Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 19. September 2017

Update

Neuer FFF Bericht und neue Reviews



- FFF Tag 2 Bericht


- Shock Wave (FFF 2017 Spezial)

- Rendel (FFF 2017 Spezial)

- Killing Ground (FFF 2017 Spezial)

- M.F.A. (FFF 2017 Spezial)

FFF Tag 2

Ich schlief nach dem ersten Tag gut. Die vielen negativen Meinungen zum Hotel, vor allem von Deutschen selbst, konnte ich nicht bestätigen. Mein Zimmer liegt zur Strasse, man hört den Strassenlärm, was ich jedoch mag und beruhigend finde bzw. dies stört mich beim Schlafen nicht (Baum mit Vogelgezwitscher oder Kindergarten wäre viel schlimmer gewesen). Reviews werde ich nicht hier Online stellen, da das Programm mit dem billigen Notebook sehr oft abstürzt (Nachtrag: später noch getestet, muss teilweise zwischen Tastatur und Tablett Version wechseln, dann geht es, aber mühsam). Nach dem späten Aufstehen musste ich unbedingt was essen und trinken gehen - gestern habe ich nämlich kaum getrunken und noch weniger gegessen. 
 
Ich habe die Potsdamer Strasse ausgekundschaftet und sah viele Läden, Restaurants und Cafés. Nach mehreren Kaffees (und lesen eines Edward Lee Buches) zog es mich zum FFF Kino. Dort habe ich auch ein wenig die Gegend angeschaut und um 12.30 Uhr zu Mittag gegessen. Das Wetter ist wechselhaft - wenn die Sonne scheint recht warm, wenn bewölkt und windig fast zu kalt. Aber immerhin soll es bis und mit Donnerstag nicht regnen. Der erste Film startet erst um 16.15 Uhr. Ich werde etwa 1h-30 Min. vorher da sein und ggf. schon anstehen und Kaffee trinken, damit ich heute andere Sitzplätze testen kann. Der erste Film des heutigen Tages, The Autopsy of Jane Doe, lasse ich aus, da schon am NIFFF gesehen. 
 
So zog es mich nach vielem Laufen, Lesen und Trinken kurz ins Hotel zurück zum Ausruhen. Die vier Filme waren allesamt gut bis sehr gut. Shock Wave wird in die Sammlung aufgenommen, die anderen drei Titel nicht. Ich konnte nun gute Sitzplätze ergattern - aber nachdem eine Vorstellung zu Ende war ging es bereits zum Anstehen zum nächsten Film - kaum Pause was ich auch merkte. 
 
War müde. Nur zwischen Film Nr. 3 und 4. hatte ich ca. 30 Minuten, wo ich nochmals was essen gehen konnte. Muss unbedingt mehr Trinken in Flaschen kaufen und/oder Sandwiches für einen solchen Notfall...im Kino gibt es leider wie in der Schweiz üblich, keine Plastikflaschen zu kaufen - nur Glasflaschen und dazu Gläser welche man auch zurückbringen muss. Umständlich - bin ich zu faul für.
 
Es gab nur bei Rendel eine Vorstellung auf der Bühne, da Gäste anwesend waren und danach eine Frage/Antwort Runde, an welcher ich nicht teilnahm. Die anderen Filme liefen ohne Vorstellung. Nach zwei Tage kann ich sagen: deutlich besser organisiert als das NIFFF. Keine Pannen oder Verspätungen.

M.F.A. Review

 
FFF 2017 Spezial
M.F.A.

Story:

Eine Kunststudentin wird vergewaltigt. Der versehentliche Mord an ihrem Vergewaltiger geht an der Kunststudentin nicht spurlos vorbei. Nun macht sie es sich zur Aufgabe, auch andere Vergewaltiger zu bestrafen…

Meine Meinung:

Rape & Revenge Streifen der anderen Art. Habe ich nicht sonderlich viel erwartet, hat mir aber besser gefallen als ich es erwartet habe.

