Update

Neues Review und neues Special

 

Neues Spezial:

BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022 Spezial: 1. Tag

 

Neues Review:

La Abuela (BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022 Spezial)

BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022 Spezial: 1. Tag

Seit 2003 besuche ich das NIFFF, was 2022 aber wohl nicht möglich sein wird. Ggf. vereinzelt einen Tag oder zwei oder ein bis zwei Vorstellungen. Mehr dürfte nicht drin liegen. Grund: ich bin seit März 2022 in einer neuen Anstellung und meine Ferien werden erst nach der Probezeit geplant. Und der Sommer, wo das NIFFF stattfindet, ist sehr voll. Und wir sind nur ein kleines Nachtwachen-Team d.h. das NIFFF 2022 liegt wohl nicht drin.

Umso schöner war die Tatsache, dass ich zufällig während dem BRUGGGORE Horror Movie Festival fünf Tage frei geplant bekommen habe. Grund genug, dieses neue Schweizer-Filmfest zu besuchen. Man legt Wert auf Horrorfilme. Spezifisch darauf. Es werde neue Produktionen aber auch ältere Filme wie z.B. High Tension oder auch Klassiker wie Friday the 13th Part 3 oder Das Haus an der Friedhofsmauer gezeigt.

Das Filmfest dauert von Mittwoch-Samstag und findet zum zweiten Mal statt. Zwei Personen, die dieses quasi betreiben, «kenne» ich u.a. vom NIFFF: Michel Frutig (von Maybaum Film) ist der Festivaldirektor und Daniel Steffen (B&B Productions) der Programmdirektor. Daniel Steffen kenne ich sogar noch länger und zwar aus einem ehemaligen Schweizer Film-Forum, wo auch Forentreffen organisiert wurden (das Forum gibt es aber schon lange nicht mehr). Er drehte auch einige Kurzfilme und, wenn ich nicht irre, realisierte auch einige der Gore-Szenen für den Mad Heidi Trailer.

Letztes Jahr war ich nicht beim BRUGGGORE Horror Movie Festival dabei. Zwei Filme, die dort liefen, sah ich später auf DVD oder Blu-Ray. Leider waren es ausgerechnet zwei Gurken (Cyst und Fried Barry). Dennoch freute ich mich aufs diesjährige BRUGGGORE Horror Movie Festival. Wie bereits letztes Jahr am NIFFF, gehe ich nur spezifische Titel schauen, die mich ansprechen (Trailer, Inhalt). Ich gehe lange nicht alles schauen. Die Zeiten sind vorbei, wo ich möglichst viel in kurzer Zeit schauen gehe. Ich werde auch nicht jünger;-)

 

Mein Programm:

Mi: La Abuela (Grusel)

Do: - = Ruhetag

Fr: Hellbender (Hexen, Coming of Age) / The Sadness (TW, Zombie, Splatter) / Let the Wrong One In (Fun-Splatter, Irland)

Sa: After Blue (Style over Substance) / Alone With You (Psycho, Barbara Crampton) / Dark Glasses (Dario Argento) / Crabs! (Tier- / Monsterhorror)

 

Total acht Filme. Fr-So mit Hotel vor Ort, da Brugg ca. 1.5h von meinem Wohnort entfernt liegt. Der erste Tag, war ein Tag voller gemischter Gefühle und Emotionen. Ich hatte vier Nächte. Ich arbeite in der Langzeitpflege als Dauernachtwache und hatte bis Mittwochmorgen Dienst. Mein Ziel war es, danach von ca. 08.30-13.00 Uhr zu schlafen und am späteren Nachmittag gemütlich nach Brugg zu reisen, um dort das Kino und Hotel zu suchen und um was kleines Essen zu gehen. Es stand ja nur ein Film (20.00 Uhr) auf dem Programm und danach ging es mit dem Zug wieder nach Hause. Auf der Arbeit (die neue Stelle) läuft es super. Es ist ruhiger, die Nächte leicht kürzer als am vorherigen Ort und ich bin auch schneller zu Hause. Die Planung ist unterschiedlich: einmal arbeite ich innerhalb von zwei Wochen extrem viel, dafür habe ich dann z.B. danach neun freie Tage am Stück (ohne Ferien). Das ist schön, aber für den Körper und das Schlafen (Tag- Nacht-Umstellung) auch nicht immer einfach. Dazu bekam ich von der Chefin ein grosses Lob, welches euphorische Emotionen auslöste.

