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Donnerstag, 8. August 2019

Update

Neue Reviews

 

- A Man to Respect

- Tammy & the Teenage T-Rex

- Child's Play

- Midsommar








Midsommar Review

Midsommar

Story:

Nach einem Schicksalsschlag reist die junge Dani (Florence Pugh) mit ihrem Freund und dessen Freunden in den Urlaub nach Schweden. Grund des Besuchs: ein Sommerfest besuchen und daran teilnehmen. Der Trip wird allerdings anders, als erwartet….

Meine Meinung:

Auf Midsommar, dem neusten Film von Ari Aster, dem Regisseur des grossartigen Hereditary, war ich sehr gespannt. Und dies, ohne irgendwelche Infos und/oder Trailer zum Film zu kennen. Erst der Kinobesuch von Child’s Play hat diesen Umstand geändert und ich sah den Trailer, der mich sofort ansprach und in meinen Bann zog (wobei heutige Trailer schon allgemein sehr geil geschnitten und mit guter und fesselnder Musik unterlegt sind).

In der mehrsprachigen Schweiz haben wir den Vorteil, dass in gewissen Regionen Filme früher in die Kinos kommen – so im Fall vom Midsommar. Der startete am 31. Juli in der Romandie und wird erst im Oktober in der Deutschschweiz starten. Also ging es ab nach Lausanne, wo der Film auch im O-Ton (und mit deutschen und franz. Subs) gezeigt wurde.

Ich hatte, eventuell wegen Hereditary und dem coolen Trailer zum Film zu hohe Erwartungen an Midsommar. Denn: es handelt sich definitiv NICHT um einen 2. Hereditary. Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen überdurchschnittlichen Film und um einen überdurchschnittlichen Regisseur, der mit Talent ausgestattet ist. Ari Aster gilt es sich zu merken…

Das Hauptproblem des Filmes ist, dass der Film nicht spannend / gruselig ist. Eine Spannung ist nur kurz gegeben. Der Film schafft es auch nicht, Unheil in Form von Stimmung und Atmosphäre aufzubauen, wie es z.B. der Trailer schafft. Im Gegenteil: der Film und die Handlung sind ab gewissen Zeitpunkten mehr als vorhersehbar und vor allem nicht originell.

Wer beim Trailer und Inhalt an Filme wie The Wicker Man denkt, denkt richtig. Und genau das ist das Problem des Filmes. Dazu kommt, dass die Laufzeit doch zu lang ist (über zwei Stunden Laufzeit). Ob da ein längerer Cut auf Heimmedium (siehe dazu Fassungen) Vorteile bringen wird, wage ich zu bezweifeln. Obwohl es interessant tönt (zuerst NC-17 Fassung, dann zensiert = R-Rating bekommen) = Im Trailer gibt es auf jeden Fall Szenen, die ich so im Film nicht gesehen habe.

Ari Aster begeistert mit einigen ähnlichen Inhalten wie in Hereditary (der Beginn, Schicksalsschlag, Kamerafahrten, Beziehungsprobleme), optischen Spielereien (optisch ist der Film sehr schick und schön gefilmt worden, das hat Ari Aster einfach drauf) und auch was die Wahl der Darsteller angeht, bewies er ein gutes Händchen – vor allem Lead Florence Pugh als Dani war grossartig und wertet den Film zusätzlich auf! 

Obwohl der Film über zwei Stunden lief, hatte es irgendwie trotzdem wenig Längen (weil man auf Überraschungen hoffte, die leider kaum bis nicht kamen). Es besteht jedoch die Gefahr, dass der ruhige Film bei der 2. Sichtung  phasenweise langweilig wirken könnte – je nachdem, ob und was in einer möglichem Langfassung auf DVD/Blu-Ray neu dazukommt, wird Midsommar vielleicht in die Sammlung integriert werden…

Eines ist auf jeden Fall sicher: auf zukünftige Filme von Ari Aster sollte man ein Auge werfen! 

Das gleiche gilt für die Firma, die den Film vertreibt: A24 ist für einige sehr schöne Genre-Filme verantwortlich:

- It Comes at Night (bester Film am FFF vor zwei Jahren)
- Hereditary (einer der besten Filme am NIFFF 2018)
- Under the Silver Lake (steht noch auf Wunschliste nach NIFFF Sichtung)
- The Blackcoat’s Daughter (auch am NIFFF gesehen)
- Green Room (Dito)
- The Witch 
- Under the Skin (NIFFF)

Weitere potenziell vielversprechende A24 Filme:

- In Fabric (kommt noch diesen Monat, zumindest in England, auf Blu-Ray
- The Lighthouse  

Sollte man sich auch merken!

