NIFFF 2019 Spezial
The Lodge
Story:
Eltern in Scheidung: Richard (Richard Armitage) und Laura (Alicia Silverstone) wohnen nicht mehr zusammen und sind dran, sich zu scheiden. Als Laura erfährt, dass Richard seine neue Freundin Grace (Riley Keough) heiraten will, tötet sie sich. Die Kinder, Mia (Lia McHugh) und Aidan (Jaeden Martell), sind somit gezwungen, beim Vater und dessen neuer Freundin zu leben, was diese nicht akzeptieren können/wollen. Als die Familie über Weihnachten aufs Land fährt endet der Ferientrip anders als erhofft…
Meine Meinung:
The Lodge ist alles andere als ein schlechter Film. Ich hatte jedoch, nachdem ich Vergleiche mit Hereditary hörte, zu hohe Erwartungen an den von den Hammer Studios produzierten Film. Zum Teil hat sich das The Lodge auch selbst zuzuschreiben, da einige Merkmale des Filmes, das sage ich ganz offen, dreist aus Hereditary geklaut sind. Nur schon im Intro (Haus-Modelle, Titeleinblendung, Familiendrama etc.) musste ich unweigerlich an Hereditary denken.
The Lodge ist ein ruhiger Film. Ein slow-burner. Einzelnen Szenen überraschen in ihrer Direktheit und stehen im krassen Kontrast zur Ruhe, die der Film sonst ausstrahlt. Jedoch ist der Film, gerade im Vergleich zu Hereditary, nicht spannend im Sinne von angsteinflössend und schreckhaft. Stimmungsvoll ja, spannend im Sinne wie entwickelt sich die Story ja, aber nicht schreckhaft. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht die Spannung mehr und mehr flöten und der weitere Verlauf wirkt zu konstruiert.
Das Ende ist hatte daher auch kaum die Durchschlagskraft wie andere Filme, die mir bösen Enden den Zuschauer sprachlos zurücklassen. Die Wirkung war zu wenig intensiv. Zudem hätte ich gerne gewusst, wie es dann ausgegangen wäre (ist ein offenes Ende). Einige Story-Elemente fand ich auch zu unglaubwürdig (kann nicht Details nennen, da sonst Story-Spoiler). Dies tönt alles mehr schlecht als recht, aber damit werde ich dem Film auch nicht gerecht.
Es ist keine 08/15 Story. Ruhiger, stimmungsvoller Aufbau. Kammerspielartig. Spannende Story. Tolle Schauspielleistungen. Wer im Horrorfilm ungeübt ist, der wird The Lodge ganz anders wahrnehmen als ich, der einfach zu viel erwartet hat. Von daher kann ich den Film trotzdem nur empfehlen – ob er dann für die mehrfache Sichtung taugt und/oder in die private Film-Sammlung (denke Filmsammler werden in Zukunft so oder so, auch was die neuen Medien angeht, aussterben) aufgenommen wird, ist eine persönliche Frage des eigenen Geschmacks. Bei mir ist dies im Moment nicht der Fall…
Infos:
O: The Lodge
Großbritannien, USA 2019
R: Severin Fiala, Veronika Franz
D: Riley Keough, Richard Armitage, Alicia Silverstone, Jaeden Lieberher, Lia McHugh
Laufzeit der Originalversion: Ca. 100 Min.
Gesehen am: NIFFF 2019
Fassungen: Gesehen am NIFFF im O-Ton, Uncut und mit franz. Subs. Es gibt noch keine DVD/Blu-Ray in D (Stand: Juli 2019).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen