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Freitag, 13. Juli 2018

Update

Neue Reviews und neuer NIFFF Bericht

 

 

  - Neuer NIFFF Bericht


- Operation Red Sea (NIFFF 2018 Spezial)

- Pig (NIFFF 2018 Spezial)

- Under the Silver Lake (NIFFF 2018 Spezial)

- One Cut of the Dead (NIFFF 2018 Spezial)

One Cut of the Dead Review

NIFFF 2018 Spezial
One Cut of the Dead

Story:

Ein Filmteam wird bei den Dreharbeiten zu einem Zombiefilm von echten Zombies heimgesucht…

Meine Meinung:

One Cut of the Dead, ein neuer Low-Budget Zombiefilm aus Japan, hat seine Stärken wie auch Schwächen. Eindrücklich sind die ersten ca. 37 Minuten: die sind nämlich mit nur einer Kamera und ohne einen einzigen Schnitt gefilmt! Beachtenswert!

Danach hat der Film eine schwache Phase, denn inhaltlich wechselt man in eine Zeitspanne vor dem Dreh, der durch Zombies gestört wurde! Diese Szenen waren zum Teil eher lahm, so dass ich wirklich nachdachte, die Vorstellung zu verlassen. Doch ich blieb, zum Glück, sitzen. Denn das letzte Viertel des Filmes ist dann wieder sehr spektakulär und einfach originell amüsant, unterhaltsam und witzig. Das NIFFF Publikum hatte an dem Film sichtlich Freude!

Allerdings will ich hier gar nichts verraten – denn ohne gross über die Inhalte und Twists bescheid zu wissen, funktioniert der Film sicherlich am besten! Es wäre schade, Überraschungen zu verderben!

Auf jeden Fall ist Regisseur Shin'ichirô Ueda mit diesem Low-Budget Zombiefilm (Komödie) ein innovativer Film gelungen, der nur schon wegen der "langen ohne Schnitt Phase" Aufmerksamkeit verdient hat. Es ist nämlich nicht leicht, dem ausgelutschten Zombiefilm neue Impulse zu verleihen – viele versuchen es, viele scheitern (z.B. The Dark).

Fazit: Zumindest als Fan von japanischen Low-Budget Horror/Zombiefilmen zu empfehlen! Kann man sich gut einmal ansehen! Seine Stärken hat der Film zu Beginn und am Ende.

Infos:

O: Kamera o tomeru na!

Japan 2017

R: Shin'ichirô Ueda

D: Yuzuki Akiyama, Takuya Fujimura, Ayana Gôda, Takayuki Hamatsu, Manabu Hosoi

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 96 Min.

Gesehen am: 12.07.18 am NIFFF

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2018 im O-Ton mit eng. Subs. Es gibt noch keine DVD / Blu Ray (Stand: Juli 2018). 01.06.19 Nachtrag: Inzwischen in D raus von Koch-Media auf DVD oder Blu-Ray.

Under the Silver Lake Review

NIFFF 2018 Spezial
Under the Silver Lake

Story:

Sam (Andrew Garfield) verbringt bei der schönen Nachbarin Sarah (Riley Keough), über die er eigentlich so gut wie nichts weiss, einen tollen Abend. Am nächsten Morgen ist die Wohnung leer, Sarah verschwunden. Sam versucht dem Rätsel auf die Spur zu kommen…

Meine Meinung:

Von Under the Silver Lake habe ich trotz David Robert Mitchell als Regisseur, dem Mann hinter dem tollen Horrorfilm It Follows, den ich damals auch an einem NIFFF sah, nicht viel erwartet. Einfach weil es kein Horrorfilm ist. Ich habe den Film zu Unrecht in die Mainstream Schublade gesteckt. Under the Silver Lake war überrascht gut – sehr gut sogar. Besser als erwartet, kommt definitiv auf meine Wunschliste da Under the Silver Lake ein Film ist, den man gut mehrfach ansehen kann, um neue Details zu entdecken.

Der Film, der sehr an David Lynch erinnern soll (z.B. Mulholland Drive) und eine Hommage ans Film noir Genre darstellt, war trotz langer Laufzeit zu keiner Sekunde langweilig. Trotz Bedenken (Andrew Garfield = Spiderman Darsteller, gibt auch eine Hommage in einer Szene) waren diese nicht begründet: der Film ist von allen Beteiligten genial gespielt und die mysteriöse Story fesselt schnell. Den Film einem Genre zuzuordnen ist schwer. Thriller? Krimi? Drama? Liebesgeschichte? Horror? Komödie? Erotik? Sozialkritik? Von allem bietet der Film etwas.

