Mirage
Story:
China in den 30ern, Krieg & Schlacht um die Seidenstrasse: Fotograph Tong (Yu Rong-Guang) erblickt eine Fata Morgana einer mysteriösen Frau auf einem Pferd und macht es sich zum Ziel, diese zusammen mit einem Kumpel (Tsui Siu-Ming) zu suchen. Doch als er sie findet, stellt sich heraus, dass es sich bei ihr (Pasha Romani) um eine Anführerin einer Gangster-Bande handelt…
Meine Meinung:
Mirage ist eine 1987er Produktion aus Hong Kong, in China gedreht (Wüsten-Setting) und sehr aufwändig. Es ist daher eine kleine Schande, dass dieser qualitativ hochstehende Film scheinbar bisher weder auf DVD noch Blu-Ray veröffentlicht wurde. Warum weiss ich nicht.
Mirage stammt nicht von einem grossen Film-Studio (Golden Principal Film Co.) aber in Sachen Action, Ausstattung und vor allem Stunts ist der Film überdurchschnittlich und eine Wucht! In der Hinsicht erinnet der Film an Film wie Armour of God 2 und Co. Ohne zu übertreiben. So werden im Abspann als Outtakes auch Stunts gezeigt (und Nacharbeit dessen) und an den Hong Kong Film Awards wurde der Film bzw. Tsui Siu-Ming auch für die beste Action nominiert.
Es gibt viele Massenszenen, die mir persönlich weniger gut gefallen als Einzel-Action-Sequenzen. Dennoch gibt es viele tolle kurze Kampfszenen, Verfolgungsjagden, viele Stunts mit Fahrzeugen, Crashs und unendlich viele Explosionen und/oder Feuer-Stunts. Ein Stunt im Finale erinnert gar an den HK-Film Devil Hunters (wo der Stunt die Stars ins Krankenhaus brachte). Dazu hier und da einen blutigen Shoot-Outs.
Die Action-Highlights waren für mich die Kampfduelle von Yu Rongguang gegen Pasha Romani. Letztere spielt die irre Gangster-Braut, die auch vor einem Mord an einem Pferd (oder an Yu Rongguangs Kollegen) nicht zurückschreckt, sehenswert. Sehenswert sind auch ihre Kampfszenen. Sie scheint fast unbesiegbar und Yu Rongguang muss viel einstecken. Schade, dass Pasha Romani nicht in mehr HK-Produktionen mitwirkte und schade, dass sie im Finale nicht im Kampf besiegt wird.
Nebst Yu Rongguang und Pasha Romani überzeugt auch Tsui Siu-Ming. Der Regisseur und Action-Choreograph des Filmes spielt die 3. grosse Hauptrolle im Film. Er macht als Multitalent eine sehr gute Figur – in allen Teilen. Die Action rockt (die Nominierung an den Hong Kong Film Awards war absolut verdient), er spielt gut und nimmt selbst an einigen total verrückten Stunts teil (mit dem Feuer und Motorrand im Finale, man beachte die Szene im Abspann dazu!).
Fazit: Die Story ist zwar total banal (zum Glück hat der Film einen ernsten Ton!), dafür rockt in diesem Mix aus Abenteuer- und Action-Film die Action und Stunt-Szenerie in spektakulärer, aufwändiger und abwechslungsreicher Art und Weise! Pflichtprogramm für jeden HK-Actionfan!
Infos:
O: Hoi See San Lau
HK 1987
R: Tsui Siu-Ming
D: Yu Rongguang, Tsui Siu-Ming, Pasha Romani, Connie Khan, Fan Dung-Yue, Cho Wing
Laufzeit der koreanischen VHS: Ca. 92 Min.
Gesehen am: 07.05.21
Fassungen: Mir lag das VHS aus Südkorea vor = Wahrscheinlich Uncut, Mandarin (soll laut einigen Datenbanken definitiv O-Ton sein – auch die jap. LD soll in Mandarin sein), leider nur Vollbild und leider nur mässige (Nacht-Szenen) bis durchschnittliche Bildqualität. In Deutschland als Das Reich der 1000 Abenteuer auf VHS erschienen. Die beste Fassung, was das Bildformat angeht, ist nach wie vor die Fassung aus Japan (Mandarin mit jap. Subs). In Japan ist der Film mind. auf VHS und LD erschienen. Es gibt weder eine DVD noch Blu-Ray Fassung (Stand: Mai 2021). Nachtrag: für eine 2. Sichtung lag mir bereits die jap. Laserdisc von Towa Video vor = Mandrain Ton, jap. Subs, bessere Bildqualität als beim VHS und ebenso ein besseres Bildformat. Gibt es auch als World Video VHS mit englischen Subs (k.A. ob in Mandarin oder Kantonesisch). 2. Nachtrag 24.07.22: Für eine 3. Sichtung lag mir neu die deutsche DVD von Imperial Pictures vor. Diese hat drei Vorteile gegenüber den anderen Fassungen:
1. Englische Subs zum O-Ton
2. Extras englisch untertitelt
3. Die deutsche Synchronisation ist sehr gelungen!
Es gibt aber auch zwei Nachteile:
1. Die Bildqualität ist nicht wirklich viel besser als bei der jap. LD, vor allem die Nacht-Szenen sind noch immer zu dunkel.
2. Das Bildformat ist im Vergleich zur jap. LD an allen vier Seiten beschnitten. Es geht also Bildmaterial verloren. Siehe Vergleichsbilder unten. Schade, da sich z.B. auf YT, so wie es ausssieht, ein 35mm Print zum Film finden lässt.
Zum Film an sich: der Film rockt auch nach der 3. Sichtung nach wie vor: krasse, tödliche Stunts, Explosionen, Shoot-Outs, knackige Fights und eine irre Killerbraut, was will man mehr? Absolut sehenswert! Die 1. Hälfte des Filmes guckte ich in Deutsch, danach Wechsel auf Mandarin mit Subs da ich die hohe Kreischstimme der Killerbraut im O-Ton mag:-)