Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 11. Juli 2024

Update

Neuer NIFFF Bericht und neue Reviews


- 6. NIFFF Tag


- Things Will Be Diffrent

- Mi Bestia

- Choke

6. NIFFF Tag

 

 

Obwohl ich erst ca. 00.30 Uhr ins Bett ging, stand ich heute kurz nach 07.00 Uhr auf. Ich wachte bereits zwischen 06.00-07.00 Uhr auf. Ich motivierte mich, heute viel zu trinken. Ich trinke selten genug, oft zu wenig. Hat zur Folge, dass wenn ich Mal eine kleine Flasche Wasser oder Cola trinke, danach sofort Druck auf der Blase spüre = mühsam. Vor allem wenn man dann im Kino sitzt und mehr trinkt, da warmes Wetter. Also trank ich von ca. 07.00-12.00 Uhr schon zwei Liter mit positivem Resultat. Am Nachmittag konnte ich gut einen Liter im Kino trinken und hatte keinen Urindrang. Die Blase hat sich mit der Menge, die ich am Vormittag trank, schon erweitert. Cool. Jetzt muss ich das nur weiterhin anwenden.

Ob ich heute müde sein würde? So früh aufgestanden und heute standen drei Filme auf dem Programm, nachdem es gestern und vorgestern nur je einen Film am NIFFF zu sehen gab. Das Wetter sollte heute wechselhaft sein. Auch regnerisch. Ich musste keine Berichte von gestern schreiben. Das tat ich schon am Vorabend vor dem Fussball. Also guckte ich zu ungesundem Frühstück (M&M'S) einen Jet Li Film an (Hitman, Review folgt). Das Set von Eureka stellte ich danach auf FB rein und bot es zum Verkauf an. Es wurde dann jedoch in einem Forum von einem Deutschen gekauft. Also wäre auch das erledigt. Nur das Review muss ich noch schreiben und die Edition versenden.


Heute stellte ich mir die Frage, ob ich die japanische Laserdisc von Mermaid Legend schon mitnehmen sollte oder nicht. Mermaid Legend steht erst morgen auf dem Programm. Aber eine Tatsache missfiel mir: der Film wird in der Passage 1 laufen. In diese werden Gäste immer durch Seiteneingänge ins Kino und aus dem Kino geführt. Die Hauptdarstellerin Mari Shirato wird vor Ort sein und den Film zu seinem 40. Jubiläum vorstellen. Wohl restauriert und mit englischen Subs. Später dieses Jahr dürfte der Film dann in der Form auf Blu-Ray erscheinen (Third Window Films). Sowohl das Label als auch Mari Shirato selbst werben dafür und für die NIFFF Vorstellung. Laut ihrem FB-Eintrag wird der Film auch noch in New York und London aufgeführt. Sie entschied sich aber für die Schweizer Vorstellung. Das heisst, ich könnte Mari Shirato ggf. verpassen. Würde Mermaid Legend in einem der anderen Kinos laufen, könnte ich einfach warten, bis sie ins Kino spaziert. So aber nicht in Passage 1. Laut Homepage wird Mari Shirato jedoch schon ab heute vor Ort sein.

Also entschied ich mich, die Laserdisc schon heute mitzunehmen. Dabei waren auch drei Plastiksäcke, um die LD vor möglichem Regen zu schützen. Ich kam um 13.26 Uhr in Neuchatel am Bahnhof ein und ging dort noch schnell einkaufen. Der erste von drei Filmen lief in der Passage 1. Es begann leicht zu regnen. Mehr ein Tröpfeln, statt richtigem Regen. Also lief ich schnell. Und als ich in der Passage 1 ankam sah ich einen Japaner, neben ihm einen der höheren NIFFF «Bosse» und gegenüber dem Japaner eine Japanerin sitzen. Mir war sofort klar, dass das zu 90% Mari Shirato war. Ich suchte ein altes Foto von ihr aus und ging zum Tisch und fragte sie, ob sie das sei. Nur um 100% sicher zu sein, bevor ich nach einem Autogramm fragen würde. Sie sagte, dass sie das sei, aber vor 40 Jahren. Ich fragte nach einem Autogramm und bekam zwei plus Fotos (das erste Foto wurde um 13:39 Uhr, 12 Minuten nachdem ich in Neuchatel am Bahnhof ankam, geknipst). Sie sprachen mit mir und mit dem NIFFF «Boss» Englisch. Es war kein Übersetzer dabei. Der Ehemann von ihr (ich nahm an, dass es ihr Mann war), war auch interessiert, woher ich die LD hatte. Vom Internet, sagte ich. Der NIFFF «Boss» meinte fragend, ob von einem «Marketplace». Was ich bejahte, obwohl ich nicht mehr 100% sicher bin. Glaube es war eine japanische Auktionsseite. Sie hatten Freude und der Ehemann hat sich auf Japanisch bei mir für das Interesse bedankt, ehe auch ich mich auf Japanisch bei ihnen bedankt habe. Und der arme Kellner musste kurz warten (mit dem Essen). Das Trio war wohl gerade dabei, auf ihr Mittagessen zu warten. Pflicht erfüllt. So muss ich die LD morgen nicht mitnehmen.