Die Geschichte ist nicht vorhersehbar und es gibt viele wirklich tolle, abgedrehte und fantasievolle Momente, hier und da viel zu lachen, viel Skurriles und Bizarres. Oft wirkt der Film wie ein Traum, eine Illusion, etwas Surrealistisches (passt auch zum versiften Auftreten von Andrew Garfield).

Fazit: Under the Silver Lake ist ein Film, in dem einfach alles passt: Story, Ideen, Drehbuch, Schauspieler, Optik, Soundtrack = uneingeschränkt zu empfehlen! Sollte man im Kino nicht verpassen und hier gilt die Devise: umso weniger dass man über den Film und die Story/Inhalte weiss, umso besser! 

Infos:

O: Under the Silver Lake

USA 2018

R: David Robert Mitchell

D: Andrew Garfield, Riley Keough, Topher Grace, Zosia Mamet

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 139 Min.

Gesehen am: 12.07.18 am NIFFF

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2018 im O-Ton mit franz. / deutschen Subs. Es gibt noch keine DVD / Blu Ray (Stand: Juli 2018). 01.06.19 Nachtrag: Inzwischen in D auf DVD oder Blu-Ray zu haben.

Pig Review

NIFFF 2018 Spezial
Pig

Story:

Iranische Regisseure werden von einem unbekannten getötet bis auf den auf der Verbotsliste stehenden Regisseur Hasan Kasmai (Hasan Majuni). Dies lenkt früher oder später den Verdacht auf ihn, das Volk rebelliert…

Meine Meinung:

Pig war meine erste iranische Film-Erfahrung und leider keine speziell gute. Der Film ist nicht wirklich ein Slasher, wie es im Programmheft am NIFFF hiess, sondern eine Komödie mit unterschwellig sozialkritischen Tönen am iranischen Regime.

Der Film lief nur ca. 90 Minuten aber das Schauen kam mir viel länger vor. Es gibt Längen, der Humor war nicht immer lustig und die Aussagen des Filmes kann man an einer Hand abzählen, sozialkritisch hin oder her. Technisch ist das ganze hingegen gut gemacht und zumindest ein-zwei Traumszenen (oder der Insektenwerbespot) waren optisch sehr originell und stimmungsvoll auf die Leinwand gebracht worden. Doch leider sind solche Highlights rar gesät, so dass Pig vor allem eines ist: langweilig.

Die Darsteller waren gut, aber zum Teil waren die Gespräche und Kommentare eher nervend, da oft wiederholend. Wiederholungen gab es im Film oft – auch was Settings, Szenen und Gesprächsinhalte angeht – und daher war es nervend. Inhaltlich ging es plötzlich mehr und mehr um Social Media, und wie dieses negativ aber auch positiv genutzt werden kann. Wer der Mörder ist, gerät plötzlich in den Hintergrund und wird dann am Ende nicht Mal aufgelöst.

Fazit: Eher schwach! Nicht wirklich zu empfehlen…

Infos:

O: Khook

Iran 2018

R: Mani Haghighi

D: Hassan Majooni, Leila Hatami, Leili Rashidi, Parinaz Izadyar, Siamak Ansari

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 12.07.18 am NIFFF

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2018 im O-Ton mit eng. / franz. /deutschen Subs. Es gibt noch keine DVD / Blu Ray (Stand: Juli 2018).

Operation Red Sea Review

NIFFF 2018 Spezial
Operation Red Sea

Story:

Jemen 2015:

Das chinesische Militär führt eine Aktion durch, um chinesische Bürger und Ausländer aus einem Bürgerkrieg zu evakuieren…

Meine Meinung:

Operation Red Sea hat mir recht gut gefallen, war besser als erwartet. Im Gegensatz zu Wolf Warrior 2, der in eine ähnliche Richtung geht, hat mir Operation Red Sea aber besser gefallen da weniger nervende (Neben)Figuren (das Kind war unerträglich).

Operation Red Sea soll auf einer wahren Geschichte beruhen. Ob das stimmt und alles so korrekt ist, wie es wiedergegeben wurde, weiss ich nicht. Der zum Teil patriotische Propaganda Film aus China war für mich vor allem eines und ich habe den Film auch aus diesem Blinkwinkel angesehen: ein spektakulärer, fetziger und aufwändiger Actionfilm und ich habe den Film als Actionfilm angesehen und darauf beruht die Bewertung.