Infos:

O: Midsommar

USA 2019

R: Ari Aster

D: Florence Pugh, Will Poulter, Jack Reynor, William Jackson Harper, Liv Mjönes, Anna Åström

Laufzeit der Originalversion: Ca. 147 Min.

Gesehen am: 31.07.19

Fassungen: Gesehen im Schweizer Kino = Uncut (im Sinne der Kinofassung), O-Ton, deutsche und franz. Subs (im franz. Teil der Schweiz). In der Deutschschweiz startet der Film erst im Oktober in den Kinos! Auf Heimmedium folgt eventuell ein 30minütiger Director’s Cut (angeblich wäre es ein NC-17 Film geworden und nur wegen den Schnitten gabs die R-Rating Freigabe).

Child's Play Review

Child’s Play

Story:

Mutter (Aubrey Plaza) schenkt ihrem Sohn Andy (Gabriel Bateman) zum Geburtstag eine Puppe (Stimme: Mark Hamill) – welche durch eine Fehlkonstruktion jedoch zur Mörderpuppe wird…

Meine Meinung:

Nach dem miesen Friedhof der Kuscheltiere Remake wurde dieses Jahr eine weitere Film-Kindheitserinnerung von mir (Child’s Play aka Chucky – Die Mörderpuppe) als Remake ins Kino gebracht – allerdings hatte ich im Fall von Child’s Play mehr Hoffnungen als bei Friedhof der Kuscheltiere. Dass das Remake nicht ans Original (nur schon wegen dem Nostalgie Kindheitsbonus, der auch für die Teile 2-3 der Reihe gilt) heranreicht, war mir im Voraus klar.

Doch leider hat mir das Child’s Play Remake auch nicht gefallen. Die Gründe sind simpel:

Der Inhalt war vorsehbar. Es gab keine düsteren Szenen, keine Spannung, keinen Grusel, keine Jump-Scares. Änderungen, damit kein 1:1 Remake erzählt wird, haben mir nicht gefallen. Dass Chucky nicht mehr von der Seele eines Killers befallen wird, empfand ich als sehr schade. Damit ging auch potenzielle Spannung verloren (Killer der seine Seele in den Jungen transferieren lassen will) und die Tatsache, dass Chucky einfach nur eine defekte Puppe ist, gefiel mir nicht.

Weiter: Das Aussehen von Chucky gefiel mir nicht. Die Puppe sieht schlecht aus. Alles andere als gruselig. Zeitgeist-Aspekte (der Polizist ist jetzt schwarz, Gender-Quatsch, z.T. auch schon fast Coming of Age Inhalte) haben mich ebenso gestört. Der dazu hier und da durchsickernde Humor empfand ich als störend und deplatziert. Die deutsche Sprachfassung, sehr mässig und alles andere als gut, tat sicherlich ihr übriges dazu.

Es gab immerhin vier gute Sachen:

Im Kino lief der Trailer zu Midsommar – dem neuen Film vom Regisseur von Hereditary und den Trailer sah ich mir bewusst (vorher) extra nicht an – dies wurde nun wegen dem Child’s Play Kinobesuch zu einer unfreiwilligen Sichtung – aber die Vorfreude steigt – der Trailer zu Midsommar macht definitiv Lust auf mehr!

Im Finale gab es Massenpanik und dass Kind wird mit Blut vollgespritzt – fand ich lustig.

Andy und seine Kollegen gucken The Texas Chainsaw Massacre 2 und Chucky setzt einige der Inhalte später im Film um

Aubrey Plaza ist eine gute Schauspielerin und eine hübsche Frau – allerdings kam mir immer An Evening with Beverly Luff Linn in den Sinn:-)

Das wars = Sichtung des Remakes nicht zu empfehlen! Besser die alten Filme (Teil 1-3) schauen!

Infos:

O: Child’s Play

USA, Frankreich 2019

R: Lars Klevberg

D: Aubrey Plaza, Tim Matheson, Brian Tyree Henry, Gabriel Bateman, David Lewis, Beatrice Kitsos, Mark Hamill (Stimme von Chucky)

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 30.07.19

Fassungen: In der Schweiz (ab 16/14) im Kino gesehen – Uncut aber leider nur aus Deutsch (lief nicht im O-Ton). Die deutsche Sprachfassung ist sehr mässig und wertet den Film ab. Die US DVD/Blu-Ray soll im Herbst 2019 erscheinen.

