Heaven and Hell
Story:
Sechs unschuldige Seelen (Lin Chen-Chi, Sun Chien, Phillip Kwok Chun-Fung, Bruce Tong Yim-Chaan, Lo Meng, Lee I Min) bekommen die Chance, aus der Hölle zu flüchten und wiedergeboren zu werden. Der Weg aus den diversen Höllen ist jedoch schwierig und gefährlich…
Meine Meinung:
Nach Jigoku (1960) bzw. dessen 1979er Remake (The Inferno) folgte Chang Cheh dem Ruf des «Höllen-Erfolges» und packte die Hölle als Setting in seinen fantasievollen, neusten Venom-Film: Heaven and Hell war geboren!
Der zunächst sehr episodenhaft wirkende Film erzählt eine leicht wirre Story, die zunächst im Himmel beginnt (und nur in diesen wenigen Szenen kommt David Chiang vor). Er flieht aus dem Himmel mit seiner Geliebten. Auf der Erde werden sie dann wiedergeboren – als Alexander Fu Sheng, der zusammen mit seiner Real-Life Frau Jenny Tseng, eine in Asien sehr bekannten Sängerin, aufwartet.
Auch Alexander Fu Sheng (Friends) und seine Jenny bekommen nur wenige Szenen spendiert – immerhin mehr als Davie Chiang (Die Todeskralle des roten Phoenix) aber noch immer: sie spielen nur kurze Nebenrollen und haben mit dem Hauptplot nichts zu tun. Dasselbe gilt für Stars wie: Dick Wei (The Owl vs Bombo), Robert Tai (Ninja – The Final Duel), Johnny Wang Lung-Wei (The New Legend of Shaolin), Lau Kar-Wing (The Odd Couple) und Kara Hui (The Vengeance of Six Dragon).
Dem sollte man sich bewusst sein. Ich habe Heaven and Hell bereits früher 1x gesehen – die Sichtung ist aber so lange her, dass mir dieser Umstand nicht mehr bewusst war, zumal Alexander Fu Sheng und seine Jenny auch etliche Cover-Artworks zieren, als ob sie die Hauptrollen innehätten. Ich sage dies nur, um falsche Erwartungen vorzubeugen – denn nach meiner aktuellen Sichtung war ich, zumindest in der Hinsicht, leicht enttäuscht. Dafür ist das Liebespaar mehrfach am Singen – was zu den kitschigen Sets passt (ich meine das sogar positiv).
Vielmehr ist Heaven and Hell ein Venom-Film im Höllen-Setting. Dies macht Heaven and Hell aus. Der Film punktet dann auch durch die Höllenszenen und die Darstellung verschiedenster Höllen. Im Gegensatz zu anderen Filmen dieser Art und Weise (The Secret Mirror from the Hell und Co.) geht es im Film von Chang Cheh (The Nine Demons) harmloser und teilweise auch lustiger zu. Der Film ist unterhaltsam und jedem Venom-Fan zu empfehlen.
Allerdings sind auch die Action-Szenen nüchtern betrachtet, trotz Choreographie von Robert Tai und Venom Lu Feng, nicht wirklich spektakulär. Da sind andere Venom-Filme um Welten spektakulärer, was deren Actionszenen angehen (z.B. Crippled Avengers, The Rebel Intruders…). Man kann Heaven and Hell gut weckgucken, aber in Sachen Action gibt es hier nichts Neues zu sehen und man darf sogar leicht enttäuscht sein. Von den Venoms darf man mehr erwarten…
Der Film lohnt sich natürlich trotzdem, denn schlecht ist Heaven and Hell nicht. Durch den wechselhaften Beginn abwechslungsreich, die Höhepunkte in den Höllenszenen widerspiegelnd (Settings, Effekte, Kostüme) macht Heaven and Hell eins: Spass und bietet eine gute, solide Unterhaltung! PS: Lin Chen-Chi, sie spielt «Red Dress», fand ich relativ sexy und es ist ungewohnt, in einem Chang Cheh Film eine Frau in einer der Hauptrollen zu sehen! Sie hat ihren Job gut gemacht – schade, dass sie nicht in mehr Filmen mitwirkte. Eine ihrer besten Rollen hatte sie in Tsui Harks Dangerous Encounter - 1st Kind. Ansonsten spielte sie davor vor allem in Shaw Brothers Filmen mit…
Infos:
O: Di San Lei Da Dou
HK 1980
R: Chang Cheh
D: Lin Chen-Chi, Sun Chien, Phillip Kwok Chun-Fung, Bruce Tong Yim-Chaan, Lo Meng, Lee I Min, Dick Wei, Robert Tai, Lu Feng, Alexander Fu Sheng, Jenny Tseng, Johnny Wang Lung-Wei, Lau Kar-Wing, Kara Hui, David Chiang, Yang Chi-Ching, Jenny Tseng
Laufzeit der US-DVD: Ca. 92 Min.
Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 24.04.20
Fassungen: Mir lag die US-DVD von Image Entertainment vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: April 2020).