Der Film nimmt sich Selbstjustiz zum Thema, welches ich im Film, sofern es die richtigen betrifft, immer gerne sehe (Death Wish, Death Sentence, The Punisher). Und der Film war diesbezüglich überzeugend und dramatisch in Szene gesetzt, ohne zu übertrieben oder unrealistisch zu wirken.

So ist die Recherche, Durchführung der Morde und der Wandel der Hauptfigur glaubhaft, dramatisch und spannend anzusehen. Die Hauptrolle spielt übrigens Francesca Eastwood, die Tochter des legendären Clint Eastwood. Und sie spielt absolut stark, so dass der Film nur schon fast durch sie getragen wird. Zudem ist sie eine hübsche Frau, welche ihre Reize und sich in der Geschichte einzusetzen weiss. Perfekte Besetzung für diese Rolle.

Das dramatische aber irgendwie auch schöne Endes des Filmes (sie weiss was auf sie zukommt, die Polizei hält sich zurück damit sie ihren Abschluss bekommt) hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Kein Film für die Sammlung, aber ein durch und durch guter Film den man sich gut einmal ansehen kann und gut unterhalten wird.

Infos:

O: M.F.A.

USA 2017

R: Natalia Leite

D: Francesca Eastwood, Clifton Collins Jr, Leah McKendrick, Marlon Young, David Sullivan, Michael Welch, Peter Vack

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 95 Min.

Gesehen am: Fantasy Film Fest 2017 (Sept.)

Fassungen: Gesehen in der OV am Fantasy Film Fest. Es gibt noch keine DVD / Blu Ray (Stand: Sept. 2017).

Killing Ground Review

 
FFF 2017 Spezial
Killing Ground

Story:

Ein Pärchen im australischen Outback auf dem Weg zu einem See. Dort planen sie zu campen und ihr Zelt aufzuschlagen. Doch sie sind nicht alleine – es steht schon ein Zelt dort – vom Besitzer jedoch fehlt jede Spur…

Meine Meinung:

Von diesem australischen Film habe ich mehr erwartet als von den anderen Titeln an diesem FFF Tag. Trotzdem versuchte ich meine Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben.

Australien hat schon immer tolle Genre Filme gedreht, welche vor allem durch ihre Landschaften zu überzeugen vermochten - man denke da nur an Filme wie Mad Max, Long Weekend, Wake in Fright, Mad Dog Morgan oder Wolf Creek 1 + 2.

Der Film war dann auch alles andere als schlecht. Der Film nimmt sich Zeit, führt die Figuren gut ein, so dass diese einem sympathisch sind. Der Film stellt hartes Backwood- bzw. Terrorkino dar mit einigen wirklich unschönen Szenen und Gefühlseinlagen, auch wenn einige Handlungen nicht gezeigt werden. Aber die Fantasie ist manchmal grauenhafter als der beste Splattereffekt...(was mit der Familie passiert inklusive Baby und der 16jährigen Tochter).

Die Bösewichte waren leider etwas weniger gut gezeichnet als die Guten. Das wurde z.B. in Wolf Creek besser umgesetzt. Aber sie agierten trotzdem gut, da hübsch unmenschlich. Der jüngere Bruder scheint auch nicht der hellste und unter dem Einfluss seines älteren Bruders zu stehen - ein Merkmal, welches man im Genre oft sieht (Last House on the Left und David Hess als Bruder der das sagen hat oder der kognitiv eingeschränkte in I Spit on Your Grave).

Dies soll oft Taten verharmlosen, was aber meiner Meinung nach nicht funktioniert...

