Japanuary 2020
Nuns That Bite
Story:
Omino flüchtet nach einer Vergewaltigung von ihren Peinigern. Doch diese machen sich auf die Suche nach Omino, welche sich in ein kleines Frauenkloster flüchtet. Dieses versteckt ein schreckliches Geheimnis: nebst sexuellen Riten und Drogen-Räuschen lassen die Nonnen ihren kannibalistischen Trieben freien Lauf, welcher gegen das männliche Geschlecht gerichtet sind…
Meine Meinung:
Film von Yûji Makiguchi, dem Regisseur von Oxen Split Torturing und schräger Mix aus Nunsploitation und kannibalistischem Backwood-Genre. Dazu: klassisches Setting, Männer, die praktisch alle als Vergewaltiger, Opfer oder männliche Geishas dargestellt werden und eine Kannibalen-Sippe von Frauen im Kloster, die Männer hassen. Zeitvertrieb: Männer essen, die zuvor getötet und von der männlichen Geisha zerteilt wurden, seltsames Abhalten von Riten, sexuelle Ausschweifungen, Drogenkonsum, das Spielen mit Tieren (möglicherweise starben eine echte Katze und danach Schlangen für den Film) und, und, und.
Das ganze ist, für die damalige Zeit, schön gefilmt (Toei-Produktion halt) und Yûji Makiguchi ist im Filmgeschäft im sonderbaren Film auch kein Unbekannter. So gehen Filme wie Oxen Split Torturing, Virgin Breaker Yuki II: Western Licensed District, Decapitation of an Evil Woman (landet auf Wunschliste – jap. DVD hat ein wunderschönes Cover) oder Bizarre Crimes of Post-War Japan auf dessen Konto.
Der Mix aus Erotik, Sex, Ausschweifungen und Horror (am Ende gibs fast eine typische «Schock-Szene» à la Jason der aus dem See springt und den Lead aus dem Boot ins Verderben zieht) funktioniert, trotz sonderbaren Szenen, sehr gut. Man fühlt sich teilweise sehr ans US-Backwood-Horror-Genre erinnert, auch wenn der Film gegen Ende einige sehr phantastische und abgefahrene Szenen bietet (Rituale, Höllen-Traum/Vision-Szene etc.) und im ersten Viertel fühlte ich mich gar an De Sade erinnert (Justine oder vom Missgeschick der Tugend), da Omino, wie Justine in De Sades Geschichte, einfach nur Pech hat. Wieder und immer wieder.
Fehlende englische Subs waren wenig schlimm. Der Story kann man durch Folgen der Bilder gut folgen. Das Ende gibt sogar Hintergründe und Motive wieder, warum die Frauen Männer hassen. Gut erklärt. Nuns That Bite ist zwar per se kein Splatter-Film, aber es gibt doch 2-3 Szenen, die man durchaus als Splattereffekte bezeichnen kann. Unblutig ist der Film auf jeden Fall nicht. Bisschen nackte Haut, Sex, Skurriles (Muttermilch) und Erotik (Lesben) sind auch zu sehen, so dass der Film der perfekte (S)Exploitation Streifen ist!
Nicht so derb wie Oxen Split Torturing, aber eine kleine, unbekannte Perle aus Japan, die lange Zeit unentdeckt war (nach Kinoauswertung soll Film weder auf VHS, Beta noch LD erschienen sein - erst das DVD-Zeitalter liess den Film wieder auferstehen!).
Fazit: Für Fans von jap. (S)Exploitation-Filmen zu empfehlen!
Infos:
O: Onna gokumon-chô: Hikisakareta nisô
Japan 1977
R: Yûji Makiguchi
D: Haruka Tajima, Hiromi Maya, Kaori Serita, Hiroko Fuji
Laufzeit der jap. DVD: 68:56 Min.
Gesehen am: Jan. 2020
Fassungen: Mir lag die DVD aus Japan von Toei vor = Uncut, erstklassige Bild- und Tonqualität, O-Ton, keine Subs. Es gibt keine O-Ton Fassung mit englischen oder deutschen Subs. Ausserhalb Japans scheint der Film nie veröffentlicht worden zu sein (Stand: Jan. 2020).