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Freitag, 18. August 2023

The Virgin Sword Review

The Virgin Sword

Story:

Szu Ma Hung (Connie Chan) sucht nach den drei Mördern ihres Vaters. Auf ihrem Weg wird sie von Chin Chung Yu (Kenneth Tsang Kong) begleitet. Sie treffen auf Ah Hsiang und dessen Vater Hu Nun Chau (Sek Kin). Hu Nun Chau schickt Szu Ma Hung zu einem maskierten Meister, der ihr eine spezielle Kampftechnik beibringt und sie bewaffnet. Nun ist die Zeit der Rache gekommen, ehe Szu Ma Hung erfährt, dass die drei Killer von einer Drittperson bezahlt wurden, ihren Vater zu töten. Bezahlt von wem?

Meine Meinung:

The Virgin Sword ist für Fans, die gerne klassische Swordplay-Filme mögen, zu empfehlen! Der Ende der 60er Jahre Film aus Hong Kong ist auch aus der Hinsicht interessant, da auf Kantonesisch gedreht. Während viele andere klassische Eastern (z.B. der Shaw Brothers zu der Zeit) in Mandarin gedreht wurden, ist The Virgin Sword ein Kantonesischer Swordplay-Film. Der Film präsentiert eine der beliebtesten Hong Kong Darstellerinnen der 60er Jahre in der Hauptrolle: Connie Chan (Paragon of Sword and Knife, Paragon of Sword and Knife 2).

Sie stand in der Zeit oft nebst Namen wie Suet "Schmollmund" Nei oder Kenneth Tsang Kong (Police Story 3 Super Cop) vor der Kamera. Letzterer ist auch hier zu sehen wie auch Sek Kin (Enter the Dragon) als heimlicher Bösewicht. Der Film hat mir gefallen. Ich war aber sehr froh, eine Fassung mit verständlichen (zumindest meist) Untertiteln gesehen zu haben. Sonst hätte ich den Plot sehr wirr gefunden.

Es gibt nämlich viele Figuren und Charaktere. Einige Dinge sind mir auch jetzt noch unklar: z.B. warum Sek Kin Connies Filmvater töten liess. Das wird zwar am Ende erklärt, jedoch lagen ausgerechnet diese Szenen nur mit koreanischen Subs vor = für mich nicht verständlich. Ich erschrak auch, wie viele Szenen in der HK-Fassung fehlen, sowohl Handlung, Dialoge wie auch Gewalt! Der Film ist, wie einige andere Ende der 60er Jahre Eastern, recht blutig und kreativ.

Die Schwertkampf-Szenen sind solide. Nichts Spezielles. Besser wird es, wenn geflogen und/oder spezielle Waffen in die Kampfszenen integriert werden. Dann werden die Kampfszenen besser, interessanter und auch optisch cool. Die Kameraarbeit ist dabei teilweise originell.  Ich mochte zudem die Trainingsszenen vom Meister und Connie Chan in der Höhle mit den Laternen: optisch schick und sehr hypnotisch in Szene gesetzt! Sek Kin macht als Bösewicht eine gute Figur, Connie Chan gefällt als toughe, rächende aber dennoch reizvolle junge Kämpferin. 

Das Schauspiel des jungen Kenneth Tsang Kong hingegen fand ich doch (noch) relativ laienhaft. Interessant ist, dass diese 60er Jahre HK-Swordplay-Filme um Connie Chan, Suet "Schmollmund" Nei und Co. bei Fans scheinbar weniger beliebt sind als andere Filme dieser Art. Was The Virgin Sword angeht, finde ich (auf Englisch) praktisch nichts zum Film (Reviews z.B.). Interessant ist jedoch, dass Connie Chan und Suet Nei immerhin in Ric Meyers Buch Films of Fury: The Kung Fu Movie Book eine Erwähnung finden inklusive The Virgin Sword = das Buch wird auf die Wunschliste gesetzt!

Fazit: Wer klassische 60er Jahre Swordplay-Filme aus Hong Kong mag, sollte sich diese Sparte um die Filme mit Connie Chan, Kenneth Tsang & Suet "Schmollmund" Nei nicht entgehen lassen! Das gibt es noch Vieles zu entdecken!

Infos:

O: Juk Neoi Gim

HK 1969

R: Chan Lit-Ban

D: Connie Chan, Kenneth Tsang, Chan Ho-Kau, Shih Kein, Wong Oi-Ming

Laufzeit der Uncut Fassung: 85:18 Min.

Gesehen am: 23.07.23

Fassungen: Die HK-Fassung ist zensiert. In Korea gibt es drei verschiedene VHS. Die Fassungen sind leider Dubbed in Mandarin mit koreanischen Subs. Zwei VHS sind stark zensiert, haben aber auch Szenen, die in der TVB-Fassung fehlen. Ein VHS aus Südkorea ist jedoch Uncut. Ich zitiere meinen Kumpel C. aus Deutschland, der alle Fassungen Original zu Hause und verglichen hat:

"Bei den zwei gekürzten Virgin Swords rechts handelt es sich um echte Schwerverbrechen. Es fehlen 12 Minuten, viel wurde zensiert und den Vogel haben sie mit dem Intro abgeschossen. Es wurde ein neuer Vorspann erstellt mit Best-of-Szenen aus dem Film und währenddessen läuft noch der originale Ton samt Dialogen vom echten Intro des Films, man hört z.B. wie die zwei Typen ins Gras beißen, sieht aber nur den behämmerten neuen Vorspann. Sowas hab ich echt noch nie erlebt."

Ich habe den Film in Kantonesisch mit englischen Subs in einer Online Fassung gesehen. Fehlende Stellen wurden vom VHS aus Südkorea ergänzt = auch Uncut. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt.