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Samstag, 13. Juli 2019

Update

Neuer NIFFF Bericht und neue Reviews

 

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- Romulus & Remus: The First King (NIFFF 2019 Spezial)

- Bacurau (NIFFF 2019 Spezial)

- The Lodge (NIFFF 2019 Spezial)

- Bliss (NIFFF 2019 Spezial) 





 

Bliss Review

NIFFF 2019 Spezial
Bliss

Story:

Malerin Dezzy (Dora Madison) hat eine künstlerische Blockade und versucht gleichzeitig, ihr Meisterwerk zu vollenden. Geldsorgen von allen Seiten üben Stress auf sie aus. Im Ausgang nimmt sie harte Drogen zu sich. Sie hat einen guten Trip, Halluzinationen und will immer mehr. Doch die Halluzinationen werden immer schrecklicher – auch vor Mord schreckt Dezzy nicht zurück. Halluzinationen oder Realität?

Meine Meinung:

Bliss hat uns, wir waren eine 4er Gruppe, gar nicht gefallen. Am Ende sass ich noch alleine im Kino, da die anderen nach ca. der Hälfte raus sind, was ich sogar nachvollziehen kann. Bliss kann leider wirklich nicht viel. Der Film, der am Beginn eine Epilepsie-Warnung ausspricht, hat in vielerlei Hinsicht genervt und war vor allem eins: ohne echten Plot, pseudokünstlerisch, nervend und stinklangweilig.

Optisch war der Film ganz okay, aber nichts Besonderes. Da gibt es andere Filme die optisch viel intensiver sind und denen eine Epilepsie-Warnung mehr stehen würde (Intro von Enter the Void). Die Hauptdarstellerin hat, wie alle Figuren im Film, höllisch genervt und war total unsympathisch. Die grandiose Künstlerin nimmt man ihr zudem zu keiner Sekunde ab.

Längen: in der ersten Hälfte des Filmes passiert so gut wie gar nichts. ¼ vom Film verbringt die Hauptperson am rumfahren, am telefonieren oder am hysterisch sein / rumschreien. Eine echte Story gibt es kaum. Dünner als dünn. Unter dämonischen Einflüssen ein Gemälde zeichnen ist zudem auch nicht neu, siehe Filme wie Body Parts oder den auch am NIFFF gezeigten The Devil's Candy.

Der ganze Mix aus Arthouse, Halluzinationen, schrägen Kamerafahrten, Musik, Sex, Lesben und Vampiranleihen mag nicht recht stimulieren, fesseln, unterhalten – da bin ich mit Filmen von Jean Rollin oder Jess Franco definitiv besser bedient. Zudem ist das ganze Setting, die Szene, in der die Story spielt, nicht mein Fall, mir nicht sympathisch.

Ich blieb allerdings sitzen und wurde immerhin in der zweiten Filmhälfte leicht entschädigt: ab diesem Zeitpunkt folgen bis zum Ende 3-5 ziemlich coole Gore- und Schmelzszenen, welche alles handgemachte Effekte darstellen. Manchmal wünschte man sich, die Kamera wäre ruhiger, die Bildqualität heller, die Szene expliziter – aber man muss, schon mit dem was der Film an positivem bietet, zufrieden sein.

PS: Mit Jeremy Gardner (Something Else). Leider macht das den Film auch nicht besser…

Fazit: Langweilig, nervend und pseudokünstlerischer Independent Film…

Infos:

O: Bliss

USA 2019

R: Joe Begos

D: Dora Madison, Tru Collins, Rhys Wakefield

Laufzeit der Originalversion: Ca. 80 Min.

Gesehen am: NIFFF 2019

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2019 im O-Ton mit franz. Subs. Es gibt noch keine DVD/Blu-Ray und/oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2019).

The Lodge Review

NIFFF 2019 Spezial
The Lodge

Story:

Eltern in Scheidung: Richard (Richard Armitage) und Laura (Alicia Silverstone) wohnen nicht mehr zusammen und sind dran, sich zu scheiden. Als Laura erfährt, dass Richard seine neue Freundin Grace (Riley Keough) heiraten will, tötet sie sich. Die Kinder, Mia (Lia McHugh) und Aidan (Jaeden Martell), sind somit gezwungen, beim Vater und dessen neuer Freundin zu leben, was diese nicht akzeptieren können/wollen. Als die Familie über Weihnachten aufs Land fährt endet der Ferientrip anders als erhofft…

Meine Meinung:

The Lodge ist alles andere als ein schlechter Film. Ich hatte jedoch, nachdem ich Vergleiche mit Hereditary hörte, zu hohe Erwartungen an den von den Hammer Studios produzierten Film. Zum Teil hat sich das The Lodge auch selbst zuzuschreiben, da einige Merkmale des Filmes, das sage ich ganz offen, dreist aus Hereditary geklaut sind. Nur schon im Intro (Haus-Modelle, Titeleinblendung, Familiendrama etc.) musste ich unweigerlich an Hereditary denken.

The Lodge ist ein ruhiger Film. Ein slow-burner. Einzelnen Szenen überraschen in ihrer Direktheit und stehen im krassen Kontrast zur Ruhe, die der Film sonst ausstrahlt. Jedoch ist der Film, gerade im Vergleich zu Hereditary, nicht spannend im Sinne von angsteinflössend und schreckhaft. Stimmungsvoll ja, spannend im Sinne wie entwickelt sich die Story ja, aber nicht schreckhaft. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht die Spannung mehr und mehr flöten und der weitere Verlauf wirkt zu konstruiert.

Das Ende ist hatte daher auch kaum die Durchschlagskraft wie andere Filme, die mir bösen Enden den Zuschauer sprachlos zurücklassen. Die Wirkung war zu wenig intensiv. Zudem hätte ich gerne gewusst, wie es dann ausgegangen wäre (ist ein offenes Ende). Einige Story-Elemente fand ich auch zu unglaubwürdig (kann nicht Details nennen, da sonst Story-Spoiler). Dies tönt alles mehr schlecht als recht, aber damit werde ich dem Film auch nicht gerecht.

Es ist keine 08/15 Story. Ruhiger, stimmungsvoller Aufbau. Kammerspielartig. Spannende Story. Tolle Schauspielleistungen. Wer im Horrorfilm ungeübt ist, der wird The Lodge ganz anders wahrnehmen als ich, der einfach zu viel erwartet hat. Von daher kann ich den Film trotzdem nur empfehlen – ob er dann für die mehrfache Sichtung taugt und/oder in die private Film-Sammlung (denke Filmsammler werden in Zukunft so oder so, auch was die neuen Medien angeht, aussterben) aufgenommen wird, ist eine persönliche Frage des eigenen Geschmacks. Bei mir ist dies im Moment nicht der Fall…

Infos:

O: The Lodge

Großbritannien, USA 2019

R: Severin Fiala, Veronika Franz

D: Riley Keough, Richard Armitage, Alicia Silverstone, Jaeden Lieberher, Lia McHugh

Laufzeit der Originalversion: Ca. 100 Min.

Gesehen am: NIFFF 2019

Fassungen: Gesehen am NIFFF im O-Ton, Uncut und mit franz. Subs. Es gibt noch keine DVD/Blu-Ray in D (Stand: Juli 2019).

Bacurau Review

NIFFF 2019 Spezial
Bacurau

Story:

Bacurau ist eine kleine Ortschaft im Nirgendwo in der brasilianischen Einöde. Das Leben dort ist einfach. Die Ortschaft kämpft jedoch um Trinkwasser. Dies bedingt durch die Bürgermeisterwahlen und der Tatsache, dass die Bewohner von Bacurau dieser feindselig begegnen. Dazu kommt, dass sich in der Gegend Verbrecher Lunga (Silvero Pereira) verstecken soll, auf dessen Kopf ein hohes Kopfgeld gezahlt würde. Als Bacurau von der Karte (Online Karten) verschwindet, Telefone kein Signal mehr haben, die ersten toten Bewohner gefunden werden und der Strom ausfällt, wissen die Bewohner von Bacurau, dass von extern her ein Angriff bevorsteht (unter der Leitung von Udo Kier). Doch die Bewohner wissen sich zu wehren…

Meine Meinung:

Am 2. letzten NIFFF Tag stand der japanische Film The Fable auf dem Programm. Nachdem dieser von meinem Kollegen gesehen wurde (mit einigen kritischen Rückmeldungen) und ich gleichzeitig Interessantes zu Bacurau las, war die Entscheidung getroffen: The Fable liess ich aus, neu ging ich Bacurau schauen, an dem angeblich über zehn Jahre gedreht wurde (Cast & Crew waren anwesend und sagten dies vor dem Film).

Mit dabei: Der Deutsche Udo Kier. Der restliche Cast ist unbekannt. Die Darsteller einer armen, aber einfachen Gesellschaft Brasiliens wird authentisch dargestellt. Das macht den Reiz aus. Es wirkt exotisch. Irgendwie auch schön, wie einfach aber doch glücklich die Menschen dort leben.

Der Film hat Phasen, die fast schon fieberhaft und traumhaft wirken – dank der Musik (nur in einer Szene an John Carpenter erinnernd), Ritualen, Tanz, Gesang, Dorfgemeinschaft (z.B. Abdankung bei Beerdigung) oder im Drogenrausch. Das macht Bacurau interessant. Es gibt auch schwarzen Humor und sozialkritische Dinge werden angesprochen.

Der Zuschauer weiss zunächst nicht, was das Motiv der externen Gruppe ist, welche gegen Bacurau und die Einwwohner vorgehen. Dies bringt eine gewisse Spannung. Highlight ist, als das Dorf am Ende gestürmt wird und wie die Bewohner darauf reagieren. Das war extrem spannend umgesetzt und wirkte phasenweise wie ein Italo Western. Leider nehmen diese Szenen nur wenig der Laufzeit ein, was ein wenig schade ist. Das hätte man noch etwas länger hinauszögern und/oder mit mehr Effekten versehen können (viele der Kills finden dann auch im off screen statt, wobei es schon auch 2-3 wirklich tolle und matschige Splattereffekte, handgemacht, gibt).

Bacurau wird kein Film für die Sammlung werden, aber am 2. letzten NIFFF Tag stellte das Werk den besten, interessantesten und fesselndsten Film dar!

Infos:

O: Bacurau

Brasilien, Frankreich 2019

R: Juliano Dornelles, Kleber Mendonça Filho

D: Udo Kier, Sônia Braga, Alli Willow, Silvero Pereira

Laufzeit der Originalversion: Ca. 131 Min.

Gesehen am: NIFFF 2019

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2019 im O-Ton mit u.a. englischen Subs. Es gibt weder DVD/Blu-Ray noch eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2019).

Romulus & Remus: The First King Review

NIFFF 2019 Spezial
Romulus & Remus: The First King

Story:

Eine Flutwelle zerstört Hab und Gut der Gebrüder Romulus (Alessio Lapice) und Remus (Alessandro Borghi). Wie durch ein Wunder überleben sie die Flut, kommen aber in Sklavengefangenschaft. Aus dieser können sie sich befreien. Zusammen mit weiteren Ex-Sklaven ziehen sie durch die Wälder, bilden eine Einheit und kämpfen gegen andere Stämme und Aberglaube an – mit dem Ziel, dass einer der Brüder zum König und Gründer vom späteren Rom wird…

Meine Meinung:

Schlachtenfilme liefen immer wieder am NIFFF – egal ob Arthouse Varianten wie Walhalla Rising (der war damals am NIFFF schon sehr intensiv) oder aufwändige Filme aus England wie z.B. Ironclad. Nun ist die Vorgeschichte um die Gründung von Rom Inhalt des Schlachtenfilmes am NIFFF 2019 – und wer gerne solche Filme, Inhalte und Settings mag, wird mit Romulus & Remus: The First King nichts falsch machen.