Die Nacht war ruhig, ich konnte pünktlich gehen und einem angenehmen Tag stand nichts im Weg. Aber es folgten mehrere Einflussfaktoren, die dafür sorgten, dass ich den ersten Tag des Filmfestes fast abgesagt hätte. Der Vormittag war der reinste HORROR. Perfekte Vorausserzungen, für ein Horror Movie Festival;-) Die Busfahrt von der Arbeit nach Hause wurde durch ein Ereignis länger, da mich die Busfahrerin nicht an meiner Haltestelle aussteigen liess und sich gegenüber mir auch kundenunfreundlich zeigte, als ich sie darauf aufmerksam machte. Dies hat mich genervt (nach ca. zehn Stunden Nachtarbeit ist man da schon etwas empfindlicher) und ich brauchte danach länger, bis ich zu Hause war (dafür gabs eine offizielle Beschwerde an ihren Chef, der mir via Mail recht gab, HA! HA!).

Dann erwartete ich eine DHL Lieferung (The Basher Box). Ich hatte zwar angegeben, dass sie es ohne Unterschrift in den Briefkasten legen sollen. Ob es klappen würde? Da habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht (es klappte aber). Dann wurde zwischen 08.00-09.00 Uhr in den Wohnungen von externen Fachkräften die Heizungen abgelesen. Das sorgte auch dafür, dass ich noch nicht schlafen gehen konnte. Und dies hiess: Warten, warten, warten! Es zog mich dann um ca. 09.00 Uhr ins Bett und ich plante 3-4h zu schlafen. Die Hölle ging ca. 45 Min. später los: extrem laute Gartenarbeiten direkt neben meinem Schlaf-Zimmer. Mit Gartengeräten (Rasentrimmer oder Laubblässer) kann man mich foltern und in den Wahnsinn treiben. Ich höre extrem gut und auf diese Geräusche reagiere ich allergisch.

Und ausgerechnet dann, fing der Folter-Lärm an. Ich stand unter Druck, war genervt, bekam später Hunger, Kopfweh und Herzrasen. Alle Massnahmen wie Fenster schliessen, Ohrstöpsel (spezifisch angefertigte, jedoch seit Jahren nicht mehr brauchen müssen), Kopfhörer (Bose), Notebook mit Musik/Geräuschkulisse, die ich mag, laut laufen lassen, um den Lärm von draussen zu übertönen, brachten keinen Erfolg. Ich nahm inzwischen ein Ibuprofen ein (Kopfweh) und trank Baldrian. Auch dass half nichts, um mich zu entspannen (Kopfweh verging aber). Die Katze, mein Filet, nun aktiv und spielen wollend (wegen dem Baldrian Geschmack), half auch nicht, mich zu beruhigen. 

 

 

Ich lag bis ca. 12.00 Uhr wach und genervt im Bett, wurde müder und müder. Ich spielte mit zwei Gedanken: 1. Heute Abend die erste Vorstellung ausfallen lassen. 2. Ohne zu schlafen dennoch nach Brugg zu reisen. Selbstversuch. Ginge das? Das wären dann 24 Stunden ohne Schlaf. Würde das der Körper mitmachen? Oder würde ich im Kino oder Zug (je ca. 1.5h Fahrt) einschlafen? Um 12.00 Uhr fand ich dann Schlaf, da die Arbeiten draussen stoppten (Ruhezeit Mittag). Und sie gingen nach dem Mittag zum Glück nicht weiter, so dass ich kurz vor 14.00 Uhr erwachte (Wecker hatte ich auf 15.30 Uhr gestellt). Ich stand danach auf, müde, aber zwei Stunden Schlaf sind besser als kein Schlaf. 

