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Dienstag, 20. August 2024

Update

Zu Ehren von Corey Yuen, der 2022 in Hong Kong an Covid starb (wurde erst am 12.08.24 in westlichen Medien inklusive Hong Kong kommuniziert), wurden drei Filme mit Beteiligung seiner Person gesichtet und damit gibt es drei neue Reviews zu folgenden Filmen:



- Dragon Lord

Ninja in the Dragon's Den

- Fist of Fury 1991



RIP Corey Yuen





Fist of Fury 1991 Review

Fist of Fury 1991

Story:

Lau Ching (Stephen Chow) gerät in Hong Kong an den Dieb Smart (Kenny Bee) und über Umwege (Shing Fui-On) an Master Fok Wan (Corey Yuen) und dessen Tochter Nandy (Sharla Cheung Man). Als Lau Ching japanische Herausforderer und Co. (Chan Leung-Shing, Tai Bo) in die Flucht schlägt, erobert er das Herz von Nandy - sehr zur Missgunst von Master Fok Wans bestem Schüler Cheng Wai (Vincent Wan Yeung-Ming). Diesem gelingt es, durch List und Betrug, Lau Ching aus der Gemeinschaft auszuschliessen. Auf einem Kampfturnier mit hohem Preisgeld treffen sich die beiden wieder…

Meine Meinung:

Fist of Fury 1991 war 1991 ein Erfolg für Stephen Chow. Der Titel suggeriert Bruce Lee Vibes (Fist of Fury). Dies wird jedoch nur in einer Szene als Hommage deutlich, in der Stephen Chow seine Kräfte demonstriert und die bösen Japaner in die Flucht schlägt. Ansonsten hat der Film mit Fist of Fury nichts zu tun. Trotz CAT. III Rating war der Film erfolgreich, so dass es eine Fortsetzung gab (ein Jahr später). Diese ist aber weniger bekannt.

Fist of Fury 1991 wurde zu Ehren des verstorbenen Corey Yuen (The 7 Grandmasters, Born Invincible) angesehen. Ich sah den Film seit November 2011 nicht mehr. Ich wusste kaum mehr etwas über den Film und freute mich, den Film auffrischen zu können. Teilweise hatte ich falsche Erinnerungen (dass Smart von Corey Yuen gespielt wird und/oder dass Billy Chow als Bösewicht dabei sein würde). Corey Yuen spielt einer der Hauptrollen, schrieb am Skript und hat die tollen Action-Szenen, die sogar aus Stephen Chow (King of Comedy, Triad Story) einen Actionhelden machen, inszeniert.

Stephen Chow, der im Jahr zuvor mit All for the Winner grosse Erfolge feierte (und hier auch in einer kurzen Doppelrolle als Saint of Gamblers zu sehen ist inklusive Gastauftritt von Ng Man-Tat) macht im Regiedebüt von Joh Chung-Sing, der danach nur noch den 2. Teil realisieren sollte (konnte ansonsten keine Regie Arbeiten mehr verzeichnen), eine tolle Figur. Sowohl in den lustigen wie auch den Actionmomenten. Auch Co-Star Kenny Bee (100 Ways to Murder Your Wife, My Heart Is That Eternal Rose) war zum Brüllen komisch. Der Humor zuweilen eklig und derb (anspucken und so). Sharla Cheung (Deadly Dream Woman) macht ihre Sache wie auch Corey Yuen als Meister ordentlich und nebst Ng Man-Tat (The Prince of Temple Street) hatte ich an den Gastauftritten um Shing Fui-On (Thank You, Sir), Tai Bo (Crazy Mission) sowie Yuen Tak (Millionaires Express) Freude. Nat Chan Pak-Cheung (The Last Blood) fiel mir hingegen nicht auf.

Fazit: Wer 90er Jahre Komödien (vor allem Stephen Chow) und/oder Actionfilme aus Hong Kong mag, kann sich sorgenlos an Fist of Fury 1991 wagen!

Gefolgt von: Fist of Fury 1991 II

Infos:

O: San Cheng Miu Moon 1991

HK 1991

R: Joh Chung-Sing

D: Stephen Chow, Corey Yuen, Kenny Bee, Sharla Cheung Man, Vincent Wan Yeung-Ming, Shing Fui-On, Ng Man-Tat, Nat Chan Pak-Cheung, Tai Bo, Yuen Tak, Chan Leung-Shing

Laufzeit der HK-DVD: 96:38 Min.

Gesehen am: Nov. 2011 / Neusichtung am: 13.08.24

Fassungen: Mir lag die Code-Free-DVD aus HK von Mei Ah vor = Schuber, Uncut, recht gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs vorhanden. Es gibt weder eine UHD noch Blu-Ray noch eine deutsche Fassung (Stand: Aug. 2024).

