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Donnerstag, 4. Oktober 2018

Black Past Review

Horroktober 2018 Spezial
Black Past

Story:

Thommy (Olaf Ittenbach) findet auf dem Dachboden einen Spiegel und ein Tagebuch. Den Spiegel hängt er sich ins Zimmer. Mit dem Spiegel öffnet Thommy unwissentlich die Tore zur Hölle. Folge: Thommys Freundin wird von einem Dämon besessen, welche ein Massaker veranstaltet…

Meine Meinung:

Spiegel waren schon oft im Horrorgenre Ausgangspunkt des Bösen: Mirror Mirror, Mirrors, Amityville - A New Generation, Oculus, The Boogey Man oder Candyman. Auch in diesem deutschen Amateur-Splatterfilm – dem Erstlingswerk des Amateurfilmers Olaf Ittenbach, der sich mit dem Film einen Namen im Splattergenre machte (auch im Ausland, z.B. in den USA sind die Filme veröffentlicht worden und geniessen eine Fangemeinde), ist ein Spiegel Ausgangspunkt allen Übels – plus ein Tagebuch und ein Unfalltod einer Person – nämlich Ittenbachs Film-Freundin.

Olaf Ittenbach ist ein Multitalent: die Geschichte stammt von ihm (Hommagen an grosse Horrorklassiker lassen sich nicht leugnen), ebenso wurde der Film u.a. von ihm produziert (angeblich nur 2000 DM), weiterhin spielt er mit (amüsant, ihm zuzusehen) und auch die tollen Effektkreationen und Make-Up Masken, sind von ihm und natürlich die Highlights des Filmes! Nur deshalb und als Splatterfan schaut man sich die alten Filme von Olaf Ittenbach auch an: unfreiwillig komisch, hervorragende Effekte, viel Blut, viel Spass – die perfekten Partyfilme eines Fans für Fans!

Später kamen noch Kracher wie The Burning Moon oder Premutos – Der gefallene Engel. Alles was danach kam erreichte nicht mehr die Qualität seiner Erstlingswerke und zuletzt überzeugten mich seine Filme gar nicht mehr (Dard Divorce, No Reason), sodass ich mir seine neusten Werke überhaupt nicht mehr ansah (Legend of Hell, Savage Love oder 5 Seasons). Das lag daran, dass sich Ittenbach übernahm und versuchte richtige Filme zu drehen was er einfach nicht kann – Amateurfilme sind das eine, aber mit begrenzten Mitteln und Talent ist auch Mal Schluss, so dass die Filme zum Teil einfach nur peinlich wirkten. Daher allgemeiner Tipp: bleibt bei seinen alten Filmen, die machen höllisch viel Spass!

Zurück zu Black Past:

der Film hat mir, auch nach über zehn Jahren nicht mehr gesehen, sehr gut gefallen und ein Lächeln ins Gesicht gezaubert! Klar, es gibt hier und da Füllszenen, Längen und peinliche Dialoge – aber die unfreiwillige Komik macht Spass. Ausserdem sind nebst Ittenbach noch andere Gesichter, die auch in späteren Filmen vorkommen sollten, was sympathisch ist (Andre Stryi spielt in Premutos Hugo), an Bord. Sobald die Horrorparts zum Tragen kommen, wird es sehr unterhaltsam.

Man muss Ittenbach sogar zugutehalten, dass nicht nur Effekte und Blutgehalt ordentlich sind, sondern schafft er es auch, eine morbide und düstere Stimmung zu erzeugen! Das ist ein weiteres Plus: nicht nur die Effekte überzeugen, sondern auch stimmungsvolle Bilder werden präsentiert (besonders die Höllenszenen waren nicht ohne – da habe ich mich hier und da an Hellraiser erinnert gefühlt), so dass der Film auch durch Stimmung und Atmosphäre zu gefallen weiss.

Die Effekte, alles handgemachte Effekte, sind stark, blutrünstig, sehr fantasievoll (viel Kettensägen Einsatz und originelle Tötungsszenen) und zum Teil derber, als ich es in Erinnerung hatte (wenn auch gefoltert wird und/oder in Geschlechtsteile gestochen wird, egal ob Mann oder Frau). Da nimmt Ittenbach bereits Filmreihen wie Saw oder Hostel vorneweg! Starke Leistung!

Der Soundtrack, Heavy Metal würde ich sagen (bin aber kein Kenner), passt.

Fazit: Für Splatter- und Amateurfans uneingeschränkt zu empfehlen! Viel Retro Charme, viel handgemachte Bluteffekte und sehenswerte Masken!

Infos:

O: Black Past

Deutschland 1989

R: Olaf Ittenbach

D: Olaf Ittenbach, Michael Müller, Andre Stryi, Andrea Arbter, Anette Arbter

Laufzeit der deutschen DVD: 83:11 Min.

Gesehen am: Jugendzeit / Review überarbeitet am: 04.10.18

Fassungen: Mir lag die Einzel-DVD aus Deutschland von Laser Paradise (The Olaf Ittenbach Collection) vor = solide Bild- und Tonqualität, Deutscher O-Ton, Uncut. Es gibt bis heute (Stand: Okt. 2018) keine Blu-Ray (würde bei einem Amateurfilm wohl auch kaum Sinn machen). Die Vertonung des Filmes ist allgemein schlecht abgemischt (glaube Film wurde nachträglich synchronisiert von den Sprechern).