 

 

Danach noch einkaufen gegangen, Rechnungen gezahlt, Zug-Tickets gekauft (1. Klasse) und zu Hause gegessen (hatte zuletzt nachts etwas gegessen), geduscht und geputzt (da Cat-Sitter die Tage meine Babys hüten kommt). Danach ging es am frühen Abend / späten Nachmittag nach Brugg, welches ausserhalb Berns liegt. Und erneut Stress: die 1. Zug-Linie ist komplett ausgefallen, die 2. Zug-Linie hatte Verspätung. Im Bahnhof dann so viele Menschen, dass kaum möglich, vor der Zugfahrt noch etwas zum Trinken kaufen zu gehen. Wollte noch in die Apotheke = keine Chance. Menschenmassen und Wartezeiten extrem! Und der Schweizer ÖV zeigte sich an dem Tag mehrfach von seiner besten Seite…

 

 

Die Reise nach Brugg war angenehm. Hinfahrt direkt, 1. Klasse. Ich las Stephen Kings Wolfsmond (das 5. Band der Der Dunkle Turm Reihe, vom 4. Band kommt das Review demnächst) und das Wetter war nicht zu kalt, nicht zu warm und vor allem sonnig. In Brugg hatte ich ca. 1.5h Zeit bevor die Vorstellung beginnen sollte. Ich versuchte es auch hier in der Apotheke, aber mein Wunschprodukt war nicht an Lager. Danach suchte ich das Kino auf, wo das Filmfest durchgeführt wird. Dieses wirkt sehr sympathisch! Viele bequeme Sitzmöglichkeiten (innen und draussen). Essmöglichkeiten. Können sogar Snacks wie Pizza bestellt werden etc. Lädt zum Verweilen und (Stephen Kings Der Dunkle Turm) Lesen ein. Ich holte mir den Festivalpass ab (Einzeltickets konnten nicht Online gekauft werden = daher nahm ich den Pass, etwas, was sicher noch Optimierungsbedarf hat, denn mein Kumpel aus Zürich kam genau deshalb nicht). 

 

Danach guckte ich mir die Umgebung an und suchte das Hotel, in welchem ich von Fr-So wohnen würde. Schnell gefunden. Das Kino und Hotel sind ca. fünf Minuten vom Bahnhof entfernt. Prima. Danach hatte ich nur noch ca. 1h Zeit, bevor es mit dem ersten Film losging. Für ein richtiges Restaurant zu wenig Zeit. Ausserdem habe ich um ca. 15.00 Uhr zu Hause noch was gegessen gehabt. Also sollte es etwas Kleines sein: Fast Food! Ich wurde im City Grill-Brugg fündig und nahm ein Döner Teller. 

 

 

Selten einen so guten Döner Teller (Pommes und Fleisch) gegessen. Aber auch hier wieder Stress: die Portion war, vor allem für den Preis (löblich) gigantisch! Ich schaffte es nicht, alles (Pommes und Fleisch) zu essen und wusste, dass ich nun ins Kino gehen muss. Also liess ich mir das Essen einpacken und ass es einen Tag später, bevor ich diese Zeilen schrieb kalt um ca. 07.00 Uhr als Frühstück:-) Den Salat hingegen fasste ich nicht an. Wusste nicht, dass ein solcher als Standard dabei sein würde. 

 

 

Danach ging es ins Kino. Dieses war im Vergleich zu zuvor gut besucht. Ich traf Programmdirektor Daniel Steffen und nach einem kurzen Palaver zog es mich, mit Maske (Corona), immerhin arbeite ich mit alten und kranken Menschen zusammen (Pflegeberuf), ins Kino. Dieses scheint eher klein, aber sehr sympathisch. Zudem nicht so warm wie die Kinos am NIFFF, bequeme Sitze und vor allem extrem viel Beinfreiheit! Meine Fresse! Toller Ersteidruck! Das Kino füllte sich mehr, als erwartet (speziell bei dem Film). Ich denke, das Kino war zur Hälfte oder ¾ ausgelastet. Ich war der einzige mit Maske, wie es schien. Es folgte auch ein kurzes Wiedersehen mit Festivaldirektor Michel Frutig und danach folgte meine erste BRUGGGORE Horror Movie Festival Erfahrung (niemand hat Pass oder Ticket kontrolliert!).

 

 

Wie an jedem Filmfest, gibts auch hier einige Zuschauer, die lauter sind, oder «unbewusst kommentieren», aber damit muss man als Zuschauer an Filmfesten leben. Überraschend fand ich, dass selbst bestellte Pizzas (!!!) noch während den Anfangsminuten des Filmes (in den ersten 10-15 Min.) ins Kino gebracht werden. Habe ich auch noch nie erlebt. Da ich nur zwei Stunde geschlafen hatte nach meinem Nachtdienst, war ich dementsprechend müde. Das merkte ich nun. Es ging aber verhältnismässig gut mit dem Schauen. Nach dem Film musste ich zügig gehen, Zug nach Bern. Ich sollte erst zwei Stunden später zu Hause sein (ca. 00.00 Uhr). Im Gegensatz zu zuvor keine Direkt-Verbindung und im Zug nach Hause wurde ich dann wirklich müde und kämpfte mehrfach gegen das Einschlafen. Ich freute mich aufs Bett und einen Tag Erholung, bevor es am Freitag in Brugg dann so richtig los geht! Mit Hotel und allem Drum und Dran, FREU:-) 

