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Mittwoch, 6. Juli 2022

Update

 

- Family Dinner (NIFFF 2022 Spezial)

- Incantation (NIFFF 2022 Spezial)

- NIFFF Spezial 2. Tag

NIFFF 2022 2. Tag

Der 2. NIFFF Tag, ursprünglich für am Sonntag geplant, konnte ich locker angehen und wurde ausgelassen. Grund war, dass ich bereits am Samstag Regisseur Harry Kümel traf und mir Fotos und Autogramme holte. Dies wäre ursprünglich für Sonntagabend angedacht gewesen. So ging es am Sonntagmorgen nach Zürich. Dort traf ich meine zwei Film-Kollegen aus Zürich und Seuzach und zu dritt gingen wir an die Filmbörse. Diese nimmt qualitativ wirklich mehr und mehr ab, was die Auswahl angeht. Ich kaufte mir immerhin Der New York Ripper. Den sah ich 2002 als Schweizer VHS von Atlantis in Deutsch und seither nur noch Dubbed. Einmal beim "Moviehouse" bestellt, wurde die deutschsprachige Disc von seitens des Shops storniert und seither dachte ich nicht mehr daran, neu zu bestellen. So freue ich mich, den Lucio Fulci Film demnächst und nach so langer Zeit wieder in Deutsch schauen zu können. 

 







Danach gingen wir noch essen. Zumindest mein Essen war gut, wenn auch teuer (Rindsentrecôte, Steinpilz-Rahmsauce, Teigwaren, Panna cotta). Danach gingen wir zu zweit (Kumpel aus Zürich hatte noch abgemacht) weiter und gingen noch an den See. Es war Sonntag, über 30 Grad, unendlich viele Menschen. Beim Rückweg nach Bern schlief ich im Zug fast ein. War eine müde Rückreise. Auf der Rückseite erfuhr ich, dass zwei weitere HK-Filmemacher gestorben waren: Regisseur Alex Law (Painted Faces) und Shaw Brothers Writer Ni Kuang. Abends, wieder zu Hause, lauschte ich (und auch die Katzen) den Gewitter. 

 






 

Nach ca. fünf Stunden Schlaf stand am Montag der 2. NIFFF Tag an. Aber am Vormittag hatte ich administrative Dinge zu erledigen: E-Banking und einkaufen gehen da nichts zu futtern da (Kühlschrank praktisch leer). Für E-Banking muss ich immer extra in die Stadt fahren, da ich bei meinem Hauptkonto kein E-Banking habe. Danach ging ich noch einkaufen und stellte fest, dass das Coop in mehreren Filialen kein Ruchbrot hat. Nach einer externen Umstellung kommt des wohl erst am Mittwoch (!!!) wieder. Mühsam. Kurz vor Mittag guckte ich mir The Cat an - zu Ehren von Ni Kuang. Eigentlich hätte ich noch einen 2. Film schauen wollen, The Fantastic Magic Baby, eine seiner Shaw Brothers Filme. Ich hatte aber schlicht keine Zeit dazu. Es bleib daher bei The Cat. Review = HIER KLICKEN





 

Danach schlug das Wetter um. Es kündigten sich Gewitter an. Nach der Dusche verliess ich heute ca. 1h früher als geplant das Haus und entkam somit dem Gewitter. In der Stadt Bern wartete ich dafür 1h auf den richtigen Zug und genoss das Beobachten der Menschenmassen- und Mengen. Im Zug nach Neuchatel vergass ich zu allem Überfluss, zu stempeln. Doch mein Schwarzfahren blieb ohne Folgen, da keine Kontrolle. Heute standen in Neuchatel zwei Filme aus dem Programm. Der einzige Tag, mit zwei Filmen. Mit langer Pause dazwischen. Ich plante, in der Zeit in ein Restaurant essen zu gehen. Ich plante Thailändisch essen zu gehen - wäre mein erstes Mal. Doch laut Internetangaben sei das Restaurant heute geschlossen. Gesehen habe ich heute Family Dinner (Review = HIER KLICKEN) und Incantation (Review = HIER KLICKEN). Leider kommen beide Filme nicht in die Sammlung. Bei beiden Filmen wurde ich, obwohl ich am Nachmittag vor meiner Dusche noch eine Stunde schlafen ging (war so müde = Nachwirkungen der vielen Nächte, noch nicht wirklich Rhythmus wechseln können von Nacht- auf Tag-Rhythmus) müde. Vor allem bei Incantation und der Rückreise nach Bern schlief ich fast ein.