Danach genoss ich das wechselhafte Wetter (Sonne, Wolken). Ich ging in den Pausen direkt an die Sonne oder an den See und las den Roman The Adventures of Chips Malibu Band 1 weiter. Im Zug konnte ich nicht lesen, da wurde ich durch lautstarke Diskussionen von zwei älteren Frauen abgelenkt. Ich war auch müde, so dass ich im Zug eine Art Powernap einlegte. Mit Erfolg. So war ich während den Kinovorführungen fit. Zum Essen gab es eine Haselnussrolle und zwei Sandwich. Praktisch täglich dasselbe. Am Abend schaute ich auf dem Heimweg dann noch 80% des Fussballspieles zwischen England und Holland. Das Finale am Sonntag werde ich, aufgrund Arbeit, verpassen. In Bern begann es nach 00.00 Uhr zu gewittern. Das fand ich cool. Ich schlief bei offenem Fenster und hörte das Donnern und später den Regen. Das finde ich sehr entspannend. Zwar war die Filmauswahl auch heute alles andere als toll, aber dafür sah ich Mari Shirato = eines der Highlights für mich am NIFFF 2024.



Choke Review

NIFFF 2024

Choke

Story:

In einer postapokalyptischen Zukunft:

Es gibt nur noch wenig Menschen. Keinen Strom. Es wird wie zu Höhlenmenschen-Zeiten gelebt. Eine Frau (Misa Wada) behaust ein ehemaliges Gebäude und geht ihrer Routine nach. Als sie jedoch einem jungen Mann und später einer verfeindeten Bande (u.a. Takashi Nishina) begegnet, ändert sich ihre bisherig friedvolle Art des Lebens und der Kampf des Überlebens beginnt…

Meine Meinung:

Aka Movie(Choke). Aka Motion Picture: Choke. Seltsamer, aber innovativer Film des mir unbekannten Japaners Gen Nagao. Im Trailer wird der Film als "monochrome, silent dystopia" beschrieben. Das passt. Der Ton und die Inhalte des s/w Filmes sind sehr wechselhaft: Abenteuerfilm, Rape&Revenge, Komödie, Sozialstudie, Endzeitfilm, Survival. Alles vertreten. Technisch, auch wie der Film geschnitten ist inklusive Sounddesign, ist der Film stark in Szene gesetzt. Die Darsteller sind ebenfalls glaubhaft. Nur ihr Aussehen passt nicht: sie sind zu hübsch, zu sauber. Das gilt für vor allem für ihre Friseuren und am meisten für ihre Zähne. So sauber, so fein, so weiss. Das passt nicht in eine futuristisches Höhlenmenschen-Setting. Das ist aber nur ein kleines Detail am Rande.

Was der Sinn des Filmes ist, weiss ich nicht. Der Film endet in der Hinsicht auch mit einigen Fragezeichen, dessen Antworten die Filmemacher schuldig bleiben. Aber die Prämisse, das Konzept sind wunderbar erfrischend und innovativ. Das können die Japaner einfach. Siehe auch Filme wie One Cut of the Dead. Diesbezüglich sind die Japaner unglaublich vielfältig und motiviert, was Neues zu bieten. Einige Zuschauer fühlten eine feministische Ader im Film, wenn ich diverse Reviews lese: «Barbie for Japanese art kids», «MEN (dir. Alex Garland) *sigh ok let’s write this one more time*».

Misa Wada, die Hauptdarstellerin, hat auf jeden Fall einen ausgezeichneten Job gemacht, ihre Gefühle durch Mimik und Körpersprache dem Zuschauer näher zu bringen. Denn Dialoge gibt es in Choke keine. Als Zuschauer muss man nur zuschauen und beobachten. Misa Wada scheint sich bisher nur in Independent- und Erotik-Produktionen einen Namen gemacht zu haben. Auf den ersten Blick sind keine kommerziellen Filme dabei. Aber vielleicht ändert sich das durch ihre Rolle in Choke. Anders steht es um Takashi Nishina, den Vergewaltiger im Film. Er kann auf eine grosse Karriere zurückblicken, z.B. Gamera 3: Revenge of Iris, Ring 2 und andere Werke von Takashi Kitano oder Takashi Miike.

Fazit: Zwar nichts für meine Filmsammlung, aber nicht uninteressant und innovativ!

Infos:

O: Eiga Chissoku

Japan 2023

R: Gen Nagao

D: Misa Wada, Takashi Nishina, Hiba Daiki

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 108 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2024 im O-Ton (= Film ohne Dialoge), Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).

