen hatte.
Wake of Death hat mir nun auch klar schlechter gefallen als dazumal und von einem tollen Van Damme Film / Comeback will ich erst gar nicht mehr sprechen. Die Story ist simpel – Rachegeschichte wie es sie zu hunderten gibt. Leider gibt es Längen – vor allem zu Beginn braucht der Fan viel Sitzfleisch, bis Mal was Interessantes passiert und Actionszenen sind Mangelware.
Der Anfang des Filmes gepaart mit den fürchterlich nervenden Herzen-Schmerzen Dramaszenen nach dem Tod von Van Dammes Film Frau war kaum zu ertragen und 1-2 hätte ich gerne nach vornegespult und begann, an dem Film zu zweifeln soll heissen ich spielte schon mit dem Gedanken, den Film aus der Sammlung zu verbannen. Diese Szenen hätte man alle weglassen können zugunsten des Tempos, was dem Film gutgetan hätte. Zudem wirkt Van Damme in diesen Szenen absolut lächerlich, peinlich, unglaubwürdig, da er versucht, ernst zu sein was er nicht sein kann.
Da sind mir seine älteren Rollen, da unfreiwillig komisch und übertrieben, dann doch viel lieber (auch die älteren Filme).
Weiterhin negativ: das Finale war ein Witz (Konfrontation zwischen Van Damme und Simon Yam) und auch Simon Yam war klar unterfordert und konnte sein Potenzial, welches er im Hong Kong Kino zu genüge unter Beweis gestellt hat, nie abrufen. Schade darum.
Der Film wird knapp nicht verkauft, weil sich der Film im Verlauf der Story steigert. Die lächerlich dramatischen Szenen nehmen ab, Längen werden kürzer und fallen weg, der Actiongehalt steigt. Die Actionszenen fand ich nun auch nicht mehr zu schnell geschnitten (heutzutage geht es ja noch schlimmer und unübersichtlicher) sondern okay und sehenswert (Shoot-Outs, ein zwei kürzere Kampfszenen, Autoverfolgungsjagd, mind. zwei echte Explosionen) und nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle die nicht harmlose, wenn auch kaum explizite Folterszene die eine unangenehme Stimmung heraufbeschwört dank Van Dammes Filmkollegen/Figuren aus Marseille, welche intensiv und sehenswert war (der korrupte Cop passte auch perfekt in die Rolle, gut gespielt, schön hinterhältig und schmierig).
Van Damme Fans können natürlich einen Blick riskieren und diese werden den Film wohl deutlich besser mögen als meinerseits. Dank der 2. Filmhälfte, die sich merklich steigert, darf der Film in der Sammlung verweilen (wenn auch knapp).
Infos:
O: Wake of Death
D / F / UK / Südafrika 2004
R: Philippe Martinez
D: Simon Yam, Jean-Claude van Damme, Pierre Marais, Valerie Tian
Laufzeit der US-DVD: 90:24 Min.
Reviewe überarbeitet: 27.07.17
Erstsichtung: zwischen 2005-2007, 2. Sichtung 26.07.17
Fassungen: Mir lag die US DVD vor = gute Bildqualität, sehr gute DD 5.1 Tonspur, O-Ton, keine englischen UT (ausser für chinesische Dialoge). Das Englisch ist problemlos zu verstehen. Inzwischen auch in Deutschland Uncut erhältlich (DVD, Blu Ray), was dazumal bei seiner Erstveröffentlichung nicht der Fall war. Wie sich die Zeiten ändern…