Nach dem ersten Film suchte ich also nach einem passenden Restaurant. Ich hatte schliesslich ca. drei Stunden Zeit. Ein Ital., welches ich in den Jahren zuvor immer ging, ist dauerhaft geschlossen und dort wird gebaut. Am Montag haben sehr viele Restaurants geschlossen. Andere boten weniger Auswahl für mich oder die Homepage und Speisekarten waren nur in Französisch, einer Sprache, der ich nicht mächtig bin. Es zog mich danach von Zentrum weg und ich suchte in Richtung des Sportstadions und sah dann, und dies zufällig, dass das zuerst von mir angedachte Thailändische Restaurant doch geöffnet hatte und ass dort. Als Vorspeise nahm ich das Chicken satay with peanut dipping sauce Menü. War sehr lecker. Als Hauptgang nahm ich Crispy pork stir-fried with Chinese broccoli. Dazu wurde Reis serviert. Das Essen war sehr lecker, und obwohl nicht scharf, lief meine Nase trotzdem stark:-) Danach ging ich noch 1h am See lesen, ehe es mich in den letzten Film zog und danach mit dem letzten Zug nach Bern, und von dort mit dem Taxi nach Hause. Nachts, als ich vom Bahnhof Niederwangen nach Hause lief (ich nahm das Taxi nur bis dort, um etwas Geld zu sparen), fing es zu regnen und gewittern an. Ich war danach kurz vor 02.00 Uhr im Bett und plante, ca. fünf Stunden zu schlafen, da ich am Mittwoch in Neuchatel mit einem weiteren Kumpel verabredet war. 

 






 

 

 

Incantation Review

 
NIFFF 2022 Spezial

 

Incantation

Story:

Ruo-Nan (Hsuan-yen Tsai) hat früher ein schreckliches Ereignis gemacht und war in Behandlung. Sie nahm an, von einem Fluch besessen zu sein, der dafür sorgte, dass alle in ihrem Umfeld davon betroffen waren. Es gab Unfälle und Todesfälle. Nun darf Ruo-Nan ihre kleine Tochter wieder in die Arme schliessen und nach Hause nehmen. Dies will Ruo-Nan mit der Kamera dokumentieren, doch bald holt sie die Vergangenheit wieder ein…

Meine Meinung:

Incantation ist ein Found-Footage Horrorfilm aus Taiwan. Der Trailer-Inhalt sah noch interessant, stimmungsvoll und potenziell gruselig aus. Der Film, dessen Rechte sich Netflix (USA wie es scheint) geschnappt hat stammt von Kevin Ho, der im Horrorgenre bereits Erfahrungen gesammelt hat (Invitation Only). Ich bin kein allzu grosser Fan von Found-Footage Filmen, auch wenn es Ausnahmen wie Cannibal Holocaust, Trollhunter, As Above, So Below oder Devil's Pass gibt.

Leider ist Incantation nur ein mittelmässiger Film geworden, der daher auch ganz gut zur Netflix-Franchise passt. Die Hauptprobleme von Incantation sind folgende: der Film ist zu wenig schreckhaft, zu wenig gruselig und zu wenig stimmungsvoll. Der Film hat zwar seine Szenen und Momente, wo eine geringfügige Spannung oder Atmosphäre kreiert und geschaffen wird, aber im Grossen und Ganzen viel zu wenig.

Dazu kommt, dass die Erzählweise mühsam und wirr erscheint. Der Film ist in Art Kapitel unterteilt und der Plot wird nicht chronologisch erzählt. Einzelne Momente sind unglaubwürdig (warum z.B. immer gefilmt wird) und einige Aufnahmen könnten von schlechten Reddit Videos stammen. Folklore und mythische Inhalte (einzelne Szenen erinnerten mich an Kwaidan) waren die wenigen Höhepunkte des Filmes (plus hier und da die Musik).