Ein Film der ruhig beginnt, sein Unheil aber nach und nach ankündigt. Es dauert, bis etwas passiert. Aber es passiert mit einem Faustschlag in den Unterleib, so dass der Film gefühlsmässig alles richtig macht. Es werden Emotionen im Zuschauer geweckt - eine Leistung. Aber zum mehrmaligen Schauen eignet sich der Film nicht - dafür gab es dann doch zu wenig Neues, zu wenig Highlights zu sehen und bei einer Zweitsichtung könnte der Film langweilig sein, da zuerst wirklich lange nichts passiert...

Fazit: Terrorkino aus Australien - hat nicht enttäuscht, wird sein Publikum finden. War teilweise aber grausam im Sinne von nicht lustig d.h. nicht der Unterhaltung gedacht! Da bleibe ich lieber bei übertriebenen Filmen à la Wolf Creek 2...die man sich bestens auch mehrfach ansehen kann. Horror- bzw. Fans von Backwood-Filmen können aber problemlos einen Blick riskieren, ohne enttäuscht zu werden...

Infos:

Australien 2016

R: Damien Power

D: Harriet Dyer, Ian Meadows, Stephen Hunter, Aaron Pedersen, Tiarnie Coupland, Maya Stange, Aaaron Glenane

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 88 Min.

Gesehen am: Fantasy Film fest 2017 (Sept.)

Fassungen: Gesehen am Fantasy Film Fest 2017 in der OV. Soll in den USA und Deutschland Anfang Nov. 2017 auf DVD / Blu Ray erscheinen.

Rendel Review

 
FFF 2017 Spezial
Rendel

Story:

Rendel (Kristofer Gummerus), ein rächender finnischer Superheld, nimmt dem Kampf gegen VALA und seine Verbrecherorganisation auf…

Meine Meinung:

Von Rendel hätte ich nicht zu viel erwarten dürfen, tat es aber. Ich erhoffte mir insgeheim einen düsteren, wohl auch blutigen Superheldenfilm aus Finnland. Doch das habe ich nicht bekommen: dafür einen durchschnittlichen The Punisher Verschnitt.

Inhaltlich geht es um einen Mann, dessen Tochter und Frau von Gangstern getötet wurden, er verletzt und später als Rächer zurückkehrend. Hört sich, gerade im Vergleich zu The Punisher, nicht wirklich originell an. Und ist es auch nicht...

Der Film ist immerhin kurzweilig, das Aussehen des Helden ist düster und einige Aufnahmen, da Nacht, Schnee oder Regen (Finalkampf) zeigend, sind optisch sehr schön gefilmt worden. Aber dem Film mangelt es an Höhepunkten. Gerade die viele Action kann eigentlich zu keiner Sekunde überzeugen und warum Rendel z.B. keine Schusswaffen (oder fast nie Waffen) gebraucht, versteht die Welt auch nicht. Der Film ist eher harmlos und man merkt es vor allem dem Setting an, dass es sich dann doch eher um einen Low-Budget Film handelt.

Inhaltliche Ideen, wie z.B. das Einbringen von mehreren ausländischen Profikillern ist vordergründig amüsant, doch leider sind das alles ziemliche Flaschen, so dass man diese und allgemein die Gangster, nie wirklich ernst nehmen kann. Der finnische Humor tut da oft sein übrigens. Oft wurde vom Publikum erwartet ab einem Gag zu lachen - meist lachte niemand.

Fazit: Kann man sich einmal anschauen - man sollte aber nichts erwarten. Dank der Action und kurzen Laufzeit immerhin nicht langweilig, aber sicher kein Film für die Sammlung! Dazu wirkt der Film zu harmlos, die Action viel zu unspektakulär, die Gangster zu doof und die Story erinnert zu sehr an The Punisher.

Infos:

O: Rendel

Finnland 2017

R: Jesse Haaja

D: Kris Gummerus, Rami Rusinen, Bianca Bradey, Matti Onnismaa, Alina Tomnikov, Aake Kalliala, Sami Huhtala, Marko Pesonen, Minna Nevanoja

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 105 Min.

