Neue Reviews und ein neuer Nachtrag
- Paradise Lost: Riding Habit Harakiri
Neuer Nachtrag (unter Fassungen):
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
- Paradise Lost: Riding Habit Harakiri
Neuer Nachtrag (unter Fassungen):
Bless This House
Story:
Eine Familie (Bill Tung Biu, Dik Boh-Laai, Chan Cheuk-Yan, Rachel Lee Lai-Chun) zieht in ein Haus, welches von einem Geist bewohnt wird. Der Vater wird vom Geist besessen…
Meine Meinung:
Bless This House ist typischer Hong Kong Mix aus Geisterfilm und Komödie, wie es die Filme Ende der 80er / Anfang der 90er in Hülle und Fülle gab. Spezialist Ronny Yu (The Saviour) hat den Film technisch einwandfrei und teilweise sehr westlich in Szene gesetzt. Pate stand wohl Tobe Hoopers Poltergeist.
Der Film bietet alles, was der damalige Fan des Hong Kong Kinos mag: einen guten, sonderbaren HK und Klamauk, Mut zur Hässlichkeit was einige Figuren angehen (Bruce Leung Siu-Lung), relativ professionelle Effekte und hohe Standards, bekannte Namen und einen passenden Mix aus Komödie und Grusel.
Das Tempo, welches der Film vorgibt, ist hoch. Die Story hinggen ist nicht wirklich spannend. Dafür ist der Film einfach höchst unterhaltsam, kurzweilig und im Grossen und Ganzen wie auch die Figuren sehr sympathisch. Bill Tung (Esprit D'amour), Stephen Ho Kai-Nam (Legend of the Wolf) oder Manfred Wong Man-Chun (Raid on Royal Casino Marine) sind einfach sympathisch. Ricky Yi Fan-Wai (The Killer) spielt das typische «Arschloch» und Rachel Lee Lai-Chun (Saga of the Phoenix) bietet etwas fürs Auge.
Fazit: Für Fans von Filmen wie Funny Ghost, Ghostly Vixen, The Haunted Cop Shop, Ghost for Sale und Co. uneingeschränkt zu empfehlen!
Infos:
O: Mang Gwai Fat Tiu Cheung
HK 1988
R: Ronny Yu
D: Bill Tung Biu, Dik Boh-Laai, Chan Cheuk-Yan, Rachel Lee Lai-Chun, Stephen Ho Kai-Nam, Ricky Yi Fan-Wai, Bruce Leung Siu-Lung, Manfred Wong Man-Chun
Laufzeit der HK-DVD: Ca. 84 Min.
Gesehen am: 28.12.20
Fassungen: Mir lag die neue HK-DVD von Panorama vor, die zeitgleich mit der Blu-Ray vom gleichen Label veröffentlicht wurde (nur massiv billiger im Preis). Zur DVD: Uncut, O-Ton, englische Subs, erstklassige Bild- und Tonqualität. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Dez. 2020).
The Lantern Street
Story:
Lu Ti steht erschrocken vor den Toren zum Anwesen seines Meisters – als er einem Sarg und Laternen gegenübersteht. Schnell findet Lu Ti die Ursache heraus: Jimmy Wang Yu scheint gegen Lu Tis Meister einen Groll zu hegen. In Wahrheit schmiedet Jimmy Wang Yu einen Plan, um zwei Bosse/Gangster zu entlarven. Hilfe bekommt er dabei von Judy Lee, dessen Vater ermordet wurde (u.a. von Lu Tis Boss). Ein Killer (Chen Hung-Lieh) stellt sich Judy Lee und Jimmy Wang Yu entgegen plus der «Opium-König»…
Meine Meinung:
Regisseur Larry Tu Chong-Hsun, dessen A City Called Dragon mir sehr gut gefallen hat, drehte 1976 bereits zusammen mit Chen Hung-Lieh (The Devil) und Shaw Brothers Legende Jimmy Wang Yu (Das Todeslied des Shaolin) einen Film: The Great Hunter, der mich positiv überraschte.
Ein Jahr danach arbeiteten Chen Hung-Lieh, Jimmy Wang Yu und Chen Hung-Lieh erneut zusammen. Das Produkt: der taiwanesische Film The Lantern Street. Ein Mix aus «Krimi» (?), Racheplot und Kung-Fu. The Lantern Street erreicht nicht die Qualität eines The Great Hunter.