Das Schauspiel war teilweise gut, teilweise weniger. Der Inhalt war oft zu repetitiv (Zähne, Würmer, Selbstverletzung). Da wäre mehr Abwechslung wünschenswert gewesen. Das Finale im Tunnel war sogar etwas enttäuschend. Die besten Szenen hat der Film zuvor. Das Ende war gut. Der Zuschauer wird mehrfach aktiv mit in die Handlung integriert. Originell, wenn Ruo-Nan durch die Aufnahme z.B. direkt mit dem Publikum spricht.

Alles in allem solider Durchschnitt, mir aber viel zu wenig gruselig. Ausserdem war ich sehr müde und kämpfte gegen das Einschlafen. Spricht auch nicht unbedingt für den Film…

Infos:

O: 咒

Taiwan

R: Kevin Ko

D: Hsuan-yen Tsai, Ying-Hsuan Kao, Sean Lin

Laufzeit der NIFFF Fassung: Ca. 110 Min.

Gesehen am: NIFFF 2022

Fassungen: Gesehen via NIFFF 2022 im O-Ton mit englischen Subs. Eine DVD/Blu-Ray scheint es noch nicht zu geben (Stand: Juli 2022). Auf Netflix USA ist der Film scheinbar als Stream-Version aufgeschaltet.

Family Dinner Review

 
NIFFF 2022 Spezial

 

 

Family Dinner

Story:

Simi (Nina Katlein), eine übergewichtige 15jährige Jugendliche, begibt sich in der Osterwoche aufs Land zu ihrer Tante Claudia (Pia Hierzegger), die als Ernährungsberaterin arbeitet. Simi plant, durch die Hilfe ihrer Tante an Gewicht zu verlieren. Simi teilt sich das Zimmer mit Claudias Sohn Filipp (Alexander Sladek). Dieser scheint unter der Beziehung zu Claudia und seinem Stiefvater Stefan (Michael Pink) zu leiden und erzählt Simi ungeheuerliche Geschichten. Ob diese stimmen?

Meine Meinung:

Der Trailer zu Family Dinner, einer Produktion aus Österreich, sah nicht verkehrt aus. Zudem: ein Film auf Deutsch ist am NIFFF immer willkommen, wenn man keine Untertitel lesen mag und ggf. müde ist. Aus dem Trailer kann man einzelne Elemente erkennen: Familie, Beziehungen, Geheimnisse, ein Kult?, Backwood Anleihen, möglicher Kannibalismus. Zumindest diese Begriffe kamen mir spontan in den Sinn inklusive Coming of Age Inhalte.

Family Dinner ist ok, solide und kann gut einmal geschaut werden. Schlecht ist anders, aber ein Kracher ist der Film definitiv auch nicht geworden. Dazu wirken die Inhalte halt zu wenig neu, zu wenig originell, zu klischeehaft, zu zusammen geklaut. Solche und/oder ähnliche Inhalte gibt es einfach zu viele (Blutgericht in Texas, The Feast, Hereditary…). Ich sage zwar oft, besser geklaut als schlecht neu gemacht, aber hier trifft es definitiv nicht zu.

Für ein Debüt (Regisseur Peter Hengl scheint sonst bisher nur Kurzfilme realisiert zu haben) ist Family Dinner aber gut geworden. Technisch ist der Film stark eingefangen worden. Die Erzählweise wirkt authentisch. Das Schauspiel ist durchaus gut und von den Beteiligten bemüht. Hier und da tut sich vielleicht eine unfreiwillig komische Note auf. Das Ende hingegen mochte ich nicht. Da hatte ich das Gefühl, die Filmemacher wussten nicht, wie sie ein befriedigendes Ende drehen sollten. Zudem ging es dann plötzlich Schlag auf Schlag.

Fazit: Ok, Horrorfans können durchaus einen Blick riskieren und für ein Spielfilm-Debüt kann Peter Hengl durchaus Stolz sein.

Infos:

O: Family Dinner

Österreich 2022

R: Peter Hengl

D: Pia Hierzegger, Michael Pink, Nina Katlein, Alexander Sladek

Laufzeit der NIFFF Fassung: Ca. 97 Min.

Gesehen am: NIFFF 2002

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2022 Uncut und im O-Ton = Deutsch mit franz. & englischen Subs. Eine DVD/Blu-Ray ist noch nicht angekündigt (Stand: Juli 2022).