Gesehen am: Im Sept. 2017 am Fantasy Film Fest

Fassungen: Im Sept. am Fantasy Film Fest gesehen im O-Ton mit englischen UT. Soll Ende Nov. in Deutschland auf DVD und Blu Ray erscheinen (von Splendid).

Shock Wave Review

 
FFF 2017 Spezial
Shock Wave

Story:

Ein Undercover Cop und Bombenspezialist (Andy Lau) zieht die Rache eines Gangsters auf sich, dessen kleiner Bruder er vor paar Jahren verhaftete...


Meine Meinung:

Von Shock Wave habe ich am zweiten FFF Tag nebst dem später laufenden M.F.A. am wenigsten erwartet. Zu meiner Überraschung und entgegen meiner Erwartungen war Shock Wave jedoch ein richtig toller Film und gar der beste Film des heutigen Tages.

Der von Herman Yau (Ebola Syndrome, Gong Tau) inszenierte Film überzeugt durch folgende Punkte:

Story: es gibt viele Polizeifilme, welche sich auf Spezialeinheiten berufen und Geschichten darüber erzählen - einige von Johnnie To. Diese entsprechen wenig meinem Geschmack. Hier geht es jedoch um eine simple Rachegeschichte und die Gangster und auch Held Andy Lau sind Bombenspezialisten. Dies macht die Story dramatisch, spannend, unterhaltsam.

Hong Kong: wir haben es hier mit einem richtigen Only Hong Kong Film zu tun - nicht China. Das sieht man dem Film zu jeder Sekunde an inklusive einiger wunderschöner Aufnahmen von Hong Kongs grossartiger Kulisse und Stadt.

Andy Lau: dieser hat mich in vielen neuen Filmen nicht mehr zu begeistern vermocht wie er es früher tat (z.B. in Filmen wie Magic Crystal, Shanghai 13). in dieser Rolle war er jedoch sackstark und konnte den Zuschauer fesseln und begeistern. Im Finale fiebert man richtig mit ihm mit. Er wirkt sympathisch. Auch der Gangsterboss und die anderen Figuren überzeugen.

Dann zum Wichtigsten, der Action: diese rockt und wurde versucht realistisch umzusetzen. Auf Kämpfe muss in diesem realistischen Filmversuch jedoch verzichtet werden. Es gibt aber Stunts, lange Autoverfolgungsjagden, blutige Shoot-Outs und vor allem meist tolle und echte (oder echt wirkende) Explosionen. Besonders das Finale, in welchem Geiseln in der Tunnelverbindung Hong Kong Island - Kowloon und umgekehrt festgehalten werden, hat noch Pluspunkte gegeben da actionreich, dramatisch und spannend. Zudem wirkt das Thema Terroristen und Bomben aktueller denn je.

Diesen Punkten ist es zu verdanken, dass Shock Wave ein überraschend toller Film und der besten Film an diesem FFF Tag geworden ist.

Gerade für Fans des Hong Kong Kinos ist Shock Wave auf jeden Fall zu empfehlen! Der Film wird auf meiner Wunschliste landen...
 
Gefolgt von: Shock Wave 2

Infos:

O: Caak Daan Zyun Gaa

HK 2017

R: Herman Yau

D: Andy Lau, Jiang Wu, Song Jia, Philip Keung, Felix Wong, Sek Sau, Ron Ng, Louis Cheung, Baby John Choi

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 119 Min.

Gesehen am: Sept. 2017 am Fantasy Film Fest

Fassungen: Gesehen am Fantasy Film Fest in der OV mit englischen UT. Gibt es in Malaysia auf DVD (mit englischen Subs) wie auch in Hong Kong auf DVD oder Blu Ray (auch englische Subs). Es gibt noch keine deutsche Fassung (Stand: Sept. 2017). Nachtrag 29.12.22: Inzwischen befindet sich der Film als HK-DVD von Universe in meiner Sammlung (O-Ton, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität, Uncut).