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Mittwoch, 6. Juli 2022

Incantation Review

 
NIFFF 2022 Spezial

 

Incantation

Story:

Ruo-Nan (Hsuan-yen Tsai) hat früher ein schreckliches Ereignis gemacht und war in Behandlung. Sie nahm an, von einem Fluch besessen zu sein, der dafür sorgte, dass alle in ihrem Umfeld davon betroffen waren. Es gab Unfälle und Todesfälle. Nun darf Ruo-Nan ihre kleine Tochter wieder in die Arme schliessen und nach Hause nehmen. Dies will Ruo-Nan mit der Kamera dokumentieren, doch bald holt sie die Vergangenheit wieder ein…

Meine Meinung:

Incantation ist ein Found-Footage Horrorfilm aus Taiwan. Der Trailer-Inhalt sah noch interessant, stimmungsvoll und potenziell gruselig aus. Der Film, dessen Rechte sich Netflix (USA wie es scheint) geschnappt hat stammt von Kevin Ho, der im Horrorgenre bereits Erfahrungen gesammelt hat (Invitation Only). Ich bin kein allzu grosser Fan von Found-Footage Filmen, auch wenn es Ausnahmen wie Cannibal Holocaust, Trollhunter, As Above, So Below oder Devil's Pass gibt.

Leider ist Incantation nur ein mittelmässiger Film geworden, der daher auch ganz gut zur Netflix-Franchise passt. Die Hauptprobleme von Incantation sind folgende: der Film ist zu wenig schreckhaft, zu wenig gruselig und zu wenig stimmungsvoll. Der Film hat zwar seine Szenen und Momente, wo eine geringfügige Spannung oder Atmosphäre kreiert und geschaffen wird, aber im Grossen und Ganzen viel zu wenig.

Dazu kommt, dass die Erzählweise mühsam und wirr erscheint. Der Film ist in Art Kapitel unterteilt und der Plot wird nicht chronologisch erzählt. Einzelne Momente sind unglaubwürdig (warum z.B. immer gefilmt wird) und einige Aufnahmen könnten von schlechten Reddit Videos stammen. Folklore und mythische Inhalte (einzelne Szenen erinnerten mich an Kwaidan) waren die wenigen Höhepunkte des Filmes (plus hier und da die Musik).

Das Schauspiel war teilweise gut, teilweise weniger. Der Inhalt war oft zu repetitiv (Zähne, Würmer, Selbstverletzung). Da wäre mehr Abwechslung wünschenswert gewesen. Das Finale im Tunnel war sogar etwas enttäuschend. Die besten Szenen hat der Film zuvor. Das Ende war gut. Der Zuschauer wird mehrfach aktiv mit in die Handlung integriert. Originell, wenn Ruo-Nan durch die Aufnahme z.B. direkt mit dem Publikum spricht.

Alles in allem solider Durchschnitt, mir aber viel zu wenig gruselig. Ausserdem war ich sehr müde und kämpfte gegen das Einschlafen. Spricht auch nicht unbedingt für den Film…

Infos:

O: 咒

Taiwan

R: Kevin Ko

D: Hsuan-yen Tsai, Ying-Hsuan Kao, Sean Lin

Laufzeit der NIFFF Fassung: Ca. 110 Min.

Gesehen am: NIFFF 2022

Fassungen: Gesehen via NIFFF 2022 im O-Ton mit englischen Subs. Eine DVD/Blu-Ray scheint es noch nicht zu geben (Stand: Juli 2022). Auf Netflix USA ist der Film scheinbar als Stream-Version aufgeschaltet.

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