 

 

La Abuela Review

BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022 Spezial

 

 

La Abuela

Story:

Model Susana (Almudena Amor) kehrt aus Paris nach Madrid zurück, um ihre kranke Grossmutter (Vera Valdez), die einen Schlaganfall erlitten hat, zu pflegen. Sie plant, eine Pflegefachkraft zu finden. Doch in der Wohnung der Mutter häufen sich mysteriöse Vorfälle…

Meine Meinung:

La Abuela (zu Deutsch Die Grossmutter) ist ein spanischer Horror-Film von Paco Plaza und nachdem Schauen des Trailers hoffte ich auf einen spannenden und gruseligen Film. Mir gefiel, nebst den angedeuteten Gruselszenen auch das Pflege-Setting. Die Kombination passt wunderbar zusammen, wenn im Trailer bereits die Darstellung der Grossmutter, stark gespielt von Vera Valdez, unheimlich wirkt. Der Start des Filmes macht Lust auf mehr und erinnerte irgendwie an die Schlussszene aus Hereditary.

Als ich den Trailer sah und den Film für den Film-Fest Besuch einplante, hatte ich statt Paco Plaza Jaume Balagueró im Kopf. Er wäre mir schlussendlich lieber gewesen, da mir dessen Filme mehr zusagen (z.B. Darkness, Sleep Tight, Fragile) als jene von Paco Plaza, obwohl mir Paco Plazas Verónica - Spiel mit dem Teufel auch wirklich gut gefallen hat. Paco Plaza & Jaume Balagueró haben auch eine Verbindung zusammen: beide führten Regie in REC.

La Abuela war, wie schlussendlich unbewusst erwartet, absolut ok. Kein Kracher aber auch nicht schlecht. Sehr solide in jeder Hinsicht. Den Plot fand ich sogar spannend. Natürlich ist das Ende, wo die Reise hergeht, vorhersehbar, aber dennoch dauerte es eine Weile, bis es Klick machte. Zu meiner Entschuldigung muss ich aber auch sagen, dass ich bei der Vorstellung relativ müde und wenig aufnahmefähig war (ich schlief nach dem Nachtdienst nur zwei Stunden).

Für den Inhalt war die Laufzeit vielleicht etwas zu lang und der Plot am Ende zu wenig innovativ. Dafür gefiel, wie gesagt, das Setting. Die Darsteller waren alle durch die Bank durch gut und technisch war der Film toll gemacht. Vor allem sauber und schön gefilmt. Paco Plaza legt Wert auf Szenerie und Optik. Das ist ihm gut gelungen. Die Figuren und ihre Hintergründe (Model-Szenen/Party zu Beginn) wirkten glaubhaft.

Was die Spannung- und Gruselkurve angehen, gibt es vereinzelt paar nette Momente, aber im Grossen und Ganzen hätte der Film für meinen Geschmack doch gruseliger sein dürfen. So richtig gefürchtet hatte ich mich eigentlich nie, und das habe ich insgeheim von La Abuela erhofft. Warum auch sonst, geht der Fan solche Filme schauen? Aber in der Hinsicht gibt es optisch einige stimmungsvolle Szenen (Alpträume der Hauptfigur), die sehenswert geworden sind.

Fazit: Sehr solider Gruselfilm, den man gut einmal gucken kann! Aber halt gleichzeitig auch nichts Spezielles…

Infos:

O: La Abuela

Spanien, Frankreich 2021

R: Paco Plaza

D: Karina Kolokolchykova, Chacha Huang, Almudena Amor, Vera Valdez, Michael Collis

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 100 Min.

Gesehen am: BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022

Fassungen: Gesehen via Film-Fest (BRUGGGORE Horror Movie Festival) in Spanisch mit deutschen Subs, Uncut. Der Film wurde Anfang April in D von Koch Films auf DVD und Blu-Ray veröffentlicht (Deutsch/Spanisch mit deutschen Subs).