Die Story ist zunächst wirr, verschachtelt und legt zu wenig Wert auf Kampfszenen. Am Ende ist der Plot zwar viel dünner als gedacht, aber eine einfachere Erzählweise (gradliniger) wäre wünschenswert gewesen. Nebst zu wenig Kung Fu-Kampfszenen gibt es auch deutlich zu wenig von Jimmy Wang Yu zu sehen. Teilweise hat man fast das Gefühl, er geniesst nur eine Nebenrolle. Chen Hung-Lieh, der mir hier wieder sehr gut gefällt, ist sogar noch weniger zu sehen. Stark fand ich Judy Lee, Lu Ti und die Bösewichte.
Die wenigen Kampfszenen sind solide in Szene gesetzt. Diese mit Judy Lee gefallen und vor allem die Kämpfe im Finale (eines der raren Highlights: gegen beide Bösewichte und danach der Kampf gegen den Opium-König im Wald). Toll und entschädigen etwas für die Längen zuvor. Es sind dann auch Judy Lee (The Devil's Owl) und Jimmy Wang Yu, die beide die Finalkämpfe beschreiten. Und: es kommen interessante Waffen zum Einsatz.
Fazit: Kein Must See Titel. Für Fans von Judy Lee und Jimmy Wang Yu aber allemal interessant, da eher seltener Titel…
Infos:
O: Long Yie
Taiwan 1977
R: Larry Tu Chong-Hsun
D: Jimmy Wang Yu, Judy Lee, Lu Ti, Chen Hung-Lieh, Chang Yu, Lee Man-Tai, Cliff Ching Ching
Laufzeit der koreanischen VHS: 86:08 Min.
Gesehen am: 21.12.20
Fassungen: Mir lag das VHS aus Südkorea von Seon Jin Trading vor = Wahrscheinlich Uncut, nur Vollbild, Englisch Dubbed (ok), koreanische Subs. Weitere VHS Alternativen: VHS aus Südafrika (ebenso Englisch Dubbed), VHS aus der Türkei (Türkisch Dubbed): O-Ton Fassungen, O-Ton Fassungen mit englischen Subs, VCD, LD, DVD oder Blu-Ray Fassungen inklusive deutsche Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Dez. 2020).
Paradise Lost: Riding Habit Harakiri
Story:
Eine Frau (Asako Mochizuki) begeht durch Harakiri Selbstmord…
Meine Meinung:
Der japanische Künstler, Autor, Musiker und Merzbow Gründer Masami Akita versuchte sich mit diesem Film als Regisseur. Für einen Vegetarier und PETA Fan ein gewagtes Projekt, auch wenn ich las, dass Masami Akita erst seit ca. 2002 Veganer ist (der Film ist aus dem Jahr 1990).
Paradise Lost: Riding Habit Harakiri gehört zur Fake-Snuff-Fetisch-Harakiri Reihe. Diese Kurzfilme, die in Deutschland sogar verboten wurden, haben vor ihrer US-DVD Veröffentlichung genau durch diesen vorletzten Teil der Reihe, Lost Paradise (so lautet auch der On-Screen Titel des Filmes), auch in deutschen Film-Fan-Kreisen, Einzug gehalten.
Damals waren es Filme wie Guinea Pig und Co. Aber später wurden solche «Tipps» um den berühmt-berüchtigten Lost Paradiese ergänzt. Ich kann mit diesen Filmen heuer nichts mehr anfangen. Ich schaue die Filme nur neu, um aktuelle Reviews für meinen Blog schreiben zu können. Das Set ist bereits an einen potenziellen Verkäufer reserviert.
Paradise Lost: Riding Habit Harakiri ist jedoch, auch wenn noch immer kein wirklich guter oder zu empfehlender (Kurz)film, der bis dato beste, härteste und effektivste Teil der Reihe. Von daher ist es nicht überraschend, dass ausgerechnet dieser namentlich auch ausserhalb Japans bekannt wurde. Der Film hat nebst Teil eins die beste Fake-Snuff-Stimmung zu bieten.
Weitere Vorteile: Soundkulisse (natürlich von Masami Akita selbst), eine kurze Laufzeit (Film läuft nur 33 Minuten = weniger Längen als bei den Vorgängern), ein solides Schauspiel und die besten und bis dato härtesten Effekte im Film. Die sexuelle Komponente wurde stark zurückgeschraubt mit Ausnahme der Szenen, in welchen sie Frau (nachdem Zustechen) stöhnend dem Sterben entgegen «stöhnt».