Mi bestia Review

NIFFF 2024

Mi bestia

Story:

Bogotá 1996:

Bald steht die Mondfinsternis an. Es sind Feste und Zeremonien geplant. Gleichzeitig verschwinden immer wieder junge Mädchen. Die 13jährige Mila (Stella Martinez) nimmt Veränderungen an sich und ihrem Umfeld war. Sie gerät mehrfach an ihre Mutter und deren neuen Freund. Gleichzeitig fühlt sie sich zu einem Jungen aus der Schule angezogen…

Meine Meinung:

Mi bestia ist eine Co.-Produktion zwischen Frankreich und Kolumbien. Warum der Amateurfilm so eine Bühne erhält, ist mir nicht bekannt. So lief der Film auch in Cannes* und nun am NIFFF. Die Regisseurin Camila Beltrán war gestern vor Ort am NIFFF. Mi Bestia stellt nach Kurzfilmen ihr Regiedebüt dar. Camila Beltrán machte vor dem Publikum und vor der Sichtung einen unmotivierten und gelangweilten Eindruck, also genau wie ihr Film.

*ACID Cannes aims to support independent filmmakers and promote the distribution of their films internationally.

Die Verbindung des Coming of Age Genres mit Fantastischem ist wahrlich nichts Neues, aber selten so unspektakulär und billig umgesetzt wie hier. Und fantastische Elemente sind sehr rat gesät. Diese kommen nur vereinzelt und dann nur im schwachen Finale (à la Carrie) vor. Die Optik wirkt wie bei einer HK-90er Jahre TV-Serie oder einer schlechten NSTC zu PAL-Wandlung mit Ruckeln. Gewöhnungsbedürftig. Der Film, der nur knapp 76 Minuten läuft, bietet keinen wirklichen Mehrwert.

Das dürfte auch der Grund sein, warum es von diesem Film z.B. noch keinen Trailer gibt. Die Figuren haben ihre Sache hingegen ordentlich gemacht, auch wenn Mila ihre Gefühlsschwankungen mit mehr Power hätte ausleben dürfen. Sie bleibt mehrheitlich sehr passiv und die Handlungen sind repetitiv.  So stellen sich trotz der kurzen Laufzeit Längen ein und der Film war für mich vor allem sinnlos. Wer Coming of Age Inhalte vermischt mit Horror und/oder Bodyhorror mag, dem empfehle ich andere Werke (Humanist Vampire Too Sensitive to Kill, It Lives Inside, Teddy, Grave).

Fazit: Zeitverschwendung.

Infos:

O: Mi bestia

Frankreich, Kolumbien 2024

R: Camila Beltrán

D: Stella Martinez, Mallerly Murillo, Marcela Mar, Héctor Sánchez

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 76 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).

Things Will Be Different Review

NIFFF 2024

Things Will Be Different

Story:

Ein Geschwisterpaar versteckt sich nach einem Raubüberfall in einem alten Farmhaus, welches die Gabe besitzt, diese in eine andere Zeit zu senden und so vor der Polizei zu schützen. Doch die Sache ist nicht ganz ungefährlich…

Meine Meinung:

Things Will Be Different war, wie andere BIFFF oder NIFFF Filme, einer jener Filme, von denen es keinen Trailer gibt (Kryptic, Animale). Ich hätte mir den Film auch am BIFFF ansehen können. Nun holte ich die Sichtung am NIFFF nach. Der Film stammt von Regisseur Michael Felker. Der Film wurde von Justin Benson & Aaron Moorhead (Spring) produziert. Michael Felker hat schon in der Vergangenheit mit Benson & Moorhead zusammengearbeitet. Er war als Editor für deren Filme Something in the Dirt oder The Endless zuständig. Nun versucht er sich selbst als Regisseur.

So wirkt der Film auch etwas an die Filme der erwähnten Produzenten. Things Will Be Different ist zwar kein Highlight, aber definitiv einer der besseren NIFFF-Filme. Aber auch wenig überraschend, bei den ganzen Flops und Schlaftabletten von Filmen, welche ich bisher am diesjährigen NIFFF sah. Things Will Be Different ist durch den Plot allein spannend. Und schafft es auch, zu fesseln. Die Bilder werden schön eingefangen und die Darsteller machen ihre Sache sehr glaubwürdig. Riley Dandy ist die, welche mich z.B. in Christmas Bloody Christmas höllisch nervte. Hier spielt sie jedoch wirklich gut und nervt nicht. 

Der Film bietet nur eine kleine Anzahl von Figuren. Der Plot beschränkt sich auf die Farm und Umgebung. Als Zuschauer will man wissen, wohin die Reise geht. Das Ende ist konsequent, aber irgendwie auch nicht sonderlich überraschend. Dennoch wird eine Spannung lange gehalten, Fragen nicht beantwortet und Things Will Be Different ist ein Film, der durch seine Zeitschleifen-Thematik ggf. gut mehrfach angesehen werden kann, um neue Details oder Theorien zu entdecken.

Fazit: Wer die Filme von Justin Benson & Aaron Moorhead mag, kann hier auch gut einschalten!  

Infos:

O: Things Will Be Different

USA 2024

R: Michael Felker

D: Adam David Thompson, Riley Dandy, Chloe Skoczen

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 102 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2024 im O-Ton und Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).