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Donnerstag, 9. August 2018

Ebola Syndrome Review

 
Ebola Syndrome

Story:

Kai (Anthony Wong) flüchtet nach diversen Morden (u.a. an Shing Fui-On) von Hong Kong nach Südafrika. Dort arbeitet er für die Restaurantbesitzer Kei (Lo Meng) und dessen Frau (Cheung Lau). Kai steckt sich mit Ebola an. Jedoch ist Kai immun dagegen, kann aber andere damit anstecken. Im Streit tötet er Kei und dessen Frau, verarbeitet deren Körper zu Hamburgern, welche er im Restaurant verkauft und somit das Ebola-Virus verbreitet. Unter falscher Identität reist er nach Hong Kong zurück, wo er das Virus auch zu verbreiten beginnt, während die HKer Polizei zu ermitteln beginnt…

Meine Meinung:

Ebola Syndrome ist ein berühmt-berüchtigter CAT. III Film aus Hong Kong, welche vor allem Anfang bis Mitte der 90er Jahre die HKer-Fimwelt mit vielen tollen Streifen begeistert hat (und auch viele ausländische Fans).

Da wären grossartige Titel wie Naked Killer (Simon Yam und Chingmy Yau), Raped by an Angel (Simon Yam und Chingmy Yau Teil zwei), Red to Kill, Story of Ricky (Manga Verfilmung), Run & Kill (wieder mit Simon Yam und Kent Cheng), die Sex & Zen Reihe, Her Vengeance, Dr. Lamb (Simon Yam), Diary of a Serial Killer, A Day Without Policeman oder Bloody Beast.

Auch Ebola Syndrome Star Antony Wong ist in diesen Filmen, obwohl er das Genre gar nicht gerne mag (sagt er im Audiokommentar zur US-DVD von Ebola Syndrome), oft vertreten: Daughter of Darkness (Nebenrolle als Cop), Love to Kill (als irrer Killer), 3 Days of a Blind Girl (als irrer Stalker – Opfer eine blinde Frau), Taxi Hunter (vom Ebola Syndrome Regisseur), The Untold Story (mit diesem Film, eine weitere Anthony Wong und Herman Yau Zusammenarbeit, gelang Wong in dem Genre der grosse Durchbruch – es winkte sogar der «HK Oscar» als bester Darsteller), The Underground Banker (teilt sich Film mit Simon Yam) oder Brother of Darkness (Nebenrolle als Anwalt).

Ebola Syndrome ist einer der besten Filme dieser Art. Regisseur Herman Yau (Shock Wave, The Sleep Curse) und Anthony Wong, die zuvor schon das Meisterwerk The Untold Story ablieferten, haben sich dem damals sehr aktuellen Thema (welches auch heute nach wie vor in Afrika auftaucht und wütet) des Ebola Virus angenommen. Der Film ist fies, tabubrechend, teilweise herrlich eklig, tief böse und schwarzhumorig.

Man muss jedoch ein Faible für diesen comicartigen, übertriebenen Humor (plus Mix aus harter Gewalt, Sex und sexueller Gewalt) haben, damit man sich mit dem Film und einzelner Szenen amüsieren kann – vielen dürfte der Inhalt und die widerlichen Ideen, gerade wenn sie die Figur Kai charakterisieren (fies, widerwärtig, eklig, schmierig, psychopathisch…), nicht gefallen.

Die blutigen Effekte sind sehr schön getrickst und aufwändig in Szene gesetzt. Das gilt für den Film allgemein (es wurde wirklich auch in Südafrika vor Ort gedreht) – es wurden echte Tiere (vor der Szene mit den Leoparden hatte Anthony Wong grosse Angst) und echten Feuer-Stunts (am Ende – es handelte sich im übrigen nicht um Anthony Wong sondern um einen Stuntman) eingesetzt aber auch Tiersnuff (die Frösche, die im Restaurant zerkleinert werden, werden nicht von Anthony Wong zerhackt, Hühner die geköpft werden, am Ende eine Maus, die überfahren wird). Anthony Wong ist im Übrigen ein grosser Verfechter von Tiersnuff (kann man auch dem Autiokommentar entnehmen). 

In Ebola Syndrome gibt es eine Hommage an The Untold Story (in welchem Menschen zu Fleisch verarbeitet und als Nahrung verkauft werden) und im späteren The Sleep Curse von Herman Yau zitiert er von seinem Ebola Syndrome (Kopfhaut abziehen bei der Obduktion).

Weiter positiv erwähnenswert: den Soundtrack fand ich Spitze. Die Story soll von Wong Jing, der den Film produziert hat, stammen. Der Mann hatte damals schon ein gutes Händchen für erfolgbringenden Inhalt, um Kasse machen zu können. Anthony Wong brilliert in der Rolle des Psychopathen grossartige Leitung von ihm. Schön zu sehen, dass sogar ein ehemaliger Shaw Brothers Star, nämlich Lo Meng (einer der Venom Darsteller, die von Chang Cheh entdeckt und gefördert wurden – zu sehen in Shaw Brothers Arbeiten wie Pursuit of a Killer, This Man Is Dangerous, Men from the Gutter, Bastard Swordsman, Five Element Ninjas, The Rebel Intruders oder The Naval Commandos) in einer grossen Rolle zu sehen ist. Desweitern ist Shing Fui-On als Anthony Wongs Boss am Beginn des Filmes zu sehen, der damit droht, Wong zu kastrieren da er mit seiner Frau Sex hatte.

Ebola Syndrome – man muss den Film gesehen haben, um es zu glauben! Ein Film, der seinem Ruf gerecht wird und der auf politische Korrektheit definitiv keinen Wert legt! Klare Empfehlung an alle CAT. III Filmfans!

Infos:

O: Yibola bing du

HK 1996

R: Herman Yau

D: Anthony Wong, Lo Meng, Cheung Lau, Angel Wong Chui-Ling, Vincent Wan Yeung-Ming, Shing Fui-On

Laufzeit der österreichischen DVD: 96:21 Min.

Gesehen am: Jugendzeit / Review überabrietet: 21.05.18

Fassungen: Zu empfehlen ist die österreichische DVD von Illusions = diese präsentierten weltweit zum ersten Mal nebst der Kinofassung die echte Uncut-Fassung, in welcher die geschnittenen Szenen, die kurz vorher zum ersten Mal weltweit auf der US-DVD von Discothek auftauchten (als Bonus), wieder in den Film geschnitten wurden. O-Ton und deutsche Subs liegen bei. Die Bildqualität ist recht gut. Bis daher war nur der Kino-Cut, der für die CAT. III Freigabe stark zensiert wurde, erhältlich. Die US-DVD lohnt trotzdem: es gibt exklusive Interviews mit Herman Yau und sogar einen Audiokommentar mit Herman Yau und Star Anthony Wong (in Chinesisch mit englischen Subs. Nachtrag 27.06.23: Für eine Neusichtung lag mir nun die US-Blu-Ray von Vinegar Syndrome vor = Uncut, bessere Qualität als bei der österreichischen DVD, O-Ton, englische Subs, exklusives Bonusmaterial, Wendecover, Booklet, Region-All Disc und eine UHD-Disc befindet sich ebenfalls an Bord.

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