Tammy & the Teenage T-Rex Review


Tammy & the Teenage T-Rex

Story:

Michael (Paul Walker) und Tammy (Denise Richards) sind ein Paar. Doch andere Schüler sehen in Tammy ihren Besitz und setzen Michael einem Löwen zum Frass vor. Die Folge: verletzt überlebt Michael den Angriff, doch liegt er nun im Koma. Das ruft Dr. Wachenstein (Terry Kiser) und seine Helga (Ellen Dubin) auf den Plan – sie entführen Michael aus dem Spital und pflanzen sein Gehirn in einen T-Rex – dieser erwacht, richtet ein Blutbad an und hat nur eins im Sinn: Rache nehmen und Tammy finden…

Meine Meinung:

Tammy & the Teenage T-Rex muss man gesehen habe, um es zu glauben! Nach dem Erfolg von Jurassic Park versuchten viele Filmemacher, auf der Welle mit zuschwimmen (Carnosaur 1, Carnosaur 2, Die Insel der Riesen-Dinosaurier etc.). Das sorgte dafür, dass 1993 auf RTL ein Dinomania Spezial («am Montag ist Dinotag») folgte und den ganzen Tag Filme mit Dinos liefen, u.a. besagter Die Insel der Riesen-Dinosaurier, Caprona 1 / 2 und auch Tammy & the Teenage T-Rex.

Von letzterem hörte ich letztes Jahr zum ersten Mal, als ich sah, dass es den Film in Hong Kong auf VCD, VHS und LD gäbe – mein Interesse, auch als Kaiju-Fan, war gefestigt. Der Film ist relativ unbekannt, was sich bald ändern dürfte (mehr Infos unter Fassungen). Tammy & the Teenage T-Rex ist ein Mix aus Dinofilm, Trash in der Tradition von Troma und schwarzem Humor und Gore in der Tradition von Herschell Gordon Lewis inklusive einigen herrlichen makabren Szenen und Mad Sientist-Elementen.

Man darf den Film, z.T. auch fürchterliche 90er Jahre Teen-Komödie, absolut nicht nehmen, nicht hinterfragen, nicht nach Logik suchen. Es hat paar echt komische Szenen in dem Film, die mich zum Schmunzeln anregten (als dem T-Rex die Leichen präsentiert werden, T-Rex mit Telefon, die Gehirn-Operation, Richards legt vor dem Gehirn einen Striptease hin). Mitten drin auch zwei spätere Hollywood-Stars, die sich heute für ihre Beteiligung sicher schämen: Paul Walker (inzwischen auch schon verstorben) und Starship Troopers Tussi Denise Richards. Alle Figuren sind typisch 90er Jahre Klamotten und total überzeichnet (inklusive Quotenneger).

Für die Effekte war John Carl Buechler verantwortlich, der schon für die Dinos und den Gore in den Carnosaur Filmen sorgte. In Tammy & the Teenage T-Rex gibt es auch eine gewisse Anzahl von saftigen, blutigen Gore-Szenen zu sehen. Für meinen Geschmack hätten es ruhig mehr sein dürfen, vor allem in der 2. Filmhälfte (weil da gibt es, bis auf die verwesende Leiche im Grab und im Finale in einer Szene keinen Gore mehr zu sehen). Alle Szenen mit dem Dino hatten Charme und waren für mich nebst dem comicartig übertriebenen Humor und Gore die Highlights des skurrilen Filmes.

Fazit: Für Dino- und Trash-Fans absolut zu empfehlen! Nochmal: muss man gesehen haben, um es zu glauben!

Infos:

O: Tammy and the T-Rex

USA 1994

R: Stewart Raffill

D: Paul Walker, Denise Richards, Terry Kiser, Ellen Dubin

Laufzeit der US-Blu: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 10.06.19

Fassungen: Der Film wurde in den USA für eine R-Rated Freigabe zensiert bzw. auf eine PG-13 Freigabe runtergeschnitten. Die deutsche 18er VHS soll länger aber nicht komplett sein. Uncut sind Fassungen aus Italien und HK (z.B. die LD – VHS und VCD gäbe es auch). Mir selbst lag das VHS aus China vor, ein Bootleg und eine Kopie der HK LD. On Screen Titel ist Tanny & the Teenage T-Rex, die Bildqualität ist gut, Englischer O-Ton, feste chinesische Subs, Uncut (R-Rated Fassung). Die Uncut Fassung wird Mitte Juni in Chicago am Cinepocalypse Festival aufgeführt (35mm) – eine US-Premiere. Es ist daher anzunehmen, dass früher oder später eine Blu-Ray zu dem Titel erscheinen wird. Nachtrag 08.08.19: Wird am Black Friday Uncut auf Blu-Ray erscheinen von Vinegar Syndrome (Weltpremiere). Nachtrag 25.12.19: Für eine 2. Sichtung lag mir nun die neue US-Blu Ray (Code Free und mit DVD, Schuber und Wendecover) von Vinegar Syndrome vor = Uncut, hervorragende Bild- und Tonqualität (Film macht in besserer Qualität noch mehr Spass!), englische Subs und viele exkusive Extras (u.a. sogar ein Interview mit Denise Richards)! Eine bessere Fassung zum Film wird es nie geben!

A Man to Respect Review

A Man to Respect

Story:

Steve Wallace (Kirk Douglas) sass drei Jahre im Knast und kommt Frei. Es dauert nicht lange, bis seine ehemaligen Arbeitgeber ihm zu verstehen geben, dass sie wieder gerne mit ihn zusammenarbeiten würden (Steve ist ein Profi im Einbrechen und Stehlen). Steve lehnt ab. Steve lernt später durch Zufall Marco (Giuliano Gemma) kennen. Da ihm seine ehemaligen Arbeitgeber im Nacken sitzen plant Steve den letzten Coup – zusammen mit seinem Schützling Marco, welchen er für den finalen Raub ausbildet. Steves Freundin (Florinda Bolkan) ist davon wenig begeistert und am Ende läuft nichts wie geplant…

Meine Meinung:

Als ich vor dem Schauen die Inhaltsangabe studierte, dachte ich nicht, dass der Film sonderlich spannend und/oder ein potenzieller Kracher sein könnte. Ich war, das gebe ich zu, skeptisch. Vor allem aufgrund der Thematik mit dem Einbrechen und wegen Kirk Douglas. Die Deutsch-Ital. Co-Produktion, in Deutschland gedreht, war jedoch viel besser als befürchtet und, und das ist das schöne, ein echter Kracher! Eine solche Spannung habe ich in diesem Genre schon lange nicht mehr erlebt. Das VHS aus Japan ist Uncut und andere Fassungen (US-DVD, deutsche DVD) sind zensiert – ich kann mir auch vorstellen, dass Handlung und/oder Szenen, welche die Figuren mehr beleuchten, fehlen. Und das ist ein Jammer, denn der Film funktioniert als Ganzes sehr gut. Jede Szene, die entfallen würde, wäre eine zu viel.

Der Film überzeugt durch seine interessante, sich langsam aufbauende und vor allem extrem spannende Story. Das Ende gefiel mir auch (erinnerte leicht an Hitch-Hike). Zu Gute kommt dem Film, dass die Figuren, allen voran das Trio Kirk Douglas (macht auch in den Action-Szenen eine gute Figur), Ital. Western Held Giuliano Gemma (Blutiges Blei) und Florinda Bolkan (welche in Don’t Torture a Duckling die Ketten zu spüren bekommt) genug Tiefe bekommen, dami ihre Schicksale dem Zuschauer nicht egal sind.

Die Musik steuerte Ennio Morricone (u.a. verantwortlich für Soundtrack in Die Rache bin ich) bei und auf sporadische Action-Szenen wird, trotz des Einbrecher-Settings, nicht verzichtet. Das Highlight dürfte vor allem die lange Auto-Verfolgungsjagd sein, die sehenswert in Szene gesetzt wurde.

Fazit: Wer das Ital. Polizei- und Gangster-Setting mag, sollte sich diesen Kracher und Geheimtipp vom Der Mann aus Virginia Regisseur Michele Lupo, auch wenn mehr Wert auf Figuren und Story legend als andere Vertreter seiner Art, nicht entgehen lassen!

Infos:

O: Un Uomo da rispettare

Deutschland / Italien 1972

R: Michele Lupo

D: Kirk Douglas, Giuliano Gemma, Florinda Bolkan, Wolfgang Preiss, Reinhard Kolldehoff, Romano Puppo, Bruno Corazzari

Laufzeit des jap. VHS: Ca. 111 Min.

Gesehen am: 22.05.19

Fassungen: Mir lag das VHS aus Japan von Visual Book vor = Uncut, Englischer Ton, japanische Subs, gute Bildqualität. In Deutschland zumindest auf DVD erhältlich, jedoch stark zensiert (96 statt 111 Minuten). Zudem soll die DVD technisch schlecht sein («schlechte Bildqualität», «Ton ist auch sehr schlecht»). Eine deutsche Uncut Fassung auf DVD / Blu Ray gibt es nicht (Stand: Mai 2019).