A Taxi Driver
Story:
Südkorea 1980: der deutsche Reporter Jürgen Hinzpeter (Thomas Kretschmann) wittert ein Ereignis: mit Hilfe eines Taxifahrers (Song Kang-ho) reist er ins abgeschottete Gwangju, wo das Militär Studentenbewegungen blutig niederschlägt. Hinzpeter filmt das Massaker und begibt sich selbst in Lebensgefahr. Sein Ziel: die Aufnahmen ausser Landes schaffen und der Welt die Augen öffnen…
Meine Meinung:
Der Film beruht auf geschichtlichen Ereignissen, welche sich wirklich zugetragen haben. 1980 wurde in der südkoreanischen Stadt Gwangju ein Massaker an Zivilisten (Studenten, Demonstranten) verübt. Die Welt erfuhr nur durch den deutsche Reporter Jürgen Hinzpeter davon, welchem es als einziger Reporter gelang, illegal nach Gwangju zu reisen und die Szenen zu filmen und dokumentieren.
2017 wurde diese Geschichte nun verfilmt. Ob alles 100% der Wahrheit entsprach, kann ich nicht sagen. Den Film kann man gut einmal gucken, aber 100% überzeugt oder gefesselt hat mich das Gezeigte trotzdem nicht. Dafür wurde ich mit den Figuren nicht warm. Diese wurden zu wenig oder zu klischeehaft gezeichnet (der Taxifahrer) während der deutsche Reporter sehr blass und unsympathisch gezeichnet war. Auch spielte Thomas Kretschmann sehr lustlos und gelangweilt.
Die Überdramatik und Überlänge der Laufzeit taten ihr übrigens dazu – zwei Merkmale, welche ich im südkoreanischen Kino der Neuzeit oft als negativ ansehe. Technisch ist der Film gut gemacht und obwohl der Film 1980 spielt, wirkte das Gezeigte irgendwie zu modern und sauber. Das Zeit-Setting nahm man dem Film nicht immer ab. Auch würde es mich interessieren, ob Jürgen Hinzpeter tatsächlich so wie im Film gezeigt, nach Gwangju gelang und danach wieder nach Seoul. Der Mix aus Zeitgeschichte, Action, Humor und Drama mag nicht recht harmonieren.
Fazit: Vor allem als Fan des südkoreanischen Kinos sollte man den Film, der ein wichtiges zeitliches Ereignis mitteilt und verfilmt (damit es nicht in Vergessenheit gerät) hat, ansehen. Alle andere dürften mit A Taxi Driver nur wenig anfangen können. Der übliche asiatische Genre-Mix (Biographie, Zeitdokument, Action, Komödie, Drama…) und das entsprechende Overacting tun ihr übrigens dazu.
Infos:
O: Taeksi Woonjunsa
Südkorea 2017
R: Jang Hun
D: Song Kang-ho, Thomas Kretschmann, Yoo Hae-jin, Ryu Jun-yeol
Laufzeit der HK DVD: Ca. 138 Min.
Gesehen am: 22.02.19
Fassungen: Mir lag die HK DVD von Panorama vor = Schuber, Uncut, O-Ton, englische Subs, u.a. DTS Sound. Bild- und Tonqualität sind hervorragend. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Feb. 2019).