Für das der Film leicht mehr als zwei Stunden Laufzeit bietet, gibt es kaum Längen und der Film war schnell um. Ein gutes Zeichen. Der Film ist auch aufwändig gemacht (z.B. zu Beginn mit der Flut) und auch in Sachen Requisiten, Settings und Effekten hält sich der Film nicht zurück. Praktisch alle Settings spielen aber in der Natur (See, Wasser, Felder, Wälder…). Das sollte eigentlich nicht viel gekostet haben und doch war die Herstellung des Filmes alles andere als billig.

Die mir unbekannten, vor allem Ital. Darsteller (ist ein Ital. Film mit Geld aus Belgien produziert), haben ihre Sache gut gemacht. Glaubhaft. Vor allem agierten sie auch in den Schlacht- und Kampfszenen ordentlich. Diese Szenen waren auch gut und übersichtlich gefilmt. Mit Blut und handgemachten Splattereffekten wird auch nicht gespart. Was Schlachten angehen, sollte man nur kleine Gruppierungen erwarten, keine Felder voller Statisten, die sich à la Braveheart niedermetzeln.

Fazit: Gut gemacht, fetziger und actionreicher Schlachtenfilm voller Schlamm, Regen und Blut!

Infos:

O: Il Primo re

Italien, Belgien 2019

R: Matteo Rovere

D: Alessandro Borghi, Alessio Lapice, Fabrizio Rongione, Massimiliano Rossi

Laufzeit der Originalversion: Ca. 123 Min.

Gesehen am: NIFFF 2019

Fassungen: Gesehen am NIFFF im O-Ton mit u.a. englischen Subs. Es gibt noch keine deutsche Fassung (Stand: Juli 2019).

2. letzter NIFFF Tag Bericht

Heute standen vier Filme auf dem Programm, von denen es leider keiner auf die Wunschliste schafft. Es gab noch eine Programmänderung (The Fable liess ich aus, stattdessen ging ich Bacurau schauen). Bacurau war dabei der beste Film. Das Wetter wurde am Nachmittag wieder sehr warm und die Kinos extrem heiss. Sehr unangenehm. Vor allem Bacurau (über zwei Stunden) und The Lodge waren im Kino kaum auszuhalten. Grenzt an Folter, dass das NIFFF die Klimaanlagen der Kinos nicht braucht, um angeblich Kosten zu sparen. Shadow liess ich aus, da vor kurzem bereits als HK Blu-Ray gesehen - wunderschöner Film. In dieser Zeit hatte ich eine lange Pause.

Bei Bacurau hatte ich auch mehrfach den Sitzplatz wechseln müssen (weil mühsame Leute hinter mir oft an Sessel geschlagen haben und/oder weil sehr grosse Personen vor mir sitzend). Ich war dann so weit vorne, dass es mühsam war zum Schauen. Alles andere als bequem. Heute war Gäste Tag – es hatte sowohl bei The Lodge, als auch bei Bliss wie auch bei Bacurau Gäste anwesend.

Was sonst?

Wir gingen zu viert dort Mittagessen, wo ich bereits am Sonntagabend war – ich ass das gleiche aber ein anderes Dessert. Danach waren noch Hot Dog und Burger angesagt und dort stiess ich später auf andere NIFFF Bekannte, welche man seit Jahren am NIFFF sieht. Zusammen sahen wir Bliss an, wobei nur ich den Film zu Ende schaute, die Kollegen verliessen das Kino. Mit dem Kumpel von Seuzach und Kollege stand nur ein gemeinsamer Film auf dem Programm. Wochenende = sehr viele Leute!