Interessant ist, dass dies der einzige Film ist, in welchem (auch wenn erst am Ende) eine 2. Person auftaucht und es sogar Dialoge zu hören gibt – eine Premiere! Zwar macht das alles nicht wirklich (mehr) Sinn und ich meine, dass extrem oberflächlich untertitelt wurde, aber die Szenen hätte man sich eigentlich auch gleich sparen können (zumal der Selbstmord via Schusswaffe im Vergleich zur Harakiri Szene sehr unecht wirkte).
Fazit: Der beste Teil der Reihe! Wird seinem Ruf gerecht…
Infos:
O: 'Shitsurakuen': Jôbafuku onna harakiri
Japan 1990
R: Masami Akita
D: Asako Mochizuki
Laufzeit der US-DVD: 33.33 Min.
Gesehen am: ? / Review überarbeitet am: 21.12.20
Fassungen: Siehe Teil 1!
Possessor
Story:
Tasya Vos (Andrea Riseborough) arbeitet für eine Organisation unter der Leitung von Girder (Jennifer Jason Leigh). Mit Hilfe einer speziellen Technologie gelingt es Tasya Vos, in die Körper der Opfer einzudringen und diese «Wirte» als Killer zu benutzen, um Zielpersonen liquidieren zu können. Der neuste Auftrag bzw. Zielpersonen sind: Colin Tate (Christopher Abbott), dessen Freundin Ava (Tuppence Middleton) und deren reichen und mächtigen Vater (Sean Bean). Doch unerwartete Folgen führen dazu, dass der Auftrag in einem Alptraum endet…
Meine Meinung:
Possessor ist der neuste Film von David Cronenberg (Scanners) Sohn Brandon nach dessen sehenswertem Erstlingswerk Antiviral. Und wie bereits Antiviral ist Possessor ein sehenswerter und interessanter Film geworden, der auch David Cronenberg Fans gefallen könnte. Ich sah nur einen Trailer und empfand diesen als vielversprechend. Mehr sah ich nicht, um Überraschungen nicht zu verderben (Antiviral bot z.B. mehrere coole Szenen im Trailer, die dann nicht im Film, sondern nur als geschnittene Szenen auf der Disc gelandet sind).
Possessor bietet eine spannende und interessante Story. Die Einflüsse der Filme von Brandons Vater sind unverkennbar. Dennoch geniesst das Werk genug Eigenständigkeit, um zu überzeugen. Der Film gefällt zudem von der optischen Seite: starke Aufnahmen, optische Spielereien, Verschmelzung zweier Personen (Handlungen, Aussehen, Gefühle).
Der Film bietet im Grunde genommen eine sehr dünne Story, die viele Fragen und Hintergründe unbeantwortet lässt. Man kann von einem style over substance Faktor sprechen. Alleine von der Optik und den surrealen Bildern und sehenswerten Effekten gefällt Possessor. Eine Spannung ist bis zum Ende gegeben, da keine 08/15 Story.
Der Film überzeugt mit starken Schauspielleistungen: Jennifer Jason Leigh (Flesh + Blood), Sean Bean oder Christopher Abbott (Piercing) sind nur einige der talentierten Stars, die dem Film eine glaubhafte Note verleihen. Vor allem Christopher Abbott spielte stark.
Ein weiteres Plus sind die Effekte: der Film ist aufwändig in Szene gesetzt. Futuristische Gimmicks wirken real und auch die Splattereffekte sind extrem gut getrickst und, zumindest in der Uncut-Fassung, auch schön (überraschend übertrieben) blutig geraten. Daneben gibt es viel nackte Haut zu sehen.
Fazit: Zwei Filme = zwei Kracher! Man kann gespannt sein, was uns Brandon Cronenberg als nächstes servieren wird!
Infos:
O: Possessor
Großbritannien, Kanada 2020
R: Brandon Cronenberg
D: Christopher Abbott, Jennifer Jason Leigh, Tuppence Middleton, Andrea Riseborough, Sean Bean
Laufzeit der US-Blu: Ca. 104 Min.
Gesehen am: 20.12.20
Fassungen: Mir lag die US-Uncut-Blu-Ray im Schuber von Well Go USA vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, hervorragende Bild- und Tonqualität, diverse Extras (geschnittenen Szenen etc.). Es gibt (noch) keine deutsche Fassung (Stand: Dez. 2020).