Im Grossen und Ganzen waren die Actionszenen eine Wucht! Man sieht, dass die Chinesen (und vielleicht das Militär selbst) viel Geld in das Projekt gepumpt haben. Trotz der langen Laufzeit von über zwei Stunden wirkt der Film dank seinen vielen und abwechslungsreichen Actionszenen kurzweilig. Längen sind nicht auszumachen.

Die Darsteller, alles Festland-Chinesen und mir unbekannt (Kurzauftritt legt Simon Yam am Anfang des Filmes hin und Jackie Chan soll Cameo Auftritt haben = nicht gesehen), machen einen sehr soliden Job. Der Film von Dante Lam (That Demon Within, Beast Cops, Jiang Hu: The Triad Zone) wurde von der Kamera wunderschön eingefangen. Auch viel Zeitlupeneinsatz und diverse Kamerawinkel (zum Teil wie in einem Kriegsfilm, so dass man das Gefühl hat, mittendrin zu sein). Die Actionszenen sind zum Teil sehr derb in Szene gesetzt (war ich überrascht) wie auch sehr spannend (war ich ebenso überrascht). Gerade die Sniper-Duelle waren intensiv und haben sehr gut unterhalten.

Einziges Manko: nach der Szene, in der einem Soldat Blut aus eine Halswunde spritzt (die Soldaten sind in einem kleinen Haus gefangen umzingelt von Gegnern) kommt später der Szenenwechsel (zuerst noch die Panzerkämpfe) und die Soldaten sind alle befreit – wie sie sich aus dieser Lage befreit haben wurde nicht gezeigt, obwohl sehr spannende Szene. War komisch und schräg.

Was den Patriotismus angeht: hielt sich bis auf vereinzelte Szenen in Grenzen. Da ist jeder frühere US-Kriegsfilm deutlich schlimmer, von daher verstehe ich in diesem Punkt, der gerne als Kritikpunkt genannt wird, nicht bzw. für mich nicht nachvollziehbar.

Fazit: Besser als erwartet: actionreicher, aufwändiger und unterhaltsamer Actionfilm von Dante Lam! Kann ich jedem Actionfan nur empfehlen! Da werde ich vielleicht den Operation Mekong doch auf meine Wunschliste setzen – diesen hat Dante Lam vor Operation Red Sea in Szene gesetzt.

Infos:

O: Hong Hai Xing Dong

China 2017

R: Dante Lam

D: Zhang Yi, Hai Qing, Johnny Huang, Du Jiang

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 142 Min.

Gesehen am: 12.07.18 am NIFFF

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2018 im O-Ton mit eng. / franz. Subs. Es gibt noch keine DVD / Blu Ray (Stand: Juli 2018). 01.06.19 Nachtrag: gibt es inzwischen als HK DVD oder Blu-Ray mit englischen Subs.

NIFFF Bericht Tag 7

Heute besuchte mich mein Kumpel aus Zürich – gemeinsam guckten wir zwei Filme – Operation Red Sea und Under the Silver Lake – beide viel besser als erwartet und auf der Wunschliste landend! Pig war durchschnittlich, One Cut of the Dead besser als erwartet und Terrified habe ich leider verpasst – nach 30 Minuten im Kino warten, ohne dass der Film startet und ohne (englischsprachige) Info, warum und wie lange sich der Film weiterhin verzögern wird, habe ich das Kino verlassen. Hatte ich keine Geduld mehr. Schade, denn der Film hätte mich noch interessiert. Allgemein hatte ich zwischen den Filmen nahezu keine Pausen, da viele Verspätungen…

David Cronenberg hatte Konferenz (nur deshalb waren so wenig Leute in Operation Red Sea), dort bildeten sich Schlangen und jeder Fan erhielt ein Autogramm. Sympathisch, als wir Cronenberg auch im Kino in der Under the Silver Lake Vorstellung gesehen haben. Was ich hörte, guckte er sich danach auch noch Mandy an.

Die Kinos waren zum Teil sehr heiss. Am Freitag soll es noch wärmer werden!

Sonst:

Das erste Mal seit sechs Tagen was Richtiges gegessen im Restaurant (Pferd auf heissem Stein), vom Kollegen in Zürich paar Filme bekommen und weitere Einkäufe im Internet getätigt. Sparmonat Juli war nichts…