Ninja in the Dragon's Den Review

Ninja in the Dragon's Den

Story:

Shadow Ninja (Sanada Hiroyuki) sucht in China nach einem Verräter, dessen sein Vater zum Opfer gefallen ist. Dieser ist der «Onkel» von Jay (Conan Lee). Jay kann es nicht zulassen, dass sein Onkel getötet wird und stellt sich Shadow Ninja in den Weg. Zudem plant ein Meister (Hwang Jang-Lee), dessen Schüler von Jay öffentlich blossgestellt wurde, seine Rache…

Meine Meinung:

Ninja in the Dragon's Den wurde zu Ehren von Corey Yuen (Sturmstaffel der Hölle, She Shoots Straight) angesehen, dessen Tod erst vor paar Tagen offiziell verkündet wurde. Einer der «Brüder» von u.a. Yuen Wah (To Kill a Mastermind, Police Story 3 Super Cop), Yuen Tak (Iron Angels II, My Young Auntie), Sammo Hung (Twilight of the Warriors: Walled In, The Dead and the Deadly), Jackie Chan (The Protector, First Strike) oder Yuen Biao (Tough Beauty and the Sloppy Slop, On the Run). Ninja in the Dragon's Den war sein Regie-Debüt.

Danach war Corey Yuen im HK-Kino ein gefragter Mann als Regisseur (Police Assassins), Darsteller (In the Blood) oder Choreograph (The Bodyguard from Beijing). Zudem brachte ihn sein Erfolg auch ins Ausland (Kiss of the Dragon, Lethal Weapon 4). Ninja in the Dragon's Den, für welchen er auch am Drehbuch mitwirkte, wurde vom legendären Seasonal Film Gründer Ng See-Yuen (The Good and the Bad, The Butterfly Murders) produziert.  Der Film war ein voller Erfolg an den Kinokassen. Zwar waren einige humoristische Parts zwischen Conan Lee und Tai Bo etwas zu viel des Guten, aber der Film fängt sich schnell wieder.

Abgesehen von Filmen wie Heroes of the East oder Five Element Ninjas darf Ninja in the Dragon's Den als einer der besten 80er Jahre HK-Filme gelten, der chinesische und japanische Kampfkünste in einer Produktion verewigt. Daher war es ein kluger Schachzug, mit Sanada Hiroyuki (Royal Warriors, Message from Space), Kaname Tsushima und Tanaka Hiroshi (Sword of Doom, Return of the Street Fighter) auch drei Japaner an Bord zu holen. Aus Südkorea durfte Hwang Jang-Lee (Game of Death II, Phantom Thief) als Bösewicht ran. Er taucht jedoch wirklich nur im Finale auf. Tai Bo (Two Toothless Tigers, Sea Wolves) taucht mit der Zeit ab, um im Finale nochmals etwas Klamauk zu verbreiten.

Der fetzige Titelsong und das Intro in den Film sind einfach cool. Auch die Kampfszenen. Im ¼ sind, wie ich bereits erwähnte, einige humoristische Szenen zu überstehen. Danach wird der Film immer besser, die Anzahl Kämpfe nehmen mehr und mehr zu und auch dessen Qualität wird besser und besser. Daher ist es nicht übertrieben zu sagen, dass Corey Yuen, der nebst Mang Hoi (Little Super Man, Legacy of Rage) auch für die Kampfszenen und deren Inszenierung zuständig war, hier einige seiner besten Arbeiten überhaupt auf die Leinwand gezaubert hat. Grosse Kunst. Spektakel garantiert! Besonders die Fights zwischen Conan Lee (Aces Go Places V, The Cyprus Tigers), der hier wie Jackie Chan aussieht, und Sanada Hiroyuki sind grosse Klasse!

Fazit: Klassiker und einer der besten Filme von Corey Yuen!

Infos:

O: Lung Ji Yan Che

HK 1982

R: Corey Yuen

D: Sanada Hiroyuki, Conan Lee, Hwang Jang-Lee, Kaname Tsushima, Tanaka Hiroshi, Tai Bo, Chin Lung, Tien Feng

Laufzeit der UK-DVD: 96:12 Min.

Gesehen am: Juli 2007 / Neusichtung am: 13.08.24

Fassungen: Mir lag die UK-DVD von HKL vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs runden die Disc ab. Leider ist meine DVD fehlerhaft und spielt die letzten 20 Minuten nicht mehr ab. Diese habe ich dann via YouTube in Kantonesisch ohne Subs zu Ende gesehen. Als Extras gibt es geschnittene Szenen, einen Audiokommentar und Interviews. Die deutsche Blu-Ray von Shamrock Media ist Uncut, hat nebst Deutschem Ton auch den O-Ton mit Untertiteln zu bieten und nebst japanischer Alternativfassung soll sich als Easter Egg auch die koreanische Fassung von Nam Ki-nam auf der Disc befinden.

Dragon Lord Review

Dragon Lord

Story:

Die beiden Lausbuben Lung (Jackie Chan) und Wong (Mars), die sich seit Jugendjahren kennen, geraten durch mehrere Zufälle zwischen die Fronten einer Gangster-Bande. Ein Gangster (Hwang In-Shik) und dessen Bande wollen chinesische Schätze stehlen und ausserhalb Chinas verkaufen. Deputy Hoi (Michael Chan Wai-Man) kann dies ethisch nicht akzeptieren und will die Gruppe verlassen, zum Wiederwillen des Bosses. Diese haben es nun auf seinen Kopf abgesehen und da stösst der verwundete Deputy Hoi zufällig auf Lung und Wong…

Meine Meinung (Hong Kong Cut):

Zweitsichtung seit März 2007. Ich wusste bis auf ein bis zwei Momente (Rugby-Spiel, ein Stunt im Finale) nichts mehr. Ich hatte aber noch im Gefühl, dass ich Dragon Lord immer etwas schwächer fand als andere Jackie Chan Werke. Und dieser Erinnerung muss ich auch nach dieser Zweitsichtung zustimmen: Dragon Lord ist durchschnittlich und deutlich überbewertet. Wäre da nicht das tolle, 20minütige Finale, könnte man den Film getrost in die Tonne treten.

Das Problem ist die Tatsache, dass der Film von und mit Jackie Chan (The Accidental Spy, The Twins Effect 2) bis zum Finale kaum Action bietet. Natürlich, es gibt die stark choreographierte Start-Sequenz mit dem «Rugby-Spiel» und im Mittelteil die Federball-Fussball-Sequenz. Allein an letzterer wurde laut Interview mit Mars vier Wochen und mehr gedreht. Aber ohne Kung Fu sind auch diese Momente schlussendlich irgendwie lahm und unspektakulär.

Wenn ich «Fussball» in Verbindung mit Kung Fu sehen will, dann à la The Champions. Der viele Humor war auch oft unlustig und einige der Nebenfiguren wie Tai Bo (We're Going to Eat You, Back Home) oder Cheng Kang-Yeh (The Gambling Syndicate, 2 tödliche Fäuste im Schatten der Schlange) nervend. Die Sidekicks dienten nur dem Klamauk. Es wird damit zu viel Zeit vergeudet. Die Musik war billig. Der eigentliche Plot kommt kaum zur Sprache. Laut Interview mit Mars betrug das gefilmte Material am Ende fünf Stunden. Da musste natürlich viel entfernt werden.

Das könnte auch die Ursache sein, warum vieles unausgereift wirkt. Oder in der Extended Fassung unpassend verändert wurde (z.B. Rugby-Szene im Finale nach dem Endkampf statt zu Beginn). Jackie Chan machte dabei als Regisseur aber noch wichtige Erfahrungen, ehe er später Erfolg nach Erfolg abliefern sollte. Er war nebst seinem Stunt-Team, Fung Hak-On (A Mad World of Fools, The Fantastic Magic Baby), der im Film auch in einem Gastauftritt zu sehen ist und dem leider verstorbenen Corey Yuen (Buddha Killer, Fong Sai Yuk), dem zu Ehren die Zweitsichtung abgehalten wurde, für die Choreographie und Action zuständig.

Die Action-Szenen im Finale sind der Wahnsinn. Auch die Stunts knallen schön heftig rein. In den Szenen zeigen Jackie Chan und Mars (Lackey and the Lady Tiger, Knockabout) ihr Talent und Können. Für die Golden Harvest Produktion, die komplett in Taiwan gedreht wurde (in Südkorea war es dazumal, gedreht wurde u.a. im Oktober, viel zu kalt), wurde aus Südkorea Hwang In-Shik (The Association, A Fist Full of Talons) eingeflogen. Der «Endboss» aus Jackie Chans The Young Master. Auch er überzeugt restlos. Corey Yuen ist in einer Minirolle zu sehen, Tien Feng (The Snake Girl Drops In, Kwan-Fu – Das Schwert des Todes) sorgt auch nur für Klamauk und Michael Chan Wai-Man (The Deadly Breaking Sword, The Master Strikes Back) bekommt leider so gut wie keine Action-Sequenz spendiert. Aber schön, ihn in einem Jackie Chan Film zu sehen.

Fazit: Nur dank dem Finale und zwei zugedrückten Augen und nur für ultimative Jackie Chan Fans sehenswert!

Infos:

O: Lung Siu Yau

HK 1982

R: Jackie Chan

D: Jackie Chan, Mars, Hwang In-Shik, Michael Chan Wai-Man, Suet Lee, Paul Chang Chung, Tien Feng, Tai Bo, Cheng Kang-Yeh, Fung Hak-On, Corey Yuen

Laufzeit der US-Blu: Ca. 96 Min. (Hong Kong Cut) / Ca. 103 Min. (Extended Cut)

Gesehen am: März 2007 / Neusichtung am: 13.08.24

Fassungen: Mir lag für eine 2. Sichtung die US-Blu-Ray von Shout Factory vor. Die Box enthält mehrere Jackie Chan Filme. Für eine Zusammenstellung siehe das Dragon Fist Review. Zu Dragon Lord sind zwei Fassungen enthalten. Für mich ist aber der Hong Kong Cut die priorisierte Fassung. Die 2. Fassung (= Extended Version) ist mir zu lang, zu verändert (Rugby-Szene nach dem Finalkampf statt zu Beginn) und Michael Chan Wai-Man bekommt in dieser gar keine Action-Szene spendiert. Auf der deutschen Blu-Ray sind auch beide Fassungen enthalten (von Splendid). Als Extras gibt es Interviews mit Louis Sit, Mars und Hwang In-Shik.